Was für ein Typ Gitarrenspieler bist Du?

A

Anonymous

Guest
Ich finde die Frage ja spannender, als die nach dem Sammlertypen. :)

Es geht also nicht um Equipment. (Nein, wirklich nicht.)

Die folgenden Typenvorschläge sind als Aufhänger gedacht, nicht als Kategorien. Schreibt, was ihr wollt.

-Auf der Suche nach Meisterschaft (Der Ton kommt aus den Fingern)
-Ich will so sein wie der ... (Axel Rudi Pell und Ritchie)
-Ich will nicht so sein wie der, aber so Gitarre spielen können (Alle anderen und Ritchie ;-) )
-Ich spiel nach Gefühl (Wie man diese 12 Töne ordnet und benennt ist mir zu verkopft.)
-Wer keine Skalen kennt, braucht mit Improvisation garnicht anzufangen. (Ich versuche herauszufinden, wo rechnerisch genau die Bluenote zu E-Dur bei A=440Hz liegt.)
-Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau'n (weil ich so leidenschaftlich tappe ...)

usw.

Mir geht es im Wesentlichen um kontrolliertes Spiel, darum, dass, was ich innerlich voraushöre bei der Improvisation so auch umzusetzen (Tonwahl, Anschlag, Ausdruck usw.) bzw. bei Interpretation von Kompositionen einen bestimmten Ausdruck immer wieder zu erreichen bzw. bewusst zu variieren.
Außerdem will ich nicht immer dasselbe spielen, also versuche ich Routinebewegungen zu erkennen und abzuändern. Das kann damit beginnen, Läufe bei gleiche Tonhöhe in anderen Lagen auf anderen Saiten zu spielen oder während der Läufe zwischen den Lagen zu wechseln ...
Ich suche also die Meisterschaft mit dem Instrument. :!:
(Verrückt. Ich sollte mal mehr üben.)
Nach meiner Erfahrung ist es nicht hinderlich, wenn man die Ordnungsmöglichkeiten der 12 Töne (und etwaige mikrotonale Spielereien kennt.) Verkopft zu sein ist eher eine Haltungsfrage.

allen ein sonniges Wochenende!
der StratDrache
 
Mist... bei den Kleinanzeigen gelandet. :facepalm:

was für ein gigantisches Fail!

:ptg_muahaha:
 
Pfaelzer schrieb:
Na, da will ich doch mal den Anfang machen mit dem gitarristischen Seelen-Striptease...

Für mich ist Musik Ausdrucksmöglichkeit. Ich mich möchte mit Musik (also nicht nur mit der Gitarre) Dinge ausdrücken, die ich entweder gar nicht verbalisieren kann oder halt verbal nicht das tansportieren, was ich ausdrücken will.

Equipment, Sound, tonale und rhythmisches Material sind für mich Werkzeuge, um das, was ich spiele, dem Ausdruck, den ich transportieren will, anzunähern. Wie immer erreicht man das Ziel wirklich selten vollkommen, und alleine erreicht man es schwerer. Mitmusikanten sind da sehr natürlich sehr hilfreich ....und ich glaube, dass Gespräche über solche Tehemenbereiche wie der in diesem Thread angesprochene sehr viel mehr für Zusammenspiel und Interaktion in einer Band tun können als irgendwelche gemeinsame Technikbolzerei, um das Microtiming zu verbessern....



Deshalb die "Ton-aus-Finger-Arie": Da ist meiner Erfahrung nach halt der Ursprung des Ausdrucks, der dann mit den technischen Werkzeugen beliebig gefärbt, aber nicht ungedeutet werden kann...


p

Hi,

ich mach die Nummer zwei:

Mich überrascht erst mal, wieviel ich einfach aus Jörgs posting so übernehmen kann!

