Software, Modeler, Amps und Effekte - ganz allgemein

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
4.449
2
88
Hallo!

Es gibt hier diverse Threads zu unterschiedlichen Produkten und immer wieder kommt auf Seite drei spätestens eine allgemeine Diskussion. Die würde ich gern hier mal zusammenfassen, allerdings mit einem völlig anderen Ansatz.

Wenn wir mal statt über genaue Geräte erst einmal über Gerätegattungen nachdenken, könnte sich einiges entspannen. Noch besser ist allerdings eine ganz einfache Frage:

Was will ich eigentlich tun?

Das ist natürlich bei jedem völlig anders und jeder hat deswegen auch andere Vorlieben. Dennoch halte ich es für eine gute Idee, sich einfach mal daran lang zu hangeln, wo man eigentlich warum spielt und was man da erreichen will.

Alles, was jetzt folgt, ist nichts anderes als meine Meinung, die aus dem resultiert, was ich tue und was ich erlebt habe. Wessen Erfahrungen anders sind, der wird das anders sehen. Vielfach gibt es kein falsch und richtig, es gibt nur angebracht und nicht angebracht. Genug der Vorrede, ab dafür!

Zuhause üben. So etwas findet im Regelfall möglichst leise statt. Daher ist der dicke Röhrenamp hier schon einmal falsch. Schön sind kleine Übungsamps, die möglichst viel können. Oder ein simpler Modeler an einer Aktivbox. Oder Software auf dem Rechner - wenn man den immer anschalten möchte. Früher war ich der Ansicht, dass man ja auch sein Stressbrett immer in den Proberaum und zurück tragen könnte. Die Praxis - und ich muss nur zehn Minuten zum Proberaum zu Fuß gehen - zeigt, dass man mehr als zehn Kilo nicht lange tragen möchte. Das Stressbrett hin und her zu tragen, finde ich nicht mehr praxisgerecht, wenn das Brett zu schwer ist.

Aufnehmen. Sorry. Ich halte mich raus, denn ich habe null Ahnung, weil ich absolut nichts aufnehme.

Audition, Jammen im Proberaum, Session. Hier muss es schnell gehen: Schnell brauchbare Sounds anbieten: Clean, crunch, lead, bißchen Effekt drauf, mehr will doch im Moment keiner. Ein mehrkanaliger Amp oder ein Einkanaler mit einer Handvoll Tretern davor tut es hier im Regelfall. Wer hier komplexe Modeler und Multieffekte dabei hat, sollte die Dinger wirklich absolut beherrschen. Man sieht vermutlich als Jazzer mit einer Explorer und dem Marshall auch komisch aus. Kann man auch mal drüber nachdenken.

Proben. Jetzt ist es schön, wenn man seine Sounds abrufen kann, an denen man auch gerne ein wenig basteln kann. Basteln können bedeutet aber nicht, die Geduld seiner Bandkollegen zu strapazieren. Sprich: Wenn man weniger Gain und weniger Hall will, muss man das auch hinbekommen, ohne das Manual aus dem Gigbag zu ziehen.

Ganz kleine Gigs. Es ist eng, man darf nicht laut sein, der Raum klingt beschissen, natürlich hat man keine Zeit für einen Soundcheck. Das Besteck für Audition und Jammen mag jetzt klanglich nicht die erste Wahl sein, wirklich schnell auf den Sound zugreifen zu können, ist aber viel wichtiger als die letzten Prozent Klangqualität.

Mittlere Gigs. Ungefähr so viel Platz wie im Proberaum, der Raum ist knapp brauchbar, klingt aber total anders als der Proberaum und der Typ am Mischpult ist leider halbtaub und halbbetrunken. Mit viel Glück passen die programmierten Sounds aus den Proben. Hoffentlich kann man aber direkt zugreifen.

Große Gigs. Platz ist da, Zeit zum Soundcheck auch, der Raum ist ganz okay. Der Mischer nett und kompetent. Eigentlich muss man nur seinen Kram aus dem Proberaum hinstellen und die programmierten Sounds sollten passen. Den Rest macht der MannamMischer. Hurra.

