Das nenne ich ein Problem!

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Anonymous

Guest
Hallo liebe Musiker

Folgendes Problem

Ich denke das ich nun gut genug Spielen kann um Aufzutreten. Da ich allerdings noch nie irgendwo Aufgetreten bin, weiss ich nicht wirklich wie das alles von statten geht. Hier meine Fragen.

Ich spiele Reinhard Mey nach, muss ich Herrn Mey erst fragen ob ich seine Lieder spielen darf? Ich weiss das er was seine Musik angeht sehr eigen ist, schliesslich gehe ich mit seinen Liedern in die Öffentlichkeit.

Was fuer Lokalitäten würdet ihr Euch aussuchen?

Was würdest Ihr als Endgeld verlangen? ( Spielzeit ca 1 Stunde + Übergänge zu den Liedern insgesammt werden ca 25 Titel gespielt )




Was muss ich Steuerrechtlich oder GEMA technisch beachten?

Danke fuer Eure lieben Zuschriften

Der Gitarrenspieler
 
Adlibitum":1ifhptvn schrieb:
Hallo liebe Musiker

Folgendes Problem

Ich denke das ich nun gut genug Spielen kann um Aufzutreten. Da ich allerdings noch nie irgendwo Aufgetreten bin, weiss ich nicht wirklich wie das alles von statten geht. Hier meine Fragen.

Ich spiele Reinhard Mey nach, muss ich Herrn Mey erst fragen ob ich seine Lieder spielen darf? Ich weiss das er was seine Musik angeht sehr eigen ist, schliesslich gehe ich mit seinen Liedern in die Öffentlichkeit.


Eigentlich ja! Du müsstest dir die Genehmigung einholen. Wird in der Live-Praxis natürlich nicht gemacht. Anders bei der Verwertung auf Tonträgern..Musikrecht ist wirklich kompliziert. Wenn Mey die Rechte an (allen) seinen Liedern hat, wovon ich erstmal ausgehe, was aber nicht sein muss, dann könnstest du ihn natürlich fragen.

Adlibitum":1ifhptvn schrieb:
Was fuer Lokalitäten würdet ihr Euch aussuchen?

Diejeingen, die dich engagieren!!


Adlibitum":1ifhptvn schrieb:
Was würdest Ihr als Endgeld verlangen? ( Spielzeit ca 1 Stunde + Übergänge zu den Liedern insgesammt werden ca 25 Titel gespielt )

Gagen sind Verhandlungssache: Es ist alles möglich! Musst du schauen..
Manche spielen komplett für Lau, wieder andere für Spritkosten und ´ne Kiste Bier usw. usf. Im Musikgeschäft ist es nicht anders wie sonstwo auch. Man bezahlt den Namen und...auch wohl die Qualität. Der Name ist aber wichtiger...



Adlibitum":1ifhptvn schrieb:
Was muss ich Steuerrechtlich oder GEMA technisch beachten?

GEMA ist auch lustig. Ich gebe dir den Tipp dort anzurufen und deine Situation zu schildern. Die geben kompetent Auskunft! Allerdings habe die dich dann auf der "schwarzen Liste". Wenn die also das Gefühl haben, du könntest die betuppen, werden die entsprechende Veranstaltungen überprüfen. Eher unangenehm!

Private Veranstaltungen sind nicht gebührenpflichtig. Die GEMA ist klever und somit gibt es eigentliche keine Veranstaltungen, die privat sind.

Generell ist es aber so, dass der Veranstalter die Gema-Formalien zu erledigen hat. U.a. auch deswegen, weil es sein kann, dass der Rahmen die Berechnung der Gebühren bestimmt. Kostenloser Eintritt aber üppiges Buffet ist z.B. ein absoluter Knaller bei der Abrechnung. Da wird man arm! ;-)

Deswegen sind auch Gastspielverträge sinnvoll, in denen die GEMA klar geregelt ist. Nicht das der Veranstalter z.B behauptet, er stelle lediglich die Räumlichkeiten zur Verfügung. Z.B. wenn du auf Eintritt spielst, wäre dies ja eine Möglichkeit. Wichtig ist halt, dass du dich diesbezügl. absicherst und deine Pflicht im Regelfall damit erfüllst, dass du dem Veranstalter eine Abrechnungsliste zu kommen lässt, auf der die aufgeführten Titel vermerkt sind. Kann man bei der Gema runterladen. So bist du aus der Verantwortung, wenn der Veranstalter die GEMA-Anmeldung "versäumt". ;-)

Noch etwas: Versuche nicht die GEMA zu verstehen. Keiner tut das!

