Jazz Guitar Standards

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Anonymous

Guest
Hallo Guitarworl Forum,
ich bin seit einiger zeit passiver Leser, und habe jetzt eine kleine Frage.

Kennt jemand das Heft "Jazz Guitar Standards" (bei MelBay/Warner Bros. erschienen) der mir eine Einstufung des Schwierigkeitsgardes geben kann?
Ich bin vor einem Jahr nach einem Konzert spontan losgezogen und habe mir den alten Wunsch nach einer E-Gitarre erfüllt. Seitdem spiele und übe ich im Alleingang mit diversen Gitarrenheften jeden Tag in meinem Kämmerlein.
Habe mir vor ein paar Wochen die o.g. Antologie angschafft. Zu jedem Standard gibt es vier Teile: - Lead Sheet - Comping Etude - Single Note Solo und Chord Melody.
Für die harmonisierte Melodie reichen meine Fähigkeiten noch nicht, oder nur in Teilen.
Mich interessiert, ob ich mich da gerade an absolutes Profimaterial wage, ob das Arrangements sind, die einem versierten Amateur keine Probleme bereiten sollten....

Bin übrigens kein musikalischer Neuling: ich spiele seit über zwanzig Jahren Klarinette. Und mir ist aufgefallen, daß es keine Lehrhefte für Gitarreneinsteiger mit musikalischer Vorbildung gibt. Anfängerhefte halten sich seitenlang mit Grundlagen auf, die nicht jeder benötigt, andere prahlen mit ihrem Gitarrelernen ohne Noten. Das hat alles seine Berechtigung, aber - hey - ich will doch Gitarre lernen. (Ist allerdings auch kein Gitarrenspeziefisches Problem) Aber ich schweife ab.

Vielleicht kann mir jemand sagen wo ich mit "Jazz Guitar Standards" dran bin.
Danke
 
Hi telecat,

ich kenne das Heft nicht, aber so wie Du das beschreibst, macht es auf mich einen sehr profesionellen Eindruck. (Muß ich mal nach Ausschau halten).

Ob die Sachen allerdings alle notwendig sind ist eine andere Sache.
Es kommt auch immer drauf an, wer den Standart interpretiert.

Ich hole mir die Noten von Standarts immer aus dem Net:
hier
oder hier

Kennst Du "Band in the Box"? Das ist eine kleine Software, die es in sich hat.
Da kannst Du dann zu Standarts spielen. Noten ausdrucken, halbe Geschwindigkeit, Griffbrett oder Keyboard einblenden und sehen, was wann wo gedrückt wird, der Bass gefällt nicht? machen wir einen Funkbass draus, Gitarre ist scheiße? lassen wir jemand im Wes Montgomery Stil drüber spielen, ... usw, das volle Programm. Und dazu gibts im Net ebenfalls "Styles".hier zB

Leider hab ich Deine Frage nicht beantworten können. Sorry, aber vielleicht hilft Dir das weiter:
Ich spiele die Standarts in meiner Fassung. d.h. ich spiele z.B. keinen '40er Jahre Stil. Ich interpretiere die Songs so, wie ich Zugang zu ihnen habe.
 
Ich persönlich kann Dir wärmstens zwei/drei Dinge empfehlen.
1.) einen Gitarrenlehrer, der die gitarrenspezifischen Dinge beibringt und dabei Deine musikalischen Vorbildung berücksichtigt. Damit lernst Du vor allem eins: den Umgang mit Deinem neuen Instrument. Nach dieser - äääh- Einführung könnstest Du ja möglicherweise allein weitermachen und zwar mit..
2.) Michael Sagmeister - Jazz Gitarre, meiner Meinung nach das beste Buch um sich in Sachen Jazz/Fusion fitzumachen.
Danach ist Dein auserwähltes Buch sowie reichlich Realbook-Material bestimmt gut.
3.) Versuche eine Band zu finden, die Deine Liebe zum Jazz teilt.

Vor allem: langsam rantasten...
 
Danke für die Antworten.

