Tieferer Sinn oder nur Tradition

physioblues

Power-User
20 Aug 2003
2.103
1
Hi ,

erklärt mir doch mal, warum es üblich ist, daß bei einer Gitarre der Saitenabstand am Sattel geringer ist als am Steg.

Daß es auch anders geht, hat nicht nur Brian May mit seiner "Red " gezeigt.


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physioblues":tiylygpi schrieb:
Hi ,

erklärt mir doch mal, warum es üblich ist, daß bei einer Gitarre der Saitenabstand am Sattel geringer ist als am Steg.

Daß es auch anders geht, hat nicht nur Brian May mit seiner "Red " gezeigt.


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Hallo Stefan,

Gibson hat das bei einigen Instrumenten in den 30/40ern gemacht, als viele Hillbillys von der Manoline, Mandola und vom Banjo kamen. Vermutlich war es weniger fremd und man konnte über die engen Saitenabstände besser schrubben. (Das war nötig, damit es laut war) Bis in die 50er haben auch einige deutsche Hersteller schmale Hälse angeboten. Auch das (ich vermute!) eine Offerte an die Mandolinenspieler, von denen es noch sehr viele gab. Das breite Spacing am Steg scheint mir dagegen eine Anpassung an die neuen Spieltechniken durch die Möglichkeit der elektrischen Abnahme zu sein. Die wiederum ermöglichte solistisches Spiel (Schrubben, Doppelsaiten und Resonanzfelle waren nicht mehr nötig) was andere Ansprüche an die rechte Hand stellte. Das einzelne Anzupfen der Saiten rückte sie dann auseinander. Die Konzertgitarre dagegen war bereits für solistisches Spiel konzipiert.
 
Interessante Frage. Ich kann aber auch nur spekulieren. Man könnte die Frage auch umkehren: Warum Richtung Steg breiter als am Sattel? Um oben, wo die Bünde enger beieinander liegen, zunehmend geringfügig mehr Bewegungsspielraum für die Finger zu schaffen?
 
Hallo,

in der Tat eine interessante Frage, besonders für mich, da ich recht kleine Hände, bzw. relativ kurze Finger habe. Solange ich Gitarre spiele, bin ich auch auf der Suche nach Gitarrenhälsen mit schmaleren Abmessungen. Leider werden bei einigen Instrumenten/Modellen die guten Ansätze am Sattel in Richtung Steg wieder ziemlich zunichte gemacht - sicherlich wegen der Standard-Maße der Vibratoblöcke.

Eine Theorie: völlig neue, bahnbrechende Maße, würden die Käuferschaft evtl. eher abschrecken, da sie zu sehr von gewohnten, etablierten Maßen abweichen (eine Kaufentscheidung wird sicherlich oft bereits in den ersten Minuten eines Tests gefällt). Oder: eine Gitarre mit völlig anderen Maßen, ließe sich nur sehr schlecht bespielen.

Hmm, wer weiß...!

Gruß
 
Intuitiv würde ich sagen, dass es die Bespielbarkeit verbessert:
Für die Greifhand sind eng beieianderliegende Saiten bequem und für's Anschlagen der Saiten ist ein bissl Luft zwischen den Saiten sicherlich dem Spiel zuträglich (wobei Frickel-Knilche vielleicht engere Abstände bevorzugen würden).
 

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