E
erniecaster
Power-User
- 19 Dez 2008
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- 4.501
- 2
- 99
Hallo zusammen,
ich hatte die Gelegenheit, im Musicstore ein Boss ME 90 auszuprobieren. Mir gefällt das Konzept, die Bedienung mit WYSIWYG ist einfach und logisch und überhaupt bietet meine alte Anlage zuhause keine wirklichen Überraschungen mehr. Naja, ich wollte auch nach Gitarren schauen und war nun mal da. Also los.
Ich habe als Gitarre eine Vintage Tele (Marke Vintage) in Relic-Finish entschieden und das war vielleicht der erste Fehler an diesem Tag. Was für eine grottige Gitarre!
Das ME 90 hatte ich größer erwartet. Für einen Moment war ich positiv überrascht - klein und leicht ist bei Equipment ja gut. Dann stelle ich fest, dass die vielen Regler echt mickrig sind und die Beschriftung daneben erst recht. Das fühlte sich für mich ein wenig nach Spielzeug an. Die Regler sind so dicht an einander, dass ich schon richtig "zielen" musste, um den richtigen zu drehen. An zwei Reglern gleichzeitig drehen geht kaum, dafür ist zu wenig Platz. Und bitte die Lesebrille nicht vergessen...
Wenn ich einen Multieffekt ausprobiere, beginne ich immer mit dem Tuner und beim ME 90 war ich sofort enttäuscht. Ich kann mich nicht erinnern, in welchem Jahr ich meinen alten und zuverlässigen Boss TU-2 gekauft habe. Heutzutage ist der TU-2 dafür bekannt, nicht wirklich schnell und nicht wirklich genau zu sein, aber er ist viel besser als der Tuner im ME 90. Um es kurz zu machen – der Tuner im ME 90 ist schlecht, wirklich schlecht.
Mein zweiter Fehler an diesem Tag war, dass ich den ME90 mit den Kopfhörern im Geschäft ausprobiert habe. Kopfhörer, die ich noch nie benutzt habe. Vielleicht waren die Kopfhörer qualitiativ genauso furchtbar wie die Tele, die ich benutzt habe, wer weiß. Also lese man meine Meinung bitte mit Vorsicht.
Ich habe im manuellen Modus nur mit einem Verstärker und etwas Hall angefangen. Es dauerte weniger als zehn Sekunden, bis ich den Hall hasste. Ich fand es schwierig, ein bisschen Hall ins Signal zu regeln – entweder „ist das Ding an?“ oder „das ist zu viel“ und was ich hörte, war schrecklich.
Und die Verstärker? Der „Natural“-Verstärker hat mir nichts gebracht. Ich brauche wirklich saubere Klänge, aber dieser war nur langweilig und leblos. Der X-Crunch war auch überhaupt nicht aufregend. Er reagierte nicht gut auf Spieldynamik und das Volume-Poti, aber vielleicht war auch das die Schuld der Gitarre. Der X-Hi-Gain war auch nicht beeindruckend. Drei Verstärkermodelle (und diese wollte ich ausprobieren) und keins davon zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Der Rest war zwar anders aber qualitativ nicht - ausgenommen die Vox-Simulation, die absolut unbrauchbar war.
Nach den Verstärkern des ME90 habe ich ein paar Zerrer ausprobiert. Nun, die Zerrer im Zoom MS50G, das ich ab und zu verwende, sind bekanntermaßen nicht die besten. Aber ich bevorzuge sie im Vergleich zu allem, was ich im Boss ME90 ausprobiert habe.
Das Boss ME 90 sollte für mich eine eierlegende Wollmilchsau sein. Wenn ich an den Tuner, den Hall, die Amps und Verzerrer denke, kann ich nur sagen: Die Eier waren schlecht und die Wolle auch. Ich habe dann weder die Milch noch das Schnitzel probiert. Mit anderen Worten: Auf Delay, Modulationen und sonstige Effekte hatte ich keine Lust mehr.
Das Gesamtgefühl war, Spielzeug zu benutzen. Das Setup war nicht erwachsen, hatte keine Cojones, war plastikmäßig, veganer Fleischersatz und total leblos.
Noch einmal. Ich habe eine schlechte Gitarre und Kopfhörer verwendet, die ich nicht kenne, also ist das hier keine richtige Rezension. Ich bin sicher, dass ich keine Rezension schreiben werde, weil ich das Ding nicht noch einmal ausprobieren werde. Ich bin wirklich enttäuscht, weil mir das Konzept des Gerätes eigentlich gefiel.
