Hilfe, meine Paula brummt

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Anonymous

Guest
Hallo liebe Leute,

ich weiß nicht mehr weiter - darum bin ich jetzt hier. Bei meiner Paula brummen beide Humbucker. Damit meine ich ein Grundbrummen, was ich auf irgendeine Einstrahlung zurückführe. Clean wirklich nur bei sehr hoher Lautstärke als leises brummen zu hören, deutlicher und lauter wenn ich den Gain-Level hochfahre, dann auch eindeutig als Interferenz zu identifizieren.
Sobald ich aber beide PU´s parallel schalte, ist das Brummen bzw. die Einstrahlung wesentlich leiser und bei beiden PU´s in Serie komplett weg (sobald ich einen der beiden PU´s umdrehe, aber wieder da). Genauso wenn ich bei paralleler Schaltung nur ein wenig eines der Vol-Pots zurücknehme, ist das Brummen auch wieder voll da. Ebenso in Serie, wenn ich den Tone-Poti vom Hals-PU voll zu drehe (alles 500k Potis).
HalsPU ist original, einadrig, der BridgePU ein SH-4, vieradrig. Den musste ich mit getauschter Polarität anschließen, damit die beiden In-Phase sind. Gelötet ist alles sauber, auch nichts versehentlich gesplittet. Im Prinzip hab ich den angehängten Schaltplan benutzt, inzwischen aber leicht modifiziert wegen nachträglicher Schirmung mit Kupferfolie und separierter Signalmasse. 50´s Wiring hab ich auch probiert, hat aber mit dem Brummen nichts geändert. Auch den SH-4 habe ich auf alle mir bekannten Möglichkeiten angeschlossen, auch beide PU´s einzeln, mit und ohne Tonpotis, Masse vom HalsPU mal mit auf Signalmasse, mal auf´s Shielding etc. ...
Hab wirklich keine Ahnung, was ich da noch machen soll. Ich brauche bitte Hilfe. Hat da vielleicht jemand eine Idee?

Besten Gruß,
Phil

P.S.: Wirklich in Serie sind die PU´s bei dieser Schaltung (natürlich bei gezogenem Push-Pull) nur in der Bridge-Postion, die dann aber wirklich komplett brummfrei ist. Hals und Mittelposition brummen auch "in Serie".

[img:521x549]http://www.dominocs.com/Gibson/WiringLibrary/wiringSeriesParallel.jpg[/img][/img]
 
Mhh, hast du die Gitarre mal an nem anderen Amp probiert?
Anderes Gitarren-Kabel genommen?
 
Dann bin ich jetzt in Sachen Ferndiagnose auch mit meinem Latein am Ende.
Ab zum Fachmann!
 
Ich würde erstmal den Serie/Parallel-Schalter ausbauen und die Gitarre in einen LP-Grundzustand versetzen. Diese Vereinfachung könnte Aufschluss geben ob Schaltung oder Pickup fehlerhaft sind.

Ich traue irgendwie der Verschaltung dieses Schalters nicht. Es bietet das Potenzial, damit vielleicht in Zusammenhang mit der Umkehrung der Phasen beim Stegpickup irgendwo einen Signalleiter versehentlich an Masse zu geben und damit etwas kurz zu schliessen. Z.B. die jeweils brummunterdrückende andere Spule. Oder versehentlich eine der Spulen eines eigentlich nicht aktiven Pickups angeschlossen zu lassen, wodurch man immer zu einem HB im Hintergrund quasi einen SC laufen hat, der Brummen einstreut. Es gibt Pickup-Kombinationen bei denen der eine so dominiert, dass der andere im Hintergrund (zumal als SC kastriert) klanglich fast versteckt wird und sowas kaum auffällt.

Klopfe doch mal die Magneten ab bei angeschlossener Gitarre. Zu hören sein sollte immer was, nur eben die aktiv geschalteten Spulen deutlich lauter als abgeschaltete Spulen. Ist eine laut die nicht an sein sollte: Bingo.
 
Jo, danke für die Ideen. Hatte den Schalter schon ausgebaut, es hat auf Neck und Bridge gebrummt, parallel in Mittelposition nicht. Hatte auch alle Bauteile schon draussen, nach und nach dann eingebaut, immer mit dem Brummen. Denke auch, dass die Schaltung ok ist. Output stimmt überall, kein ungewolltes Splitting, es läuft was laufen soll.

Ich denke, es liegt daran, dass die PU´s von unterschiedlichen Herstellern sind, also Maxon und SD.