Ganz große Gigs. Viel Platz. Roadies. Jede Menge Zeit zum Soundcheck, der Raum klingt exzellent, der Mischer ist nett und kompetent. Hatte ich leider so gut wie nie. Hätte ich das dauernd, hätte ich meinen Gitarrentechniker und würde jetzt in einem Whirlpool mit Groupies andere Dinge tun als mich mit Equipment auseinander setzen. Scherz beiseite: Die wenigsten von uns spielen große Gigs - da kann man mal überlegen, ob ein Fullstack oder eine Wand aus 9 AC 30 für uns wirklich so sinnvoll sind.

Kurz und knapp: Was bei dem einen an der einen Stelle passt, funktioniert an der anderen Stelle beim nächsten gar nicht.

Braucht man mehrere Bestecke? Unbedingt. Was zuhause zum Üben funktioniert, ist bei ganz großen Gigs völliger Blödsinn, bei der Audition muss man andere Dinge beachten als beim Aufnehmen (glaube ich). Ich glaube, dass man sich viel Frust und viele Fehlkäufe erspart, wenn man sich fragt, was man mit welchem Gerät eigentlich tun will.

Gruß

erniecaster
 
[img:480x591]http://www.kdfnet.de/bilder/binsen.jpg[/img]
[img:350x311]http://www.markhosak.com/img/FriedenWa.jpg[/img]


:cool:
 
Hi!

Findest du wirklich? Vermutlich hast du ja Recht und ich bin einfach dümmer als alle anderen.

Jedenfalls habe ich ein Dutzend Modeler probiert, bis ich gemerkt habe, dass ich mit einem einfachen Amp besser bedient bin. So doof scheine ich aber nicht alleine zu sein, denn häufig genug kommt hier die Frage, welchen Röhrenamp man sich zum Üben kaufen soll. Genauso fragt sich manch ein Idiot (z.B. erniecaster) manchmal, wie man einen Übungsamp an die P.A. anschließen kann.

Und wenn ich mir die Kemper-Debatte ansehe, dann sind die alle genauso doof wie ich.

Gruß

e.
 
Super Beitrag, ernie, danke.
Stimmt vollkommen. Ich hab das vor einiger Zeit auch so festgestellt, wenn auch eher per Zufall. Seither habe ich ein kleines (und zwar wirklich kleines) Pedalboard, ein Gator GPT mit dazugehörigem Netzgerät. Ich spiele keinen Amp dahinter, sondern nutze das tech21 blonde (EDIT: als "Amp", und davor natürlich nen Zerrer, ein Delay, nen Chorus). Daneben hab ich noch nen Fender Princeton und das 11R sowie zum Verstärken einen Atomic 112 18 W und eine RCF Aktivbox.
Damit mache ich es dann ganz ähnlich wie von Dir beschrieben:
zuhause üben: 11R über die fest installierten Studiomonitore (nix dolles, aber klingen ganz gut)
aufnehmen: nix und nie.
Audition, Jam, Session: Princeton mit dem Zerrer vom Board (Batteriebetrieb)
Proben: je nach Songs. Wenn der Song keinen speziellen Sound erfordert, dann das Pedalboard. Wenn doch, dann das 11R mit dem vorher programmierten Sound. Alles direkt ins Proberaumpult.
Kleine Gigs mit dem Trio oder der Tanzmuckerband: Pedalboard mit Aktivbox.
Mittlere Gigs mit wenig Zeit oder anderen Streßfaktoren: Pedalboard mit Atomic 112.
Mittlere Gigs, alles ganz relaxt: 11R mit Atomic 112.
Große Gigs: dito. Nur leider ohne Whirlpool und die anderen Annehmlichkeiten ;-)
 
Hallo,

für mich persönlich gilt eine andere Einteilung:

Zuhause Üben:
Es muß leise sein, Sound muß nicht perfekt sein. Ich habe noch aus jedem Röhrenradio, Tonband oder 100 W Marshall zuhause ansprechende Sounds rausbekommen. Ich übe auch oft ohne Verstärker. Momentan steht im Wohnzimmer ein 5W Champ.

