Vintage AV3

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Anonymous

Guest
Moin,
von hier kam ja der Tipp, von daher sollte das Review auch hier zu lesen sein.

Gestern gegen Mittag klingelt das Büro Telefon.. Frau ist dran und verkündet also Lieferung.
Mist - so wenig Lust und so viel Tag über... egal - also mal ausnahmsweise schon gegen 5 das Löffelchen der Betriebssamkeit über die Schulter geworfen und ab nach Hause.
Ich sagt worum´s geht ?
Ah nicht - Semiakustik... irgendwann hab ich mal meine Fernandes verkauft ich Dösel und bei aller Konzentration auf schicke Massivplanken fehlte mir so ein Einbaum doch irgendwie.
Doof das die Prioritäten derzeit eher auf Pampers und Kita-Platzgebühr statt auf Customshop liegen.

Gibson fällt also aus.

Eine wirklich schöne gebrauchte Höfner Verythin CT hatte ich zum Test hier... Pu´s taugen eigentlich nichts, Kleinigkeiten.. aber schlimmer und wesentlich: der Hals passt mir nicht.
Es stellte sich keine Spielfreude ein - also Return to sender... schade - das wäre Pampers - kompatibel gewesen.

Kollege Martin aka Magman schrieb vor einiger Zeit einen schönen Appetizer über die neuen Gitarren aus der Feder von Trevor Wilkinson.

Mr. Wilkinson lässt in Korea unter strengen Auflagen feine Gitarren namens "Vintage" bauen.
Von dem Review war auch unser Uli schon ganz angetan und hatte sich auch so eine Semi geschossen.

Gut - ich halte "Vintage" für eine Zustandsbeschreibung und daher als Markennamen eher suboptimal, aber die Zutaten die da im Rezept stehen machten, Markenname hin oder her doch Appetit.

Ihr erinnert Euch an das private Anspielen?

Wir hatten 335er Gibson hier, eine Johnson 335, eine Vintage VSV535 und eine AV3.
Ich spar mir jetzt den Umweg über die nochmalige detailierte Beschreibung der Eindrücke.
Nur soviel - die für das Ohr aller Anwesenden beste Gitarre war die Vintage AV3.
Hätte ich drauf gewettet dass das gar nicht sein kann (weil ja nicht sein darf)

Lange Rede kurzer Sinn... Listenpreis 699€, bei Ebay geht´s zuweilen deutlich darunter, aber England und das Pfund im Keller - da muss doch noch was mehr gehen.

Flugs ein paar Musikgeschäfte in UK gescreent und siehe da - einen Laden entdeckt und gerade war auch noch Aktionswoche für Vintage Gitarren.
Die Welt spricht ja nun Visa, also schwupps ein paar Klicks später hatte ich eine Auftragsbestätigung im Kasten.

1x Vintage AV3 in Natural zu - man halte sich fest...adretten 340€ incl. Versand und allem Zipp und Zapp.

Wir haben ja im Aussensaiter mal lernen dürfen das alles nach 1965 eh Mist ist und selbst dann muss es schon eine Super400 sein, sonst ist man raus.

Das ich für den Gegenwert meiner 3 anderen E-Gitarren grad 30Vintage hätte shoppen können zählt nicht - der Billigheimer gefällt - also bin ich nach oben stehender Erkenntnis aber sowas von raus. :)

Zur Geige - 335 Verwandschaft ja, aber doch eigenständig.
Der Korpus ist kleiner und asymetrisch und das wesentliche: Der Body ist ein Stück Mahagoni der dann hohlgefräst - und erst dann mit einer Ahorndecke verschlossen wird.
Also grundlegend andere Baustelle in Material und Konstruktion als die 335.

Das hört man auch deutlich.

Klar ist da so ein schöner Holzanteil drin, aber die Gitarre klingt mehr nach PRS Hollowbody denn nach einer 335. Und wenn Gibson dann eher 336er aber eben auch nur annähernd.

Kühle Sache das.

