Wer hat einen 2-kanaligen Amp und macht den FX Return-Test?

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Anonymous

Guest
Hallo Forum,

ich dachte bisher, die Schaltungsart einer Endstufe dürfte keinerlei Auswirkungen auf den FX Loop des Verstärkers haben.
Doch ich mußte lernen, dass bei meinem Amp der Lead-Kanal einen Laustärkesprung im FX Return verursacht.
Mein Amp-Händler überraschte mich nun mit seiner Aussage, es gäbe durchaus noch andere Verstärker mit einem solchen Verhalten.

Ob sich der eigene Amp so verhält, kann man leicht mit dem FX Return-Test überprüfen: Gitarre -> FX Return -> Kanalwechsel am Amp.
Also: die Gitarre direkt in den FX Return des Verstärkers stöpseln (statt in den Front Input) - sonst sollte nichts weiter angeschlossen sein.
Dadurch umgeht man ja bekanntlich komplett die Vorstufe und speist das Signal direkt vor/in die Endstufe ein.
Nun wechselt man einfach zwischen Clean- und Lead-Kanal hin und her. Ändert sich dabei die Laustärke?

Vielleicht hat der eine oder andere von euch Lust, den FX Return-Test mal fĂĽr seinen Amp zu machen?

Ich selbst bin sehr gespannt auf eure Erfahrungen. Vielen Dank schon mal fĂĽr eure UnterstĂĽtzung.


P.S.
Mein geliebter Niedrigwatt-Vollröhren-Verstärker (TubeMeister 18 Head) verhält sich übrignes exakt so, was an seiner besonderen Schaltung der Endstufen-Gegenkopllung liegt.
Diese sorgt dafür, dass der Kleine schon bei wesentlich niedrigeren Wattzahlen klingt wie ein Großer, weil er seinen Sweet Spot bei wesentlich geringeren Laustärken erreicht.
Das schont die Ohren und schafft ein harmonisches Bandklima, weil ich mich auch bei kleineren Gigs so optimal in den Bandsound einfĂĽgen kann.
Ich muss sagen: ein solches Setup (Gitarre -> Modeler -> 4CM -> Silent Mode, RedBox -> FOH) liefert fĂĽr meine Ohren den besten Sound, den ich je hatte.
Diese besondere Endstufenschaltung liefert nun überraschenderweise eine zusätzliche Option, meinen Sound aktiv zu kolorieren - was ich mittlerweile auch intensiv nutze.
 
H&K Statesman: Lautstärkesprung
Framus Dragon: Kein Lautstärkesprung
ENGL Gigmaster: Lautstärkesprung
Kemper KPA: Kein Lautstärkesprung... :p
ENGL Blackmore: Kein Lautstärkesprung
 
Hey mDaniel,

vielen herzlichen Dank fĂĽr dein Feedback, das hat ja einen gewaltigen Input gegeben. Wow, sind das alles deine?
Deine Testergebnisse zeigen, dass es nicht nur der TubeMeister ist, der dieses Verhalten zeigt.

Ich habe allerdings noch in keinem Amp-Handbuch gelesen, dass ein Hersteller darauf hinweist – das lernt man also leider erst beim Ausprobieren.
Dieses Endstufen-Verhalten betrifft alle Musiker, die z.B. die Amp Modelle ihres Modelers direkt in den FX Return schicken und nur die Endstufe zur Sound-Kolorierung nutzen.
Ich bin einer davon, der via 4CM mal die Vorstufe nutzt und mal umgeht. Oder wer einen Looper mit eigenen Sounds an Bord direkt in den FX Return schickt.

Der Laustärkesprung bei reinem FX Return-Betrieb (also mit virtuellen Amp Modellen statt der "echten" Vorstufe) bedeutet für mich leider:
ich kann immer nur 1 Amp-Kanal pro Song nutzen, weil mein Modeler keinen Kanalwechsel kann.
Also Rhythmus im Clean-Kanal und dann innerhalb eines Songs in den Lead-Kanal mit angepasster Laustärke für das Solo schalten, geht nicht.
Hätte ich das früher gewußt, hätte ich mir einen anderen Modeler zugelegt.

