Skalenschweinereien

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
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Hallo!

"Spiele ER ein Gitarrensolo" hieß es mal wieder.

Irgendwie hatte ich im Kopf, dass der Song in G-Dur sei. War er aber nicht. Das Solo soll über die drei (mehrfach wiederholten) Akkorde G, C und Bb laufen. Bb ist ja nun nicht gerade ein Teil von G-Dur, soviel ist mal sicher. Mein erster Versuch mit Gniedeln in der G-Pentatonik ging dann auch streckenweise schön daneben, so ein h über dem Bb ist außerhalb eines klug vorbereiteten Kontexts doch eher falsch als richtig und so einen Kontext kann ich nicht besonders gut. Jedenfalls spielte ich für ein paar Sekunden sehr "outside" und zwar, ohne das zu wollen...

Meine Lösung war wie folgt: Für´s Erste bleibe ich jetzt bei der G-Pentatonik für die Akkorde G und C und noggere dann über die Bb Akkordtöne. Das ist ganz nett, erfordert aber ein Hinhören - igitt.

Ich frage mich aber, ob es jetzt eine "magische" Skala gibt, deren Töne ich wahl- und willenlos aneinander reihen könnte, ohne, dass ein "Gelber" dazwischen ist und wie ich die finde.

Gruß

e.



P.S. Die Frage ist ernst gemeint, nicht aber jeder kleine Schlenker in der Beschreibung.
 
Moin.
Wenn es Dir um dieses eine Stück/Akkordfolge geht:
F-Dur bzw dMoll mal probieren.

Eine allgemeingültige Skala kenne ich leider auch nicht.
Gruß
Ugorr
PS: Welcher Song ist es denn?
 
Guten Nachmittag,

Ich hoffe, dass ich dein Posting richtig verstanden habe und Du 'lediglich' auf der Suche einer Skala für die Akkordfolgen G/C/Bb bist... einfach mal so dahergesagt würde ich spontan mal einen Versuch basierend auf der Dm- oder F-Dur-Pentatonik starten. Oder liege ich damit superfalsch? Liebe Experten, ich lerne gerne mit dazu.

Gruss und einen frohen Montag

Marco

...oha, war ein wenig zu lange am Tippen ;) Da kam mir schon jemand zuvor...
 
Ich habe mir das aufgrund der Akkordfolgen gedacht...das Problem mit dem Ton H würde sich damit erledigen. Eine 'Falschliegung' meinerseits und ein 'Nichtklappen' meines Vorschlags ist nicht auszuschliessen ;-)
 
Ähm, ohne jetzt genau den SOng zu kennen, habe ich mal ein bisschen mit diesen drei Akkorden rumgedödelt....

Spiel mal Gm-pentatonik und immer wenn du aufm G(dúr) bist,m ersetzt du die kleine Terz (Bb) durch die Große (B, oder in deutsch H).
Ist das dann die Bluestonleiter?

FUnzt jedenfalls
 
Ich Dummbolzen!

Das ist doch ganz klar G myxolydisch. (Für alle, die genauso dämlich sind wie ich: Das hat die gleichen Töne F-Dur, nur dass man bei G anfängt und aufhört.)

Oder doch nicht?

Vielleicht ist die Idee mit dem Hinhören doch gar nicht so falsch gewesen...

Nächstes Mal werde ich mich einfach dem Solo wieder verweigern und vehement nach einer gutaussehenden Saxophonistin verlangen. Jawohl!

Gruß

e.
 
muelrich":1zxk0jyr schrieb:
Ist das dann die Bluestonleiter?

FUnzt jedenfalls

Wenn's funzt und sich gut anhört...was will man mehr? Müsste man für die Bluestonleiter statt deinem Vorschlag nicht ein Cis hineinbasteln?
 
Hallo Ernie,

G Myxo ist wenn du C-Dur vom G aus spielst.

Sind alle drei Akkorde Dur?
 
erniecaster":1r5dg925 schrieb:
Das ist doch ganz klar G myxolydisch. (Für alle, die genauso dämlich sind wie ich: Das hat die gleichen Töne F-Dur, nur dass man bei G anfängt und aufhört.)

*BeitragwiedergelöschtdagleichzeitigvonSchrummelbeantwortet* d.Verfasser

Von G-Dur wäre D mixolydisch...passt nicht, meine ich.