@Duff: Sehr schöne Links, Danke. (Muß mich wohl mehr mit dem Internet befassen, ich denke nie daran so etwas dort zu suchen) "Band in The Box" habe ich schon mal gesehen, schau ich mir mal genauer an. Im Moment arbeite ich mit Midi-Files und Cubasis.
Deinen Interpretationsansatz kann ich nur unterstreichen. Klinge auch auf der Klarinette nicht sehr nach Benny Goodmann und Co. Bei "Guitar Jazz Standards" finde ich es gut einen swingenden Stil auskomponiert nachvollziehen zu können.
Mein Instrument ist da eher fusiontauglicher, eine Fender Custom Telecaster aus herrlich schwingendem Mahagoni mit zwei Humbuckern mit Splitting - sehr Flexibel in den Klangmöglichkeiten.

@Christof: Den Sagmeister habe ich auch schon in den Händen gehabt, habe mich aber zunächst für die Jazz Guitar Basics/Secrets von J. Vogel entschieden. (sahen etwas übersichtlicher aus)
Dann bin ich über (nicht Lachen) "Gitarre für Dummies" und "E-Gitarre für Dummies" gestolpert.
Eine Menge Spiltechniken, Instrumenthaltung etc sind darin beschrieben. (Halten sich erstaunlich wenig mit musikalischen Grundregeln auf. - Sollte meine These aus dem ersten Posting hinfällig sein?)
Um dann über den Jazztellerrand zu schauen übe ich mit dem "AXErciser" aus der Feder W. Harms - Das ist meine Selbststudienausrüstung. Sicher werde ich mir mal von einem Profi auf die Finger schauen lassen.
Eine Band zu finden oder zu gründen ist eines meiner Ziele, bin aber etwas perfektionistisch veranlagt - man hat mir bestätigt, daß ich schon im Kindergarten Lieder erst mitgesungen habe, wenn ich mir sicher war, sie zu beherrschen.
- ich muß noch mehr an mir un mit der Gitarre arbeiten.
 
Hallo telecat,
diese Mel Bay-Dinger habe ich mir auch mal angesehn und fand ise ganz nett.
Aber (vorsicht: persönliche unmaßgebliche Meinung!) ich finde diese Dinger nicht so gelungen.
Wenn Du in Sachen Jazzgitarre ein Anfänger bist, dann kannst Du hinterher die Stücke so spielen, wie sie im Heft stehen, aber das wars.
In Sachen Improvisation oder Konzepte bringt Dich das in meinen Augen nicht weiter.
Ein Lehrer wäre (imho) die bessere Alternative,
Gruß,
Woody
 
@ Woody,

Du hast vollkommen Recht, am Ende will ich die Stücke auch so spielen können wie im Heft.
Aber wenn man nur die Noten spielt hilft das natürlich nicht in Hinblick auf Improvisation und Jazzarrangement für Gitarre weiter.
Deswegen analysiere ich das Geschriebene in seinem musikalischen Zusammenhang: Akkordbegleitungen, Voicings, welche Stilmittel,Skalen etc werden im auskomponierten Solo verwendet usw.
Vielleicht sollte ich noch anmerken, daß ich mich seit 15Jahren mit Jazz auf der Klarinette beschäfftige, und ich durchaus in Sachen Improvisation und Konzepten Erfahrungen besitze.

Was mich halt einfach an diesem Heft interessiert, und das ist die Frage an das Forum: Wie hoch ist der spieltechnische Schwierigkeitsgrad?

P.S.: ja, ich weiß die Vorzüge eines Lehrers zu schätzen (gebe selbst Klarinettenunterricht), aber im Moment bleibt mir nur die Möglichkeit des Selbststudiums.
 
