Klingt Altes wirklich besser? Und wenn ja, warum?

Hi Ollie!

ollie schrieb:
...ich kenne keine eindeutige Definition von "Vintage". FĂĽr mich ist das ein "Modebegriff" um "altes" wieder "modern" werden zu lassen...

Der StratDrache hat ja schon was Schönes dazu gepostet...


Aber - unabhängig davon, dass "vintage" zu einem Modebegriff geworden ist - ist das gerade im E-Gitarren-Bereich eigentlich recht klar und simpel.

"Vintage" sind Instrumente die VOR dem "Niedergang" der groĂźen Hersteller (Fender, Gibson, Hiwatt etc.) gefertigt wurden.
Bevor der Markt mit Kopien aus Fernost ĂĽberschwemmt wurde und die "namhaften" Hersteller - teils aufgrund der gewachsenen Konkurrenz, teils aufgrund der enorm gestiegenen Nachfrage - anfingen zu "sparen".

Ganz grob kann man sagen, dass eigentlich alles ab Mitte der 70er Jahre nicht mehr "vintage" im ursprĂĽnglichen Sinne ist.

Manche sehen das noch enger (NUR Pre-CBS Fenders und Pre Norlin Gibsons sind "vintage") - oder noch lockerer.
So werden einige behaupten ihre ´82er Strat sei auch "vintage", da sie ja nun auch schon über 30 Jahre alt ist ;-)


cheers - 68.
 
StratDrache schrieb:
Aber das vintage Zeug klingt besser, weil es von besserer Qualität ist. Bzw. es ist von besserer Qualität und wird deswegen als vintage bezeichnet.
viele GrĂĽĂźe,
der StratDrache

Vielen Dank, diese Definition kannt ich noch nicht.....

Ich meine jedoch trotzdem, besserer Klang weil bessere Qualität......muss nicht sein.

@68er: Niedergang wĂĽrde ich nicht sagen....Weiterentwicklung/Marktwirtschaft.....
Mein Papa schwört auch noch auf seinen alten "Opel Record".......
 
Hi Ollie!

Doch, doch, das mit dem "Niedergang" passt zu den Vorgängen zu der Zeit ganz gut - selbst die Akteure von Damals teilen diese Meinung.
Die Qualität ging eben aufgrund verschiedener Herausforderungen den Bach herunter - und diese Tatsache führte überhaupt erst dazu, dass viele Musiker begannen sich nach alten/gebrauchten Instrumenten umzusehen.

Die "Weiterentwicklung" - die ja dazu geführt hat, dass Fender und Gibson auch Heute noch recht gut dastehen - setzte erst erheblich später ein.

Was "Marktwirtschaft" und der alte Opel deines Papas damit zu tun haben verstehe ich indessen nicht ;-)

cheers - 68.
 
68goldtop schrieb:
Doch, doch, das mit dem "Niedergang" passt zu den Vorgängen zu der Zeit ganz gut - selbst die Akteure von Damals teilen diese Meinung.
Die Qualität ging eben aufgrund verschiedener Herausforderungen den Bach herunter - und diese Tatsache führte überhaupt erst dazu, dass viele Musiker begannen sich nach alten/gebrauchten Instrumenten umzusehen.

Die "Weiterentwicklung" - die ja dazu geführt hat, dass Fender und Gibson auch Heute noch recht gut dastehen - setzte erst erheblich später ein.
Ja, das war sicher der Auslöser des Vintage Booms. "Vintage" kommt ja aus der Welt des Weines (ich müsste eigentlich alleine daher nur Vintage-Krams spielen) und steht für einen"ausgezeichneten Jahrgang". Da passt diese Herleitung.

Wobei heutzutage die Attribute der alten Instrumente unter dem Marketingaspekt "Vintage" vertrieben werden.
 
68goldtop schrieb:
Hi Ollie!

