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Anonymous
Guest
Hallo,
egal, welchen Amp ich benutze, egal ob ich ihn laut oder leise spiele, immer klingt in meinen Ohren der indirekte Sound angenehmer, weniger agressiv, weicher. Mit "indirektem Sound" meine ich das, was mich erreicht, wenn ich nicht direkt im zentralen Kegel des Speakers stehe bzw. in ihn hineinschaue. Stehe ich direkt vor dem Speaker, wird der Sound ätzend, brätig (egal welcher Speaker). Und das ist dann das, was die Leute direkt vor der Bühne auch zu hören kriegen, wenn sie mittig in meinem Kegel stehen.
Übrigens ist mir das irgendwann auch mal bei einem Larry-Carlton-Konzert aufgefallen. Ich stand erst weiter hinten, der Sound kam aus der PA und war klasse. Nach der Pause wollte ich den Meister mal von näher sehen und stellte mich direkt vor die Bühne, bzw. vor seinen berühmten Dumble.- Au weia, es war scharf und ätzend, was da herauskam. Von wegen weicher Dumble-Sound. Der schnitt wie ein Messer. Zwei Meter weiter seitlich war alles wieder prima.
Gut- man könnte meinen, dann dreht man eben die Höhen am Amp heraus, das wird schon passen. Da ist aber nicht dasselbe. Dann wird es matschig, unklar. Möglichwerweise müsste das feiner equalizen, und nicht nur mit der relativ simplen Gitarrenamp-Dreiband-Tonregelung? Vielleicht tatsächlich einen Terzequalizer in den Effektweg und ab 3000Hz nach oben mal auf die Suche gehen, wo es ätzt?
Das passt eigentlich ganz gut zu einem anderen Thread, der gerade läuft über Sinn und Unsinn von Amps auf der Bühne- wo die Kollegen meinen, man sollte den Verstärker so leise wie möglich halten, und den Sound über die PA und den Monitor machen, oder gleich einen Modeler nehmen.
Carlton macht so was ähnliches (wobei er aber den Dumble wie gesagt noch ziemlich laut hat). Er nimmt den Amp mit 1x12er Box über Mikros ab (zwei Sennheiser 409, eins mittig vor der Kalotte, eins seitlich am Konus, zumindest vor ein paar Wochen in Verviers so gesehen) und schickt das Signal dann über einen Aktivmischer auf zwei 12"/1" PA Topteile, die er ebenfalls auf der Bühne stehen hat, allerdings hinter sich und relativ steil nach oben gestellt, offensichtlich als Monitore, vor der Bühne kann man sie nicht orten (allerdings gut den Strahl aus dem Dumble). Ich nehme an, dass es von da auch auf die PA geht. Im Mischer auf der Bühne mischt er auch seine Effekte (Hall, Chorus) zu. Was dann aus der PA rauskommt, ist erste Sahne. Klar, verzerrt, alles perfekt. Obertöne satt, jedes Detail zu hören, dabei voll und angenehm. Man kennt so was von Studioaaufnahmen, aber es geht tatsächlich offensichtlich auch live (ich habe ihn schon öfter gehört und bin jedesmal baff).
Und ich wage fast zu sagen: das liegt nicht am Dumble. Auch wenn er 30.000 Dollar oder was auch immer kostet. Das liegt irgendwie an seinem ganzen Set. Der Verstärker ist dabei vielleicht noch am ehesten austauschbar (Bitte jetzt nicht sagen, es läge auch an seinen Fingern).
Also doch tatsächlich den Amp möglichst leise und mit der Mikrofonposition (habe ein 906, sollte es tun) so lange herumspielen, bis man den "indirekten", weichen Sound drin hat, und dann ab in die PA und zurück auf den Monitor?
Hat da mal einer herumprobiert?
Mit Modelern möchte ich nicht anfangen, ich brauche nur drei Sounds und mag den Ton meines Krams (wenn ich eben nicht gerade in die Kalotte schaue).