Gruss

Marco
 
Moin.
Ehrlich: Ich probiere da auch oft rum. Und ich gucke mir die Stufenakkorde an. Mit einem Bb ist die Auswahl der Tonarten schon eingegrenzt. Wenn man dann noch weiß, das Stufe II, IV und V gerne und oft benutzt werden und FDur noch singbar und einigermaßen Gitarristenfreundlich ist, könnte man mal FDur probieren. Wobei das G dann Moll sein "müßte". Ist aber als Sologrundlage imho schon OK, vielleicht irre ich mich bei der Tonart des Stückes trotzdem.
Von mir also mehr oder weniger ein Schuß ins Blaue, der einen Vesuch wert ist. Warte auf den Theoretiker, der mir das nochmal genau erklärt oder mich eines besseren belehrt.
Gruß
Ugorr
PS: Welcher Song ist das denn nun?
 
Hallo,

jepp, die Akkorde sind Dur.

Praktisch kann ich eine F-Dur-Tonleiter drübergniedeln. Wenn ich die bei G beginne und beende (weil das tonale Zentrum das G ist), wie heißt die dann?

Gruß

e.
 
Also ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass alle Akkorde Dur sind.

Hier kommt reine Theorie, hab gerade keine Gitarre zum testen da.

Deutung 1:
Bb und C sind die Stufen IV und V von F-Dur.
Problem: Spielst du F-Dur, dann spielst du G-dorisch über G-Dur. Könnte klappen wenn du dich auf die G Penta beschränkst (siehe Blues & Mühlrich).
Alternativ: mit- denken/hören und über den G-Dur F-Lydisch spielen (also einfach die Quart erhöhen).

Deutung 2:
C und G sind die Stufen IV und I von G Dur.
Problem: Spielst du G-Dur, so gibt es den Grundton von Bb-Dur gar nicht...Doof!

Deutung 3:
C und G sind die Stufen I und V von C Dur.
Problem: Spielst du C-Dur gibts auch kein Grundton von Bb-Dur...wieder Doof!!

Also 1 nehmen :-D
 
erniecaster":17ojepcd schrieb:
Hallo,

jepp, die Akkorde sind Dur.

Praktisch kann ich eine F-Dur-Tonleiter drübergniedeln. Wenn ich die bei G beginne und beende (weil das tonale Zentrum das G ist), wie heißt die dann?

Gruß

e.

Immer noch F-dur. Es gibt meines Wissens keine Regel, dass man ein Solo auf dem Grundton der Tonleiter beginnen muß. Spiel, was dir gefällt und was du als harmonisch empfindest.
 
Code:
Akkorde	1	3	5	7				
		G	G	B	D	F#				
		C	C	E	G	B				
		Bb	A#	D	F	A				
								
								
	 	1	3	5	7				
	G	G	B	D	F#				
	C 	G	B	C	E				
	(C als G Mixolydian)
								
								
								
G				G	A#	B	C	D	E	F
G Mixo		G	A	B	C	D	E	F
Bb			G	A	A#	C	D	D#	F

Mit G Mixolydian liegt m.E. recht gut, wenn man ohne Wechsel durchspielen möchte. Ansonsten G mit Wechselspiel bei A, A#/Bb und B und E später gegen D# tauschen.
 
Tag.

Janee. Das Solo, was ich spielen will, wird sich sicherlich auch an den Harmonien im Background orientieren und wenn man zwischendurch mal "atmet", eröffnen sich wunderbare Möglichkeiten, das zu strukturieren.

Es bietet sich auch regelrecht an, einen kurzen chromatischen Abgang aus den Tönen c (über G), h (über C) und bb (über Bb) zu spielen. Vielleicht pre-bende ich vom Bb in das C hinein und gehe so die Chromatik runter. Delay noch dran, dass sich die Echos reiben - könnte lustig werden.

Meine Frage hier ist tatsächlich nur die "Reißleine" für die blöden Momente im Leben. Was gniedele ich bei einem Blackout und Stolpern übers Kabel?

Gruß

e.
 
erniecaster":1kjk7pza schrieb:
Hallo,

jepp, die Akkorde sind Dur.