Interessant finde ich halt, dass Brummen/Interferenz weg ist, sobald die PU´s parallel oder seriell geschaltet sind. Ich frage mich, woran das liegt. Soweit reicht mein elektrotechnisches Verständnis halt leider nicht:shrug: Würde das halt gerne verstehen, damit ich das evtl. schaltungstechnisch so modifizieren kann, das es insgesamt brummfrei ist.
 
ballermas schrieb:
Interessant finde ich halt, dass Brummen/Interferenz weg ist, sobald die PU´s parallel oder seriell geschaltet sind.
Ich frage mich, woran das liegt. Soweit reicht mein elektrotechnisches Verständnis halt leider nicht:shrug:
Würde das halt gerne verstehen, damit ich das evtl. schaltungstechnisch so modifizieren
kann, das es insgesamt brummfrei ist.


Also wenn man 2 Spulen unterschiedlicher Polarität in Reihe
oder parallel verschaltet, erhält man ja gerade den angestrebten
"Humbuckig" Effekt . Je gleicher die Spulen eines HBers sind
desdo stärker ist der Brummunterdrückungs Effekt.
Allerdings klingen passive HB mit sehr gleichen Spulen
,und daher sehr wenig Brummen, mMn etwas langweilig.
Mein Boutique PAF HB brummt ,für einen HB , recht deutlich
klingt aber auch klasse. Daher ist mir das egal.....

(Mein alter SH4 , den ich übrigens recht scheußlich finde, brummt
bei höheren Gain Graden auch deutlich hörbar.)

Schaltet man jetzt 2 Tonabnehmer ganz normal
parallel zusammen ,also ohne umgedrehte Polarität ,
gibt es in bestimmten Bereichen Frequenzauslöschungen.
Das ergibt z.B die hohlen Strat Zwischenstellungen etc etc
Liegt ein Teil der Brummfrequenz in diesem Bereich
wird er kurzerhand mit ausgelöscht und damit insgesamt leiser.

Ich würde auch mal den Schalter rausschmeissen und dann
meine Ohren spitzen wie stark die Pus jeweils alleine Brummen,
oder was der Schalter da evtl zu tut .........


Gruß
 
Schaltet man jetzt 2 Tonabnehmer ganz normal
parallel zusammen ,also ohne umgedrehte Polarität ,
gibt es in bestimmten Bereichen Frequenzauslöschungen.
Das ergibt z.B die hohlen Strat Zwischenstellungen etc etc
Liegt ein Teil der Brummfrequenz in diesem Bereich
wird er kurzerhand mit ausgelöscht und damit insgesamt leiser.

Danke, das ist schon mal eine Erklärung, die mir einleuchtet!
Meine Überlegung war außerdem, ob das Ganze auch irgendwie mit der Masse oder mit der Poti-Last zusammenhängen kann. Da ändert sich ja doch was, wenn parallel oder seriell geschaltet ist?

Je gleicher die Spulen eines HBers sind
desdo stärker ist der Brummunterdrückungs Effekt.

Hab den JB mal nachgemessen, eine Spule 8,21k, die andere 8,09k. Obwohl Seymour den mit "completely balanced coil configuration" beschreibt... Beim Maxon von 1977 kann ich´s nicht checken, ist aber wahrscheinlich auch PAF-Style...

Den Schalter hatte ich (glaube ich zumindest) auch schon mal aus dem Kreis genommen. Werde ich aber nochmal versuchen.
 
ballermas schrieb:
Da ändert sich ja doch was, wenn parallel oder seriell geschaltet ist?


Klar dein JBjr hat in Reihe geschaltet ca 16,3 kOhm und parallel eben nur ca 4,15 kOhm.
Da die Reihenschaltung fetter klingt = mehr Tiefmitten überträgt ,
wird auch Tieffrequentes Brummen etwas stärker wiedergegeben.


Aber nochmal 1) jeder passive Tonabnehmer brummt (Netzbrummen).
2) HB brummen weniger als Singlecoils
3) Bei Symmetrisch gewickelten Spulen weniger als bei unsymmetrischen

Bei cleanen Sounds und genügend Abstand zum Amp sollte davon (fast) nichts zu hören sein .
Bei High Gain Sounds lässt sich das nie ganz vermeiden.

Wenn ich mir nochmal Punkt 1) anschaue. Wie und wo hast du denn
das Brummen festgestellt ? Worauf ich hinaus will:

Nachts um 1 Uhr mit Kopfhörer und High Gain Sound ohne ein
Playback zu spielen, bedeutet eben definitiv auch Netztbrummen.
Ich hatte noch keinen passiven PU der da ganz still war ......???