Hallo telecat,

ich finde, es kommt für die Bewertung des Schwierigkeitsgrades drauf an, womit man sich sonst so beschäftigt. Ich bin "hauptamtlich" in metallisch-progressiven Bereichen unterwegs, so richtig mit fiesen Taktwechseln und einem stellenweise recht hohen Tempo. Dann spiele ich zu meiner Belustigung ab und zu Blues (-rockige) oder eher poppige Geschichten. Mittlerweile quäle ich das Griffbrett an die 10 Jahre (auch ohne Lehrer), ich finde Jazz-Arragements und -Impro auch technisch schon ganz schön happig. Ich hab da zwar bisher nur einen kleinen Eindruck von der Materie mitgenommen, aber gerade im Jazz dürfte der Einstieg alleine technisch schwieriger sein als zB im Rock- oder Blues-segment. Ich würds zwar nicht als Profi-, aber auch nicht als klassisches Anfänger-Material einschätzen. Es wird für Dich einfacher sein als für einen musikalischen Totalanfänger (viel einfacher sogar), gerade weil Du ja schon Erfahrungen auf dem Jazz-Sektor hast. Gib Dir ein bisschen Zeit und Du wirst merken, daß Du ein paar Klarinetten"tricks" unterbewußt auch auf die Gitarre übertragen wirst. Allerdings müssen dazu die technischen Anfangsvoraussetzungen gemeistert werden. Und hier ist eben die Gefahr, daß man sich selber Hindernisse in die Technik einzüchtet. Als Unterrichtender kennst Du das sicher auch. Vielleicht kannst Du mal einen Lehrer für 3-5 Stunden für die Basic-Basics "buchen", manche bieten solche punktuellen Crashkurse an.

Viel Spaß und Erfolg jedenfalls!

Gruß
burke
 
Hallo Burke,

Danke für die Einschätzung.
Habe die schon ersten Kontakte, zwecks Spieltechnikkontrolle geknüpft, denn ein paar Schubser in die richtige Richtung schaden nicht.
An sich habe ich allerdings den Ehrgeiz die E-Gitarre hauptsächlich autodidaktisch zu meistern.
Bei den vielen Möglichkeiten die das Instrument bietet ist es allerdings ganz schön hart sich zunächst auf einige grundlegende Techniken zu beschränken, also saubere Akkordwechsel, konstanter Anschlag und Rhythmus, saubere Fingersätze im Melodiespiel etc. ... Man will ja so gerne immer alles haben und dann auch sofort.....

ciao
 
@Hanzz

Auch Dir Dank für den Link.

Habe den Herrn Weber schon konzertieren hören, und das war wirklich sehr gut.
Kommt auf jeden Fall in eine engere Wahl.

Ciao
 
Hallo Telekatze,

ich bin ja von Haus aus eigentlich kein Jazzer, jedoch nach allen Richtungen offen. Und da Bonn nur eine Stunde (je nach Verkehrsaufkommen) von mir entfernt ist, könnte ich mir vorstellen, mir z.B. mal einen Auftritt vom Weber anzusehen/ -hören. Bei der Gelegenheit könnte man sich kennenlernen und ein Kaltgetränk zusammen genießen. Also, wenn Du mal wieder von einem Auftritt o.ä. im o.g. Raum erfährst, würd ich mich über eine Mitteilung freuen, vielleicht sieht man sich ja mal.

Gruß
burke
P.S.: bin ehemals auch Holzbläser gewesen, ab 4. Klasse Grundschule 8 Jahre Querflöte, der Telemann taucht bei mir immer wieder auf, selbst in der Hardrockcombo ;-)
 
Ich hab mir vor zehn Minuten "Mel Bay's Complete Jazz Guitar Method" gekauft. Das Buch kommt mit erstaunlich wenig Text aus und lehrt dafür sehr praxisnah. Das kommt meiner Übungsweise entgegen, denn vieles, was ich bisher beim Lesen von Harmonielehren nicht verstanden habe, ist mir beim Spielen plötzlich klar geworden.

Das Buch liefert keine Songs zum nachspielen, sondert "erklärt" die Grundlagen des Jazz ;-) von klassischen Akkordfolgen bis hin zu Improvisation.

War das für mich als Jazz-Anfänger am einfachsten zugängliche Buch, das ich hier in den Staaten gefunden habe. Die Bücher von Sagmeister und Vogel gabs hier natürlich nicht.
 
@burke

das ist ein willkommenes Angebot, ich werde darauf zurück kommem. vielen Dank.
Im November ist wiedereröffnung einer Konzertlokalität, da wird sich was finden.

(Querflöte war in meinem Elternhaus auch vertreten)

@cook

Das Buch klingt gut, ich mag es aus der Praxis heraus zu lernen. muß ich mir anschauen
 

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