Frame Slave 6-Saiter Bass

Seriennummer
057
Hersteller
Frame
Baujahr
1992
Wir Basser waren schon immer recht dankbar ĂŒber Neuerungen, die das Leben leichter, variabler oder wie auch immer "neuer" machten. Sicher haben sich nicht alle Ideen z.B. der 80er/90er durchgesetzt, aber es gab im Bassistenlager m.E. ein weitaus grĂ¶ĂŸere Bereitschaft "Mal was Neues" auszuprobieren als ich das bei E-Gitarristen beobachten konnte (und kann).

Aus diesen "wilden Jahren" habe ich immer noch meinen kleinen Liebling: den Frame Slave.
UrsprĂŒnglich hatte ich auch mal den ganz großen Bruder den Frame Master - mit 6 Saiten. Den habe ich aber in einem Schwachsinnsanfall verkauft.

Die Firma Frame hatte nichts mit dem am Bodensee ansĂ€ssigen Hersteller der korpuslosen Akustikgitarren zu tun. Diese Firma Frame saß in Hamburg, eine One-Man-Show - soweit ich weiß hieß der Inhaber Thomas und wollte dann irgendwo als Tauchlehrer neu anfangen.

Der Slave:
Kopfloser Carbonhals (soweit ich weiß von SKC (Bogart).
Asymetrisches Halsprofil (mit "Blutrinne" - siehe Foto).
Ahornbody.
Bartolini Jazzbass Pickups.
Mechanik/Hardware ist von ABM (massiv Messing).
Bei kopflosen BĂ€ssen hat man ja normalerweise die sogenannten Double-Ball-End-Saiten.
Die kann man hier zwar auch aufziehen, ist aber nicht nötig, deshalb habe ich normale Coccos drauf:
In den Sattel kann man recht krÀftige Madenschrauben einsetzen, die dann die Saiten einklemmen. Einfach, genial und schnell.

...
und eine (zugegebenermaßen nicht sehr effektive) 18V-Elektronik:

Geregelt wird:
- Mastervolumen
- Balance (mit Mittenrastung)
- pro Pickup zwei Minipotis, jeweils einmal Frequenz (Feinrastung) und Gain +/- (Mittenrastung)
Sinn der Sache: Pro Pickup wird der Mittenbereich besonders betont. Das fÀngt eigentlich schon in den krispen Höhen an, geht aber nicht weit runter. Die Gain-Potis senken nicht wirklich ab, sondern vermindern nur die Anhebung.
Insgesamt eine nette Idee, leider aber nicht sehr flexibel - es lÀuft im Prinzip nur darauf hinaus einen Mischsound einzustellen - einzeln klingen die Pickups bei aktiver Elektronik etwas daneben.
Deshalb ist man dankbar, dass der Bass auch passiv fahren kann und da dann zwar nicht spektakulĂ€r aber einsatzfĂ€hig klingt. Ich hatte seinerzeit auch einen 6-Saitigen Bruder mit BĂŒnden, der klang gerade mit dieser Klangregelung einfach super - hier beim Fretless war ich etwas enttĂ€uscht.

UrsprĂŒnglich als Fretless gebaut (Palisander-Griffbrett auf dem Carbonhals) ließ ich ihn im Laufe der Jahre (ca. 2003) in zwei Schritten zunĂ€chst auf einen 8- spĂ€ter auf einen 9-BĂŒnder umbauen.
Die Idee war auch nicht neu - die hatte Ibanez ca. 1980 - da gab es einen 12-BĂŒnder in der Musician-Serie.
Der Grund fĂŒr den Umbau liegt zum einen daran, dass ich wĂ€hrend der Zeit noch einen anderen Fretless hatte (Esh-Souvereign V) zum anderen wollte ich zusĂ€tzlich zum "normalen Besteck" einen leichten, fĂŒhrigen Universalbass. Ich wollte aber auch nicht auf das wunderschöne Bundlos-Singen in den hohen Lagen verzichten, deshalb diese gewagte Aktion.

Übrigens - wie immer - vom Gitarren- und Basspfleger meines Vertrauens Lars Riemer durchgefĂŒhrt.
Wer nun glaubt, das wĂ€re ja trivial: Einfach neun BundstĂ€bchen "rein un gut is", der kann es ja mal probieren - ich wĂŒnsche dann auch viel Spaß beim Abrichten ;-)

Seitdem war er mein Zweitbass und immer dabei wenn nicht ausdrĂŒcklich nach einem 5-Saiter gerufen wurde.
Gestimmt wird - auch wenn er viel gespielt wird - so alle 4-6 Wochen. Was ein Kohlefaserhals so ausmacht ;-)

Wird mich nie verlassen - es wĂ€re auch sicherlich kein Abnehmer dafĂŒr da.
Derzeit prĂŒfe ich den Markt an 18V/3-Band-Elektroniken....

2009-02-05 update:
Total auseinandergenommen. Elektronik auf den Dung.
Warte auf Neue.

2010-07-23 update:
Totaaal vergessen hier weiterzuschreiben.
Inzwischen ist der Kleine fertig umgebaut. Nun mit Noll-Elektronik: vom Meister Noll extra auf die vorhandenen Einbaubedingungen abgestimmt.
Die neue Elektronik in Verbindung mit der Überarbeitung der AuflageflĂ€chen der Bridge-Komponenten hat ihn klanglich vom hĂ€sslichen Entlein zum Schwan gewandelt. Ich bin begeistert.
Bilder folgen.

2010-11-05 update:
Endlich mal ein Bild (von mir) und dem Kleinen in der aktuellen Version eingestellt.

Zur neuen Noll-Elektronik:
Die beiden dicken Knöppe sind Balance und Volumen (Balance nÀher zum Basser).
Die vier kleineren Knöppe:
Mittengain (plus - minus)
Mittenfrequenz (der messingfarbene)
Bass +/-
Höhen +/-
Aktiv/Passiv-Schalter (kein LautstÀrkesprung!)
Die LED der alten Elektronik ist zwar noch drin, tut aber nichts mehr, wir wollen ja Strom sparen.
Die Elektronik arbeitet ebenfalls mit 18V (2 Batterien).

Klang? Dezent aber durchsetzungsfÀhig. Wenn man will macht sie aus dem Kleinen einen 80er Jahre Hifi-Bass, das ich will aber eher nicht. Aber: wenn man will kann man nun mit dem Kleinen auch richtig schön "Alarm" machen - oder die NÀselmitten hochkitzeln - oder ...

Update Dez. 2011: Neue Bilder, die unter anderem auch die "Blutrinne" zeigen.

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...also Schönheit ist der keine ABER klingt ganz funktionell wĂŒrde ich sagen - weiterhin viel Spaß mit dem Ding!
 

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