Das was oben noch davon steht, kann ich so unterzeichnen! Genau so sehe ich das auch.
(Ein/zwei Sachen hab ich etwas umgeschrieben, ich hoffe Jörg verzeiht das :oops:)

Ich will also keine Meisterschaft oder der Beste sein in Sachen Gitarre! Das ist mir nicht wichtig. Wobei aber manchmal natürlich schon etwas Neid aufkommt, wenn ich irgendwelche Heroes richtig gutes Zeug spielen höre und sehe. Das dann aber aus der Warte heraus: Was könnte ich alles ausdrücken, wenn ich so spielen könnte!? Und das wiederum spornt mich natürlich an. Und das wiederum führt zu Deinem Posting:

:
Mir geht es im Wesentlichen um kontrolliertes Spiel, darum, dass, was ich innerlich voraushöre bei der Improvisation so auch umzusetzen (Tonwahl, Anschlag, Ausdruck usw.) bzw. bei Interpretation von Kompositionen einen bestimmten Ausdruck immer wieder zu erreichen bzw. bewusst zu variieren.
Außerdem will ich nicht immer dasselbe spielen, also versuche ich Routinebewegungen zu erkennen und abzuändern. Das kann damit beginnen, Läufe bei gleiche Tonhöhe in anderen Lagen auf anderen Saiten zu spielen oder während der Läufe zwischen den Lagen zu wechseln ...


Die Sätze kann ich auch einfach so übernehmen. Für Dich heißt das, Du willst Die Meisterschaft. Für mich heißt das, ich möchte mehr Ausdrucksformen.

Aber alles in allem ist für mich das Wichtigste der Spaß! Am Machen und am Resultat.

Gruß Diet
 
Moin,

ich versuche Musik so zu machen, wie ich sie hören möchte.

Hört sich erst einmal doof an, ist aber so. Das entwickelt sich bei mir emotional und hat primär nichts mit musiktheoretischen und technischen Fähigkeiten zu tun. Dummerweise sind aber bestimmte Fähigkeiten in vielen Bereichen Grundvoraussetzung. Das wiederum hat zur Folge, dass ich immer nur auf den aktuellen Bedarf bezogen versuche, meine Fähigkeiten zu verbessern, ohne tief in eine Materie einzusteigen. Auf sehr naive Art und Weise sozusagen. Mit möglichst geringem Aufwand. Hierbei habe ich für mich festgestellt, dass weniger oft mehr ist. Tiefgreifende Theorie- und Skalenkenntnisse brauche ich nicht.
Inzwischen bin ich durch diese Vorgehensweise in der Lage, mir ohne Regeln Fingersätze selbst zu erarbeiten. Alles schön gemütlich aber möglichst mit Aussage.
Bisher hat sich noch keiner über mein Gitarrenspiel beschwert obwohl ich genaugenommen technisch eine limitierte Wurst bin.
Ach ja, diese sehr freie Herangehensweise hat mir übrigens sehr geholfen, meine Improvisationsfähigkeiten zu verbessern. Und ich bin auch mittlerweile sogar ein bisschen stolz darauf, kein Permanentfiddler zu sein.

Versteht mich nich falsch, ich beneide Gitarristen mit großen technischen und theoretischen Fähigkeiten. Ich habe eben nur einfach meinen, zu mir und meinem Musikempfinden passenden, Weg gefunden (notgedrungen?).


........Ich wurstele mir mehr oder weniger mein Gitarrenspiel so lange zurecht, bis die Musik raus kommt, die ich hören möchte (s. Eingangssatz) und das versuche ich mit geringst möglichen Aufwand hinzubekommen. Hauptsache es wird scheee! :)
 
Hy,

Musik und Gitarre sind für mich Ausgleich und Hobby, ich mag es rockig, in anderen Sparten gibt´s auch viel zu entdecken, aber ich bin halt Spätstarter und möchte nur das Spielen was ich auch höre und mir Spass macht. Also versuche ich erst gar nicht mir einige Spielweisen anzueignen (Fingerpicking z.B.). Ich höre keine Jazzmusik und verstehe diese Musik auch nicht, somit kann ich das folglich nicht spielen. Trotzdem versuche ich - zumindest in Ansätzen - zu verstehen was ich da mache, bis ich mich dann "verkopft verkrampfe" und dich wieder meine drei schnodderigen Pentatoniklicks auspacke.