Gruß
 
Klar dein JBjr hat in Reihe geschaltet ca 16,3 kOhm und parallel eben nur ca 4,15 kOhm.

Jup, ich meine aber nicht JRjr alleine, sondern was sich massetechnisch und bezüglich Poti-Load ändert, wenn beide PU´s miteinander parallel oder eben in Reihe geschaltet werden.

Wie und wo hast du denn
das Brummen festgestellt ?

Einfach direkt am Amp, ohne Kopfhörer, Uhrzeit egal. Clean erst bei ziemlich hoher Lautstärke zu hören, im Crunch bei Zimmerlautstärke wahrnehmbar, nervig im Highgain-Bereich. Dies auch im direkten Vergleich zu meiner anderen Paula (SH2+SH6) oder meiner V. Das es sich um Einstrahlungen handelt merke ich, weil Störgeräusche je nach Position zu- bzw. abnehmen. Und diese Empfindlichkeit gegenüber Einstrahlungen wird halt auf das Niveau meiner anderen Gitarren reduziert, sobald ich beim Problemkind parallel oder in Serie schalte.
Muss dazu sagen, das ich recht viel wert auf eine "ruhige" Gitarre lege. Bin einer von denen mit Kupfershielding, geschirmten Signalkabeln, getrennten Signal- und Gehäusemassen ;-) Daher auch noch die Überlegung, ob sich irgenwo eine Masseschleife eingeschlichen hat, wenn ich die PU´s einzeln betreibe, und diese imaginäre Schleife irgendwie aufgehoben wird wenn beide, parallel bzw. seriell zusammen laufen. Werd mal versuchen, die Schaltung, so wie ich sie jetzt habe, zu posten.

Gruß,
Phil
 
Hallo, ohne jetzt eine Idee dazu zu haben, verstehe ich
diesen Teil nicht :
bei beiden PU´s in Serie komplett weg (sobald ich einen der beiden PU´s umdrehe, aber wieder da).
Was drehst du um ? Einen PU mechanisch oder die Polarität der Kabel ?
V.H.
 
Dr.Dulle schrieb:
Aber nochmal 1) jeder passive Tonabnehmer brummt (Netzbrummen).
2) HB brummen weniger als Singlecoils
3) Bei Symmetrisch gewickelten Spulen weniger als bei unsymmetrischen

Bei cleanen Sounds und genügend Abstand zum Amp sollte davon (fast) nichts zu hören sein .
Bei High Gain Sounds lässt sich das nie ganz vermeiden.

Jep. Jeder passive Pickup brummt, auch Humbucker mit sehr symmetrischen Spulen. Sind die Saiten vernünftig geerdet und liegt kein Kabeldefekt o.ä. vor, dann sollte clean mit einer Hand an den Saiten so gut wie nix zu hören sein.
Bei höherem Gain wird man etwas hören, was sich dann noch unschönerweise auf das Rauschen, welches höheres gain immer erzeugt, aufaddiert.
Unschön, aber kaum vermeidbar.

Was mich be der ganzen Sache aber stutzig macht ist dass beide PUs in Seriellschaltung brummfrei zu sein scheinen.
Kann es sein dass mit der Erdung an Masse etwas nicht stimmt?
Wie verhält sich das Brummen, wenn man eine Hand auf die Saiten legt bzw. die Hand von den Saiten nimmt in den einzelnen Schalterstellungen?

Tschö
Stef
 
Clean ist so gut wie nichts zu hören, erst wenn der Amp weit aufgerissen ist, das ich eh nicht mehr drüber spielen könnte ohne Hörschaden. Aber im Vergleich zu den anderen Klampfen wahrnehmbar. Deutlicher im Crunch-Kanal, wo die anderen Gitarren noch ruhig sind. HiGain haben die natürlich auch Grundbrumm und Interferenzen, der Patient ist aber deutlich lauter und störungsempfindlicher. Ich würde es ja auch auf die PUs schieben, wenn nicht parallel und in Serie plötzlich das Ruheniveau der anderen Gitarren erreicht wär.

Ob ich die Saiten berühre oder nicht macht keinerlei Unterschied mehr, da ist sie durch die Kupferfolie schon gut geschirmt, auch Dimmer kein Problem egal welche Schalterstellung). Einstrahlung kann eigentlich nur noch durch die Humbucker kommen.

Was die Masse/Erdung betrifft seh ich keinen Fehler, habe aber keine Ahnung was da in Serie bzw. parallel wirklich anders läuft.

