Verstärker über DI Box abnehmen: Lohnt es sich?

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen.
Seit einigen Tagen spiele Ich verstärkt mit dem Gedanken, mir mal so eine Gitarren-DI oder Verstärker-DI zu beschaffen, welche ich zwischen mein Topteil (Marshall DSL 50) und meine 2x12 Box (Laney GS212IE) packe um damit direkt in das Mischpult zu gehen.
Aktuell spiele ich immer über ein SM57 in die PA, bin in letzter Zeit jedoch nichtmehr so zufrieden mit dem Sound, da ich das Gefühl habe, immernoch nicht die richtige Mikrofonposition gefunden zu haben. Vielleicht liegt es auch am Sm57 selbst, andere Mikrofone konnte ich bisher leider noch nicht testen, jedoch ist mein Budget auch sehr begrenzt.
Leider habe ich noch keine Test- oder Erfahrungsberichte zu diesen DI's gesehen, welche namentlich folgende wären:
Palmer PDI-09, Hughes & Kettner Red Box, TAD F.A.N.T.A
Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht? Vielleicht sogar schon mit einem DSL Topteil?
Wie sehr wird der Sound durch die Lautsprecher geprägt und wie hoch ist die Veränderung des Sounds durch die DI?
Inwiefern ist es sinnvoll, mit solch einer DI zu arbeiten?
Ich frage mich außerdem, ob ich die DI alleine nutzen soll, oder den Sound, der vom Sm57 abgenommen wird, dazu gemischt werden soll.

Falls es noch weiterhelfen sollte, ich spiele in einer Cover/Top 40 Band, hauptsächlich verwende ich dort meine Fender Stratocaster, bestückt mit dem EMG DG-20, spiele diese über mein Boss Gt-10 und die 4 Kabel Methode am Marshall.

Es ist ja jetzt doch ein Berg an Fragen herausgekommen, dennoch hoffe ich, dass ihr mir weiterhelfen könnt und bedanke mich schon im Voraus für eure Hilfe, aber auch für Tips und Anregungen.
 
schluc91 schrieb:
Inwiefern ist es sinnvoll, mit solch einer DI zu arbeiten?
Ich frage mich außerdem, ob ich die DI alleine nutzen soll, oder den Sound, der vom Sm57 abgenommen wird, dazu gemischt werden soll.

Grüß dich,

du hast eigentlich einen sehr großen Vorteil bei Nutzung einer guten DI-Box. Du hast immer den gleichen Sound am Pult und das finde ich selbst sehr wichtig und deshalb nutze ich meine RedBox seit vielen Jahren. Der Mix mit Mikro kann sehr interessant sein, solltest du mal testen.

Ob nun Palmer PDI-09, Hughes & Kettner Red Box Classic, oder TAD F.A.N.T.A bleibt dir selbst überlassen. Musst du halt ausprobieren was dir selbst am besten gefällt.
 
Hallo,


sehr empfehlenswert ist diese Seite:


http://www.franknitsch.com/speaker-sims/recordings.php

Da gibt es einen Blindtest mit verschiedenen Speakersims und unter "Next Page" auch noch mehr Infos über die Sims allgemein.
Da wirst Du schon hören, dass es da zum Teil gewaltige Unterschiede zwischen den Sims gibt und am Schluß ist wie immer alles Geschmackssache.

Für meine Ohren klingen DSL/TSL immer wie breitgetretener Gummi. Allerdings sah ich bisher noch nie ein Problem darin, diesen Sound über ein SM57 auf die PA zu bekommen.
Vielleicht gefällt Dir der Sound Deines Setup einfach nicht ?

Grüße!
RG
 
Moin,
also, die Frage ist natürlich nicht so leicht und pauschal zu beantworten.

Das hängt auch immer ein bisschen davon ab, wie die Ausgangssituation ist. Die Box bzw. die Speaker prägen den sound natürlich ganz schön und der Klangcharakter ist anders, als der einer Frequenzkorrektur.
Wenn Du allerdings so leise spielen musst, dass die Speaker kaum gefordert werden, kann sich das u.U. auch nachteilhaft auf das abgenommene Klangbirld auswirken. Meiner Erfahrung nach klingt Mikroabnahme erst ab einer gewissen Lautstärke richtig gut.