Gigs in meiner Band (Trio):
Je nachdem wo und wie laut wir spielen reicht mir mein 5 oder 15 Watt Röhrenamp. Je nachdem über PA abgenommen oder auch nicht.
Da wo wir weniger Einfluss auf den PA-Sound haben (bzw. im Zweifelsfall) nehme ich den größeren.

Aushilfsjobs und Gigs ohne PA mit anderen Gitarristen:
AC30, damit ich mich gegen die Amps der anderen notfalls auch behaupten kann.


Mein Stressbrett habe ich prinzipiell bei jedem Gig dabei, damit ich meinen Sound in etwa reproduzieren kann.

Gruß
B.

Edit: Bandproben habe ich ganz vergessen, da sie bei uns leider zu selten stattfinden: Wenn's geht den leichtesten Verstärker und Stressbrett oder wenn's mal wieder leise sein muß nur Stressbrett, Palmer DI-Box als Lautsprechersimulation das ganze in eine Aktivbox über die außerdem elektr. Drums, und Bass laufen. Gesang unverstärkt.
 
Wäre mir alles zu kompliziert.
Üben, recorden, testen, experimentieren:
Früher AFX jetzt Guitar Rig 5. Computer ist sowieso eingeschaltet wegen Playalongs usw.

Gig jeder Grösse (Ja es sind auch grosse dabei): Mit verlässlichem Monitoring: AFX

Gigs jeder Grösse ohne verlässliches Monitoring:
AFX + dB Aktivmonitor.

Kurzgigs, Klassenzimmer, Jams, Proben, Backup ect.: Tonelab LE + Kleinstmonitor + iPhone (Playalongs usw.).

Gigs ohne PA (Wie gehtn das?) - siehe Aktivbox (250 + 50W -- laut genug).

AFX und Aktivbox sind immer im Auto bzw. griffbereit.

Lg
Auge
 
erniecaster schrieb:
Hallo!

Es gibt hier diverse Threads zu unterschiedlichen Produkten und immer wieder kommt auf Seite drei spätestens eine allgemeine Diskussion. Die würde ich gern hier mal zusammenfassen, allerdings mit einem völlig anderen Ansatz.

Wenn wir mal statt über genaue Geräte erst einmal über Gerätegattungen nachdenken, könnte sich einiges entspannen. Noch besser ist allerdings eine ganz einfache Frage:

Was will ich eigentlich tun?

Das ist natürlich bei jedem völlig anders und jeder hat deswegen auch andere Vorlieben. Dennoch halte ich es für eine gute Idee, sich einfach mal daran lang zu hangeln, wo man eigentlich warum spielt und was man da erreichen will.

Alles, was jetzt folgt, ist nichts anderes als meine Meinung, die aus dem resultiert, was ich tue und was ich erlebt habe. Wessen Erfahrungen anders sind, der wird das anders sehen. Vielfach gibt es kein falsch und richtig, es gibt nur angebracht und nicht angebracht. Genug der Vorrede, ab dafür!

Zuhause üben. So etwas findet im Regelfall möglichst leise statt. Daher ist der dicke Röhrenamp hier schon einmal falsch. Schön sind kleine Übungsamps, die möglichst viel können. Oder ein simpler Modeler an einer Aktivbox. Oder Software auf dem Rechner - wenn man den immer anschalten möchte. Früher war ich der Ansicht, dass man ja auch sein Stressbrett immer in den Proberaum und zurück tragen könnte. Die Praxis - und ich muss nur zehn Minuten zum Proberaum zu Fuß gehen - zeigt, dass man mehr als zehn Kilo nicht lange tragen möchte. Das Stressbrett hin und her zu tragen, finde ich nicht mehr praxisgerecht, wenn das Brett zu schwer ist.

Aufnehmen. Sorry. Ich halte mich raus, denn ich habe null Ahnung, weil ich absolut nichts aufnehme.

