Sehnenscheidenentzündung

Kurzes Update:
Therapiere derzeit mit Reizstrom+Ultraschall (dreimal die Woche) und Diclofenac-tabletten (allerdings in maximaler Dosierung: 150mg pro Tag, mehr erlaubt auch die Packungsbeilage nicht). Es wird langsam besser.
Nachteil bei den Pillen ist, dass sie auf Dauer den Magen ruinieren. Magengeschwüre und -blutungen sollen häufig vorkommen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal meinen Magen gegen eine gesunde Sehne eintauschen würde. :-/

Martin
 
Die häufigste Sehnenscheidenentzündung ist an der Daumenwurzel. Die kann man ganz leicht überprüfen: Hand zur Faust ballen und dann mit der anderen Hand die geballte Hand nach unten kippeln...
Wenn die Verlängerung des Daumengrundgelenks zieht, dann habt ihr die Sehnenscheidenentzündung, die am häufigsten vorkommt....
Meine Erfahrung, die bekommt ihr nicht wirklich los....

Es gibt aber noch schlimmere Entzündungen - Sehnenscheiden gibt es ja genügend - ich habe da div. Erfahrungen machen müssen. Bei mir half die letzten beiden Male nur eine lokale Kortisontherapie (2-3 Einheiten) und dann war sie weg. Vorher habe ich zum Teil 2-3 Monate Schienen getragen und nichts hat geholfen.
Allerdings ist die lokale Kortisonabgabe mit Risiken verbunden...So kann z.B. die Sehne reissen bzw. der Knorpel geschädigt werden. Das ist ganz schön heftig....

Wenn es hochakut ist, soll man nicht Gitarre spielen.
Ansonsten ist es sogar notwenig, regelmäßig zu spielen und die Intensität kontinuierlich zu steigern.
Ich bekomm die Entzündung immer in der rechten Hand und das meist durch die 5-6 stündigen Gigs bei denen ich sehr viel Funksachen spiele und die Hand über die Maßen belastet wird. Zu Hause spiele ich so was fast nie. Es wäre besser, wenn die Bewegung vertrauter und damit gewohnter wäre (für die Sehnen).

Deshalb kontinuierlich üben - nicht übertreiben und vorher immer aufwärmen. Und wenn es richtig schlimm wird, vergiss die Schienen und lass dir gleich Kortison geben, das hilft wenigstens und es erspart dir einen langen Leidensweg.

Bei mir war es eine zeitlang ganz lustig. Rechts hatte ich eine Schiene wegen Tendovaginitis und links einen wegen Carpaltunnelsyndrom - was auch nicht zu verachten ist....sehr nett!
 
ollie":p4qqd8f5 schrieb:
Wenn es hoch akut ist, soll man nciht spielen.
Ansonsten ist es sogar notwenig regelmäßig zu spielen und die Intensität kontinuierlich zu steigern.
Echt? Trotzdem spielen? Ich habe die Entzündung unterhalb des Handgelenks, und habe seither eigentlich gar nicht gespielt, weil jeder davor warnt.
Das eigentliche problem ist, dass ich aufgrund meiner Programmiertätigkeit das Handgelenk nie wirklich entlasten kann. Momentan versucht mein orthopäde es mit Ibuprofen (Entzündungshemmer), aber bis jetzt stellt sich ebenfalls keine Besserung ein.
 
schwerkowsky":3929dlj6 schrieb:
Das eigentliche problem ist, dass ich aufgrund meiner Programmiertätigkeit das Handgelenk nie wirklich entlasten kann.

Hi,

du gibst dir doch die Antwort selber.
Einseitige dauernde Belastung, PC-aufgezwungene Haltung und zu wenig Ausgleich, Stoffwechselinsuffizienzen ( Übersäuerung !! ) ergeben Überlastungssyndrome. Google mal nach RSI.
Ansätze sind Haltung, muskuläre Insuffizienz und Dysbalance, Blockierungen Wirbelsäule ( speziell der HWS und obere BWS ).
Dein Körper gibt dir gerade ein Zeichen, dass er deine einseitige Belastung nicht mehr kompensieren kann.

schwerkowsky":3929dlj6 schrieb:
Momentan versucht mein orthopäde es mit Ibuprofen (Entzündungshemmer), aber bis jetzt stellt sich ebenfalls keine Besserung ein.

