Pfaelzer":2vp0rtw9 schrieb:
ollie":2vp0rtw9 schrieb:
Kompromissbereitschaft auf der einen Seite ja, sein Ding durchziehen "auf der anderen Seite" 2mal ja.
Sich verbiegen nein....
Das hat nichts mit gut und wirklich gut gem. Pfälzerskala zu tun, sondern wissen was man will und was man nicht will.....
mir hat die Erfahrung gezeigt, oftmals verderben viele Köche den Brei und die Bands (mit eigenen Mugge wohlgemerkt) die in meiner Gegend wirklich Bestand haben, sind zu 95 % ein klarer Kopf in Front, der die Dinge macht und regelt und die anderen lassen sich mitziehen....
Bei Dienstleistungsmugge (welch blödes Wort aber um verstanden zu werden) gebe ich dir in allen Punkten uneingeschränkt recht - nur ist es nicht das Ding, was mich in meiner gering zur Verfügung stehenden Freizeit groß interessiert.... da muss ich mich einbringen, da muss ich kommunizieren.
Bei eigener Mugge geht es darum, seine Ideen so authentisch wie möglich zu realisieren und da muss man - wenn man das gemeinsam mit anderen macht und einer einen Song anliefert klare Regeln vorgeben, bis wohin und nicht weiter....
Spielst Du die kompromißlose eigene Musik eigentlich auch live? Gibst Du dann den Musikern genau vor, was sie zu spielen haben (auch dem Schlagzeuger)?
Würde mich doch mal interessieren...
Und btw (und allgemein): Es soll wahrlich seltenst vorkommen, dass die "eigene Musik" wirklich die "eigene Musik" bleibt, da im professionellen Bereich neben dem Produzenten auch noch die Verlage etc. eine gewisse Kontrolle ausüben...fast kein Künstler kann kompromißlos nur die eigenen Vorstellungen realisieren...insbesondere wenn nicht verkaufskompatibel.
Schön isses ja nicht, aber real schon.
p
Lb Pfälzer,
ich spiele seit meinem 16. Lebensjahr in Bands primär mit eigener Mugge. Heute bin ich 42 und habe aktuell keine Band mit eigener Mugge, dafür spiele ich in einer Coverband.....
Ich mache zum einen häufiger Auftragsarbeiten (Gitarren für div. Produktionen), da richte ich mich natürlich nach dem was gefragt wird und zum anderen meinen eigenen Schmarrn.
Aktuell bastel ich gerne an eigenen Songs im Studio und das macht mir unglaublich viel Spaß. Bei den meisten Bands wo ich gespielt habe, war es so ein Mischding aus gemeinsamen Songwriting und Songeinbringen von versch. Personen. Ich habe mich schon immer sehr eingebracht, weil ich gerne songs schreibe. Es haben sich da viele Arbeitsweisen herauskristallisiert, oftmals hat sich das gemeinsame Erarbeiten als Segen aber auch als Fluch herausgestellt.
Da ich derzeit keine Band habe mit eigener Mugge und ich auch zu wenig Zeit dafür habe (warum auch immer) habe ich mich ausschließlich auf die Studioarbeit als "Lonesome Cowboy" zurückgezogen, gerne auch mit Gästen. Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe, dann möchte ich auch gerne wieder live einsteigen. Mit welchem Projekt auch immer, songs würden genügend rumliegen....(bei mir ist es so ein Ding, wenn ich mal eine Projekt fertig habe, interessiert es mich auch schnell nicht mehr).
Dann dienen die Songs gerne als solide Grundlage und im Bandgefüge entwickelt sich dann das eine oder andere Stück neu oder es bleibt so wie es ist.
Ich habe noch nie irgendjemandem gesagt oder vorgeschrieben was er wie spielen soll, ich sag nur gefällt mir oder gefällt mir nicht so....genauso nehme ich Anregungen von anderen an und richte mich dach dem, was andere so für Vorstellungen haben.....
Allerdings ist es sehr zeitaufwändig so zu arbeiten. Ich bin ein ungeduldiger Mensch, der ständig was neues machen muss, insofern bin ich als "lonesome rider" momentan gut bedient.
Beim Songwriting hat sich imho retrospektiv betrachtet am meisten bewährt, dass einer einen Song fertig anliefert und man probiert es zunächst so zu spielen und geht dann zur zweiten Option über - was würde die Band daraus machen und lässt es laufen, am Schluss entscheidet man dann, was insgesamt besser kommt. Man kann selbst mit seinen Ideen oft falsch liegen.
Ich bin allerdings der Meinung, wenn man zu viele Meinungen einfängt, kommt man vom 100. ins 1000. und letztlich wenn man es versucht, allen recht zu machen, macht man es keinem wirklich recht.
Daher auch meine Tendenz zur Kompromisslosigkeit (gemeint ist, immer die grundlegende Intention und Idee im Auge zu behalten) - ich bin selber unglaublich kritisch was meinen eigenen output anbelangt und "popel" da schon ewig rum, wenn ich jetzt auch noch alle möglichen Anregungen umsetze werde ich nie fertig und bin unterm Strich nicht zufrieden.
Aber mal ehrlich, es geht ja um Spaß und Zufriedenheit und auch Selbstverwirklichung und das möchte ich in der Musik haben - das ist sicher nicht zuviel verlangt und auch nicht eindimensional.
In der Band muss es einfach zusammenpassen. Da ist es gut , wenn 1,2 kreative Köpfe dabei sind, aber es müssen auch "Mitläufer" dabei sein, sonst bricht ein Bandgefüge schnell auseinander. Und jeder hat hier sicher für sich die Erfahrung gemacht, was für einen am besten passt und was man unterm Strich erreichen möchte.
zu deinen anderen Aspekten hinsichtlich "eigenes Ding" - völlig richtig , völlig klar. Ich habe noch nie in dieses Geschäft ernsthaft hineingeschnuppert. Muss ich auch nicht, ich bin zufrieden wie es ist. Musik ist mein Hobby und meine große Leidenschaft, ich bin froh dass es so ist. Auftragsarbeiten (so wie ich es genannt habe) mache ich zu 95 %unentgeltlich an Freunde oder Bekannte, bzw. Kompensationsgeschäfte....
Viele Grüße
Oli