Die Schaltung... bevor es jemand zerreisst, ich habe diverse Varianten ausprobiert. Sprich auch ohne 50´s Wiring, ohne getrennte Signalmasse, mit dem Jumper vom Push-Pull zum NeckVol am Poti-Eingang statt am Ausgang, natürlich auch ohne Shielding, anfangs mit den Originalkabeln... vielleicht hab ich noch was vergessen... Das Schalterfach ist auch geshieldet, hab ich jetzt im Diagramm nicht drin, ist aber mit über den Schalter geerdet. Die Potis sind auch über das Shielding verbunden. Das ganze Shielding läuft dann über den Output-Jack auf Masse. Nicht wundern, dass da 4 Push-Pulls vorhanden sind, hatte nur das Diagramm zur Hand. Bei mir ist natürlich nur eins am Bridge-Vol. Und bitte nicht wundern, das beim BridgePU die Polarität getauscht ist. s.o.

Vielleicht mag sich das ja mal jemand anschauen ;-)

Gruß,
Phil

[img:658x800]http://img208.imageshack.us/img208/4342/phschaltungneu2.jpg[/img]
 
Hi ballermas!
Schau mal hier
http://www.guitar-letter.de/Knowledge/AbschirmunginderElektrogitarre.htm
Kannst den Abschirmlack pinseln wegen der Sauerei-dazu den Lack in ein Glas sprühen.
Gruß Bassulli
 
Moin Bassulli!

Super, das geht genau in die richtige Richtung! Geschirmt mit Kupfer ist ja schon, aber zwei Dinge habe ich nach Lektüre noch an der Schaltung geändert:
1.) Den NeckPU von der Signalmasse runter, stattdessen auf Poti/Shielding,
2.) Masse vom Toggle von der Outputbuchse runter, stattdessen mit auf´s Shielding.
Und das hat schon was gebracht! Die Störempfindlichkeit hat echt etwas abgenommen. Also ganz vielen Dank für den Link!!

Das Diagramm auf Seite 1 ist auch jetzt dementsprechend geändert.
Trotz der Verbesserung bleibt aber immer noch das Phänomen mit noch weniger Brumm in parallel oder seriell. Ich überlege, ob ich das nochmal dahin umlöte, dass die Signalmasse vom BridgePU direkt auf die Buchse lege und nicht mit dem NeckVol verbinde. Und den Neckvol. ganz aus dem Signalmassekreis raus. Meint ihr, das könnte noch was bringen?

Besten Gruß,
Phil
 
Hi ballermas!
probieren geht über studieren. Ich hoffe Du hast auch den E-Fachdeckel mit Cu Folie beklebt. Da ist auch noch ein kleiner Trick. Manchmal leitet der Kleber nicht falls Du Cu Streifen draufgklebt hast Diese Streifen miteinander verlöten (kleiner Klecks) aber bitte nicht auf der Plastik löten, sondern etwas ablösen an diesen Stellen. Nach Lötung wieder hinkleben. Mit TA ist auch noch zu beachten. Mit Kappe ist schon die Abschirmung etwas besser . Fall Du den offenen Sound magst, mal überlegen, (es gibt oben offenen Kappen) mal eine Käppchen aufsetzen. Das könnte evendudel auch noch was bringen.
Gruß Bassulli
 
Hey Ulli,

danke für den Input. Der E-Deckel ist beklebt, auch sind überall alle Kupferstreifen verlötet. Die PUs sind beide mit Cover.

Hab das mit Signalmasse vom BridgePU direkt auf die Buchse mal versucht, das hat es mMn noch verschlechtert (auch wenn ich dafür keinen logischen Grund sehe). Also schnell wieder zurück gelötet.

@ Dr. Dulle: Den Schalter hab ich auch nochmal eliminiert, leider kein Unterschied. Trotzdem danke für die Idee!

Also zusammen gefasst: leichte Besserung des Problems durch NeckPU (vintage braid, einadrig) aus Signalmasse raus und Schaltermasse auf´s Shielding, siehe Diagramm. Insgesamt ist Paula aber immer noch deutlich anfälliger für Störungen als ihre Schwester (die mit sh-6 aber auch einen wirklich gleichmäßig gewickelten Humbucker hat, hab´s kurz gemessen). Ich schiebe es inzwischen echt auf die PUs.

An dieser Stelle nochmal danke an alle, die sich die Zeit genommen haben, sich Gedanken zu machen und mir mit ihren Ideen zu helfen.
Freue mich aber natürlich auch über weitere Vorschläge ;)

Besten Gruß,
Phil
 

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