Dann ist nicht die Entzündung die Ursache, sondern dann hat die Entzündung eine Ursache, die noch nicht behoben ist.

Geh zu einem Osteopathen. Aber dein Orthopäde hilft dir anscheinend nicht ähnlich wie er der Pharmaindustrie nutzt.


P.S.: Kleine Randüberlegung. Es gibt nicht nur TCM, es gibt durchaus auch TEM ( Traditionelle Europäische Medizin ). Wir neigen aber gerne dazu, ( nicht nur ) bei solchen Sachen dem Charme des Mystischen eher zu erliegen als sich mit dem offensichtlichen Faktischen zufrieden zu geben.
 
Hallo!

Das ist ein reines Freu-Posting :-D . Nach sage und schreibe 4 Monaten :shock: habe ich die verfluchte SSE wieder los. Masterfrage: Wie? Durch zwei etwas unorthodoxe Maßnahmen:

1. Ich habe, da ich glaubte die Gitarre aus meinem Leben streichen zu müssen, mich auf mein "altes" Hobby Kendo besonnen, und meine Sehnen durch Training mit einem Bokuto malträtiert. Das hat anfangs den bekannten Schmerz ausgelöst, mit der Zeit meine Sehnen jedoch so gestärkt, dass ich fast wieder der alte bin.

2. Ein homöopathisches Mittel namens "RUTA", das gerade mal 1,70 Euro kostet und super angesprochen hat. Vielen Dank an die etwas in die Jahre gekommene aber sehr sympathische Apothekerin und Homöopathie-Expertin der Stadtapotheke Gärtringen.

Ich habe vor, einen größeren FAQ Beitrag zum Thema zu verfassen, momentan ist allerdings keine Zeit dazu. Ich stehe aber gerne für Fragen zur Verfügung.
 
Hey, na super - freut mich, dass du wieder fit bist. Auch meine Probleme mit der Spielhand haben sich weit aus gelegt. Ich hoffe es bleibt auch so ;-)
 
Oh, ich bin hier nicht der einzige Kenjin? Fein!

Trotzdem noch ein Tipp, der hilft: bei den ersten Anzeiche von Beschwerden im Bereich Sehne/Gelenk einen Salbenverband über Nacht anlegen. Nur eben nicht mit Salbe, sondern mit Lavendelöl. Kein Voodoo, hilft wirklich.
Wenn nicht => ab zum Dottore.
 
Nur eben nicht mit Salbe, sondern mit Lavendelöl. Kein Voodoo, hilft wirklich.

Echt, Lavendelöl? Diese Sch ... Salbverbände haben mich am meisten genervt und nix gebracht. Ich hatte eher den Eindruck, durch das Ruhigstellen der Sehnen sind diese noch mehr geschwächt.
Muss ich mal testen, das mit dem Öl.
 
Mensch Leute, jetzt macht ihr mich aber nervös !!
Ich klettere seit Jahren mehrmals die Woche , und bin von daher auf Sehnenscheidenentzündungen und/oder Sehnenscheidenrisse noch anfälliger. Ich spiel jetzt seit einem halben Jahr Gitarre und hab mich eigentlich nie "ordentlich" aufgewärmt oder warmgespielt (unter anderem, weil ich beim spielen noch nie Probleme hatte). Aber was ihr hier so erzählt, da bekomm ich ja richtig Angst :cry: . Meint ihr dass ich da bald Probleme bekommen werde? Sollte ich jetzt schon vorbeugen, und wenn ja, wie?

Fragen über Fragen

Crofty
 
Wenn du keine Probleme hast, ist es um so besser.
Ich hab auch wenig Probleme, allerdings mach ich nach dem Spielen (wenn die Muskeln warm sind) mittlerweile immer Dehnungsübungen, weil ich gemerkt habe, daß sich meine Bewegungsfreiheit in den Unterarmen doch sehr verkürzt hat in den letzten Jahren (nicht vom Gita spielen allein, das ist nur noch ne zusätzliche Belastung).
Aber nicht übertreiben... das ist genauso schädlich ;o)
Naja. Und viel trinken liest man hier auch oft. Das tu ich aber sowieso...bin ziemlich 'durstig' und trink ca. 3-5 Liter am Tag (Wasser und Saft mein ich..der Liter Kaffe zählt net:D)

Gruß
Daniel
 
1. Warmspielen! Wie genau man das macht, ist IMHO recht individuell, es gibt aber im Netz genügend Quellen, an denen man sich orientieren kann. Eben am Anfang die stressigen Sachen weglassen.