In der Band (Muddy Grass mit Al hier aus dem Forum) kann ich meine Ideen und Einflüsse in Songs packen und mich damit verwirklichen - da ist mir ein gelungenes Riff manchmal lieber als ein ach so fulminantes Solo - trotzdem fiedel ich auch gerne bis die Mupo die Augen rollt ...

Nachspielen und covern ist nicht so mein Ding, daher hab ich auch vielleicht das ein oder andere Defizit in Sachen Sounds und Sounds nachbilden...
 
Ich sehe mich gerne primär als Musiker...

...aber wenn wir das mal vergessen, dann wär ich gern:
- technisch so versiert, dass ich alles auf was ich Lust hab umsetzen kann.
- ein Gitarrist, der Eigenes und Interessantes spielt.
- ein Gitarrist, der in der Lage ist sich in den meisten Situationen halbwegs zurecht zu finden.
 
ich versuche Musik so zu machen, wie ich sie hören möchte.

+1

Bei den Kategorien "so spielen können wollen wie" hört man bei mir viel Old School-Spätsechziger-Frühsiebziger-Grundgerüst, mit dem Bouquet modernerer Gewürze progressiverer Blueser.
 
Ich spiel hauptsächlich zur Entspannung mehr oder minder drauf los.

Mache gerade ein anstrengendes Uni-Fernstudium in Vollzeit (stehe kurz vorm BA-Abschluss) und muss daher zu Hause sehr viel pauken. Macht mir den Kopf zwischendurch wieder frei für weiteren Paukstoff :)

Ne weitere Möglichkeit ist täglich 10-20 km radeln ;-)
 
Dr.Dulle schrieb:
du kennst dich bei Kleinanzeigen also besser aus als im
Gitarren Bereich. Typ A biste dann jedenfalls nicht :lol: .............
Köstlich! :clap: :clap: :clap:

StratDrache schrieb:
Ich finde die Frage ja spannender, als die nach dem Sammlertypen. :)
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich dir da zustimmen! Ich schäm mich jetzt sogar ein Bisschen, weil meine Frage so materialistisch war... :oops:

Kurzer OT-Einschub: Hat bei der Frage "Was für ein Typ XY bist du?" eigentlich auch jemand an Woody Allens "Was Sie Schon Immer Über Sex Wissen Wollten..." denken müssen? Da gab's doch das Ratedpiel "Was Bin Ich Für Ein Perverser?" ;-) Ich frag ja nur...

Also, was bin ich für einer?

Als Teenager und Twen war bei mir das Verlangen, schnell spielen zu können, relativ groß. Ich hab mich auch mehr an Idolen wie SRV, Blackmore, Satriani etc. orientiert. Meine fehlende Disziplin, was langweilige technische Fingerübungen angeht, hat aber verhindert, dass ich mich zu einem Flitzefinger entwickelt habe.

Dann kam eine ca. 12-15 Jahre lange Phase der Gitarrenabstinenz.

Vor 3 Jahren hab ich dann wieder angefangen zu spielen. Bei der Gelegenheit hab ich mir gesagt, dass ich mit Anfang 40 (und deutlich eingeschränkter Zeit zum Üben) eh kein spieltechnischer Gitarrengott mehr werden kann. Deswegen hab ich meinen Fokus auf Themen wie "Gefühl", und "mit wenig Noten viel aussagen" gelegt (soll ja noch keinem geschadet haben). Und weil das eine gute Umschreibung für den Blues ist und ich den Blues immer sehr geliebt, aber nie sonderlich gut beherrscht habe, ist der Blues seitdem meine Hauptmusikrichtung.