Doch, doch, das mit dem "Niedergang" passt zu den Vorgängen zu der Zeit ganz gut - selbst die Akteure von Damals teilen diese Meinung.
Die Qualität ging eben aufgrund verschiedener Herausforderungen den Bach herunter - und diese Tatsache führte überhaupt erst dazu, dass viele Musiker begannen sich nach alten/gebrauchten Instrumenten umzusehen.

Die "Weiterentwicklung" - die ja dazu geführt hat, dass Fender und Gibson auch Heute noch recht gut dastehen - setzte erst erheblich später ein.

Was "Marktwirtschaft" und der alte Opel deines Papas damit zu tun haben verstehe ich indessen nicht ;-)

cheers - 68.

Marktwirtschaft und die damit verbundene industrielle Fertigung haben die Produktpallette vielschichtiger und gĂĽnstiger gemacht. Ich sehe es nicht, dass alte Fender Gitarren, sagen wir mal vor 75, per se den Stempel "gut" verdienen und die neuen dagegen "abstinken".....

Das mit meinem Vater war ein Beispiel für "Produktweiterentwicklung" vs. "veralteten Qualitätsansprüchen".....der Opel ist halt aus heutige Sicht ein "Oldtimer"...Punkt.

damit will ich nicht bestreiten, dass die Qualität bei vielen älteren (Vintage) Produkten eine andere ist, wie in späteren Jahren.

Aber es kommt auch darauf an, was die Produktanforderungen heute sind, welche Musik bedient werden soll....all das hat sich parallel zueinander verändert und angepasst. Das man dabei zum Teil auch zu "Vintage Instrumenten" greift ist auch gut so, aber "Vintage" ist nicht das "Allheilmittel"....es ist eines von vielen Stilelementen und Stempel für eine bestimmte Art von Qualität der Herstellung.

Man steht heute auf Vielseitigkeit. Die "eierlegende Wollmilchsau" ist auf bei den Amps längst Standard. Wäre fürher undenkbar gewesen, da war Vielseitigkeit ein Fremdwort.....Da musste genau 1 Soundfunktion befriedigt werden, mit den technischen Möglichkeiten die man damals hattte und die wurden eben perfektioniert.

Bei den aktuellen Produkten findet sich doch für jeden etwas. Gerade die Fender select Serie ist in meinen Augen sehr gelungen. Die würde ich jedem Vintage Teil vorziehen. .... und gerade bei den amps gibt es doch alles erdentklich möglichen Varianten. Von 1 Kanäler bis 5 Kanäler, Vollröhre, Hybrid, Transe, Modelling...... Purismus vs. Hightec..............
ich denke das Problem ist vielmehr die Vielfalt und die damit verbundene Entscheidungsschwierigkeit.
 
Als "Vintage" ist in der Regel "vor 1970" anzusehen und die Fenders der heutigen Produktion sind deutlich besser, als die Meisten der gefürchteten CBS-Jahrgänge von 1971 - 1981.
 
Tomcat schrieb:
Als "Vintage" ist in der Regel "vor 1970" anzusehen und die Fenders der heutigen Produktion sind deutlich besser, als die Meisten der gefürchteten CBS-Jahrgänge von 1971 - 1981.

Das kann ich locker bestätigen.
Diese Gitarren werden ja aber meistens wegen ihrer Optik teuer gekauft. Die siehst du und dann sind die halt saugut :p
 
Ich habe einige Daten zusammengefasst, vielleicht finden es ja jemand interessant:

- Eine Fender Stratocaster kostete 1959/60 rd. 250 US-Dollar (Ladenpreis laut einer Quittung, die ich online gefunden habe).

- Die jährliche Inflation in den USA betrug von 1960 bis 2011 ca. 4 %, was auf die Jahre gerechnet etwa einem Faktor 7,5 entspricht.

- Danach mĂĽsste eine Fender Stratocaster (Made in USA?) heute 250$ x 7,5 = 1.875$ kosten.

Und soweit ist der heutige Ladenpreis nicht davon entfernt, wenn ich mir einmal zum Vergleich die Vintage Reissue Serie von Fender anschaue.

Schönen Abend noch!
Zodrella
 

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