Mein erster Bass....

A

Anonymous

Guest
Hallo
Als gestandener Gitarrist habe ich mir einen Bass gekauft, den ich für Homerecording verwenden will. Da er also in meinem Wohnzimmer stehen soll, sollte er vor allem gut aussehen...Bässe klingen ehe alle gleich, erst recht wenn man sie direkt in die DAW oder in ein Pult spielt...;)

Die Wahl fiel auf den, wie ich dachte Ibanez, SR-300 in Pearl White. Das Design ist genau mein Ding...aber ein Horror, welch Billig-Gerät da aus Indonesischer Fertigung gekommen ist....allein das geringe Gewicht offenbahrt den gediegenen Pressholz-Charakter....naja...er sieht gut aus und klingt ja vielleicht auch plausibel, muss ich noch herausfinden...aber ich hätte gedacht, dass man für Euro 300,- einen echten Ibanez Bass bekommen würde, nicht diese Abfallverwertungs-Untermarke namens "Soundgear".

Frage:
Ich habe keine Ahnung, welche Saiten drauf sind. Es gibt da glaube ich 3 Hauptsaitensatzstärken in der Bass Welt; .040, .045., .050

Jetz ist es so, dass wenn ich in guter alter Zeige+Mittelfinger Manier die E-Saite bearbiete, es scheppert wie beim besten Iron Maiden Steve Harris Gebahren.
Scheppert die E/A-Saite eines jedne Basses bei dieser Spieltechnik? Mit dem Daumen gespielt ist die Saite friedlich....

Noch eine Frage:
Ich werde den Bass über den Umweg meines Gitarren Mulit-FX (Boss GT-Pro) ==> digital out, rein in digital-in der Creative X-Fi in mein Cubase spielen wollen. Welches Setting sollte ich in meinem GT-Pro verwenden? Speaker-Sim auf jeden Fall "aus"? Vielleicht sogar den gesamten "Preamp" des GT-Pro aus?

Ash-Zayr
 
Hi, wie kommst Du darauf, das das Pressspan ist? Ibanez verwendet gerne (nicht nur) bei günstigen Instrumenten Agathis, Linde oder Pappel. Dein Bass hat (nur kurz in guhgel geforscht) folgende Bestückung:

E-Bass Soundgear-Serie 4-Saiter
Hals: 5-teilig Ahorn/Palisander "SR4"
Korpus: Agathis
Bünde: 24 Medium
Griffbrett: Palisander
Einlagen: Pearl Dot
Brücke: B100 (19 mm Saitenabstand)
Hardwarefarbe: Cosmo Black
Tonabnehmer:
EXF-4F Ibanez Halsposition
EXF-4R Ibanez Stegposition
Elektronik: Stylesweeper 3-Band EQ

Macht einen stimmigen Eindruck, verarbeitungstechnisch sollte das schon mehr als brauchbar sein. Von Abfall jedenfalls kann man da nicht reden. Also Glückwunsch zur Perle!

Saitenscheppern? Oftmals werden bei günstigen Instrumenten nicht grade die besten Werksaiten draufgezogen. Aber ein Problemanalyse kann ich da nur sehr schlecht wagen, es könnte auch noch an der Halseinstellung was sein oder Deine Spieltechnik etwas wild ...

Beim GT Pro (habe ich schon länger nicht mehr) hatte ich mir für Bass einen guten Cleansound ohne Effekte genommen, ein wenig Compressor und mit dem EQ rumprobiert. Ich denke, da kannst Du sicher gut mit arbeiten. Wieso denn die Speakersim aus?!
 
Ein mir persönlich gut bekannter Gitarrenbauer (nicht aus Aachen) meint, dass bei Bässen unter 500,- der Hals bzw. die Möglichkeit es durch Einstellen hinzubekommen sehr eingeschränkt ist bzw. oft gar nicht geht. Ibanez steht eigentlich für gute Produkte aber ich weiss nicht ob man das so auf die Bässe auch umlegen kann.
Ich hab erst kürzlich gebraucht (thx Doc) einen Yamaha BB5 erstanden der mit dem Fotodekor recht schön aussieht und fürs Aufnehmen mehr als ausreichend ist.

Meine Basskünste sind ja eher mager daher ist mir alles andere wurscht.

