Gibson minETune

S

schorsch27

Power-User
2 Feb 2013
429
5
Nähe Hof/Saale
Da ich verschiedene Tunings spiele, wäre das eine bessere Lösung als das Hin- und Herwechseln zwischen unterschiedlich gestimmten Gitarren.

Digitale Lösungen waren für mich keine ernstzunehmende Alternative, das Ding hingegen kännte mich reizen.

Hat jemand Erfahrung damit ? Klingt zumindest der Beschreibung nach gut.
 
Beim Musiker-Board gibt es einen aktuellen Test von mehreren Leuten. Recht aufschlussreich, da unter verschiedenen Anforderungen getestet!
 
Also ich finde diese Idee schon klasse. Wenn es denn in der Praxis genau so gut funktioniert, warum nicht ;-)
 
So isses.

Leider findet sich nirgendwo ein Hinweis auf die Betteriekosten, die nach angeblich 50-100 Aktionen entstehen (Solche Herstellerangaben teile ich bis zum Beweis des Gegenteils erstmal vorsorglich durch 4). Oder ist das ein Akku ?
 
Ist ein aufladbarer und auswechselbarer Akku welcher laut Gibson etwa 300 Vorgänge halten soll. Das steht zumindest im Handbuch welches du hier ganz unten als Link findest:

http://www2.gibson.com/Products/Min-ETune-de.aspx
 
Gibt's mittlerweile unter dem Namen "TronicalTune" als Nachrüstsatz für diverse Gitarrenhersteller:

http://www.tronical.com/

Gruß,
 
Also, ich habe mir das System neulich beim Gibson Showtag im musicstore erklären lassen und ausgiebig selbst getestet.

Was soll ich sagen: es funktioniert. Und das ziemlich gut. Es gibt etliche Presets mit den gängigsten Stimmungen und auch einige Userpresets, die man selbst programmieren kann. Das System ist leicht und intuitiv zu bedienen und liefert akkurate Ergebnisse.

Allerdings habe ich für mich folgende Schwachstellen entdeckt, die mit einen professionellen Einsatz etwas fragwürdig erscheinen lassen.

Das System sitzt komplett auf der Kopfplatte der Gitarre und der Sensor nimmt immer die Komplette Schwingung der Kopfplatte auf. (Ich denke, ähnlich wie beim polytune oder so)
Dass System muss also die Schwingungen auseinanderdividieren und der entsprechenden Saite zuordnen. Dadurch dauert der Stimmprozess etliche Sekunden und es ist nicht selten ein isoliertes Saitenanschlagen notwendig. Ein einzelner Strum reicht eigentlich nie aus.
Ein schnelles Umstimmen während eines Songs kann man z.B, komplett vergessen.
Mir dauerte der Stimmprozess aber meist zu lange. Da bin ich zu Fuß oft schneller. Außerdem muss man immer ins Menü um ein Preset auszuwählen.

Ich konnte es leider nicht testen, aber ich habe auch meine Bedenken, wie gut das System funktioniert, wenn Laute Umgebungsgeräusche (Bühne) die Resonanz des Instrumentes Beeinflussen.

Für mich ist es ein nettes Gimmik, wenn man zu Hause oder im Studio auf einer Gitarre gerne viele verschiedenen Stimmungen spielt. Für die Bühne scheint mir das System nicht reif genug.
Da scheint mir das alte System aus den Gibson Robot Guitars mit einzelsaitenabnahme und Presetwahl über drehknopf attraktiver. Das habe ich aber ehrlich gesagt auch nie richtig testen können.

Schönen Gruß
.Gurki
 
Hi Gurkenpflücker,
was das System genau wie jedes andere Stimmgerät ebenfalls nicht berücksichtig ist, das eine Gitarre ein temperiertes Instrument ist. Eine nach Stimmgerät gestimmte Gitarre klingt nie richtig gestimmt. Weitere Faktoren sind die schlecht gekerbten Sättel bei Gibson, welche a) durch die zu hoch liegenden Saiten am Sattel durch die Biegesteifigkeit der Saite zu Verstimmungen führen und b) die Reibung der Saiten in den meist zu engen und nicht polierten Sattelkerben. Andere Schwachpunkte sind, wie du selbst schon vermutest hast, Probleme mit Übersprache bei Bühnenlärm und das notwendige saubere Anschlagen bei Abdämpfen der Nachbarsaiten während des Stimmens. Abgerundet wird das ganze von mechanischen Problemen (z.B.Kontaktverlust der Motoren auf der Platine) und meist leeren Akkus, wenn man es gerade gar nicht braucht. Nicht falsch verstehen: ich finde diese Idee generell sehr ansprechend. Aber alle damit ausgerüsteten Instrumente haben in Werkstätten die höchste Fehlerquote.
Grüße B.
Edit: das alte System war noch anfälliger



Gurkenpflücker schrieb:
Also, ich habe mir das System neulich beim Gibson Showtag im musicstore erklären lassen und ausgiebig selbst getestet.