Viele Grüße
erniecaster
ich hatte die Gelegenheit, im Musicstore ein Boss ME 90 auszuprobieren. Mir gefällt das Konzept, die Bedienung mit WYSIWYG ist einfach und logisch und überhaupt bietet meine alte Anlage zuhause keine wirklichen Überraschungen mehr. Naja, ich wollte auch nach Gitarren schauen und war nun mal da. Also los.
Ich habe als Gitarre eine Vintage Tele (Marke Vintage) in Relic-Finish entschieden und das war vielleicht der erste Fehler an diesem Tag. Was für eine grottige Gitarre!
Das ME 90 hatte ich größer erwartet. Für einen Moment war ich positiv überrascht - klein und leicht ist bei Equipment ja gut. Dann stelle ich fest, dass die vielen Regler echt mickrig sind und die Beschriftung daneben erst recht. Das fühlte sich für mich ein wenig nach Spielzeug an. Die Regler sind so dicht an einander, dass ich schon richtig "zielen" musste, um den richtigen zu drehen. An zwei Reglern gleichzeitig drehen geht kaum, dafür ist zu wenig Platz. Und bitte die Lesebrille nicht vergessen...
Wenn ich einen Multieffekt ausprobiere, beginne ich immer mit dem Tuner und beim ME 90 war ich sofort enttäuscht. Ich kann mich nicht erinnern, in welchem Jahr ich meinen alten und zuverlässigen Boss TU-2 gekauft habe. Heutzutage ist der TU-2 dafür bekannt, nicht wirklich schnell und nicht wirklich genau zu sein, aber er ist viel besser als der Tuner im ME 90. Um es kurz zu machen – der Tuner im ME 90 ist schlecht, wirklich schlecht.
Mein zweiter Fehler an diesem Tag war, dass ich den ME90 mit den Kopfhörern im Geschäft ausprobiert habe. Kopfhörer, die ich noch nie benutzt habe. Vielleicht waren die Kopfhörer qualitiativ genauso furchtbar wie die Tele, die ich benutzt habe, wer weiß. Also lese man meine Meinung bitte mit Vorsicht.
Ich habe im manuellen Modus nur mit einem Verstärker und etwas Hall angefangen. Es dauerte weniger als zehn Sekunden, bis ich den Hall hasste. Ich fand es schwierig, ein bisschen Hall ins Signal zu regeln – entweder „ist das Ding an?“ oder „das ist zu viel“ und was ich hörte, war schrecklich.
Und die Verstärker? Der „Natural“-Verstärker hat mir nichts gebracht. Ich brauche wirklich saubere Klänge, aber dieser war nur langweilig und leblos. Der X-Crunch war auch überhaupt nicht aufregend. Er reagierte nicht gut auf Spieldynamik und das Volume-Poti, aber vielleicht war auch das die Schuld der Gitarre. Der X-Hi-Gain war auch nicht beeindruckend. Drei Verstärkermodelle (und diese wollte ich ausprobieren) und keins davon zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Der Rest war zwar anders aber qualitativ nicht - ausgenommen die Vox-Simulation, die absolut unbrauchbar war.
Nach den Verstärkern des ME90 habe ich ein paar Zerrer ausprobiert. Nun, die Zerrer im Zoom MS50G, das ich ab und zu verwende, sind bekanntermaßen nicht die besten. Aber ich bevorzuge sie im Vergleich zu allem, was ich im Boss ME90 ausprobiert habe.
Das Boss ME 90 sollte für mich eine eierlegende Wollmilchsau sein. Wenn ich an den Tuner, den Hall, die Amps und Verzerrer denke, kann ich nur sagen: Die Eier waren schlecht und die Wolle auch. Ich habe dann weder die Milch noch das Schnitzel probiert. Mit anderen Worten: Auf Delay, Modulationen und sonstige Effekte hatte ich keine Lust mehr.
Das Gesamtgefühl war, Spielzeug zu benutzen. Das Setup war nicht erwachsen, hatte keine Cojones, war plastikmäßig, veganer Fleischersatz und total leblos.
Noch einmal. Ich habe eine schlechte Gitarre und Kopfhörer verwendet, die ich nicht kenne, also ist das hier keine richtige Rezension. Ich bin sicher, dass ich keine Rezension schreiben werde, weil ich das Ding nicht noch einmal ausprobieren werde. Ich bin wirklich enttäuscht, weil mir das Konzept des Gerätes eigentlich gefiel.
Viele Grüße
erniecaster