Tiefergestimmte Gitarren

A

Anonymous

Guest
Moin, Moin liebe Guitarworld Community,

Ich hab mir in den letzten Monaten schon allerlei Gedanken über tiefergestimmte Gitarren gemacht und würde nun mal gerne euren Rat einholen.

Im Grunde genommen gibt es ja drei verschiedene Wege auf seine gewünschte Stimmung (bei mir Dropped C) zu gelangen: Das einfache Tieferstimmen, die Baritongitarre und die siebensaitige Gitarre.

Mit meiner jetzigen Iceman (bestückt mit 10-46 Saiten) bin ich immer auf das einfache Tieferstimmen ausgewichen, mit Nachteilen wie schlabbern der Saiten und matschigem Sound inklusive. Da ich die Gitarre natürlich auch viel in Standart Tuning spiele war das für mich die einzige Möglichkeit.

Ich habe jetzt beschlossen mir eine Gitarre extra für tiefere Tunings zuzulegen und meine Iceman im Standart Tuning zu belassen, da ich denke, dass eine Umstellung der Gitarre den Klang auch stark verändert, oder irre ich mich da? Zu den schon angetesteten Gitarren gehören z.B. ESP LTD Viper -400, ESP LTD EX-400, B.C. Rich Stealth Chuck Schuldinger Tribute und Gibson Explorer.

Entschieden habe ich mich noch nicht, doch ich hatte mir vorgestellt, beim Kauf die Gitarre von vorne herein auf tiefere Stimmungen einstellen zu lassen. Meine Frage an euch wäre wie sowas genau abläuft und wie es hierbei mit den Saitenstärken aussieht, oder ob ihr mir ganz davon abratet und mir eher eine Bariton oder siebenssaitige Gitarre an Herz legen würdet, obwohl ich mich auf einer schon angetesteten Baritongitarre nicht so wohl gefühlt habe.

Vielen Dank,
Johannes
 
Moin Netter!
Wenn eine Gitarre auf tiefere Stimmung eingestellt wird, muss:
1. Die Halsspannung eingestellt werden
2. ggf. das Vibrato(Tremole, wie auch immer) eingestellt werden
3. am Sattel gefeilt werden, weil man ziemlich dicke Saiten benutzt.

Dadurch (gerade durch die anderen Saiten) gibt es natürlich eine Veränderung im Sound der Klampfe, aber in wiefern diese bemerkbar ist, ist fraglich.
Viel eher Stellt sich die Frage, ob du mit den dicken Saiten und der dadurch bedingten Veränderung des Spielgefühls klarkommst.

Das "Schlabbern" und der "matschige" Sound rühern daher, dass die Saitenspannung zu gering ist (sollte klar sein..).
Bei dickeren Saiten ist das Problem nicht so groß.
Bei einer Bariton-Gitarre hat man eine längere Mensur und eine höhere Saitenspannung, die eben o.g. Problem verhindert.

Da du ja anscheinened oft mit Drop-Tunings arbeitest, würde ich doch eher zu baritonen Klampfe raten wollen. Die sind einfach besser dafür ausgelegt.
Teste einfach mal paar durch. Ich denke mal mit der Zeit gewöhnst du dich dran.

Und noch etwas OT:
Die Gitarren, die du angespielt hast, sind doch alle recht unterschiedlich.
Gerade die Gibson scheint mir nicht so richtig in die Reihe zu passen. Was für Pickups hatte die??
/OT off


Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.


Für Fehler jeglicher Art übernehme ich keine Hafung

**duck und weg** :mrgreen:
 
Dank unserem lieben Jab hab ich diese Woche Montags das erste Mal eine Bariton Gitarre in der Hand gehabt und wasr auf Anhieb begeistert. Ich finde die lange Mensur als nicht sehr schlimm fand aber den Druck in der Tiefe suchtgefährdend. Das hat bei mir etwas "haben wollen" ausgelöst.
Daher würde ich diesbezüglich wirklich mich mit dem Thema Baritongitarren auseinandersetzen.

Von Steinberger gibts ein Modell welches einen Kapo fix eingebaut hat dann kann man auch mit Gitarrenstimmung spielen.