Beschwerden... nö - die Saiten die drauf waren, waren wie erwartet steif, Korrosionsschutzbehandelt mit irgendwas, was ich als Chemiker gar nicht wissen will und ach... nicht drüber nachdenken - schnipp/schnapp... weg und neue Saiten drauf.

Aber sonst gibt es keinen Grund zur Klage.
Tailpiece und ABR-1 sind gewohnte Wilkinson Std. Qualität.
Stützschrauben für das Tailpiece steht in Hülsen, die ABR-1 Stützschrauben sind wohl in Einlasshülsen im "Sustainblock" gelagert - in der Decke jedenfalls sieht man davon nichts.
Fräsungen sind gut gemacht, Präzise ausgeführt und ohne irgendwelche Ausbesserungsversuche von Fehlern.

Die Decke ist hübsch, aber da sind wir hier sicher alle einig - mit extrem hoher Sicherheit strahlt einen hier ein schickes Furnier auf schlichterer Ahorndecke an.
Im Vergleich zur McCarty sieht man das auch. Tiefe des Riegels, Dreidimensionalität... alles schon sehr andere Hausnummern.
Aber gut - selbst von den Listenpreisen ausgehend liegt hier auch ein Faktor 4 als Preismultiplikator vor. Auf den Einkaufspreis wäre es gar ein Faktor 8.

Anders herum - es wäre arg enttäuschend wenn die PRS nicht deutlich wertiger sein würde.
Diese Welt ist aber noch in Ordnung - Herr Wilkinson kann tolle Sachen für kleines Geld fertigen lassen - Zaubern hingegen klappt auch bei ihm noch nicht.
Verarbeitung des Paddels ist 1a, keine Macken, keine Schrammen, keine Fehler... nix.

Nur die Einstellung war nicht perfekt. Hier macht der deutsche Vertrieb deutlich mehr, was einen Mehrpreis sicherlich rechtfertigt.
Aber nicht das ein falscher Eindruck entsteht... das Ding wäre so "out of the Box" absolut Gig -Fertig gewesen.

Nur eben noch so ein paar Feinheiten durften noch justiert werden.
Mechaniken sind gut, stabil und sehr präzise.
Pickups... keinen Grund zur Klage - hier ist schlicht kein Grund für irgendwelche Austauschorigien.
Klingen gut, sind nicht von Microphonie befallen... alles schön.

Ach ja... sollte man doch mal tauschen wollen, sollte es ein splitbares Exemplar wie z.B. unser heißgeliebter Staufer 57 sein, weil die AV3 einen schönen Trick in der Schatung hat mit dem man stufenlos von Singlecoil zu Humbucker umblenden kann.
Nettes Feature, das ich mal unter "Erhaltenswert" einstufen würde.

Was lerne ich bisher daraus ?

Früher war lange nicht alles besser.
Wer sich noch an Herti-Caster und Co erinnert wird wissen was ich meine.
Diese Vintage ist für knappe 340Taler ein professionelles Instrument, das man einfach mit auf jede Bühne schleppt.

Und ich lerne noch daraus das Herr Wilkinson mit diesen Apparaten den beiden Großen auf Dauer Kopfschmerzen verursachen wird. Sicher !

Ich erinnere nochmal daran... hier im Wohnzimmer saßen reichlich Leute und die Gibson wurde von allen durch die Bank als "nicht besser" beurteilt, was unter Berücksichtigung des Preises eine Überraschung war.

Das ich nach wie vor auf Semis vom großen G stehe ist keine Frage, die Dinger sind einfach wunderschön und haben einen eigenen Klang und einen Platz in der Muisikgeschichte, aber das da so eine Reisschachtel für 340€ wirklich so gut klingt, das man zumindest echte Alternativen hat ohne gleich bei Herrn Steinbrück nach Rettungspaketen fragen zu müssen ist doch heilsam.

Ach - genug gefaselt: hier also der Familienzuwachs:

vintage008qx0.jpg
vintage001of0.jpg


Grüße : MIKE</p>
 
Sehr schönes Review Mike - besser hätte ich auch nicht formulieren können ;-)

Ich werde dann in Kürze das Review zu der AV3P (mit 3 gestackten P90) hier anhängen, welche ich mir nach ausgiebigen Tests letztendlich zugelegt habe.