Beim Aufnehmen ist beim Bass ein Multitbandkompressor recht dankbar (vor allem wenn man so uneinheitlich laut spielt wie ich) weiss nicht ob das GT das hat.
Im AFX verwende ich ein 10" Speakersim, den Compi, und einen EQ um meine Fingergeräusche (und das Restscheppern) wegzubringen. Das bringt für meine Demos ausreichend Qualität aufs Band ääääh die Festplatte.

Lg
Auge
 
Speaker-Sim aus, weil ich im Grunde den Bass so spielen und aufnehme möchte, als käme er ins Pult. Ich bin mir eben nicht sicher, ob das gesamte Gitarren-Gedöns im GT-Pro eben von den Frequenzen, dem Signal und der Natur der Dinge eben nicht nur für Gitarre ausgelegt ist? Daher das GT-Pro nur zum Durchreichen? Oder bringt erst die AMp-Simulations-Sektion des GT-Pro das Signal überhaupt auf PC-Verträglichen Level? Andererseits...wenn ich den Bass schon im GT-Pro mit EQ und Effekten versehe und es gut klingt, spare ich mir Effekt Plugins in Cubase, was ja auf jeden Fall von Vorteil ist....

Ok, mit dem Bass an sich will ich nicht zu hart ins Gericht gehen....ich war nur eher "ängstlich erschrocken", dass nicht Ibanez auf dem Headstock steht, und dass er soooo leicht ist.....ein Bass ist für mich immer schwer und massiv gewesen, wenn ich mal einen gespielt hatte...

Das "Scheppern" kann ja durchaus gewollt, gar unvermeidlich sein; wie das Ritsche-Ratsche auf einer Konzergitarre...das geht eben nicht ohne und gehört auch irgendwo zum Ton. Daher auch der erwähnte Steve Harris von Iron Maiden....bei dem hört man mehr Scheppern als tonale Substanz...beinahe ein reiner Percusisonist, kein Basser mehr....;)
Ich habe das Gefühl, dass die Saiten ab Werk recht dünn sind, habe aber keinen Vergleich.
Wegen Hals: Thomann stellt angeblich jedes Instrument vor Auslieferung ein....per Prüfsiegel sogar....;)

Ash-Zayr
 
Hallo,

ich glaube, man muss sich auch mit der Anschlagstärke etwas zügeln ...

Ich habe auf dem Bass auch immer das Problem, dass ich starke Anschlaggeräusche produziere, echte Bassisten haben das im Griff.

Ich denke auch, dass Dein Ibanez von der Substanz her ok ist. Andererseits hab ich auch den Eindruck, dass bei günstigen Bässen die Qualitätsabfall größer zu den teureren Stücken ist, als man das bei Gitarren feststellt. Oftmals ist es so, dass günstige Bässe "wabbelige" Hälse haben in den tiefen Lagen an Definition verlieren. Ich glaube, dass gerade bei einem Bass ein eingeleimter, mehrstreifiger und damit steifer Hals den Ton sehr positiv beeinflussen. Wenn man sich die Edelbässe dieser Welt so anschaut, dann hat das ja seit den 80ern auch eine gewisse Tradition (zB Jaydee).

Ich, der ich nur ein bisschen Wechselbass und kerzengerade Achtel (gerne auch mit Plek) pumpe, habe mich für einen 4-Saiter (die tiefe H-Saite verwirrt mich) Jazzbass mit aktiver Noll-Elektronik ...
 
Moinsen!

Ash-Zayr":fz25w1s8 schrieb:
Abfallverwertungs-Untermarke namens "Soundgear".
Äh, mitnichten! Die Soundgear-Instrumente gehen zwar "ganz unten" los, sind teils aber sogar höherpreisiger als diejenigen, die "Ibanez" auf der Kopfplatte stehen haben. Ich steige da offen gestanden nicht so ganz durch, für mich hat "Soundgear" eher den Charakter einer Produktreihe, nicht einer Untermarke (Siehe auch hier).