Audition, Jammen im Proberaum, Session. Hier muss es schnell gehen: Schnell brauchbare Sounds anbieten: Clean, crunch, lead, bißchen Effekt drauf, mehr will doch im Moment keiner. Ein mehrkanaliger Amp oder ein Einkanaler mit einer Handvoll Tretern davor tut es hier im Regelfall. Wer hier komplexe Modeler und Multieffekte dabei hat, sollte die Dinger wirklich absolut beherrschen. Man sieht vermutlich als Jazzer mit einer Explorer und dem Marshall auch komisch aus. Kann man auch mal drüber nachdenken.

Proben. Jetzt ist es schön, wenn man seine Sounds abrufen kann, an denen man auch gerne ein wenig basteln kann. Basteln können bedeutet aber nicht, die Geduld seiner Bandkollegen zu strapazieren. Sprich: Wenn man weniger Gain und weniger Hall will, muss man das auch hinbekommen, ohne das Manual aus dem Gigbag zu ziehen.

Ganz kleine Gigs. Es ist eng, man darf nicht laut sein, der Raum klingt beschissen, natürlich hat man keine Zeit für einen Soundcheck. Das Besteck für Audition und Jammen mag jetzt klanglich nicht die erste Wahl sein, wirklich schnell auf den Sound zugreifen zu können, ist aber viel wichtiger als die letzten Prozent Klangqualität.

Mittlere Gigs. Ungefähr so viel Platz wie im Proberaum, der Raum ist knapp brauchbar, klingt aber total anders als der Proberaum und der Typ am Mischpult ist leider halbtaub und halbbetrunken. Mit viel Glück passen die programmierten Sounds aus den Proben. Hoffentlich kann man aber direkt zugreifen.

Große Gigs. Platz ist da, Zeit zum Soundcheck auch, der Raum ist ganz okay. Der Mischer nett und kompetent. Eigentlich muss man nur seinen Kram aus dem Proberaum hinstellen und die programmierten Sounds sollten passen. Den Rest macht der MannamMischer. Hurra.

Ganz große Gigs. Viel Platz. Roadies. Jede Menge Zeit zum Soundcheck, der Raum klingt exzellent, der Mischer ist nett und kompetent. Hatte ich leider so gut wie nie. Hätte ich das dauernd, hätte ich meinen Gitarrentechniker und würde jetzt in einem Whirlpool mit Groupies andere Dinge tun als mich mit Equipment auseinander setzen. Scherz beiseite: Die wenigsten von uns spielen große Gigs - da kann man mal überlegen, ob ein Fullstack oder eine Wand aus 9 AC 30 für uns wirklich so sinnvoll sind.

Kurz und knapp: Was bei dem einen an der einen Stelle passt, funktioniert an der anderen Stelle beim nächsten gar nicht.

Braucht man mehrere Bestecke? Unbedingt. Was zuhause zum Üben funktioniert, ist bei ganz großen Gigs völliger Blödsinn, bei der Audition muss man andere Dinge beachten als beim Aufnehmen (glaube ich). Ich glaube, dass man sich viel Frust und viele Fehlkäufe erspart, wenn man sich fragt, was man mit welchem Gerät eigentlich tun will.

Gruß

erniecaster

Hi Erniecaster,

Ehrlich gesagt erschliesst sich mir gar nicht so recht, was Du mit dem Posting eigentlich sagen willst? :kratz:

das ist die Rückkehr zur Vernunft, oder?
Wer hat denn dazu Lust? Nö, das ist mir viel zu trocken.

Klar, man muss was haben, was in der jeweils geforderten Situation passt und funktioniert. Und daneben aber noch Spaß mit dem sinnfreien Equipment, dass einfach nur dafür da ist, Spaß zu machen.
Wozu brauche ich zwei Teles? Wer braucht wirklich einen Kemper? Wer will mir erzählen, dass er die Möglichkeiten des arschteuren AFX wirklich umfassend ausnutzt und das auch wirklich braucht?

