Solieren bei Blues??

A

Anonymous

Guest
Hello!

Hätte da mal ne Frage bezüglich den Möglichkeiten über Blues zu solieren.
Ich weiss ja das man ohne weiteres die Pentatonic und Blues Scale verwenden kann,jedoch bin ich gestern draufgekommen,dass man auch z.b bei einem Blues in A die G-Durtonleiter(od.E-Moll) drüberspielen kann oder bei einem Blues in G die F-Durtonleiter.
Wieso eigentlich immer die Dur-Tonleiter einen Ganzton tiefer?
Und kann man das immer so anwenden?

Bin bezüglich Theorie nicht so gut drauf.
Kann mir vielleicht jemand das Schema ein wenig erklären??

Danke,Lg Guitarboy
 
Moin guitarboy,

ich versuche es mal....

Am Beispiel "Blues in G"

über G7
G mixolydisch (=Töne der C-Dur Tonleiter)
Gmoll Pentatonik (G, Bb, C, D, F, G)
Gmoll Pentatonik, aber mit der 6 statt der 7 (E anstelle von F)
Gmoll Pentatonik plus verminderte Quinte (b5 = Db)

über C7
C mixo
Gmoll Pentatonik
Gmoll Pentatonik, aber mit der 6 statt der 7
Gmoll Pentatonik plus verminderte Quinte
NICHT (!) C-Pentatonik

über D7
D mixo
Gmoll Pentatonik mit den o.b. Optionen
aber auch:
Dmoll Penta mit den verschiedenen Optionen (6 ststt der 7 und verminderte Quint)

Das ist im Prinzip mal der Anfang. (Es gibt aber noch mehr, selbst wenn man im Drei-Akkorde Schema bleibt). Richtig cool wird es, wenn Du diese ganze Optionen als Fragmente AN DEN RICHTIGEN STELLEN zusammenfügst. Dies zu erlernen und immer wieder abzurufen kann schon einmal ein Leben lang dauern. Ich kann das immer noch nicht richtig gut.


Und zu Deinem Beispiel: Dass man über einen Blues in G nun zwingend eine F-Dur Tonleiter spielen kann, lehnen meine Ohren und meine Theoriekenntnisse ab. IMHO.

Viel Spas
 
guitarboy24":1do78rcn schrieb:
Wieso eigentlich immer die Dur-Tonleiter einen Ganzton tiefer?
Und kann man das immer so anwenden?

Hallo Guitarboy,

ich bin jetzt auch kein Obertheoretiker, aber ich finde schon, daß die F-Dur Tonleiter auf den Blues in G passt.

Setz mal die Töne der F-Dur Tonleiter in Beziehung zu G :

da ist die 7te, die 6te, die Quinte, die Quarte, die kleine Terz und die 9te.

Edit: Die Quarte ist auch okay.

BTW: Wenn ein Bluesharper die Harp einen Ganzton unter der Tonart des Blues spielt nennt man das soviel ich weiß die "zweite Position".

Gruß
Bumble
 
danke für die antworten.

mit den kirchentonleitern bin ich noch nicht so vertraut.
ich behersche die pentatonik+blues scale und dur und dazugehörigen molltonleitern.
möchte mich jetzt eben mal damit beschäftigen die pentatonik eben mit der durtonleiter bei blues sachen zu verbinden um mehr vielseitigkeit in das ganze zu bringen.
wollte eigentlich eher wissen wieso es so ist,dass man eben bei einem blues in a die g-durtonleiter spielen kann oder in G die F-Durtonleiter.
Bin ja beim jammen draumgekommen,dass das bestens funkt und es bestens mit der pentatonik scale verbinden kann......aber warum??
 
ich spiel den Durblues so:

A-Blues: A-moll Pentatonik, jedoch je nachdem welche Stufe drankommt, verwende ich überwiegend die große Terz und die Sept...
Also quasi bei A: cis und g, Bei D: fis und c, Bei E: gis und d... Dann noch jeweils die große Sexte: fis, h, cis
ab und zu die None: h, e, fis...
Des ergibt dann ein recht ordentliches Gesamtbild... ja und nicht vergessen die Bluenote ab und zu einbauen
 
Hi Guitarboy,

dein Vorhaben in Ehren, aber der "2. Bildungsweg" über´s Netz ist mehr als Mühsam.

Investiere in einige Bücher!

Ich empfehle mal: "Blues Guitar Rules" von Peter Fischer aus dem AMA Verlag. Von den Roots bis hin zu Larry Carlton werden verschiedene Möglichkeiten erläutert.
Das ist ganz gut um ein zu steigen, sich grob verarzten zu lassen und hinterher vielleicht nochmals Material her zu nehmen, was sich mit einem gewünschten Stil tiefgehender beschäftigt.

Selbst der Blues ist komplex, man mag es kaum glauben ;-), so dass das zusammenklauben von Theorieschnippseln aus´m Internet dich nicht weiterbringen wird.
 
Hallo Guitarboy,

du hast schon recht auf deine Ohren zu vertrauen, denn es geht schon das Tonmaterial der (Dur-) Tonleiter die einen Ganzton unter dem Grundton der entsprechenden Bluestonleiter liegt zu verwenden. Das machen auch wohl die meisten, wahrscheinlich ohne es zu wissen ;-)

Historisch betrachtet gibt es unterschiedliche Bluestonleitern. Am gebräuchlichsten sind die, welche sich grob gesagt alle an der Pentatonik orientieren. Charakteristisch für den Blues sind die Blue Notes, die es in unserer wohltemperierten Stimmung eigentlich nicht gibt.