Dabei orientiere ich mich schon an berühmten Gitarristen, die mir Gefallen und stehle das eine oder andere Lick. Aber ich will jetzt z.B. nicht exakt wie der Bonamassa Joe spielen können (obwohl ich den auch über den Blues-Rock hinaus für sehr vielseitig halte). Ich will da lieber meinen eigenen Weg gehen. Schon allein weil ich denke, dass ich so schneller vorwärts komme.

Andererseits halte ich es schon für sehr wichtig, ab um zu mal ein Lied möglichst genau nachzuspielen. Ich hab nämlich bemerkt, dass mich so eine Übung dazu bringt, aus meinen gewohnten Bahnen auszubrechen und nicht immer die gleichen Tonfolgen zu spielen.

Was ist mein Ziel? Oder mit anderen Worten: Was kann ich nicht gut genug, würde ich aber gerne können?
Ich würde gerne (mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit) 2-3 Minuten zu einer Akkordfolge ein Solo improvisieren können, ohne dass ich mich verspiele (eine falsche Note spiele / rhythmisch daneben liege / ein Bending verhaue) und ohne, dass ich mich ständig wiederhole.
Außerdem würde ich gerne weniger Noten spielen. Das klingt vielleicht für manch einen lächerlich ("Dann lass doch einfach immer wieder ein paar Noten aus!"). Aber ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich mich im "Rumnudeln" verliere...
Ja, und ich will (so wie es andere hier auch schon gesagt haben) das spielen können, was mein Gehirn (oder meine innere Blues-Seele? ;-)) sich gerade ausdenkt.

Ich kann mit Freude behaupten, dass ich meinen Zielen in den letzten 3 Jahren schon deutlich näher gekommen bin. Aber da gibt es auch noch viel zu lernen.

Einer meiner Ansätze ist es, immer wieder mal was neu Gelerntes (sei es ein nachgespieltes Lied oder eine Improvisation) aufzunehmen und bei YouTube hochzuladen. Bei so einer Gelegenheit merk ich dann immer, wie "unkonstant" bzw. fehlerbehaftet mein Spiel ist. Und die Pulsschlagverdopplung, die dazukommt sobald die Kamera läuft, hilft da auch nicht...

Was sollten meine Biografen noch über Rusty, den Gitarristen wissen?
- Ich bin kein Musiktheoretiker, meine aber dass theoretisches Wissen nicht schadet. Im Gegenteil: Es kann einen schneller voranbringen. Man darf halt nicht engstirnig werden vor lauter Theorie.
- Ich weiß nicht, ob ich mich als Musiker sehe. Das klingt so professionell. Aber ich bin Musikmacher.
- Ich hätte mit dem Metronom üben sollen, dachte aber die längste Zeit meines Lebens, das Metronomen die Typen sind, die im Fernsehen das Wetter ansagen.
- Ich leide offensichtlich an verbaler Diarrhoe. :oops:

Rusty
 
Moin.
Ich schließe mich bei Rolli an. Ich bin Musiker.
Gitarre ist nichtmal mein Hauptinstrument. Ich brauche die Gitarre zum schreiben von Songs und um mich selbst zu begleiten. Soloambitionen auf der Klampfe gehen gegen null und wenn dann Pentatonik+. Schnell spielen und Skalen rauf und runternudeln überlasse ich anderen. Gitarrensoli will ja sowieso keiner hören(ausser Gitarristen). Und fremder Leute Soli und Licks zu lernen ist mir ein Graus. Ist einfach nicht mein Ansatz.
Ich würde sagen mittlerweile bin ich ein ganz ordentlicher Gebrauchsgitarrist geworden.
Gruß
Ugorr
 