H&K sagte mir, sie hätten diese Endstufen-Schaltung seit dem 1995 erschienen TriAmp bis heute in ihren Amps verbaut.
Sie nutzen damit also nicht nur die Vorstufe zur Erzeugung eines satten Overdrives, sondern auch die Endstufe.
Bei diesem Amp-Konzept macht die Endstufe also nicht nur „laut“, sondern ist eine aktive Komponente im Overdrive-Sound-Design.

Auffällig für mich ist, dass auch der nagelneue Low Watt-Amp von Engl (Gigmaster) dieses Schaltungskonzept nutzt.
Ob das auch bei den Orange Terror-Modellen so ist? Oder bei den Blackstars?

Damit haben wir bis jetzt folgende kleine Liste mit 6 Amps inkl. dem Sonderfall KPA zusammengetragen:

Lautstärkesprung:
H&K: TubeMeister, Statesman
ENGL: Gigmaster

Kein Lautstärkesprung:
Framus: Dragon
Kemper: KPA
ENGL: Blackmore

Vielleicht hat noch der eine oder andere von euch Lust, seine Testergebnisse beizusteuern?


P.S. @ mDaniel:
Besonders freue ich mich für dich, dass du einen KPA hast – dein Smilie zeigt, dass auch du dich darüber besonders freust.
Der KPA ist ja derzeit in aller Munde und es gibt schon viele A/B-Sound-Vergleiche mit dem AXE FX.
Auch soll er im Gegensatz zu manch anderen Modelern mit frei konfigurierbarer Signalkette – Paradebeispiel: POD HD 500 - kein Prozessor-Limit-Problem haben.
Vielleicht hast du Lust, uns in einem gesonderten Thread an deinen ersten EindrĂĽcken teilhaben zu lassen?
 
olerabbit schrieb:
Besonders freue ich mich für dich, dass du einen KPA hast – ...

Vielleicht hast du Lust, uns in einem gesonderten Thread an deinen ersten EindrĂĽcken teilhaben zu lassen?

:?:
 
Riddimkilla schrieb:
erniecaster schrieb:
olerabbit schrieb:
Besonders freue ich mich für dich, dass du einen KPA hast – ...

Vielleicht hast du Lust, uns in einem gesonderten Thread an deinen ersten EindrĂĽcken teilhaben zu lassen?

:?:

Ein Kemper-Thread? Wäre sicher ne tolle Idee!

Warum das Fragezeichen, Ernie? Ich schließe mich Riddim an. Ein eigener Kemper-Thread ist meines Erachtens überfällig. :lol:
 
frank schrieb:
Warum das Fragezeichen, Ernie? Ich schließe mich Riddim an. Ein eigener Kemper-Thread ist meines Erachtens überfällig. :lol:

AB SO LUT !

Zur eigentlichen Frage:

L5, JC120, Capricorn - sind zwar 2 kanalig und haben nen Fx-Weg - lassen sich aber nicht schalten
The Kid 1 - lässt sich schalten - hat aber keinen Fx-Weg ...
Somit liegt der Verdacht nahe, dass es sich eh um neumodisches Teufelswerk handelt!

Bringt eigentlich jemand nen Kemper mit nach WĂĽrselen ??????

r
 
Hallo!

Nee, ich weiĂź nur nicht, was Kemper ist.

Kurz on topic: Die Endstufe des Tech21 Trademark 60 interessiert es ĂĽberhaupt nicht, was da geschaltet wird. Den PCL Vintage Stagedingens 60 auch nicht.

GruĂź

e.
 
Vielen Dank fĂĽr eure Infos, ihr seid spitze!