2. Pausen machen. Das muss nicht heissen, die Gitte wegzulegen, sondern zwischen den Hardcore-Übungseinheiten z.B. mal wieder Rhythmus-Übungen zu machen, bei denen das Hauptaugenmerk mehr auf dem Grooven mit der rechten Hand liegen, als auf den Solosachen die die linke Hand anstrengen.

3. (am Wichtigsten): HÖRE AUF DEINEN KÖRPER! Und zwar EHRLICH! Das bedeutet, wenn irgendwas weh tut, zieht o.ä., dann hör auf auch wenn du noch so motiviert bist. Genau das habe ich nicht getan, und dann kam der Ärger. Davor habe ich den ganzen Tag an der Tastatur verbracht (bin Programmierer) und abends den ganzen Abend geübt, bzw. geprobt. Und das jahrelang OHNE Probleme. Also auch wenn du im Moment keine Probleme hast, die können irgendwann kommen.

Fazit: Keine Panik! Wenn man sich warmspielt und es nicht übertreibt, kann man viel spielen, ohne Probleme zu kriegen. Aber im Hinterkopf behalten, dass der liebe Gott unsere Hände zum Arbeiten gemacht hat, und nicht um 15 mal pro Sekunde dünne Stahldrähte auf dicke Neusilberdrähte zu drücken. :cool:

Viel Gesundheit wünswcht schwerkowsky!
 
Crofty":vrj2das1 schrieb:
Mensch Leute, jetzt macht ihr mich aber nervös !!
Ich klettere seit Jahren mehrmals die Woche , und bin von daher auf Sehnenscheidenentzündungen und/oder Sehnenscheidenrisse noch anfälliger. Ich spiel jetzt seit einem halben Jahr Gitarre und hab mich eigentlich nie "ordentlich" aufgewärmt oder warmgespielt (unter anderem, weil ich beim spielen noch nie Probleme hatte). Aber was ihr hier so erzählt, da bekomm ich ja richtig Angst :cry: . Meint ihr dass ich da bald Probleme bekommen werde? Sollte ich jetzt schon vorbeugen, und wenn ja, wie?

Fragen über Fragen

Crofty

nein musst du auch nicht. Ich finde wenn man langsam anfängt und dann kontinuierlich steigert, gibts keine Probleme. Ich spiel seit ca. 25 Jahren Gitarre, seit 20 Jahren ernsthaft, ich hatte auch in meiner Hochübungsphase (mit 18 - 25 Jahre) nie Sehnenscheidenprobleme. Mich wundert immer, das Schüler von diesen Problemen erzählten. Ich weiß nicht was, aber irgendwas machen die falsch.

Vor ca. 2 Jahre hatte ich mal massivere Probleme die mit Kortison behandelt wurden. ich bin aber nicht sicher, ob es vom Hanteltraining war (was ich zu selben Zeit begonnen hatte), oder weil ich eine zeitlang bei einer Funkband gespielt hatte. Ich bekam nämlich seltsamerweise die Tendovaginitis in der rechten Hand (Anschlagshand). Dies zu Beüben halte ich für öde, denn wer übt schon Funkgrooves langsam.... ;-)

Wer kontinuierlich übt und nicht gerade mit den Satriani Legatos beginnt, dürfte keine Probleme bekommen. Man sollte sich ohnehin eine unverkrampfte lockere Spielweise angewöhnen, mit so wenig wie möglich Krafteinsatz auf beiden Seiten....
wenn ich da immer wieder höre, dass es Typen gibt, die ihre Legatos auf der akkustischen oder sogar auf dem Bass üben und noch schneller und flüssiger zu werden, kann ich nur den Kopf schütteln....

Legatos sind eh was für Weicheier....der richtige Gitarrist schlägt jeden Ton an (Al Di Meola).
 
Hallo Ihr Gitarristen,

plage mich nun seit über zwei Jahren mit krassen Schmerzen im, linken Handgelenk rum. Nun ging es gar nicht mehr und ich bin zum Quacksalber, der mir dann auch eine 1A Sehnenscheidenentzündung attestierte. Da ich vom deutschen Gesundheitssystem nicht mehr erwarten kann als Schmerzmittel und "ruhig halten" - wende ich mich nun an die Nation:
"Was kann ich tun um schnellstmöglich wieder dudeln zu können, ohne dass mir der Arm abfällt?"
Gibt es Wundermittel, Schienen, Verbände . . . bin für jeden Rat dankbar!