Ash-Zayr":fz25w1s8 schrieb:
Ich bin mir eben nicht sicher, ob das gesamte Gitarren-Gedöns im GT-Pro eben von den Frequenzen, dem Signal und der Natur der Dinge eben nicht nur für Gitarre ausgelegt ist? Daher das GT-Pro nur zum Durchreichen? Oder bringt erst die AMp-Simulations-Sektion des GT-Pro das Signal überhaupt auf PC-Verträglichen Level?
Probiere einfach mal durch - erlaubt ist, was gefällt. Nur durch eine DI geschleift klingen alle meine Bässe direkt am PC scheiße und nicht mit "direkt im Mischer" vergleichbar - wohl auch, weil der Line-In der PC-Soundkarte nicht den Dynamikheadroom eines richtigen Mischers hat.

Ash-Zayr":fz25w1s8 schrieb:
ein Bass ist für mich immer schwer und massiv gewesen, wenn ich mal einen gespielt hatte...
Die SRs sind relativ leicht gebaut. Bei längeren Proben, Sessions oder Gigs ist man dafür sehr dankbar. ;-)

Ash-Zayr":fz25w1s8 schrieb:
Ich habe das Gefühl, dass die Saiten ab Werk recht dünn sind, habe aber keinen Vergleich.
Ich habe übrigens schon bei vielen Gitarristen, die sich einen Bass schnappen, gesehen, dass die mit viel zu viel Gewalt in die Saiten langen. Liegt's vielleicht daran? Zupfen, Leute, nicht reißen! ;-)

Ash-Zayr":fz25w1s8 schrieb:
Wegen Hals: Thomann stellt angeblich jedes Instrument vor Auslieferung ein....per Prüfsiegel sogar....;)
Kann gut sein. Bei Bässen gilt aber weitaus extremer als bei Gitarren: Was die richtige Einstellung ist, entscheidet der Spieler. Superflache Saitenlagen sind bei mir beispielsweise fehl am Platze.

Und, der Vollständigkeit halber: Steve Harris spielt Flatwounds mit Pick. ;-)
 
1. Bässe müssen immer schwer sein?

- Ich frage mich wie so viele Leute darauf immer kommen....Meine Yamahas sind allesamt sogar leichter als jede Paulas und das sind alles keine Einstiegsinstrumente.

2. Ibanez SR = Abfallverwertungsuntermarke?

- Glaube ich sicherlich nicht, dann frage ich mich warum es auch richtig teure SR's gibt (auch none Prestige). Kann natürlich sein das du dir was anderes unter einem Bass vorgestellt hast ;-) Kennt man ja von Musikern die eigentlich keine Bassisten sind das sie sich die Handhabung usw. anders vorstellen.

3. Welche Saiten sind drauf?

- Ibanez verbaut in den höher klassigen Dingen vorwiegend Elixir und bei den günstigen D'Addario. Bei den Gio Modellen ist aber schlichtweg was anderes drauf, aber hiervon ist ja nicht die Rede.

4. Warum schepperts beim spielen?

- Man muss Geühl für den Wechselschlag kriegen, ist ne reine Gewöhnungssache. Hier ist aber nicht die Deviese "je kräftiger gerissen desto mehr punch"

5. Mit einem Gitarren Multi direkt in die Soundcard gehen?

- Im Notfalle geht das, je nach Multi klingt es aber deutlich heller als wenn man einen richtigen Bass Pre Amp benutzt, zudem beschneiden Gitarren Multis gerne die tiefen.

6. Thomann stellt angeblich jeden Bass vor Auslieferung ein?

- Guter Witz, sorry aber das is mal mit Abstand so ziemlich das unrealistischste überhaupt. Denn das würde heissen die hätten eine Truppe im Lager sitzen die praktisch auch ne Qualitätskontrolle durchführen ect.. Dann frage ich mich warum auch Dinge mit ner ziemlich miesen Qualität das Lager verlässt. Zumal die nichtmals obwohl die so gross sind ne Eingangskontrolle für die Qualität machen können eben weil in so grossen Mengen wenn bestellt wird. Würde heissen das die jedes Paket öffnen würden, alles von Hand einstellen usw., dies funktioniert einfach icht vor allem nicht zu den Preisen welche die da fahren, denn auch jemand der dies macht kostet Geld! ;-)

7. Neckthrough, Set Neck oder Bolt On?

- Es ist schlicht und ergreifend Geschmackssache, denn ich kann z.B. nicht mit Neckthrough weils mir zu stark im Attack einschneidet, denn ich spiele sehr gern mit sehr starkem Attack, viel hochmitten usw. Aber nicht ohne ein Tiefenfundament. Ich würde da nicht sagen das im unteren Preisbereich Neckthrough oder was sonst so noch besser oder schlechter ist wie es hier kurz angeschnitten wurde.