Also wenn ich nur auf großen Bühnen auftreten würde und danach mit fünf Groupies im Whirlpool liege, dann gehe ich am Tag darauf in der jeweiligen City in den Gitarrenladen, den ich hoffentlich noch nicht kenne und schau mal, ob ich nicht noch ein bischen Fun-Equipment finde. Und einen Gitarrentechniker hätte ich ganz sicher nicht. Höchstens einen, der mir den oder die Amps wartet und instand hält, weil ich nicht so der Elektroniker bin.

Und ich bin auch schon in ner kleinen Kneipe mit meinem Bluesbreaker Combo zugange gewesen, weil ich den einfach mag, Bock drauf hatte. Und das geht auch. Der war nicht zu groß, laut oder wie auch immer. Und auf der größeren Stadtfestbühne stand ich mit meinem kleinen Deluxe Reverb, war auch geil.


Will sagen, ich hab keinen Bock mehr auf Vernunftkäufe. Die gibts für mich nicht mehr. Nicht mal mehr bei Autos :-D
Das Leben ist viel zu kurz für übermäßige Vernunft und das gilt ganz insbesondere im Bereich Hobby.

Und sich in Foren über eigentlich sinnlose, aber einfach Spaß machende Sachen auszulassen ist auch Teil des Hobbys.

Natürlich ist jeder aber anders gestrickt. In Sachen Recording hab ich z.B. überhaupt keinen Bock auf VST Instrumente a la Guitar Rig, obwohl das ganz sicher eine praktische, platzsparende, vielleicht auch günstigere und deshalb auch vernünftige Sache ist. Das macht mich aber nicht an, es macht mir einfach keinen Spaß. Ich will irgendwas Amp-artiges vor dem Computer haben, an dem ich rumschrauben kann. Nur dann fühl ich mich gut.

Have fun :!: Nur darum gehts
Diet
 
erniecaster schrieb:
Ich glaube, dass man sich viel Frust und viele Fehlkäufe erspart, wenn man sich fragt, was man mit welchem Gerät eigentlich tun will.
Ich glaube ein nicht geringer Teil der in diesem Forum Aktiven hat eine Menge Spass daran alles mögliche an Equipment auszuprobieren. Das muss nicht immer so geradlinig verlaufen. Auch für mich gilt eher die Devise der Weg ist das Ziel.

LG
Ralf
 
@taschakor: Meine Wahrnehmung war immer, dass Du über neue Geräte gestolpert bist und beim Ausprobieren dann a) Gefallen daran und b) eine Einsatzmöglichkeit dafür gefunden hast. Erst kaufen und dann testen war eigentlich nie bzw. selten der Fall, oder? Du hast immer sehr genau gewußt, was Du an Deinem Sound ändern möchtest und wie Du das Ziel erreichen kannst. Also genau die Essenz aus Pfälzers Erfahrung... ;-)
 
Pfaelzer schrieb:
Wenn denn der Weg das Ziel ist...also ein Weg...und nicht nur eine Reaktion auf Frust....Kauf aus blinden Aktionismus zum Beheben der Unzufriedenheit oder Kauf aus reiner Geltungssucht sind nicht der Weg, sondern das Hindernis.

p (der in diesem Fall ausnahmsweise weiß, wovon er schwadroniert)

Also du meinst anscheinend, dass die Frage ob man glücklich oder unglücklich mit sich, seinem Musizieren und seinem Restlichen Leben, ist, hat weniger damit zu tun ob man ein Durchlauferhitzer für Equipment ist oder nicht, sondern mit einer inneren Einstellung zu sich, seinem Musizieren und seinem Leben, zu tun ?
Aha ...

Schmatzis

r
 
Hallo!

Und Ihr meint wirklich, dass die "Durchlauferhitzer" so richtig froh sind und dass das der (Fehl)-Erwerb deren eigentliches Hobby ist - mein Beitrag also der Erreichung des Ziels dienen und somit kontraproduktiv sein könnte?

Ja, wenn das so ist...

Da muss ich irgendwie an Sheryl Crow denken:

if it makes you happy
It can't be that bad
if it makes you happy
then why the hell are you so sad?