Praktisch kann ich eine F-Dur-Tonleiter drübergniedeln. Wenn ich die bei G beginne und beende (weil das tonale Zentrum das G ist), wie heißt die dann?

Gruß

e.
Das wäre G-Dorisch und ist klangtechnisch meiner Ansicht nach in einem Durkontext nicht sehr schön. Find ich halt.

Marco23":1kjk7pza schrieb:
G dorisch (F-Dur) > G - A - Bb - C - D - E - F - G

Gruss

Ja aber im G-Dur Akkord ist dann das H die Grosse Terz! Das klingt dann nach G-Moll wenn du dorisch drüber spielst.

Es gibt keine "Skala" zum durchgniedeln! Es ist zum Denken.
Ich kenn das aus dem Austropop weil da oft leitereigene Mollakkorde einfach durch Dur ersetzt werden. Da isses aus mit Skalengniedeln, da heisst es Akkord- und Leittöne wissen und im Spiel beachten.
Am Sax übrigens noch wesentlich heikler....
 
Hallo!

auge":sn0xo3g8 schrieb:
Es gibt keine "Skala" zum durchgniedeln! Es ist zum Denken.

Da will ich EINMAL diesen Blödsinn auch veranstalten und schon greif ich wieder ins Klo.

Na gut, hör ich halt doch hin, was ich spiele. Soll ja nicht so verkehrt sein. Oder ich bastele mir was, lerne es auswendig und gut.

Gitarrensoli sind sowieso überbewertet. Vielleicht doch eine Saxophonistin?

Gruß

e.
 
Und was ist wenn du vom Wechsel des C-Akkords auf den Bb-Akkord die Skala ebenfalls wechselst? Z.B. die Bb-Dur Penta oder Bb ionisch?

bb c d f g ist doch drin.

bei der Dur bb c d eb f g a
 
auge":2qdmanme schrieb:
Marco23":2qdmanme schrieb:
G dorisch (F-Dur) > G - A - Bb - C - D - E - F - G

Gruss

Ja aber im G-Dur Akkord ist dann das H die Grosse Terz! Das klingt dann nach G-Moll wenn du dorisch drüber spielst.

Das ist richtig - aber meine Antwort bezog sich auf eine Aussage/Frage von ernie, die er aber zwischenzeitlich 'editiert' hat. Danke trotzdem. Ich horch, lese und lerne immer gerne :-D
 
Ich kenne die Probleme auch, was ich aber nicht verstehe:
Was du gerade veranstaltest ist ja keine Improvisation über unerwartete Changes, sondern ein immer aufwendiger werdendes Analysieren des harmonischen Materials ... warum eigentlich?
denken wir es doch mal vom Ergebnis her:
Da gibt es eine Stelle in einem eurer Stücke, an der nicht gesungen wird. Damit es nicht langweilig wird, verlangt man jetzt von dir irgendwas Spannendes.

Warum musst du da improvisieren? Du weißt doch was der Rest macht.
Was willst du mit deinen Singlenotes?
Ich schätze dich jetzt nicht als Hardcore-Jazzer ein. Was ist so schlimm dran, sich eine hübsche Melodei mit der ein oder anderen Verzierung auszudenken? Wenn du gut drauf bist, dann spielst du mehr Verzierungen, wenn der Kopf vernagelt und die Hand nicht will, dann spielst du halt die Melodie ohne Verzierung.

Wenn dir keine Melodie einfällt, dann hilft dir der Name einer Skala auch nicht weiter.
Klar, manche Leute können sich von einer Skala inspirieren lassen und haben zu jeder Skala "Bilder im Ohr", aber mit Verlaub: bis dahin ist für dich noch weit (ich habe es für mich weitgehend aufgegeben dahin zu kommen).
Du weißt doch, welche Töne wo passen und welche Töne nicht. Bastel doch daraus langsam und vorsichtig ein interessante Solo, probiere aus, was sich aneinander fügt und was nicht, was schlüssig klingt und was besinnungslos daher gegniedelt.
Wozu brauchst du eine Skala, zum spielen ohne Denken? Das ist m.E. keine Alternative, das merkt dann auch der theoriefernste Zuhörer ...
 
Hey Ernie,

bastel dir doch ein Solo aus den Tönen G-C-Bb. Reicht doch! Ist völlig ernst gemeint - auch wenn's nach Punk klingt... ;-)
 

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