Was soll ich sagen: es funktioniert. Und das ziemlich gut. Es gibt etliche Presets mit den gängigsten Stimmungen und auch einige Userpresets, die man selbst programmieren kann. Das System ist leicht und intuitiv zu bedienen und liefert akkurate Ergebnisse.

Allerdings habe ich für mich folgende Schwachstellen entdeckt, die mit einen professionellen Einsatz etwas fragwürdig erscheinen lassen.

Das System sitzt komplett auf der Kopfplatte der Gitarre und der Sensor nimmt immer die Komplette Schwingung der Kopfplatte auf. (Ich denke, ähnlich wie beim polytune oder so)
Dass System muss also die Schwingungen auseinanderdividieren und der entsprechenden Saite zuordnen. Dadurch dauert der Stimmprozess etliche Sekunden und es ist nicht selten ein isoliertes Saitenanschlagen notwendig. Ein einzelner Strum reicht eigentlich nie aus.
Ein schnelles Umstimmen während eines Songs kann man z.B, komplett vergessen.
Mir dauerte der Stimmprozess aber meist zu lange. Da bin ich zu Fuß oft schneller. Außerdem muss man immer ins Menü um ein Preset auszuwählen.

Ich konnte es leider nicht testen, aber ich habe auch meine Bedenken, wie gut das System funktioniert, wenn Laute Umgebungsgeräusche (Bühne) die Resonanz des Instrumentes Beeinflussen.

Für mich ist es ein nettes Gimmik, wenn man zu Hause oder im Studio auf einer Gitarre gerne viele verschiedenen Stimmungen spielt. Für die Bühne scheint mir das System nicht reif genug.
Da scheint mir das alte System aus den Gibson Robot Guitars mit einzelsaitenabnahme und Presetwahl über drehknopf attraktiver. Das habe ich aber ehrlich gesagt auch nie richtig testen können.

Schönen Gruß
.Gurki
 
Benchboy schrieb:

Hallo Benchboy,
[[TOFU]] ist in E-Mails schon mitunter anstrengend, aber da hier die generelle Leserichtung von oben nach unten ist, täte es dem Lesefluss ungemeint gut, wenn Du Deinen Text unter Zitate schrieben würdest – sofern es überhaupt notwendig ist, bei einer direkten Antwort den gesamten vorherigen Beitrag zu zitieren.
 
Dass System muss also die Schwingungen auseinanderdividieren und der entsprechenden Saite zuordnen. Dadurch dauert der Stimmprozess etliche Sekunden und es ist nicht selten ein isoliertes Saitenanschlagen notwendig. Ein einzelner Strum reicht eigentlich nie aus.
Genau das hab ich beim Ansehen des Videos befürchtet. Dann zieht sich das schon wirklich in die Länge und die gitarre ist schneller gewechselt als umgestimmt.

Kannst du was zur Kopflastigkeit sagen ?
 
Benchboy schrieb:
... was das System genau wie jedes andere Stimmgerät ebenfalls nicht berücksichtig ist, das eine Gitarre ein temperiertes Instrument ist. Eine nach Stimmgerät gestimmte Gitarre klingt nie richtig gestimmt. ...

:?: :?


Benchboy schrieb:
... Aber alle damit ausgerüsteten Instrumente haben in Werkstätten die höchste Fehlerquote. ...

Pardon, aber Du hast da den Überblick über die Werkstätten?

Viele Grüsse,
gp
 
Benchboy schrieb:
Hi Gurkenpflücker,
was das System genau wie jedes andere Stimmgerät ebenfalls nicht berücksichtig ist, das eine Gitarre ein temperiertes Instrument ist. Eine nach Stimmgerät gestimmte Gitarre klingt nie richtig gestimmt. ... usw

Nun, dass die Gitarre stimmungsmäßig kompromissbehaftet ist, ist ja nu nix neues .... Dennoch kommen Generation von Gitarristen damit und auch mit der normalstimmung von Tunern bestens klar. Ich z.B. auch.

Das ist aber nicht grundsätzlich ein Problem einesmastimmgeräten oder. Stimmautomaten. Und in Zweifelsfall könntest Du ja genauestens Stimmung abspeichern :)

Sattelkerben und Saitenlauf kann man dem System nu aber auch beim besten Willen nicht anlasten. Das ist ein Problem der Gitarre.
 
Benchboy schrieb:
Hi Gurkenpflücker,
was das System genau wie jedes andere Stimmgerät ebenfalls nicht berücksichtig ist, das eine Gitarre ein temperiertes Instrument ist.

Ich kenne das System auch nicht, habe aber gelesen, dass man seine Tunings in Presets speichern kann. Damit müsste man auch individuelle Einstellungen abbilden können also z.B. Normalo-Stimmung, aber G-Saite ein wenig flat, H-Saite ein wenig sharp, in dem Maße, wie es die individuelle Gitarre verlangt. Abspeichern und fertig. Das wäre dann wieder ganz schön smart.

uups, sehe gerade, genau das hat Gurki geschrieben :oops: Hab ich überlesen.
 

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