Dir viel Spaß beim Einspielen, den du auch sicherlich haben wirst :cool:
 
Hallo Mike,
verdammt ist die schön! Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß damit!
Sobald ich mit der Fassadenisolierung fertig bin, werde ich mich mal ernsthaft mit Vintage auseinandersetzen müssen.

Schöne Grüße
Ingo
 
Moin,
nein - das ist mir noch entfallen dazu zu schreiben.
Die 5.1kg beziehen sich auf den versandfertigen Karton auch wenn da "Netto" steht.
Also Innenkarton, 2Müllsäcke voll Schredderzeug und Außenkarton.
Die Gitarre selber ist leichter als meine Thorndal Strat und die ist schon eine leichte ihrer Art.
Ich habe sie noch nicht gewogen, aber sie wird irgendwo zwischen 3 und 3,5kg liegen.
Also LEICHT, sehr LEICHT und durch den kleineren Korpus auch noch sehr "anschmiegsam" trotz des Verzichts auf Shapings.

Grüße
MIKE
 
Die AV3 gibt sich mit 3140 Gramm auf der Waage zufrieden.

Hier noch ein kleines Soundfile a la Larry Carlton von der Vintage AV3 mit 2 Humbuckern. Eingespielt über ein Statesman Top, mit 2x12" Box. Als Mike kam ein Golden Bricket zum Einsatz. Live eingespielt im Proberaum. Das Solo ist nachträglich eingespielt. Es wurden keine Schönmacher beim Abmischen eingesetzt. Ihr hört das pure Signal der Gitarre. Pickupstellung in Zwischenposition und Steg (bei der Bridgemelodie). Ach ja, die Pickups waren hier gesplittet, also im SC Betrieb.

[mp3]http://www.magman-blues.de/DemoAV3.mp3[/mp3]


Hier nun noch was mit Arschtrompeten und haarigen Eiern von der AV3. Gleiches Equipment und Aufnahmeart. Die Rythmparts habe ich hier allerdings doppelt eingespielt. Ihr hört die AV3 mit dem Steg PU als Humbucker. Der Statesman kam über den Gainkanal. Ich habs bewusst ungeschnitten übernommen und die Gitarren extra etwas lauter abgemischt, da es ja speziell um die Gitarre und deren Sounds geht.

[mp3]http://www.magman-blues.de/AV3dirty.mp3[/mp3]
 
Moin,
bei Gear4music.com - allerdings ist die Aktion ausgelaufen und grad für die AV3 haben die die Preise ordentlich angehoben. Incl. Shipping musst Du jetzt mit etwas über 400€ rechnen.
Aber die VSA535 ist dafür mit 220€ hinterher geworfen.

grüße
MIKE
 
Ich hab nun nochmal ein etwas anderes Soundbeispiel der AV3 oben eingefügt, damit man auch mal hört, wie sich die Gitarre mit etwas mehr Gain verhält.

PS: Ich hoffe es ist dir recht lieber Mike, dass ich hier in deinem Review etwas 'mitwirke'?
 
Moin,
ja mach mal.
Ich hatte die Gitarre gestern mal zur Probe mit und kann also jetzt noch etwas mehr zum Sound und zur Bespielbarkeit im Live-Einsatz sagen.

Zuerst das Positive:
Der Hals ist auch im Stehen gespielt sehr gut gelungen.
Dabei ist mir erst gestern klar geworden warum - das ist einfach eine freche 1:1 Kopie eines Gibson ES335 Dot Reissue Halses.
Da ich den mag ist es wohl kein Wunder das er so gut passt.

Der zweite, für mich positive Punkt ist die recht eingeschränkte Koppelempfindlichkeit.
Klar spürt man wie aus den F-Löchern die Luft pustet, sie trägt Clean durch ihre Resonanzfrequenz auch mehr als eine Brettgitarre.
Aber eine größere ES335 ist hier empfindlicher.
Taugt mir also.