Ich habe live so einiges ausprobiert und mich mit mir darauf geeinigt, das mir Mikroabnahme besser gefällt. Mir ist der Direktsound zu direkt. (die Trägheit des Speakers feht halt... )

Zwei Signale Mischen ist so eine Sache aufgrund von Laufzeitunterschieden, Phasenlage etc. Kann geil klingen, muss aber nicht ... und Du willst doch nicht einen Techniker überfordern, der schon mit enem Mikro nicht zurecht kommt, oder?

Wie positionierst Du denn Dein SM57 und warum gefällt es Dir nicht?

Gruß
.Gurki
 
Danke erstmal für die schnellen Antworten, eure Links werde ich mir gleich mal ansehen.

Ich positioniere das Mirko immer auf halber Strecke, also zwischen dem Mittelpunkt des LS und dem äußeren Rand.

Der Sound ist bei mir irgendwie immer ziemlich verwaschen, schwammig und setzt sich im Bandgefüge einfach nicht ab. Im cleanen dröhnen bei mir die Bässe unheimlich, obwohl ich am Marshall den Bass nur auf 2 gedreht habe und auch schon am Gt-10 den Bass runtergedreht habe.

Generell bin ich mit meinen Sounds sehr gut zufrieden, nur setzen diese sich leider weder durch noch ab, woran meiner Meinung nach dann auch der Gesamtsound leidet.
 
schluc91 schrieb:
Der Sound ist bei mir irgendwie immer ziemlich verwaschen, schwammig und setzt sich im Bandgefüge einfach nicht ab. Im cleanen dröhnen bei mir die Bässe unheimlich, obwohl ich am Marshall den Bass nur auf 2 gedreht habe und auch schon am Gt-10 den Bass runtergedreht habe.

Hallo schluc,


besteht das Problem denn bei reinem Ampbetrieb nicht? Hörst Du dich auf der Bühne primär über die Monitore oder über deinen Amp?

Wenn es nur bei der Ampabnahme auftritt, ist es sicherlich sinnvoll mal mit der Mikroausrichtung zu experimentieren. Alternativ oder kumulativ sind Bässe am Pult auszudrehen oder einen Lowcut zu setzen das kleinste Problem.

Verwaschen und schwammig klingt aber eher nach einem grundsätzlichen Problem in der Frequenzaufteilung in der Band.



Gruß,
wary
 
Doch doch, bei reinem Ampbetrieb besteht bei mir das Problem mit dem starken Bass auch, aber einen Lowcut könnte ich auch am Gt-10 setzen, müsste ich mal ausprobieren.
 
schluc91 schrieb:
Doch doch, bei reinem Ampbetrieb besteht bei mir das Problem mit dem starken Bass auch, aber einen Lowcut könnte ich auch am Gt-10 setzen, müsste ich mal ausprobieren.

Dann hat das aber doch nichts mit der Mikrofonabnahme zu tun. Es könnte zwar sein, dass dir eine bassarme Cabsimulation eventuell bessere Ergebnisse als deine (basslastigen?) Speaker bringt, aber Du willst doch primär erstmal das dein Amp für sich gut klingt.

Dann ist es auch einigermaßen leicht den brauchbar in die PA zu kriegen. Egal ob man dafür jetzt die einfache Variante der DI-BOX oder die "klassische" mit Mikrophon nutzt.

Mit deinem Amp und dem GT10 hast Du ja einige Möglichkeiten deinen Sound zu verwalten. Ich würde empfehlen, das GT10 erstmal im Bypass zu lassen, und den Amp so einzustellen, dass er dir trocken gefällt.

Eines fällt mir gerade noch ein: Du hast doch die Speakersimulation am GT10 immer aus?

Denn Speakersimulation und echte Gitarrenspeaker dahinter klingt nach meiner Erfahrung meistens dumpf.
 
Okay das leuchtet mir ein.
Aber ich dachte halt, da ich mich mit der Mikrofonposition eher schwer tue, würde so eine DI Abhilfe schaffen, da, wie Magman es gesagt hat, immer derselbe Sound am Mischpult anliegt.

Ich hoffe ihr seid mir nicht böse, wenn ich einmal off-topic werde, aber gibt es denn eine Art Faustformel, für einen Sound, der die Gitarre vom Bandgefüge absetzt, eine bestimmte Frequenz oder so etwas?