Viele GrĂĽĂźe
Bluesminer
egal, welchen Amp ich benutze, egal ob ich ihn laut oder leise spiele, immer klingt in meinen Ohren der indirekte Sound angenehmer, weniger agressiv, weicher. Mit "indirektem Sound" meine ich das, was mich erreicht, wenn ich nicht direkt im zentralen Kegel des Speakers stehe bzw. in ihn hineinschaue. Stehe ich direkt vor dem Speaker, wird der Sound ätzend, brätig (egal welcher Speaker). Und das ist dann das, was die Leute direkt vor der Bühne auch zu hören kriegen, wenn sie mittig in meinem Kegel stehen.
Übrigens ist mir das irgendwann auch mal bei einem Larry-Carlton-Konzert aufgefallen. Ich stand erst weiter hinten, der Sound kam aus der PA und war klasse. Nach der Pause wollte ich den Meister mal von näher sehen und stellte mich direkt vor die Bühne, bzw. vor seinen berühmten Dumble.- Au weia, es war scharf und ätzend, was da herauskam. Von wegen weicher Dumble-Sound. Der schnitt wie ein Messer. Zwei Meter weiter seitlich war alles wieder prima.
Gut- man könnte meinen, dann dreht man eben die Höhen am Amp heraus, das wird schon passen. Da ist aber nicht dasselbe. Dann wird es matschig, unklar. Möglichwerweise müsste das feiner equalizen, und nicht nur mit der relativ simplen Gitarrenamp-Dreiband-Tonregelung? Vielleicht tatsächlich einen Terzequalizer in den Effektweg und ab 3000Hz nach oben mal auf die Suche gehen, wo es ätzt?
Das passt eigentlich ganz gut zu einem anderen Thread, der gerade läuft über Sinn und Unsinn von Amps auf der Bühne- wo die Kollegen meinen, man sollte den Verstärker so leise wie möglich halten, und den Sound über die PA und den Monitor machen, oder gleich einen Modeler nehmen.
Carlton macht so was ähnliches (wobei er aber den Dumble wie gesagt noch ziemlich laut hat). Er nimmt den Amp mit 1x12er Box über Mikros ab (zwei Sennheiser 409, eins mittig vor der Kalotte, eins seitlich am Konus, zumindest vor ein paar Wochen in Verviers so gesehen) und schickt das Signal dann über einen Aktivmischer auf zwei 12"/1" PA Topteile, die er ebenfalls auf der Bühne stehen hat, allerdings hinter sich und relativ steil nach oben gestellt, offensichtlich als Monitore, vor der Bühne kann man sie nicht orten (allerdings gut den Strahl aus dem Dumble). Ich nehme an, dass es von da auch auf die PA geht. Im Mischer auf der Bühne mischt er auch seine Effekte (Hall, Chorus) zu. Was dann aus der PA rauskommt, ist erste Sahne. Klar, verzerrt, alles perfekt. Obertöne satt, jedes Detail zu hören, dabei voll und angenehm. Man kennt so was von Studioaaufnahmen, aber es geht tatsächlich offensichtlich auch live (ich habe ihn schon öfter gehört und bin jedesmal baff).
Und ich wage fast zu sagen: das liegt nicht am Dumble. Auch wenn er 30.000 Dollar oder was auch immer kostet. Das liegt irgendwie an seinem ganzen Set. Der Verstärker ist dabei vielleicht noch am ehesten austauschbar (Bitte jetzt nicht sagen, es läge auch an seinen Fingern).
Also doch tatsächlich den Amp möglichst leise und mit der Mikrofonposition (habe ein 906, sollte es tun) so lange herumspielen, bis man den "indirekten", weichen Sound drin hat, und dann ab in die PA und zurück auf den Monitor?
Hat da mal einer herumprobiert?
Mit Modelern möchte ich nicht anfangen, ich brauche nur drei Sounds und mag den Ton meines Krams (wenn ich eben nicht gerade in die Kalotte schaue).
Viele GrĂĽĂźe
Bluesminer