Ich spiele nun seit 37 Jahren Gitarre und mag alles an Musik was grooved. Nicht schwer erkennbar liebe ich besonders den Blues in all seinen Varianten. Das ist Musik die in erster Linie aus dem Bauch und Herzen kommen muss und nicht vom Notenblatt.
Tone, Groove & Swing ist das was für mich gute Musik ausmacht und das sind die für mich drei wichtigsten Begriffe wenn es genau darum geht.
Ich hasse Perfektionismus und liebe das freie unkomlizierte Spiel unter gleichgesinnten Musikern. Ich mag es Songs im eigenen Stil zu covern, ihnen einen persönlichen Stempel aufzudrücken. Ich war noch nie Einzelgänger und so ist es auch in der Musik, ich brauche eine starke, eher familiäre Truppe von Musikern um mich herum um mich entfalten zu können und um mich so richtig wohlzufühlen. Das wird sich nie ändern.
 
Dilettant, ziemlicher. Das trifft es vermutlich am Besten.

Ich hatte vor ewigen Jahren mal den für mich völlig falschen Unterricht auf dem falschen Instrument (erst Orgel, dann A-Gitarre), damit war das Thema eigentlich durch. Erst in den letzten Jahren habe ich immer wieder mal angefangen, die Gitarren abzustauben. Tatsächlich passiert das von Jahr zu Jahr häufiger und inzwischen ertappe ich mich manchmal sogar bei dem Gedanken, nochmal Unterricht zu nehmen um die ganze Sache etwas zu strukturieren.

Inzwischen spiele ich ziemlich regelmässig am Abend zur Entspannung nach dem Arbeitstag. Nix tolles, aber es hilft einfach beim Abschalten.
 
haha, eigentlich von fast jedem ein bisschen, ausser das mit dem ausrechnen der Töne und Skalenverliebtheit xD

Wenn ich Leadgitarre spiele, steiger ich mich richtig in den Song hinein und sehe in mir viele Bilder ablaufen, die ich in Töne und in Sound umwandle . Jedes mal führt mich dieses imaginäre "Wooden Ship" vor Augen woanders hin und ein Freund meinte, ich spiele wie ein Schamane =)
 
Gudden Morgähn,

Angefangen habe ich, weil ich sein wollte wie X - in meiner ersten Band musste ich sein wie A, B und C - mit meiner zweiten Formation durfte ich ein bisschen sein, wie ich sein wollte, aber mich an Sounds von D, E und F halten - und seit knapp vier Jahren klinge ich zu 100 % nach mir bzw. ich darf ich sein... Dieser Prozess dauerte, vom ersten Ton bis zur 'Befreiung' vor vier Jahren, ca. 20 Jahre. Eine lange Zeit, das weiss ich. Und ich hätte, im Nachhinein und aus heutiger Sicht, einige Schritte früher machen sollen...egal. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen.

Was ich für ein Gitarrist bin? Stets auf der Suche nach der perfekten Melodie für den Song und diese Melodie möglichst gefühlvoll, passend, mitreissend...zum Ausdruck zu bringen. Dank dem, dass ich mir in den letzten vier Jahren sporadisch Gitarrenstunden (zwecks Inspiration) gegönnt habe, bewege ich mich zwischenzeitlich viel freier auf dem Instrument und kann mich nun noch besser ausdrücken. Es kommt (hörbar) noch mehr aus Bauch und Herzen als aus dem Kopf. Ich bin kein Shredder - weil ich es nicht kann. Ich bin ein Riffrocker und Melodiegitarrist, der gerne Neues aufsaugt und sich inspirieren lässt, um stets genügend Munition für die nächste, hoffentlich spannende und tolle Melodie zu haben.

...hört sich komisch an, ist aber so.

Grz, Marco
 
Interessante Frage!

Bin im Umfeld Blues, Rock'n Roll, Funk und Soul durchaus versiert. Kann da insbesondere im kleinen Umfeld (Trio, Quartet) auch ganz passabel eine Band zusammenhalten.
Mitmusiker und Publikum waren bisher min. zufrieden. In dem Umfeld besteht für mich kein Bedarf was zu ändern.