Ein kleiner Negativpunkt sind die etwas schwergängigen Potis.
Das ist kein wirklicher Nachteil, wenn man aber Live die pfeilschnellen Potis in der PRS gewohnt ist erschrickt man erst einmal wenn man "mal eben" das Volumen wegdrehen will.

Der zweite Punkt der mir nicht so 100% gefällt ist der Pickup-Output.
Ich mag gerne absolute ultra Low Peak PU´s und davon sind die Wilkinson PAFs ein ganzes Stück entfernt.

Am Super Reverb; Clean: Hier muss ich klar sagen liegt mein Lieblingssound beim Singlecoilbetrieb.
Hat damit zu tun das die PU´s doch mehr schieben als ich normalerweise bevorzuge.
Am Super im Singlecoilbetrieb ist´s dann genau richtig.
Toll ist jetz das stufenlose Überblenden zum Humbucker.
Da wir Licht mit Neon machen brummen SC´s naturgemäß natürlich immer etwas.
Hier reicht jetzt eine minimale Drehung am Blendregler - SC Sound bleibt erhalten, Einstreu-Brumm geht weg.
Das ist ein Feature das mir taugt.

Im HB Betrieb könnte es luftiger sein.
Hier geht der Super schon bei Volumen 3,5 leicht in einen milden Crunch.
Klingt gut, bedeutet für mich aber einen Volumensprung zu meinen anderen Gitarren.

Ist also nicht dramatisch, aber für mich ein kleines Minushäkchen.

Zerrabteilung angeworfen:
MEK TD-2, der ist innen auf Fulldrive gejumpert.
Gain: 9Uhr, Boost 12Uhr, Tone 2Uhr Volume 12-2Uhr

Sehr geil, egal ob SC oder HB Betrieb.
Hier schiebt die kleine Semi an wie die personifizierte Rocksau.
Das Feedback ist fein steuerbar und artet nie in hemmungsloses Gehupe aus.
Auch hier würde ich mir nochmal PU´s mit weniger Dampf wünschen, da der Zerrgrad mit dem Volumenpoti nicht so richtig wegdrehbar ist, aber klingen tut es gut.

Mit dem OCD Clone geht´s richtig vorwärts.
Schön - da freu ich mich auf die Gesichter beim Gig, wenn man mit einer Semi plötzlich fette Rocksounds abliefert ;-)
Beim OCD ist´s dann eh egal ob die PU´s mehr oder weniger Output haben.
Ich nutze den sowieso nur für die Nummern die so eine Moore-Färbung im Sound verlangen.
Da kann Dampf nicht wirklich schaden.

Ich war mit der Vintage auch nochmal beim Händler meines Vertrauens, weil mir der Vergleich keine Ruhe gelassen hatte.
Also schön gegen einige Gibsons am immer gleichen Amp gespielt.
Hier würde ich mein Fazit revidieren, bzw. relativieren.
Es bleibt dabei - die AV3 klang "besser" als die Gibson die bei mir zu Hause zum Test zugegen war.
Im Shop waren aber auch einige Gibson darunter, die die AV3 geschlagen hätten.
Ich würde es also jetzt einfach so ausdrücken - die AV3 ist eine erstaunlich gute Gitarre für das wenige verlangte Geld, die schon in Qualitätsregionen spielt, wo auch manch teurere Gitarre schlechter abschneidet.

Ich bin mir sicher das die AV3 mit einem Satz extrem guter PU´s nochmal einen Sprung machen wird, wobei man dann wieder den günstigen Einstandspreis und den Gedanken mal eine asiatische Klangschachtel "out of the Box" zu spielen ruiniert.
Meine bleibt wie sie ist - klar ist immer das Bessere des Guten Feind, aber das Ding klingt gut wie es ist, den Lautstärkesprung zu den anderen Gitarren - dafür sind noch 3-5mm Platz um die PU´s noch etwas tiefer zu versenken.

Grüße
MIKE
 
7enderman":33qz490b schrieb:
...die AV3 ist eine erstaunlich gute Gitarre für das wenige verlangte Geld, die schon in Qualitätsregionen spielt, wo auch manch teurere Gitarre schlechter abschneidet.