Steuerrechtlich ist Gage ganz einfach Einkommen und muss genau so versteuert werden. Bezügl. Absetzbarkeit etc. pp. ist ein Steuerberater zu fragen, weil wir dürfen das hier nicht! ;-)
 
Hallo!

Nach meinem Wissen muss ich Marcello widersprechen.

Du brauchst so lange keine Genehmigung des Rechteinhabers, so lange Du nur interpretierst oder komplett genau nachspielst. Erst bei einer Bearbeitung musst Du den Rechteinhaber fragen. Die Grenzen sind aber fließend.

Beispiel Interpretation: Du spielst "Über den Wolken" nicht mit dem gleichen Pickingmuster und fügst ein Gitarrensolo ein.

Beispiel Bearbeitung: Du spielst "Über den Wolken" in Rammstein-Version und fügst noch eine Strophe mit einem Absturzszenario ein.

Das Thema Steuern ist anfangs einfach. Versteuert wird Gewinn - den musst Du erstmal machen! Dagegen stehen Kosten für Saiten, Bücher, Anfahrt etc. Bei ein paar hundert Euro im Jahr Gage ist das kein Thema. Tipp: Kassenbuch führen, alle Belege in Sachen Musik sammeln.

Verlust gegen Einkommen rechnen geht nur, wenn Du nachhaltig und mit Gewinnabsicht Musik machst. Dann muss aber irgendwann auch Gewinn rauskommen, sonst darfst Du das alles zurückzahlen. Für reine Hobbymusiker ist das kein Thema, denn Hobbys sind nicht steuerlich absetzbar.

Was den Rest (Gage und GEMA) angeht, hat Marcello alles auf den Punkt gebracht.

Für Einzelfragen stehe ich Dir auch gern zur Verfügung.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":wbr0y0pw schrieb:
Verlust gegen Einkommen rechnen geht nur, wenn Du nachhaltig und mit Gewinnabsicht Musik machst. Dann muss aber irgendwann auch Gewinn rauskommen, sonst darfst Du das alles zurückzahlen. Für reine Hobbymusiker ist das kein Thema, denn Hobbys sind nicht steuerlich absetzbar.

Ja, is´klar! Kannse aber trotzdem anmelden, weil das F.A. bestimmt was es denn nun ist! Mit einer Anmeldung ist man auf der sicheren Seite.

Ernei sein Bespiel geht so: 1000 Euro Gage -> 3000 Euro kosten für Eqipments -> Hobby. 3000 -> 1000 Euro Equipment -> Beruf. Es geht darum ob du vom staat kassierst (Absetzbarkeit, keine Märchensteuer) oder ob sie bei dir kassieren können. Wenn du Vorauszahlungen machst bezügl. der Märchensteuer, dann kann eine Rückzahlung, je nach dem, natürlich passieren. Solange du jedoch weniger als 25.000 an einnahmen hast, musst du aber keine Umsatzsteuer ausweisen ergo auch nicht abführen, kannst sie aber auch nicht absetzen. Muss man wissen , was man will.
 
Hallo Marcello,

das Thema Steuern hängt ja erstmal an der Frage, wieviel in Sachen Musik reinkommt und wieviel rausgeht.

Was kommt rein? Gagen.
Was geht raus? Die Liste ist länger:
-Probenraummiete
-Anschaffung Instrumente
-Kosten für Saiten, Pleks, Röhren, Batterien, Gaffa
-Fahrtkosten zu Gigs und Proben
-Unterrichtskosten
-Noten

Wie gesagt: Kassenbuch und Schuhkarton mit Belegen ist Pflicht!

Gruß

erniecaster
 
icg bestätige:
den urheber bzw. verlag muss man nur fragen wenn man verändert. die grenzen sind schwer zu ziehen.
die GEMA anmeldung der veranstaltung (in Ö AKM) muss der veranstalter machen. daher gilt zu klären WER veranstaltet du? oder der wirt?
E+A rechnung reicht den finanzern bis zu einem gewissen umsatz.

ebenso gilt zu klären ob du Ust befreit bist oder nicht. d.h. ob du die Ust deiner gage abführen musst oder nicht.

und jetzt sag ich dir wie es ich mal irgendwann gemacht habe. ich habs einfach getan ohne an irgendwas zu denken. nachdem ich nicht reich wurde hat das genau garniemanden interessiert. erst mit beginn in einer tanzmusik (langlang isses her) hab ich das dann alles ordentlich gemacht.

viel eher sind fragen wie: wie halte ich meine nervosität im zaum. was mache ich wen "+++" schiefgeht. interessant.
 
erniecaster":1c4e0w1u schrieb:
Beispiel Bearbeitung: Du spielst "Über den Wolken" in Rammstein-Version und fügst noch eine Strophe mit einem Absturzszenario ein.