Ich werde dann zukünftig bei solchen Threads immer mal nachfragen, ob der Fragesteller wirklich eine Antwort will.

Gruß

e.
 
...ach komm ernie,

warum sollen Durchlauferhitzer nicht glücklich sein? Warum kaufen Frauen soviel Schuhe oder Schmuck? Warum gibt es flache kleine Telefone, mit denen man Marssonden steuern könnte (Weltidee: Marssonden Controllerapp).

Die Zeiten, wo Zielorientiertheit noch wichtig war, sind längst vorbei. Gaga ist geil, ob es Sinn macht eine ganz andere Frage, die jeder nur für sich selbst beantworten kann. ;-)

Es gibt allerdings eine Gruppe, die eine Art Lebensunmut und Depression durch sinnlosen Kaufrausch zu kompensieren versucht. Das ist dann tragisch. Ich denke aber, hier im Forum sind solche Menschen eher nicht vertreten.
 
erniecaster schrieb:
Hallo!

Und Ihr meint wirklich, dass die "Durchlauferhitzer" so richtig froh sind und dass das der (Fehl)-Erwerb deren eigentliches Hobby ist - mein Beitrag also der Erreichung des Ziels dienen und somit kontraproduktiv sein könnte?

Was die anderen meinen, weiß ich nicht.
Ich finde Deinen Beitrag auch nicht kontraproduktiv.

Du bist mit Deiner Analyse und den daraus resultierenden nüchternen Schlüssen nur etwas zu kurz gesprungen.

Du lässt außer Acht, dass es Erfahrung bedarf, um zu erkennen / beurteilen, wo man musikalisch steht ... hin will ... welche Einsatzzwecke sinnvoll bedient werden müssen.
Die Erfahrung muss man erwerben. Das geht halt nur über den Erwerb und Gebrauch von Equipment. Hier ist Praxis gefragt und nicht bloße Theorie. Und ich finde, man darf mit diesen Experimenten auch Zeit verbringen.
Natürlich ist auch der eigene Willen gefordert, aus Erfahrung zu lernen.

Nebenher bemerkt ist auch der Wille gefragt, der kommerziellen Werbung sowie der Hypes durch Musiker zu widerstehen.
 
erniecaster:Was will ich eigentlich tun?

Musik machen?

Ich glaube diese ganzen Equipment-Optimier-Orgien sind zum großenTeil der Kotau vor dem Marketing der Musikalienindustrie, zu einem anderen großen Teil Ablenkung vom eigenen musikalischen Unvermögen oder Langeweile und für manche einfach Spaß am Basteln/Ausprobieren (quasi der Baumarktmusiker-Typus).

Der kleinste Teil hat wirklich einen Drang das Zeugs auf die bestimmte Situation anzupassen. Weil die meisten gar nicht oder nur sehr selten in die von Dir beschriebenen Situationen geraten.

:p
 
yrrkon schrieb:
@taschakor: Meine Wahrnehmung war immer, dass Du über neue Geräte gestolpert bist und beim Ausprobieren dann a) Gefallen daran und b) eine Einsatzmöglichkeit dafür gefunden hast. Erst kaufen und dann testen war eigentlich nie bzw. selten der Fall, oder? Du hast immer sehr genau gewußt, was Du an Deinem Sound ändern möchtest und wie Du das Ziel erreichen kannst. Also genau die Essenz aus Pfälzers Erfahrung... ;-)
Das stimmt, jedenfalls bezogen auf Verstärker, Effekte etc.
Bei Gitarren muss ich gestehen, dass ich mich auch schon mal von reiner Schönheit leiten lasse.
Ich finde aber auch, dass neue Instrumente, und dazu zähle ich ausdrücklich auch Verstärker und Effekte, ungemein inspirierend sein können.

LG
Ralf
 
erniecaster schrieb:
Hallo!