Edit:
ja klar, die Speakersimulationen sind alle aus, und das Gerät ist auf "stack return" eingestellt
 
schluc91 schrieb:
Okay das leuchtet mir ein.
Aber ich dachte halt, da ich mich mit der Mikrofonposition eher schwer tue, würde so eine DI Abhilfe schaffen, da, wie Magman es gesagt hat, immer derselbe Sound am Mischpult anliegt

Eine gute DI-Box ist praktisch, das will ich nicht in Abrede stellen. Manch einer meint bei einer Mikroabnahme die "bewegte Luft" zu hören, die sich positiv auf den Sound auswirkt. Jedenfalls ist bei eine Mikroabnahme der prägende Charakter des Speakers deiner Wahl samt eventueller Übersteuerung der Speaker mit drauf, inwieweit das für dich und deinen Sound eine Rolle spielt musst Du selber entscheiden :shrug:

Fakt ist, mit einer guten DI-Box mit passender Speakersimulation kann man gute Ergebnisse erzielen, die vor allem leicht reproduzierbar sind. Ich finde das eine gut abgenommene Box oft einen Hauch besser klingt, muss aber eingestehen das dies subjektiv ist und im Gesamtmix im Grunde nicht mehr wahrnehmbar. Demgegenüber steht eine schlecht oder nur mäßig gut abgenommene Gitarrenbox gegenüber einer guten DI-Box weit zurück.

Ich glaube aber nicht, dass man eine DI-Box verwenden sollte um Unzufriedenheiten mit dem Sound zu bekämpfen ;)

schluc91 schrieb:
Iaber gibt es denn eine Art Faustformel, für einen Sound, der die Gitarre vom Bandgefüge absetzt, eine bestimmte Frequenz oder so etwas?

Die MITTEN :)

Hier ist beispielsweise eine Tabelle die gute Anhaltspunkte liefert

http://www.bws-tonstudio.ch/equalizer.htm#E-Gitarre

Man muss aber immer das konkrete Bandumfeld betrachten. In einem Trio hat man als Gitarrist sowohl inhaltlich als auch vom sound einfach deutlich mehr Raum als in einer Band mit Chor, Keyboard, 2 Gitarren und Bläsersatz ;)
 
Da wirst du wohl Recht haben, ich wollte bloß meine Gedankengänge schildern.

Dann werde ich mich wohl nochmal ransetzen und meine Sounds überarbeiten und auch nochmal mit der Mirkofonposition experimentieren, vielleicht kommt ich dann zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Ich danke euch allen vielmals für die schnellen Antworten, das hat mich auf jeden Fall schonmal ein Stück weiter gebracht :)
 
Gurkenpflücker schrieb:
Ich habe live so einiges ausprobiert und mich mit mir darauf geeinigt, das mir Mikroabnahme besser gefällt. Mir ist der Direktsound zu direkt. (die Trägheit des Speakers feht halt... )

Witzig, habt ihr eine PA ohne Speaker?

lg, c.
 
carthage schrieb:
Gurkenpflücker schrieb:
Ich habe live so einiges ausprobiert und mich mit mir darauf geeinigt, das mir Mikroabnahme besser gefällt. Mir ist der Direktsound zu direkt. (die Trägheit des Speakers feht halt... )

Witzig, habt ihr eine PA ohne Speaker?

lg, c.

Ha! Der war gut. :lol:
Gleichwohl ich schon verstehe was gemeint war.

Ich nutze je nach Gegebenheiten, also z.B. in einem aulaähnlichen Raum diesen Behringer RedBox Clon. Streßfrei und nix dran auszusetzen. Das Publikum hört's eh nicht.
Selber höre ich mich dann über den Amp oder über den Monitor. Ein ganz kleiner Amp reicht übrigens. ;-)
 
Eben wurde ja noch erwähnt, dass das Mikro wohlmöglich erst ab einer gewissen Lautstärke gut klingt, wenn da was dran ist, dann wäre die DI-Box für mich dennoch eine gute Backup-Lösung, da wir oft kleinere Gigs spielen, und ich den Amp da nicht aufdrehen kann.
Da käme so etwas für mich doch in Frage, denke ich.

Ich werd's einfach mal testen, und wenns mir nicht gefällt, kann ich es ja zurück geben.
 
schluc91 schrieb:
Eben wurde ja noch erwähnt, dass das Mikro wohlmöglich erst ab einer gewissen Lautstärke gut klingt, wenn da was dran ist,

Nicht wirklich - in dem Bereich wie du nen Amp aufdrehst, kannste das vernachlässigen. Da macht es mehr Unterschied welches Mikro du nimmst und wie du es positionierst.