Hey Ernie,

aber wer kann den was dagegen sagen, wenn ich "Über den Wolken" als Rammstein-Version INTERPRETIERE?
Wer sagt, ob es ne Interpretation ist oder ne Bearbeitung?

Das ist dann wohl die interessante Frage, oder? ;-)

Gruß Mörten
 
hi "gitarrenspieler",

ich hab mit 15 angefangen in bands zu spielen und aufzutreten. damals haben wir uns überhaupt keine gedanken über den ganzen quatsch gemacht. wir waren zu sehr damit beschäftigt musik zu machen und uns um auftrittsmöglichkeiten zu kümmern. will sagen: ehe du dir gedanken über recht etc. machst, trete doch erstmal auf. gelegenheiten tun sich da sicher schnell, erstmal auf privaten feiern (da ist das publikum nicht so streng), dann mal in der musikkneipe um die ecke fragen und wenn es so sein soll, werden sich da schnell weitere möglichkeiten auftun!

spielst du ausschliesslich sachen von reinhard mey? man könnte natürlich schon kontakt zu ihm aufnehmen und ihm erzählen was man da vorhat, vielleicht findet er es sogar gut und unterstützt dich. wenn es ihm mißfällt, wär es mir als "hobbymusiker" allerdings auch wurscht. bis das was du da vorhast überhaupt mal nur in die nähe von so etwas wie "kommerzialität" kommt, friert die hölle zu... sag ich dir ganz ehrlich da ich nicht denke, dass sich für die geschichte eine breite öffentlichkeit findet und geld wird sich damit auch nicht verdienen lassen. kannst wahrscheinlich froh sein, wenn du mal bisschen spritgeld bekommst... und das ist nicht negativ oder abwertend gemeint, aber eben eine realistische einschätzung...

also, spielen, spielen, spielen und spass haben und nicht soviel gedanken über solche "kinkerlitzchen" machen...

lg

alex

p.s. kleiner nachtrag von reinhard meys hp

http://www.reinhard-mey.de/index.php?w=1152

"Coverversionen: Entstehen - natürlich mit Ausnahme der CD „Hommage“ und der genialen Aufnahme von Texas Lightning - ohne das Einverständnis des Künstlers und sind auch wenn sie seiner Werkauffassung noch so sehr widersprechen, nach geltendem Urheberrecht nicht zu verhindern, solange Originaltext und –Melodie beibehalten werden. Sämtliche leider immer wieder vorkommende Umdichtungen sind ungenehmigt und rechtswidrig."
 
DANKE! fuer Eure zahlreichen Antworten

jetzt zu den Antworten...

Ich spiele seit meinem 11 Lebensjahr Gitarre mit einer kleinen Auszeit von 2 Jahren. Um das zu erreichen was ich heute kann habe ich 4 Jahre intensives Trainig gebraucht. Da ich derzeit Arbeitssuchen bin ( ist sicher Interessant wenn man Steuerrecht und dergleichen in meine frage einbezieht, denn da ändern sich ja kleinigkeiten ) kann ich 6-10 Stunden am Tag spielen und tu es auch. :)

@honeyweed

Ja ich spiele nur Reinhard Mey. Natuerlich kann ich auch andere Songs spielen, finde ich persönlich aber nicht so Interessant.

Ich bin natuerlich schon mal hier und da Aufgetreten, nur fand ich mich nicht so gut es vor Leuten zu Präsentieren. Ich freunde mich nun schon seit einigen Monaten mit dem Gedanken an vor einem grösseren Puplikum zu spielen, bisher habe ich Hobbymäßig vor ca 50 Menschen gespielt.

@Marcello

Danke fuer Deine Ausfuehrliche Antwort, wenn ich das nur alles Verstehen würde... :oops:

@erniecaster

Fuer mich kommen keine kosten bezüglich Proberäume oder dergleichen in Frage, klar die Instrumente kosteten schon ihr Geld und auch das Equikment....also Noten usw.

Sicher ist das ich Fahrtkosten und dergleichen berechnen würde. Ich habe heute in einer Discothek angerunfen und mich kundig gemacht. Ich hatte das Gefuehl nicht zu wissen was ich will und dennoch habe ich Zielsicher gesagt : >> Ich suche einen neuen Gig, wie sieht es bei Euch aus??<< Da hatte ich das Gefuehl als dachte der gute Mann ich hätte das schon mal gemacht....vom Vorteil fuer mich? Ich weiss nicht!