Und Ihr meint wirklich, dass die "Durchlauferhitzer" so richtig froh sind und dass das der (Fehl)-Erwerb deren eigentliches Hobby ist - mein Beitrag also der Erreichung des Ziels dienen und somit kontraproduktiv sein könnte?

Ja, wenn das so ist...

Da muss ich irgendwie an Sheryl Crow denken:

if it makes you happy
It can't be that bad
if it makes you happy
then why the hell are you so sad?

Ich werde dann zukünftig bei solchen Threads immer mal nachfragen, ob der Fragesteller wirklich eine Antwort will.

Gruß

e.

Hi,

wie kommst Du denn darauf, dass so viele "so sad" sind?
Und dass das Durchlauferhitzen deren eigentliches Hobby ist, hat doch auch niemand gesagt. Ich jedenfalls nicht.

Außerdem könnten "das Ziel erreichen" und "Durchlauferhitzen" ja auch zwei Paar Schuh sein, die ganz gut harmonieren.

Wenn ich mich mal ganz großkotzig :cool: als Beispiel nehme:
Ich bin z.B. in Sachen Overdrivepedale bekanntlicherweise mal ein sehr heißer "Durchlauferhitzer" gewesen, siehe meine Website. Da hatte und hab ich viel Spaß dran. Benutzt habe ich aber immer nur eins, und das sehr Konsequent.

Und das Ziel eigene CD habe ich völlig ohne "Durchlauferhitzen" erreicht.
Da hört man z.B. kein einziges Zerrpedal. Aufgenommen z.B. über eine alte Samplitude Version, die wir uns als Band vor Jahren gekauft haben und man kann sogar einen Yamaha DG Stomp hören, der ja nun auch nicht gerade der Jüngste ist.

Ich habe ein 3/4 Jahr an der CD gearbeitet und ich habe tatsächlich nichts "für" diese Arbeit und das Produkt gekauft. Geht auch.

Im Grunde ist das, was Du im Anfangsthread erörtert hast "in Schubladen packen". Und die Leute, die viel Equipment kaufen und Spaß dran haben, die möchtest Du jetzt auch in eine Schublade packen.

Gruß Diet
 
diet schrieb:
Will sagen, ich hab keinen Bock mehr auf Vernunftkäufe.
....
Das Leben ist viel zu kurz für übermäßige Vernunft und das gilt ganz insbesondere im Bereich Hobby.
Have fun :!: Nur darum gehts
Das ist mal ´ne Ansage. Kann ich gut mit leben.
 
In der Schwarz-Weiss Betrachtung gibt es nun einmal zwei Extreme

1. den total leidenschaftslosen Gebrauchsgitarristen
2. den Equipment-Spinner

Dazwischen gibt es jede Menge Schattierungen und hier lässt sich jetzt vortrefflich diskutieren bzw. streiten, was richtig und was falsch ist. Allein, es führt im Grunde zu nichts - außer Internet-Streitereien. In diesem Forum leider mehr als anderswo.
 
Christof schrieb:
In der Schwarz-Weiss Betrachtung gibt es nun einmal zwei Extreme

1. den total leidenschaftslosen Gebrauchsgitarristen
2. den Equipment-Spinner

Dazwischen gibt es jede Menge Schattierungen und hier lässt sich jetzt vortrefflich diskutieren bzw. streiten, was richtig und was falsch ist. Allein, es führt im Grunde zu nichts - außer Internet-Streitereien. In diesem Forum leider mehr als anderswo.

Hi,

Du hast recht, finde ich.
Nur mit den letzten beiden Sätzen kann ich mich nicht ganz anfreunden.
Bisher streitet sich doch keiner hier im Thread.
Und vom kontroversen Diskutieren lebt ein Forum doch eigentlich.
Muss ja nicht immer in Streit ausarten.

Gruß Diet
 
Christof schrieb:
In der Schwarz-Weiss Betrachtung gibt es nun einmal zwei Extreme
1. den total leidenschaftslosen Gebrauchsgitarristen
2. den Equipment-Spinner
Darf ich diesbezüglich auch schizophren sein? :cool: :lol:
 

Zurück
Oben Unten