Neues Zeug muss nicht zwangsläufig „Teufelszeug“ sein. Ich finde z.B. meinen nagelneuen TubeMeister (VÖ Juli 2011) echt klasse und gebe das kleine Biest nicht wieder her.
Aber es zeigt sich: offensichtlich haben diese Schaltung nur die neuen Low Watt Amps.

Ihr immer mit euren Abkürzungen - was für ein Verstärker soll denn bitteschön ein L5 sein?
Das gleichnamige iPad/Pod Remote Control ist ja weiĂź Gott kein Amp und dĂĽrfte also nicht gemeint sein.

Hier nun die um eure Beiträge aktualisierte Liste:

Lautstärkesprung:
ENGL: Gigmaster (BJ 2010)
H&K: TubeMeister (BJ 2011), Statesman (BJ ab 2010)

Kein Lautstärkesprung:
ENGL: Blackmore (BJ 2003)
Fender: Capricorn (BJ 1970)
Framus: Dragon (BJ ?? vor 2007)
Kemper: KPA (VĂ– in 12/2011)
PCL: Vintage Stagemaster 60 (BJ ??)
Roland: JC-120 (BJ 2000)
Tech21: Trademark 60 (BJ 2005)

Hat jemand vielleicht einen Low Watt Amp von Orange, VOX oder Blackstar, den er mal dem „FX Return Endstufen Schaltungs Test“ unterziehen würde?


P.S. Wer Infos zum Kemper Profiling Amp sucht, kann den meterlangen, super-unĂĽbersichtlichen Mega-Thread in diesem Forum durchforsten oder sich direkt auf der Kemper Webseite informieren:
http://kemper-amps.com/page/render/lang/en/p/158/do/Kemper_Profiling_Amplifier_Guitar_Amplification_Redefined.html
 
olerabbit schrieb:
Vielen Dank fĂĽr eure Infos, ihr seid spitze!



Ihr immer mit euren Abkürzungen - was für ein Verstärker soll denn bitteschön ein L5 sein?
Das gleichnamige iPad/Pod Remote Control ist ja weiĂź Gott kein Amp und dĂĽrfte also nicht gemeint sein.

html

Für die zu spät geborenen:
Dürfte sich wohl um eine LAB L5 handeln, Transistorverstärker der Fa. LAB, seinerzeit unter den Fittichen des Norlin Konzerns. Berühmter Anwender: B.B. King, außerdem Teil des lange geheimnisumwitterten Sounds des King's X Gitarristen Ty Tabor auf den ersten Alben der Band.
(wiki-modus off... :) )
 
Danke für die Infos, Gino, wieder was dazu gelernt - Sherlock Holmes wäre stolz auf dich. :-D Und du hast mich zum googeln animiert.

Der LAB L5 hat 2 Kanäle, 100-Watt-Transistor-Verstärkung und einen Effektweg.
Die Norlin-Ă„ra dauerte von 1969 bis 1986 und hat Gibson gar nicht gut getan.
Von Norlin initiierte Kostensenkungsprogramme gingen zu Lasten der Produktqualtät und haben Gibson in finanzielle Bedrängnis gebracht.
Erstaunlich, dass in dieser Zeit des Niedergangs ein Amp entstanden ist, den zumindest 2 prominente Musiker spielten.
Wer mehr Details zum LAB L5 wissen will: z.B. http://www.rru.com/~meo/Guitar/Amps/Lab/ oder selber googeln.

1986 hat dann das heutige Management Gibson ĂĽbernommen, die alten Tugenden ausgebuddelt und die Firma wieder in die Erfolgsspur zurĂĽckgefĂĽhrt.
Auch wenn Gibson bis heute leider nicht mehr ĂĽber die x-te Wiederauferstehung einer irgendwann mal im letzten Jahrhundert produzierten Gitarre hinauskommt.

Der Norlin LAB L5 stammt angeblich aus den späten 70ern und ist ein echt seltenes Stück Verstärker.
Der sollte diese moderne Endstufenschaltung, nach der wir gerade den Markt durchforsten, ganz sicher nicht haben!
 

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