Noten nachträglich lernen???

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen,
ich bin geade noch ganz am Anfang beim Lernen der Gitarre. Bisher hab ich ausschließlich mit Tabulatoren gearbeitet (Peter Bursch lässt grüßen). Das ist auch wirklich sehr angenehm, da ich zur Zeit viel um die Ohren hab und kaum Zeit wirklich Noten zu lernen (nehm mal an, dass man dafür schon Unterricht nehmen muss).
Irgend wann mal, wenn alles gut geht, möchte ich auch mal selbst Lieder schreiben und komponieren.

Ist es denn schlecht, wenn man nicht von Beginn an alles mit Noten macht? Oder bleibt sich das im Endeffekt recht gleich, ob man das schon am Anfang macht, oder erst im Nachhinein?

Wie ist eure Meinung, was sagt eure Erfahrung?

Danke schon mal.

Gruß Solid.l
 
Solid":350m2iu1 schrieb:
Wie ist eure Meinung, was sagt eure Erfahrung?
Gruß Solid.l

Hi Solid,

1) Noten lesen ist nicht unbedingt erforderlich. Es gibt Studiomusiker (auch im Bereich Fusion !!!) die keine eine Note lesen können.
2) Es gibt nichts, das man sich nicht selbst beibringen kann.
3) Vollnotisten müssen nicht kreativer sein als Unbedarfte.
4) Notenkenntnisse sind nie von Nachteil.

PS.: Wie kannst Du nach Tabs spielen, wenn Du den Song z.B. nicht kennst und keine Noten vorliegen? Ich kann das nicht. Mir fehlen dann die Angaben über Notenlängen, Pausen etc.
 
VVolverine":28x6mccp schrieb:
4) Notenkenntnisse sind nie von Nachteil.

Hi Duffes,
das halte ich aber mal für ein Gerücht. Besonders im Bereich Notenlänge wird es bei Tabs wohl ziemlich schwierig...

Gruß
VVolverine

Hallo VVolverine,

Du drückst Dich etwas mißverständlich aus.
Was hälst Du für ein Gerücht?
Das mit Tabs und Notenlängen hab ich doch auch geschrieben.
 
Hi,

sorry, ich hatte mich "verlesen"... Hatte das aber auch korrigiert. Drück mal Strg + F5 ;-) Nix für ungut... :oops:

Gruß
VVolverine
 
Solid":3b44lrkl schrieb:
Hallo zusammen,
Wie ist eure Meinung, was sagt eure Erfahrung?

Danke schon mal.

Gruß Solid.l

Hallo,

ich stimme dem Duffes bei.

Einen bestimmten Teil der Musik kann man sich nur eröffnen, wenn man gute bis sehr gute Notenkenntnisse besitzt. Ob Du jemals dort hin möchtest ist ungewiss, ob Du die Kenntnis je benötigst, auch.

Grundsätzlich gibt es aber zwei Typen unter den Instrumentalisten:
1. Den mathematischen Typ
Musik war fürher immer auch Naturwissenschaft und Mathematik. Die Fugen von Johann Seb. Bach sind mathematisch mindestens so interessant, wie musikalisch. Es gab und gibt Menschen, die sich der Musik aufgrund ihrer klaren Strukturen hingezogen fühlen. Sie hören auf zu spielen, wenn man ihnen die Noten weg nimmt - was nicht bedeutet, dass sie nicht mit glühendem Herzen spielen. Sie haben nur ein anderes -halt ein mathematisches Empfinden.
2. Der musische Typ
ihn interessieren Strukturen nicht. Er will feiste Klaster nicht verstehen, sondern darin baden. Die Harmonie singt ihm zu und er mag sie - auch wenn er sie nicht zu deuten vermag. Er kann ein graziler Schwimmer im Harmoniestrom werden aber nur seehr wenige, sehr sehr wenige beherrschen die komplizierte Struktur der Musik mit dem Herzen. Es sind Genies.
 
Hi

DUFF":7tyjrh3m schrieb:
2) Es gibt nichts, das man sich nicht selbst beibringen kann.

dabei aber nicht vergessen, das Gelernte (weniger beim Notenlesen, eher mehr beim praktischen Spielen) von Zeit zu Zeit von jemandem kontrollieren zu lassen, der's kann. Quasi als Versicherung, dass man sich selbst nichts falsch einhämmert und dann nachher nicht mehr loswird.

Dazu kommt, dass einem das Lernen von weiteren Instrumenten leichter fällt, wenn man bereits Noten lesen kann. Solltest du z.B. irgendwann das Bedürfnis haben Klavier oder sonstwas zu lernen.

Aber, wie bereits gesagt, unbedingt nötig ist es nicht, es gibt genug 'erfolgreiche' Gegenbeispiele. Ich selber kenne da jemand der erstaunlich gut Gitarre und Bass spielt, ohne jemals richtig Noten gelernt zu haben (Schlagzeugnoten kann er - aber...).
Ich glaub kaum, dass es ein grosses Problem für dich sein wird, Noten erst im Nachhinein zu lernen. Wenn man von Anfang an damit arbeitet ist man vielleicht schneller Vertraut mit ihnen, aber das wird man garantiert irgendwie wettmachen können.

Ich persönlich hab schon wegen der Optik einiges für Noten übrig. Ein paar Seiten aus dem Real Book ziehe ich alle Tage jeden Internet-Tabs vor.
 
Ich bin Musikalienhändler und kann noch nicht mal Noten lesen! Dabei verkaufe ich die doch!
Bin aber nicht dazu da, um den Leuten das auch noch zu erklären.
Das war auch in meiner Prüfung eine Schwachstelle.
 
@ W°°

da gehör ich ganz klar in kategorie 2. Obwohl ich es für sehr sehr sinnvoll halte, wenn man wenigstens eine Ahnung hat, was man da tut.
 
Hi zusammen,

@W°°: Ich denke so klar kann man das nie trennen. Ich hingegen würde mich weder zu Gruppe 1 noch zu Gruppe 2 zuordnen, da ich Notenlesen kann, aber a.) nie aufhören würde zu spielen, wenn man mir diese wegnimmt bzw. ich mich großartig einschränken müßte wenn ich auf diese Noten verzichten würde und b.) ich viel zu gerne Musik mache, als das ich diese geliebte Musik mit soetwas ungeliebten wie Mathe vergleichen würde. ;-)
Also ich denke hier nur schwarz und weiß zu sehen ist nicht korrekt.

Gruß
VVolverine
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure vielen Antworten. Bin jetzt um einiges schlauer.

Weiter so!

Gruß Solid.
 

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