Lg
Auge
 
Wenn ich mich nicht irre sollten die Baritonmodelle von Haus aus ja auf B Tuning eingestellt sein, oder?
Welchen Radius an Stimmungen hat man denn mit solch einer Gitarre und ist die Gewöhnung an die Mensur eher schwierig, wenn man sonst auf der recht kurzen Gibson Mensur gespielt hat?
 
mr. fame":qgocd2o2 schrieb:
Da du ja anscheinened oft mit Drop-Tunings arbeitest, würde ich doch eher zu baritonen Klampfe raten wollen. Die sind einfach besser dafür ausgelegt.

Wie kommt es dann, dass die meisten Künstler die ich kenne trotz tiefer Stimmungen auf ganz normalen Gibson oder Ibanez Gitarren mit einer 24,75 Mensur spielen?

mr. fame":qgocd2o2 schrieb:
Die Gitarren, die du angespielt hast, sind doch alle recht unterschiedlich.
Gerade die Gibson scheint mir nicht so richtig in die Reihe zu passen. Was für Pickups hatte die??

Die hatte Gibson 496R und 500T Humbucker.
 
Hallo,

also solange Du "nur" auf Drop C spielst, sehe ich noch keinen Grund, ne Baritone zu kaufen. Es handelt sich bei fast allen Saiten um eine Differenz von zwei Halbtönen nach unten, das schafft man ohne Probleme mit .011er Saiten. Baritone Gitarren sind standardmäßig auf H gestimmt, und das NICHT auf Drop. Da wird's dann schon schlabbriger bzw. dicker in der Saitenstärke. solange Du nicht noch tiefer stimmst, würde Dir also auch eine normale Gitarre reichen.
Die Explorer passt meiner Meinung nach auch gut zu den anderen Gitarren Deiner Wahl, hat sie doch Keramiktonabnehmer und somit genug Eier, um ner LDT das Wasser zu reichen. Die Gibson wäre wahrscheinlich auch meine erste Wahl unter den benannten, weil sie noch das am meisten klassische Aussehen hat.

Gruß, Marco
 
...man kann ja auch ein Zwischending machen und ne Klampfe mit Fender-Mensur kaufen. Da hat man ne längere Mensur als mit Dschipsn und somit auch ne reinere Stimmung und trotzdem ne Gitarre, die man im Zweifelsfall normal stimmen kann. Mit dem Kauf einer Baritone läuft man halt immer Gefahr, nen Exoten zu kaufen, den man vielleicht in ein paar Jahren nicht mehr gebrauchen kann, weill man etwa aus dem "ich-spiel-so-tief-wie-geht"-Splin raus ist.
Ehrlich gesagt überleg ich mir auch schon seit geraumer Zeit, mir eine zu holen... allerding für Drop A :)
 
Porridgezwerg":w17lewad schrieb:
also solange Du "nur" auf Drop C spielst, sehe ich noch keinen Grund, ne Baritone zu kaufen. Es handelt sich bei fast allen Saiten um eine Differenz von zwei Halbtönen nach unten, das schafft man ohne Probleme mit .011er Saiten. Baritone Gitarren sind standardmäßig auf H gestimmt, und das NICHT auf Drop. Da wird's dann schon schlabbriger bzw. dicker in der Saitenstärke. solange Du nicht noch tiefer stimmst, würde Dir also auch eine normale Gitarre reichen.

D.h. also ich kann mit .010 - .052 Saiten auf einer Explorer ohne Probleme auf stramme Dropped C kommen, wenn die Halsneigung richtig eingestellt ist?
Nur bei noch tieferen Tunings wie z.B. 5 Halbtöne runter auf B wird es wieder schlabberig?
 
Drop C mit .010er Saiten ist meiner Meinung nach schon grenzwertig. Viele Leute spielen diese Saitenstärke bereits bei normalem Tuning (ich übrigens mit .011er Satz). Mit dieser Saitenstärke und dem Tuning kann Dir leicht passieren, dass das Spielgefühl schlabberig und die Intonation aufgrund von ungewollten Bendings schwammig wird. Außerdem ist mit üblem Geschnarre wegen zu niedrigem Saitenzugzu rechnen. 011er würd ich mindestens nehmen, für Drop A eher .012er oder .013er Satz.
Bei solchen Stärken kann es Dir aber passieren, dass der Sattel zu eng wird, dann musst Du die Sattelkerben auffeilen. Das hieße, dass Du bei Saitenwechsel auf meinetwegen .010er Satz nen neuen Sattel brauchen könntest.

