Schrummel schrieb:
In diesem Sinne ist der Moment der Muse vielleicht gar nicht der Moment in dem man eine bessere Idee hat als sonst, sondern der Moment in dem man offener fĂŒr seine eigenen Ideen ist!
Philosophie Ende.
Das ist der beste Satz, den ich seit langer Zeit zu dem Thema gelesen habe.
Dies noch von mir dazu: es geht ja bei KreativitÀt/Songwritung im Wesentlichen um Freiheit. Zum einen im Sinne von NaivitÀt, denn es heisst ja schliesslich Gitarre "SPIELEN". Man muss sich erlauben, sich ganz kindlich von einer zumeist kleinen musikalischen Idee einfangen zu lassen. Und dann einfach damit herumspielen und schauen, wo es hingeht. Vergiss die anderen, irgendwelche Erwartungshaltungen, vergiss rationale Bewertungskriterien. Spiel einfach und nimm das am Computer auf.
Auf der Gitarre etwas wirklich Einzigartiges zu spielen, habe ich mir schon lange abgeschminkt. Was meine kreativen ErgĂŒsse wirklich zu meinen individuellen Sachen macht, lĂ€uft ĂŒber meine Stimme und meine Texte. Ob das dann gut ist oder nicht? Erst einmal egal, entscheidend ist nur, dass es mein Ausdruck ist.
Zum anderen habe ich bei mir entdeckt, dass der Umgang mit der Technik, die ich zur VerfĂŒgung habe, ohne groĂes Nachdenken laufen muss. Sprich: mir darf es nicht passieren, dass ich ĂŒber Technik nachdenke, wĂ€hrend ich etwas schreibe/komponiere/aufnehme. Es muss direkt laufen, ansonsten verliere ich den "Moment". Verbessern, polieren, neu aufnehmen kann man auch spĂ€ter.
Und schliesslich: nimm so viele Musikschnipsel wie möglich auf. Und wenn es nur eine viertaktige Idee rund um eine Groove oder zwei Akkorde ist. Egal, einfach erst einmal festhalten. Nach (gefĂŒhlten) 100 Schnipseln passen irgendwelche Teile zusammen und daraus lĂ€sst sich etwas machen.
Es ist nicht einfach, ein "gutes" StĂŒck Musik zu schreiben, aber es lohnt sich daran zu arbeiten. FĂŒr mich persönlich gibt es nicht Schöneres beim Musikmachen als einen Song fertigzustellen, den man auch am nĂ€chsten Tag noch ok findet. Was leider nicht immer so ist....