Luxusproblem: leergespielt nach dem Gig und Probenunlust

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
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Hallo!

Vor vier Wochen hatten wir einen Kurzgig, zwei Wochen später stand in der gleichen Location ein abendfüllender Gig an. Wir wollten natürlich nicht alle die Nummern spielen, die wir schon beim Kurzgig gespielt hatten, ein paar andere alte Kamellen mussten auch raus aus dem Programm. Mit anderen Worten: Wir haben zwei Wochen richtig reingehauen.

Der Gig war genial und wir hinterher platt und zwar völlig. Ich hatte eine Woche lang keine Lust, eine Gitarre in die Hand zu nehmen und die Proben wurden in seltener Einmütigkeit ausgesetzt. So weit, so gut - nur stand dann gestern ein weiterer Gig an, für den wir genau zweimal probten, nämlich indem wir eine Setlist schrieben und nur Songs probten, bei denen sich jemand nicht sicher war. Es waren drei...

Der gestrige Gig ließ absolut keine Wünsche offen. Laden voll, nette Leute, ein toller Gastmusiker, Stimmung grandios, keine Spielfehler, riesige Spiellaune, gute Gage, Nachfolgegig im gleichen Laden für den Herbst und zwei weitere Anfragen. Also alles exakt so, wie man sich das wünscht. Besser geht´s nicht und bevor hier ein falscher Eindruck entsteht: Ich bin total glücklich und zufrieden.

Nur mag ich heute wieder keine Gitarre in die Hand nehmen und zu Proben funktionierender Songs, also Spielen ohne Publikum, habe ich auch nicht viel Lust.

Wie ist das bei euch? Kennt ihr das auch?

Gruß

erniecaster
 
Nein, das kenne ich nicht.

Es gibt aber eine einfache Lösung deines Luxusproblems, welches schon Generationen von Rockstars vor dir hatten:
Harte Drogen!
So bringst du wieder Schwung in dein von routinierter Abgebrühtheit schal gewordenes Musikerleben.
 
Wenn es keien Bedarf für Proben gibt, gibt es kein Problem.

Aber ja, ich kenne das. Zumindest so ähnlich, denn in der komfortablen Lage, dass alles passt, war ich noch nicht ;-)
 
Schließe mich muelrich an. Wenn's nix zu proben gibt, warum dann proben (?).
Direkt am nächsten Tag die Gitarre in die Hand nehmen muss ja auch nicht sein. Aber wenn doch, dann hab ich meist genug zu spielen, was mit dem Gig am Vorabend nichts zu tun hat, d.h. Musik nur für mich, oder für meine eigene Band (d.h. mit eigenen Songs).

Seb
 
Rabe schrieb:
Es gibt aber eine einfache Lösung deines Luxusproblems, welches schon Generationen von Rockstars vor dir hatten:
Harte Drogen!
So bringst du wieder Schwung in dein von routinierter Abgebrühtheit schal gewordenes Musikerleben.

:banana:
 
Saitenteufel schrieb:
Schließe mich muelrich an. Wenn's nix zu proben gibt, warum dann proben (?).
Dito! Eine befreundete und sehr gut laufende Band probt in der Saison praktisch überhaupt nicht. Die Wochenenden sind bei denen mit 2-3 Gigs vollgebucht, (manchmal auch 4) da wird nicht mehr geprobt...
 
Kann schon mal sein, dass ich zuviel arbeite und dann einfach zu kaputt bin, um die Gitarre in die Hand zu nehmen.

Kommt aber immer seltener vor, da ich beim Spielen am besten entspanne und gerade einige für mich wichtige Gitarrenthemen auf der Agenda habe.

Nach einem Gig muss ich allerdings die Gitarre in die Hande nehmen. Da kann ich gar nicht anders. Ist quasi zwanghaft.

Was du beschreibst scheint nicht normal zu sein - du solltest mit einem Arzt sprechen... ;-)
 
erniecaster schrieb:
Ich bin total glücklich und zufrieden.

Hmmmm, kann es trotzdem sein, dass das nicht die Musik ist, die du eigentlich gerne spielen möchtest?

Normal ist das auf keinen Fall Ernie!
 
Moin.
Kenne ich gut, ich greife meist zu einem anderen Instrument. Dann wird eben mal 2 Tage nur Bass gespielt oder HiGain Egitarrenkram. Sowas mache ich ja sonst nicht. Vielleicht eine Ukulele besorgen, kann sehr viel Spaß bringen. Da ich neben der Gitarre ja auch Blasinstrumente spiele, ist mein Auswahlfundus allerdings auch größer.
Bei Probenunlust wird auch mal was anderes gespielt als die "Brot&Buttersongs" und einfach mal ein bißchen gejammt. Einer der wenigen Augenblicke wo ich auch mal Blues spielen mag. Oder es wird mal eine Technikprobe gemacht, wo eben mal ganz andere Effekte o.ä. ausprobiert werden. Oder Ihr probt mal nur mit einer Akustikgitarre/Klavier und übt Chorgesänge. Im Duo werten wir den letzten Gig oftmals noch ein bißchen aus. Fotos anschauen und auswählen und gucken wo Verbesserungen möglich sind.
Gruß
Ugorr
 
therealmf schrieb:
Swompty schrieb:
Was du beschreibst scheint nicht normal zu sein - du solltest mit einem Arzt sprechen... ;-)
Nein, mit einer Ärztin. Idealerweise sollte sie zwischen 20 und 30 sein und blond...