Hab mir jahrelang überhaupt keine Gedanken über mein Spiel gemacht. Einfach Strat, Reverb, Bassman und ab und zu einen Zerrer dazugeschaltet (eigentlich aber eher ungern).

In den letzten Jahren hat sich mein Spektrum deutlich erweitert. Spiele heute gerne auch rockigere Sachen. Gerne mit Delay und Wah kombiniert.

Musikalisch geht es in die Richtung komplexere Changes zu begreifen, Know-how über Skalen aufzubauen und das ganze Zeugs über die Harmonisation von Tonleitern zu lernen, um irgendwann auch mal Akkordsoli spielen zu können.
Spieltechnisch gesehen, gehen immer neue Türen auf, was die Sache interessant bleiben lässt.
Soundmäßig habe ich meine Suche mittlerweile weitestgehend abgeschlossen. Hab alles, was ich für mich so brauche (und mehr) beisammen.

Wie irgendjemand zu klingen hat mich noch nie interessiert. Fänd ich auch sinnfrei. Hab irgendwie noch nie einen Gitarristen gehört, der genau so wie ein anderer geklungen hat.
 
Hi,

vorweg, Gitarre spiele ich seit mehr als 35 Jahren, davor habe ich allerdings schon einige Jahre musikalische Früherziehung hinter mir.

Meine Motivation war schon immer mit anderen zusammen zu musizieren. Das kommt sicherlich daher, dass bei uns in der Familie das gemeinsame Singen und Musizieren einen großen Stellenwert hatte.
Ausser während einem Jahr Gitarrenunterricht (ansonsten bin ich Autodidakt) musste ich mich nie zum Üben zwingen und konnte mir glücklicherweise bis heute immer den Spass erhalten. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich von Anfang immer das Gefühl hatte, dass sowohl die Mitmusiker als auch das Publikum meine Art zu spielen mochte.

Da ich immer viel verschiedenartige Musik hörte (und höre) bin ich auch recht stilsicher in meinem Gitarrenspiel geworden.
Den theoretischen Unterbau, den ich für meine Musik benötige und der mir es erleichtert mit anderen Musikern zu kommunizieren habe ich mir im Laufe der Zeit aus Büchern selber erarbeitet.

Gruß
Bumble
 
Interessant - man stellt sich die Frage selber eigentlich nie, und jetzt beim Beantworten ist das gar nicht so einfach...

Also: Ich denke, ich bin primär Musiker (und nicht "Gitarrist").
Genauer gesagt ein "Song-Bediener".
Im Grunde ist es mir ganz egal, auf was ich spiele, ich könnte auch auf dem Kamm blasen.
Es geht mir darum, zusammen mit anderen Menschen meinen musikalischen Beitrag zu einem Song zu leisten.
Da steckt schon drin, dass mir Mitmusiker wichtig sind - ich bin ein guter Zuhörer und Sideman und definitiv kein Egomane.
Und es geht um den Song. Das ist wie beim Kochen, die Zutaten und ihre Dosierung macht´s aus! Es gibt 1000e Möglichkeiten und es reizt mich, die zu entdecken und auszuprobieren. Entsprechend spiele ich halt auch nicht nur Gitarre, sondern noch alles mögliche andere Zeugs.
Und ich mag es, zu arrangieren. Das alles kommt dann z.B. bei meinen eigenen Produktionen zusammen, einige habe ich hier ja mal vorgestellt.

Verglichen mit bekannteren Musikern sind meine "role models" also nicht Steve Vai und Eddie van Halen, sondern Peter Stroud (u.a. bei Sheryl Crow), Mike Campbell (Tom Petty,...) und Danny "Kootch" Kortchmar (das oben geschriebene trifft perfekt auf ihn zu).
Und wenns dann doch mal ein schnittiges Solo sein muss, dann Eric Bazilian (Hooters) - einfach, aber mit Schmackes und Herzblut !
 

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