Edith: was sagt eigentlich dein Mixermensch dazu?

Gruss

r
 
schluc91 schrieb:
Eben wurde ja noch erwähnt, dass das Mikro wohlmöglich erst ab einer gewissen Lautstärke gut klingt, wenn da was dran ist, dann wäre die DI-Box für mich dennoch eine gute Backup-Lösung, da wir oft kleinere Gigs spielen, und ich den Amp da nicht aufdrehen kann.
Da käme so etwas für mich doch in Frage, denke ich.

Ich werd's einfach mal testen, und wenns mir nicht gefällt, kann ich es ja zurück geben.

Wäre bei so einem kleineren Gig nicht die leichtere Lösung die Gitarre gar nicht erst auf die PA zu schicken, sondern nur über den Amp zu beschallen?

Also seinen Amp auf 1 zu drehen und dann über ne DI an ein Mischpult zu schicken das das ganze auf Wohnzimmerniveau einpegelt fände ich ziemlich sinnlos. Ich hab schon mittelgroße Tanzveranstaltungen mit meinem 80 Watt Transistoramp beschallt ohne Mic oder DI, und der war noch lange nicht voll aufgedreht.

Wenn es euch aber wichtig ist dass eure ganze Ladung aus den selben Speakern kommt damit es möglichst ähnlich wie eine CD klingt dann wäre für dich vielleicht so ein Ampsimulationspedal mit DI Ausgang von Tech 21 sinnvoller, und vor allem leichter zu tragen als dein Marshall.

https://www.thomann.de/de/tech_21_sansamp_paradriver_di.htm

lg, c.
 
Riddimkilla schrieb:
Edith: was sagt eigentlich dein Mixermensch dazu?

Also die Band, in der ich momentan aushelfe, hat gar keinen Mixermenschen, da macht der Basser das selbst und sagt nur, ich sollte mal meine EQ's und die Position meines Mic überprüfen.

Als wir Gigs mit dem Mixermenschen hatten, war das alles kein Problem, der hat das Mic positioniert, hat an seinem Pult rumgedreht und dann ging das alles ziemlich gut, da hatten wir aber auch Monitorboxen und ich konnte den Amp direkt hören, aktuell spielen wir über inEar, ich bin also auf das Signal angewiesen, was aus dem Auxweg kommt
 
schluc91 schrieb:
Okay das leuchtet mir ein.
Aber ich dachte halt, da ich mich mit der Mikrofonposition eher schwer tue, würde so eine DI Abhilfe schaffen, da, wie Magman es gesagt hat, immer derselbe Sound am Mischpult anliegt.

Ein SM 57 'tauglich' zu positionieren ist ne Kunst für sich. Du verschiebst es 1 cm nach links oder rechts und hast nen anderen Sound. Ein guter und erfahrener Bühnentechniker mischt dir damit nen richtig guten Sound, aber diese Leute musst du heute suchen - ich jedenfalls verlasse mich nicht darauf.

Eine DiBox ist nicht nur ein Kompromiss, sondern je nach Qualität sogar Sound-fördernd. Ich hab das für mich schon öfters im Proberaum getestet, sowie auch auf größeren Bühnen. Die RedBox hatte für mich immer die Ohren vorne.

Es gibt jedenfalls für mich (und meine Bandkollegen) nix besseres als meinen Sound füllend in der Band zu hören, d.h. über Monitore und Sidefills. So kann man auch leise füllend und gut klingen und das ist ein Muss im Club.

Ich hab damit eh keine Probleme mehr dank TM18 :lol:
 
Auch das klingt durchaus plausibel, einen TM18 habe ich leider nicht, aber auch über einen kleineren Amp sollte man nachdenken, wenn das Budget passt :D

Ich sehe schon, in Endeffekt liegt es, wie es bei der Geschmacksfrage ist, nunmal an mir, ich werde mir mal so eine DI beschaffen und testen, werde aber auch meine Sounds bearbeiten und schauen, wie sich das Ganze dann entwickelt.

Auf jeden Fall nochmal ein riesiges, dickes, fettes Dankeschön an alle, die mir bis hierher Ratschläge, Erfahrungen und Empfehlungen mitgeteilt haben, und das so fix, ich bin echt begeistert.
 

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