...dafür sind noch 3-5mm Platz um die PU´s noch etwas tiefer zu versenken.

Hi Mike,
deine Definition oben trifft exakt auch meine eigene Meinung. Ich konnte ja auch einige Vergleichen starten, mit ähnlichen Semis. Zu dem Preis bekommt man jedenfalls sehr viel Gitarre, die gerade durch ihre Flexibilität gegenüber ähnlichen Modellen herausglänzt. Um noch flexibler zu sein und auch weil ich den P90 Sound sehr liebe griff ich dann letztendlich doch zur AV3P, die halt 3 Pickups dieser Gattung onboard hat.

Bei meinen Tests mit der AV3 schraubte ich die Humbucker auch gleich in die Tiefe - immer noch genügend Charakter und dann auch clean recht sauber. Oben hört man dann ja auch was machbar ist - sie kann sehr warm und auch funkig klingen, oder aber auch so richtig rotzen, was schon leichten SG Charakter haben kann je nach Einstellung.
Ich spiele meine AV3P fast ausschließlich im gesplitteten Betrieb - so klingen ndie PU's sie wie ein normaler P90, samt Nebengeräuschen. Es sind ja auch gestackte P90 verbaut, also auch Doppelspuler. Ich finde die Pickups beider Gitarren qualitativ recht gut und werde daran auch nichts ändern.

So, ich mache nun mal ein paar Bilder meiner AV3P und auch noch'n kleines Soundschnipsel und hängs hier dran.
 
Schöner Bericht!

Bei dem aktuellen Wechselkus kommt man ja wirklich ums Bestellen fast nicht herum ;-) So eine ES-335 Kopie mit Wilkinsonhardware für 227,- EUR ist ja wirklich geschenkt.

Noch (?) siegt bei mir allerdings die Vernunft, denn dieses Jahr gibts ja noch eine neue aus deutschen Landen...

Gruß
Björn
 
Hey

wie war denn das bei dir als du die vintage in GB bestellt hast. Muss man da steuern und zollgebühren zahlen oder nicht ? aus deinem artikel les ich jetzt mal herraus das dem nicht so war bei dir. kennst du da die genauen bestimmungen wann man da was zahlen muss ? oder hattest du einfach glück ???

vielen dank schonmal max
 
Hallo!

Eigentlich finde ich die Gitarre ja auch interessant aber es gibt eine Sache, die mich wirklich massiv stört: Die Anordnung der Potis. Ein Poti und den Schalter da auf die schmale Planke zwischen F-Loch und Zarge zu zwängen zerstört die Optik total. Wer entwirft denn sowas?

Ich mag da komisch sein - allein deswegen kommt die Gitarre für mich nicht in Frage.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":3qllmr3p schrieb:
Hallo!

Eigentlich finde ich die Gitarre ja auch interessant aber es gibt eine Sache, die mich wirklich massiv stört: Die Anordnung der Potis. Ein Poti und den Schalter da auf die schmale Planke zwischen F-Loch und Zarge zu zwängen zerstört die Optik total. Wer entwirft denn sowas?

Ich mag da komisch sein - allein deswegen kommt die Gitarre für mich nicht in Frage.

Hi Matthias,
oben, als erstes das Volumepot - darunter der Schalter - ist doch wie bei einer Strat. Daneben dann das Tonepot, welches man ja nicht so oft benötigt und ganz unten dann das Blendpot, zur stufenlosen Einstellung für Humbucker- zu Singelkeulensound - okay, hier muss ich dir rechtgeben, dass hätte man dann doch etwas höher positionieren können. In der Praxis aber dennoch alles gut erreichbar und entworfen von einem Gitarren-Profi ;-)
 
Hi Magman,

nicht, dass ich falsch verstanden werde: Ich bin sicher, dass das alles gut erreichbar ist und es wirkt in der Tat sehr ergonomisch. Aber - meine Meinung - es sieht nicht gut aus. (An dem "nicht gut" habe ich lange gefeilt. Da standen ganz andere Begriffe.)