Und es gibt gleich drei, die Bluesterz (zwischen kleiner und großer Terz), die Bluesquinte (zwischen verminderter und reiner Quint) und die kleine Septime (die eigentlich nicht wirklich dazu gehört, denn die Pentatonik ja eigentlich keine Septime und Quarte aber das passt schon).

Eine Bluestonleiter ist die, welche du im Ohr hast. Die gebräuchlichste ist aber wohl die Art, die Mollpentatonik zugrunde zu legen und zwischen Quinte und Quarte einen Halbton dazu zu nehmen und diesen Richtung Quinte zu ziehen. Ebenso kannst du die kleine Terz (in G also das Bb) ziehen. Kirchentonleitern können aber den Blues nicht wirklich erfassen, weil sie eben die Blue Notes nicht kennen. Natürlich findest du auch noch andere Skalen, die auf I-IV-V passen. Dafür gibt es dann entsprechende Bücher oder einen guten Lehrer...

Liebe Grüße

Deborah
 
Normalerweise verlangen andere Menschen dafür Geld ihr Wissen herzugeben... Warum suchst du dir nicht einen Lehrer, der dir dies erklären kann... Aus Büchern allein werde ich selten schlau... Was in den Büchern steht mag alles richtig sein... Naja, jeder Autor wirds anders machen... aber wie man es richtig umsetzt kann dir, wie gesagt, der Lehrer vermitteln.
 
hallo leute!

Danke für die zahlreichen Antworten,jetzt kenn ich mich schon aus und es erscheint mir jetzt logischer.
Danke auch für den Buchtipp,werde mich mal darüber informieren.

Zu dem letzten Posting möchte ich noch sagen:

Klar verlangen normalerweise Lehrer Geld für soche Dinge.
Jedoch sind gute Lehrer meist teuer und für was gibt es denn solche Gitarrenforen!?
ich denke hier hat jeder das Recht sich auszutauschen,anderen weiterzuhelfen etc.
 
guitarboy24":1mnpgu2x schrieb:
Klar verlangen normalerweise Lehrer Geld für soche Dinge.
Jedoch sind gute Lehrer meist teuer und für was gibt es denn solche Gitarrenforen!?
ich denke hier hat jeder das Recht sich auszutauschen,anderen weiterzuhelfen etc.

Hallo,

das stimmt und auch nicht. Nicht jeder ist dazu in der Lage, sich das
Gitarrespielen selber beizubringen. Und nicht jeder kommt mit Lehrern
klar. Das GW-Forum ist aber sicherlich ein guter Platz für die Dinge
dazwischen ;-) und eine gute Wissensbase.

Achja, viel Spaß beim Bluesen! Und wenn Du die Skalen kannst, vergiss
sie schnell wieder. Das ist so beim Blues ;-)
 
Blues geht so:

greif einen 3-Klang-Akkord und setz den 4. Finger irgendwo hin.

Klingt es cool, ist es Blues.
Klingt es schräg, ist es Jazz.
Klingt es scheiße, setz den Finger woanders hin!
 
Sascha´s Strat":1xh9cisb schrieb:
Klingt es cool, ist es Blues.
Klingt es schräg, ist es Jazz.
Klingt es scheiße, setz den Finger woanders hin!

Yeeesssss.
So ist Blues.
Blues der aus dem Kopf kommt und nicht ausm Bauch ist kein Blues. Einfach spielen was man fühlt und was klingt.
Zu viel Theorie schadet bei Blues mehr als das es nutzt, finde ich.

MfG
NdM
 
guitarboy24":2mrjizy2 schrieb:
Hello!

Hätte da mal ne Frage bezüglich den Möglichkeiten über Blues zu solieren.
Ich weiss ja das man ohne weiteres die Pentatonic und Blues Scale verwenden kann,jedoch bin ich gestern draufgekommen,dass man auch z.b bei einem Blues in A die G-Durtonleiter(od.E-Moll) drüberspielen kann oder bei einem Blues in G die F-Durtonleiter.
Wieso eigentlich immer die Dur-Tonleiter einen Ganzton tiefer?
Und kann man das immer so anwenden?

Bin bezüglich Theorie nicht so gut drauf.
Kann mir vielleicht jemand das Schema ein wenig erklären??

Danke,Lg Guitarboy

Wenn F-Dur über G-Blues spielst, hast du im Prinzip Gmoll7 + 6 also dorisch. Ich bevorzuge quasi auch den Mix aus Bluesscale und dorisch und toggle zwischen den Terzen....

Sinnvoll finde ich es, die normale Pentatonik (moll) heranzuziehen und hin und wieder auf die Terzen zu achten (bei der Tonika), damit haben Gitarristen Weltruhm erlangt (Alvin Lee, Hendrix, Johnny Winter).....
Das mit der Skalenfixierung halte ich für problematisch......ich vermittle meinen Schülern primär immer Standardlicks und gehe auf Skalen ausserhalb der Moll-Pent. erst später ein, wenn sich die Rhythmik stabilisiert hat....
Skalen haben, ausser dass sie einem Grundlagen vermitteln können, die unangenehme Nebenwirkung, dass sie eine verwirren (das typische "Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen können-Syndrom") und zunehmend ans Griffbrett festnageln. Primär muss man lernen, das was man spielt zeitglich mitsingen zu können....
 

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