Hallo Dr Gonzo,
mit Deinem Thema, der Lautstärke-Blend-Regelung habe ich mich ausführlich
beschäftigt. Ich habe hier einen Vorschlag einer vereinfachten Lösung, den
(fast) jeder mit sehr geringen Kosten und Arbeitsaufwand
umsetzen könnte, anzubieten.
Ausgangspunkt wären die beiden bekannten Regeltechniken, die erste,
meistangewandte, bei der der Schleifer an die Plusbuchse der Gitarre geht.
Die zweite, das rückwärts angeschlossene Poti, der baßüblichen, bei der der
Schleifer an Pickup + geht.
Beide haben den Nachteil, daß beim Runterregeln viel Widerstand in Reihe
mit dem Pu geschaltet wird, was dem gleich käme, als wenn ich ein endlos langes
Gitarrekabel anschließe, bis am anderen Ende nichts mehr raus kommt.
Bei der ersten Variante wird der parallele Widerstand zum Verstärkerein-
gang bis zum Kurzschluß runtergeregelt. Ein Kurzschluß direkt am Verstärker
liegt aber nicht vor, da die Kapazität des Gitarrenkabel dazwischen liegt.
Jedoch, hat man einen zweiten Lautstärkeregler parallel dazu geschaltet,
verschwindet beim Zudrehen eines Reglers, die Lautstärke beider Pu's,
durch den Masseschluß.
Meine Lösung, die dritte Variante wäre, beide Regeltechniken miteinander
zu koppeln.
Dazu schließt man das Poti erst einmal so wie beim Baß an. also in der
Rückwärtsposition.
Angenommen, wir haben ein 250 KOhm Poti.
Jetzt benötigen wir einen Festwiderstand von ebenfalls 250 KOhm.
Den löten wir zwischen Poti-Plus und Schleifer ein.
Beim aufgedrehten Poti ist dieser Widerstand kurzgeschlossen.
Beim Runterregeln wirkt er parallel zu dem Widerstand der Potibahn.
Bei ganz zudrehtem Poti haben wir 2 x 250 KOhm parallel, ergibt einen
Wert von 125 KOhm.
Das ist soviel, wie ein halb zugedrehter Poti von Version 1.
Wird aber nicht weniger, im Gegensatz zu Version 1,
und reicht aus als Endkopplungswiderstand gegen Masse, für den anderen Pu.
Aber auch der Wert der mit dem PU in Reihe geschaltet ist, wird halbiert
und macht den Ton nicht mehr so mulmig, wie in den ersten beiden
Varianten.
Hat das zur Auswirkung, daß die Lautstärke nur halb gesenkt wird?
Nein, natürlich nicht, denn der Schleifer schließt den Pu ja kurz.
Damit eine Eigenresonanz unterbunden wird,
kann mann einen Widerstand von ca 10KOhm an den Minuspol des Potis gegen Masse löten,
Evtl. ist der Pu zugedreht dann noch sehr leise zu hören.
Bei meiner Schaltung habe ich den Pu-Wahlschalter hinter den Splitt-
und Phasenumkehrschalter gesetzt, so kann auch eine passive Spule
den aktiven Pu so beeinflußen, daß er wie ein Resonanzdämpfer wirkt.
Wenn ich in der Mittelstellung einen Pu ganz weggeregelt habe, erklingt
der andere noch voll. Schalte ich auf seine Solostellung um, klingt er
genauso.
Die Beschreibung ist jetzt etwas langatmig geworden, dafür ist die
Ausführung aber sehr einfach!
In der Praxis wird man den Pu runterregeln, der im Klang die Dominanz
hat, eine Viertelumdrehung vielleicht,
und schon setzt sich der andere Pu durch.
Interessant wäre noch ein Poti mit Mittenraster und Mittenanzapfung,
also 4 Anschlüssen, verglichen mit diesem Beispiel wären das
2 x 250 KOhm
Bahnen hintereinander, oder versetzt übereinander.
Habe ich noch nicht gefunden, damit hätte man einen
Blendregler in einem.
Interesant ist auch eine Regelung von zwei Pu in Reihe über parallel
auf single....
Probiert die Modifikation doch mal aus und teilt eure Erfahrungen mit!
Viel Spaß....