Die hier wäre richtig.

http://docupub.com/docs/6a679484-797d-48de-8d46-1fb388601095/FrauOhneOhren1.jpg
 
therealmf schrieb:
Nein, mit einer Ärztin. Idealerweise sollte sie zwischen 20 und 30 sein und blond...

Eine Ärztin mit 20 wäre mir suspekt.
Auch wenn sie blond ist.
Dann besser harte Drogen.
Da weiß man, was man hat.


Zum Thema:
Sucht Euch neue Songs!


Viele Grüße,
woody
 
Hallo!

Macht wohl den Eindruck, als sei ich mit Combo und/oder Repertoire unglücklich. Das Gegenteil ist der Fall.

Beispiel: Driving with the brakes on von Del Amitri. Grandioser Song, den wir (finde ich jedenfalls) auch toll spielen. Jedenfalls mit Publikum - ohne habe ich da überhaupt keine Lust drauf.

Es ist sogar noch heftiger: Ich mag nicht mal Musik hören. Bin einfach leer. Aber langsam kribbelt es schon wieder.

e.
 
erniecaster schrieb:
Es ist sogar noch heftiger: Ich mag nicht mal Musik hören. Bin einfach leer.

Tu Dir was Gutes, sammle Anstöße.
Geh in Museen, Parks, Kirchen, Moscheen, auf Märkte,
geh fotografieren oder Dinge finden,
geh in Cafes und guck Passanten...

Wenn Du leer bist, mußt Du etwas nachfüllen.
Was, weißt Du wahrscheinlich am besten selbst.

Viele Grüße,
woody
 
erniecaster schrieb:
....
Ich bin total glücklich und zufrieden. ....
....Nur mag ich heute wieder keine Gitarre in die Hand nehmen und zu Proben funktionierender Songs, also Spielen ohne Publikum, habe ich auch nicht viel Lust.

Wie ist das bei euch? Kennt ihr das auch?
Gruß
erniecaster

Ja, ich kenne das genau so!

Bei mir ist das kein Grund zur Beunruhigung, sondern normal:
Ich nehme auch sonst höchstens 1-2 mal pro Woche eine Gitarre in die Hand.
Und Musik höre ich meist nur im Auto auf dem Heimweg.

Dafür freue ich mich immer auf die Probe - selbst wenn ich vorher total fertig bin, geht's mir dabei und danach richtig gut!
Nach Gigs, wo einfach alles geklappt hat, proben wir auch nicht die "Standard-Songs" - wozu auch?
Da jammen wir einfach oder wir spielen unplugged oder ich bringe ein anderes Instrument mit oder wir versuchen einen neuen Song oder wir singen nur....
Und hinterher gehen wir in die Kneipe zu Pizza und Bier!

Sorgen würde ich mir erst machen, wenn mir die Pizza und das Bier nicht mehr schmeckt :)
 
75Deluxe schrieb:
Und hinterher gehen wir in die Kneipe zu Pizza und Bier!

Sorgen würde ich mir erst machen, wenn mir die Pizza und das Bier nicht mehr schmeckt :)

++1

So isses, das sind die Highlights einer guten Probe :lol:
 
Probenunlust gibts bei mir nicht. 1x die Woche "Herrengesangsverein" ist meine willkommene Abwechslung zu Job, Familie und was sonst noch stressen könnte.
 
Moin,

ich gehe zwar gerne zur Probe, trinke aber kein Bier mehr sondern Selters oder Apfelschorle!

...Ist auch kein leichtes Los!

Mal im Ernst: Bocklosigkeit macht sich bei mir regelmäßig breit, wenn ein Übungsabend in die Hose ging. Ursächlich ist immer wieder der Berufsstress zweier Bandmitglieder. Ich fange dann unausweichlich Vergleiche zu gelungenen "magischen" Bandabenden heranzuziehen. Das törnt mich total ab.
Sowie aber ein Bandabend wieder richtig gut läuft, ist alles Schnee von gestern.
Ich glaube, Du solltest dein Problem einfach nicht zu ernst nehmen. Ändern sich ein paar Begleitumstände (z.B. Wetter, allgemeine Laune etc.), lachst Du über Deine heutigen Bedenken. Das ist wie in einer alten aber guten Ehe.
 

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