Was ich weiss, ich würde mich unsagbar freuen und die Musik bestmöglich anbieten und spielen.

Leider ist ein rankommen an Reinhard Mey nicht so leicht, ich habe auf seiner Homepage nicht wirklich eine Telefonnummer gefunden und um eine Mail beantwortet zu bekommen würde ich 3 Monate warten. Hatte schon mal eine geschrieben und da kam bis heute nichts zurück.

In diesem Sinne, liebe Gruese an Euch alle da draussen :)
 
Hallo!

Erstmal @ Mörten: Sicher ist Interpretation/Bearbeitung ein fließender Übergang. Ich schrieb bewusst was von zusätzlicher Strophe mit Absturzszenario (mal Rammstein vorstellen mit Blut, abgerissenen Gliedmaßen, Feuer überall etc.) da ist dann Reinhard Meys ursprünglicher Song meiner Meinung nach schon bearbeitet. Wenn Rammstein das mit dem ursprünglichen Text und einer sehr angeglichenen Musik spielen, ist das schon eher Interpretation. Aber hier kommt es sicher darauf an, ob RM klagen würden - wirkliche Grenzen sind da fließend.

Beispiel Beatles: With a little help from my friends im Vergleich mit Joe Cocker. Fast nicht mehr der gleiche Song. So weit ich weiß, hat Cocker nie gefragt, die Beatles werden aber gegen die meiner Ansicht nach gelungene Version nicht viel gehabt haben. Das ist sicherlich der Dreh- und Angelpunkt.

@Thema Umsatzsteuer.
Wird wirklich erst interessant, wenn ein Mindestumsatz auch erzielt wird. Ich würde mit dem Thema noch nicht bei den ersten Auftritten anfangen. Übrigens müssen auch Finanzämter beraten, das mal als Tipp!

@Adlibtum:
Du willst Reinhard Mey in einer Diskothek spielen? Reden wir jetzt von einer mehr oder weniger 100%igen Cover-Geschichte oder hast Du noch massig Sequenzer, Beats und anderen DJ-Stoff dabei? Ich meine - Reinhard Mey in einer Disco?

Gruß

erniecaster
 
@erniecaster

ich stelle mir es so vor, dass man werbung dafuer macht. einen eintritt verlangt....reindard mey läuft immer, denke ich. in dieser disco stehen tische + stuehle die man bei bedarf aufstellen kann.

zu reinhard mey tanzt man eigendlich nicht, man hoert still zu.
 
Moin Adlibitum,

schön, bring Musik unters Volk! Viel Erfolg und Spass!

Mir hat sich die Frage gestellt, was Du anbietest. Eine 1/1 RM Kopie oder eine Interpretation? Entsprechend kannst du deine Kunst anbieten. Als 1/1 Kopie halt eben mit einer eindeutigen Kennzeichnung im Namen oder Untertitel, was du machst.
Beispiele:
- Reinhard July (bei kommerziellem Erfolg bitte 2% des Umsatzes auf mein Konto... ;-) )
Bereits vorhanden:
- Die Bärbel im Rock (machen Deep Purple Cover)
- Mercury (Queen Cover)
- AB/CD (ok, das ist einfach)

Du sprichst mit deiner Festlegung auf einen Künstler auch nur dessen Fan's an. Das engt deine Möglichkeiten ein, bietet aber die Chance die Klientel direkt anzusprechen. (Eine Top 40 Band spricht ein sehr breites Publikum an, da jeder "seine" Musik erwartet. Die können quasi überall und immer spielen) Gibt es einen Fanclub? Oder ein Forum? Dort kannst du dir einen Namen machen und auch Auftrittsmöglichkeiten finden. Ich persönlich halte eine Disko als Auftrittsraum nicht für sehr geeignet für diese Musik... Was ist mit "Auf die Strasse stellen und einen aufgeklapppten Gitarrenkoffer davor"? Ich weiß aber nicht wie das mit Genehmigung ist.

Da du bei dem größten Arbeitgeber in Nürnberg arbeitest, unterliegst du noch weiteren Beschränkungen was dein Nebeneinkommen betrifft. Ehrlicherweise glaub ich auch nicht an einen großen kommerziellen Erfolg, aber wenn du Gagen kassierst und diese beim Finanzamt angibst solltest du deinem jetzigen Brötchengeber auch darüber informieren. Die wollen nämlich ihr zuviel gezahltes Geld auch rückwirkend zurück. Und wenn du deinen Pflichten nicht nachkommst droht Sperre :punch:

Trotzdem viel Spass beim Auftreten!
Ciao
Monkey
 

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