Für mich ist die Optik einer Gitarre ganz wichtig und alleine wegen der Anordnung der Regler würde ich diese Gitarre nicht kaufen. Ich will sie nicht mal probieren - kommt eh nicht ins Haus.

Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden, sonst würde es ja nur ein Gitarrenmodell geben.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":1e1hog69 schrieb:
Hi Magman,

nicht, dass ich falsch verstanden werde: Ich bin sicher, dass das alles gut erreichbar ist und es wirkt in der Tat sehr ergonomisch.....

Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden.....

Hi Matthias,
ich hab dich richtig verstanden - die Chemie zwischen Instrument und Player muss auf den ersten Blick stimmen, sonst machts auf Dauer keinen Spaß. Ich kenne das auch nicht anders - und liebe dazu ja auch noch pornöse Gitarren ;-)

Bluesgruß Martin :cool:
 
erniecaster":1xijxwhb schrieb:
Hi Magman,

nicht, dass ich falsch verstanden werde: Ich bin sicher, dass das alles gut erreichbar ist und es wirkt in der Tat sehr ergonomisch. Aber - meine Meinung - es sieht nicht gut aus. (An dem "nicht gut" habe ich lange gefeilt. Da standen ganz andere Begriffe.)

Für mich ist die Optik einer Gitarre ganz wichtig und alleine wegen der Anordnung der Regler würde ich diese Gitarre nicht kaufen. Ich will sie nicht mal probieren - kommt eh nicht ins Haus.

Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden, sonst würde es ja nur ein Gitarrenmodell geben.

Gruß

erniecaster

Das was Du "Geschmäcker" nennst, würde ich eher als Gewöhnung bezeichnen. "form follows function" - so sollte es sein, wollen wohl aber nur wenige.

Daniel
 
Hallo Nolinas,

"form follows function" ist meiner Meinung nach nicht überall anzuwenden und darf kein absolutes Dogma sein. Wenn es rein danach geht, wohnen wir bald alle in 08/15-Plattenbauten und fahren einen Golf. Wollen wir das?

Man kann Dinge auch schön entwerfen und herstellen. Menschen fahren zum Colosseum in Rom, weil es alt und schön ist. Die Arena auf Schalke ist sicherlich funktioneller - aber schön?

Ja, Dinge müssen funktionell sein. Aber sie müssen auch schön sein, das steht für mich außer Frage. Ein Architekt hat einmal gesagt: "Erst beeinflussen Menschen Gebäude und dann beeinflussen die Gebäude Menschen." In jeder größeren deutschen Stadt ist ein Stadtteil mit funktionellen Hochhäusern und genügend Parkplätzen vor der Tür. Es sind überall die sozialen Brennpunkte. Warum spielt sich das Leben in den Altstädten ab? Weil sie funktional sind?

"Form follows function" -> aus Sicht des Mannes und rein funktionell betrachtet, lassen sich alle Frauen gleich gut poppen. Würdest du deshalb sagen, dass alle Frauen gleich attraktiv sind?

"Der Regler kommt an die Stelle, weil man da gut drankommt". Diesen Gedankengang eines Gitarrenbauers finde ich gut und richtig. Aber im Fall dieser Gitarre hätte ich mir gewünscht, dass er hinterher nochmal draufschaut und sagt "nee, dat sieht nich aus".

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":2jjm2m7o schrieb:
Ja, Dinge müssen funktionell sein. Aber sie müssen auch schön sein, das steht für mich außer Frage. Ein Architekt hat einmal gesagt: "Erst beeinflussen Menschen Gebäude und dann beeinflussen die Gebäude Menschen." In jeder größeren deutschen Stadt ist ein Stadtteil mit funktionellen Hochhäusern und genügend Parkplätzen vor der Tür. Es sind überall die sozialen Brennpunkte. Warum spielt sich das Leben in den Altstädten ab? Weil sie funktional sind?

Ein sehr guter Ansatz.
 
Max,
Dich hab ich übersehen...
UK ist zwar nicht Eurozone, aber anders als die Schweiz nicht von Zoll und Einfuhrumsatzsteuer betroffen.

grüße
MIKE
 

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