Zum guten Schluss: Ja es stimmt schon das im Bassbereich zwischen Billig und teuer in Sachen Qualität ein grösserer Sprung besteht als bei Gitarren. Ich mein bei Gitarren kriegste ja bereits im Low Budget brauchbares, z.B. ne Yamaha Pac 112. Kriegste im Bassbereich auch aber eben mit "Abstrichen". Wenn man auf Aktiv Elektronik verzichten kann (was aber auch wiederrum Geschmackssache ist, ich mag beides) sehe ich keinen Grund dagegen nen Bass ausm Low Budget mit Passiv Elektronik zu nehmen, gesetz dem Falle man fällt nicht auf "DAS" Angebot rein, welches es nicht gibt. Günstige und dennoch richtig gute Bässe waren z.B. immer Yamaha BB404, RBX374,BB414,ect. auch so ein RBX270 finde ich gar nichtmals so schlecht. Aber auch ein Ibanez SRX aus der 300er Serie ist mehr als brauchbar. Unter dem Geldlichen Aspekt würde ich aber auch wenn zu Ibanez oder Yamaha greifen. Das ist aber komischerweise im Gitarrenbereich wenns um Einstiegsgitarren geht nicht wirklich nun anders. Denn egal ob Gitarre oder eben Bass, die haben eben die Definition das man wenn ordentlich baut und dies funktioniert bei denen auch recht gut. ;-)
 
Ich kann Trasher nur Recht geben. Der Preis allerdings sagt erstmal nicht wirklich etwas über die Qualität eines Instrumentes aus. Siehe Epiphone Paula, Die haben eine Qualitätsstreung, als würde die mit Schrot verteilt.
Ich hab mir mal vor etlichen Jahren einen OLP-5-Saiter für knapp € 300,00 gekauft, den mit einer gescheiten aktiven 2-Bandregelung, einem Strat 4-Wege Schalter und dem recht guten Original OLP-PU bestückt und bin lange sehr zufrieden damit gewesen. Allerdings ist das Teil echt schwer. Daher hab ich seit nun mehr 4 Jahren einen BASSLINE 5-Saiter, der ist erheblich leichter. Auch von BASSLINE hab ich seit (ich glaube mittlerweile 15 Jahren) einen 4-Saiter, der ist mit Langer Mensur u. zwei Oktaven Griffbrett nicht größer als eine E-Gitarre und wiegt deutlich unter 4 Kg. Der Body ist unter 3-Cm dick, aus massivem Riegelahorn. Das spart mächtig Gewicht.
Der Sound ist mächtig.
Fazit: Preis und Gewicht sagt erstmal nichts über das Instrument aus.

Und bei IBANEZ machst du generell nichts falsch.

Viel Spass damit und alles Gute
Grüßle
masterbass
 
Gibt es im Boss GT nicht auch Ampsims für bass ?
In meinem GS10 (und das ist uralt) ist das nämlich so....*grübel*
 
Um nochmal zum "Scheppern" zurückzukommen:
Nicht jedes Scheppern, dass man unverstärkt hört kommt auch über die Anlage. Viele sehr flach eingestellte Bässe scheppern bei etwas robustem Zupacken leicht und über den Verstärker bekommt man das nicht mit.
Per Ruebe's Definition bin ich seit über 20 Jahren kein "echter Bassist", denn ich lasse es gerne mal scheppern, das mache ich aber eher um dem kleinen Rolfi die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben, auf der Bühne muss man mit seinen Kräften haushalten und wird deshalb eher sanft über die Saiten streicheln. (Siehe auch den Hornhaut-Thread).

"Scheppern" ist m.E. teilweise Ausdrucksmittel, hör' dir mal "Cheap Sun Glasses" von ZZ Top ganz genau an.

Thema Abnahme: Ich habe jahrelang über den VF-1 von Boss gespielt, ein paar Gene davon sollten doch eigentlich auch im GT-Pro zu finden sein.

Gruß
Armin
 

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