Gruß, Marco
 
Porridgezwerg":2ksa59fe schrieb:
Drop C mit .010er Saiten ist meiner Meinung nach schon grenzwertig.

Stimmt.
Wir haben es uns in der Band auch abgewöhnt, in Drop C zu spielen.
Ich spiele eigentlich ausschließlich meine Les Paul, von daher will ich auch Standarttuning haben. Das heißt dann widerrum, dass ich für die Bandsachen nur in Drop D spiele. Erstens ist auf 10er Saiten der Saitenzug bei Drop C wirklich viel zu gering wie ich finde; zweitens denke ich, dass die Härte (Bandstil: Metal/Metalcore/Melodic Death) nicht über die Tiefe kommt. Klar, über Tiefe kann man was rausholen; einem Riff, was aber nur in C hart klingt, fehlt Substanz. Ich kann auch in Drop D sehr harte Riffs spielen. Und Drop halt nur, damit es spieltechnisch an einigen Stellen einfach einfacher wird. In dem Stil, in dem ich spiele, ist ein Drop-Tuning einfach spielerisch von enormen Vorteil.
 
Porridgezwerg schrieb:
Drop C mit .010er Saiten ist meiner Meinung nach schon grenzwertig.

Von den 10er Saiten würd ich dir bei nem Drop C Tuning abraten. Hab das selbst mal probiert ist aber nicht sinnvoll. Am besten nimmst du 11er Saiten. 12er gehen auch nicht schlecht, da warn mir di hohen Saiten aber eher auf der harten Seite, vorallem bei den Bendings.
 
Hallo Netter, hallo werte Downtuner,

ich spiele selber schon seit langer Zeit in der Band komplett auf Dis runtergestimmt und manchmal auch dropped Cis. Hat sich leider, leider mal so wg. Sängerin ergeben. Nun kommen wir nicht mehr los. (Warum leider --> siehe 1.)
Hier sind meine Erfahrungen:

1. Wenn Du vom normalen E-Tuning mit 10-46 Saitensatz runterstimmst, mit oder ohne andere Saitenstärken, dann geht (zumindest bei Paulas) etwas von der Les Paul "Magie" flöten.
Die Paulas klingen dann irgendwie "flacher" und nicht mehr so aufregend.
Zugegebenermassen: Bei Hardrock/Metal ist das nicht so wichtig. Vielleicht mehr für Low-Mid Gain Sounds wie Blues.
Ich habe das bei Fender-Mensur Gitarren bislang noch nicht vernünftig beobachtet oder gar ausgetestet, weil ich bei längeren Mensuren noch nicht mit verschiedenen Saitensätzen rumgespielt habe.

2. "Grund-Attack" der Gitarre
Ich habe festgestellt, die tiefen Dropped C und Dropped-Cis kommen auf den Gitarren am besten, die schon von Haus aus ein knackiges Attack im Sound haben.
Wie schon vorher festgestellt worden ist weiter oben, kommt der geile Metalsound bei Dropped-C nämlich gar nicht nur vom tieferen Ton.

Habe ich eine dick und fett und rund klingende Paula und tue dann dicke 53-60er Pellen oben auf die Gitarre (also als E-Saite), dann kommt da nur sone ganz dicke Suppe raus, die aber einfach nur tief dröhnt.
Wenn ich aber die 46-Saite auf meiner 405DM-Mexiko-Powerstrat mit JeffBeck Humbucker von Dis Standard auf Dropped-Cis runterschraube, dann klingt das einfach wesentlich geiler, weil auf dieser Gitarre geiles, knackiges Attack vorherrscht.
Klar, wenn es nur noch "klacker, klacker" macht, ganz ohne Substanz, ist das auch nicht so geil. Aber auf einigermassen knackiges Attack solltest Du meiner Meinung nach schauen. Vor allem bei durchgehendem Hals.

3. Ich spiele auf der Paula-Mensur überwiegend GB-Low Saiten von GHS, von 11-53. Angeblich haben die einen dickeren Core, extra fürs Runtertunen.
Das hat bei mir bislang immer die besten Sound Ergebnisse für Standard-Dis Tuning gegeben. Also die ganze Gitarre einen halben Ton runter. Sound verzerrte Hardrock/Metal Sounds.
Bei meinen Fender-Mensur-Klampfen reicht aber bei halbem Ton (Standard Dis) noch 10-46.