Mr. Hartguitar
 
Hör auf deinen Arzt und lass das Gitarrespielen erst mal so lange, wie ER es für richtig hält. mit eine Sehnenscheideentzündung ist nicht zu spaßen.
Wenn du dann wieder genesen bist, mach dir vor allem mal Gedanken um die Haltung an deiner Gitarre. Spielst du im Stehen und hängt die die Klampfe knapp überm Knie? Auf Bauchhöhe damit. Bei der "ultracoolen" Haltung überdehnst du dein Handgelenk.
Was kannst du noch tun? Mit einer leichten Gymnastikhantel <2kg das Handgelenk sachte trainieren. Ansonsten wenns weh tut: Gitarre weglegen!
 
Defintiv zum Arzt gehen und vorallem definitiv die Gitarre nicht mehr anrühren!
Wenn du meinst, du kannst wieder spielen, probier's aus.
Wenn du wieder Schmerzen spürst, leg die Gitarre wieder weg.
 
Hallo Oliver,
sei gegrüßt im Forum. Ich hatte/habe ja permanent Probleme mit meinen Sehnen am Unterarm, Ellbogen und auch an der Hand.

Vor Jahren sollte ich nach einer heftigen Epicondylitis humeri (Tennisellbogen), die ich mir durch den Tennissport zugezogen hatte operiert werden. Viele Leute in meinem Umfeld rieten mir von einer Operation ab und ich selbst wehrte mich auch dagegen. Ich hab Bestrahlungen, Reizstrom und einige Bandagen bekommen, ohne viel Erfolg. Auch eine Schiene, die ich über 6 Wochen trug half nicht wirklich.

Beim Arzt traf ich einen älteren Mann, dem ich von meinem Leiden erzählte. Er erzählte mir was von Kalmusöl, welches aus der Calmuswurzel gewonnen wird. Dieses Öl hätte eine grandiose Heilwirkung im Bezug auf Sehnen und Muskeln. Naja, ich besorgte mir das Öl in meiner Apotheke und rieb mir, wie er mir beschrieben hatte täglich 1-2 Tropfen davon auf die schmerzende Stelle ein. Tja, was soll ich sagen - nach etwas über 3 Wochen waren die Schmerzen weg! Mein Arzt lachte nur darüber - Humbuk! Ich denke da mittlerweile anders drüber!

Ich hab das Öl mittlerweile an einige Kollegen weiter empfohlen und einigen half es auch ihre Schmerzen zu lindern, bzw., wie auch bei mir schmerzfrei zu werden. Googel dich mal ein wenig um nach dem Öl und ließ dir alles durch. Es kann auch bei manchen Leuten Allergien und Reizungen auslösen, also vorsichtig dosieren und vor allen Dingen nicht in die Augen einreiben - nach Einreiben gut Finger waschen!

Egal was man mir aus ärztlich-fachlicher Richtung dazu sagt - mir hat es geholfen und ;-)

Ach ja, das Gitarre spielen während der Ruhe-und Heilzeit solltest du unbedingt lassen. Warte, bis du völlig auskuriert bist, sonst bekommst du nie Ruhe. Ich weis, das fällt schwer, aber es geht nicht anders.

Ich wünsch dir ne heile Hand ;-)
 
little-feat":21zheyec schrieb:
Vielleicht nochmal genau hinschauen, es gibt immer Menschen, die übler dran sind, als man selbst.


little-feat":21zheyec schrieb:
Marcello":21zheyec schrieb:
So einer verdient die Bezeichnung Musiker! Respekt!

Weiß Gott, das ist wahr.

Wenn man das sieht/hört wird dieses Gejammer "ich habe so Schmerzen im Unterarm" zur reinen Comedy.

Tom

also ob das jetzt soooo hilfreich ist weiss ich nicht. bei allem respekt.
 
@little:
:shock:
Meinen Respekt hat er.

Da sieht man mal,was alles mit reiner Willenskraft möglich ist.
Es gibt zum Beispiel auch einen Blinden kickerspieler.
 

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