Auf einer ESP Horizon NT habe ich gerade 11-53 mit Dis-Tuning drauf. Mein lieber Schwan, das ist supergeil stramm im Sound!!! Genug Höhen und Attack, dass auch ein Dropped-Cis extrem deutlich rüberkommt.
Fies tiefe, einfach zu spielende und ganz konturierte Power-Chord Gewitter, daher könnte ich mir vorstellen, daß bei dir die ESPs ganz geil sein könnten.

4. "Normale" 11er oder 12er Saiten haben den Nachteil gegenüber zB. dem Low-Tuning-Satz, daß vor allem die Plain Saiten, also die hohen ohne Wicklung, zwar dick sind, aber die umwickelten immer noch "relativ" dünn sind. Vor allem A und D Saite. Hmmm....
Ist aber noch Theorie von mir. Habe ich noch nicht gründlich getestet, weil für mich noch nicht nötig gewesen.
Ist mir nur letztens aufgefallen.
Hätte auch den angenehmen Nebeneffekt, daß die hohen Saiten besser gezogen werden können.

12-52 Satz:
E1 - Saite: .012P
H2 - Saite: .016P
G3 - Saite: .019P
D4 - Saite: .028W
A5 - Saite: .038W
E6 - Saite: .052W

11-53 Satz:
E1 - Saite: .011P
H2 - Saite: .015P
G3 - Saite: .019P
D4 - Saite: .033W
A5 - Saite: .043W
E6 - Saite: .053W

5. Ich habe mal mit den Zakk Wylde Sätzen 10-60 und 11-70 rumgespielt.
Auf einer Paula. Dabei ist für mich hängengeblieben, daß auf Paula-Mensur der Hammer ist, für Dropped-Cis Tuning den 11-53 Satz zu nehmen, und dann die dicke Saite durch die 60er Saite vom dem ZW Signature Satz auszutauschen.
Ist natürlich auf Dauer absolut nicht tragbar, aber gerade die dicken Saiten MÜSSEN meiner Meinung nach bei Dropped Tunings immer schön dick sein, sonst schrummt es nicht knackig, sonder eiert ganz labberig.

Auf Fender-Mensur denke ich, daß solch ein 11-53 Satz für Dich das geilste wäre.

Zu 7-Saiter und Bariton kann ich nicht viel beisteuern. Habe ich zwar, brauche ich aber irgendwie nicht. Und verkaufe ich auch gerade (Kleinanzeigen).
Habe mich mal in 7-Saiter Foren rumgetrieben. Da spielen die Leute 70er und 80er Saiten. Hoppla. Da kann man sich ja die Leute mit den (ehemals) 4 Saiten fast in Gänze knicken *rumätz*

Ach ja, ich bekomme den dicken "Oooomphhhh" bei Down-Tunings ganz gut über meine alte, überhohe Rectifier Box mit V30 klasse hin. Mit normalo-Size Marshalls habe ich das mit G12T-75, Greenbacks, G12H-30 nicht hinbekommen.
Amps müssen da natürlich auch mitmachen können. Aber da erzähle ich wohl nix neues.

Am Ende meiner Zeilen möchte ich nochmal drauf hinweisen, daß das hier alles nur meine Erfahrungswerte sind.
Ausserdem habe ich auch keinerlei Verträge oder überhaupt nur Kontakte zur Firma GHS. Irgendwann bin ich bei den GHS hängengeblieben und habe mich drauf eingeschossen. Damit kann ich auf allen Gitarren mit dem gleichen Material arbeiten und kann sogar besser vergleichen. Und mit 3,30 - 4,40 EUR sind die günstig.


So, nun viel Spass beim Tief-Schrummeln!

Jörg
 
Hey,

ihr habt wirklich Recht, ich habe jahrelang Explorers und Les Paul im Downtuning (Drop C oder noch tiefer) gespielt, irgendwie klangen die Gitarren im Standard oder msx Eb Tuning gut.

Dann hab ich mir mal eine Tele mit EMG´s geleistet, was für ein Unterschied! Differenziert, Fett und Brachial.

Seit letzter Woche habe ich eine Charvel Star San Dimas, da geht die Post ab...one Piece Maple NEck, Erle Body und zwei Jeff Beck Humbucker..das ganze auf C, geiler gehts nicht!

Ellerman: Ist der Marshall noch zu haben?


Grüße
 

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