Hardware - was ist Voddoo - was ist echt?

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

der Steg und der Saitenhalter meiner alten Düsenberg Starplayer special sind doch mittlerweile ziemlich abgerockt. Da würde ich gerne der Gitarre etwas Neues und evtl. auch Besseres bescheren...

Ich habe in letzter Zeit viel über dieses Thema gelesen und auch wenn ich öfters über U.Pippers Ausführungen in G&B den Kopf schütteln muss, erscheinen mir seine Erklärunge zum Thema (hochwertige) Hardware durchaus plausibel.

Die Hardware aus dem Hause Düsenberg/Göldo, welche auf meiner Starplaer verbaut ist ist ganz okay, sie funktioniert, das war es dann aber auch schon.

Natürlich habe ich auch schon mal ein Blick auf die Produkte aus dem Hause Callaham, ABM, Tone Pros usw. geworfen und bin aufgrund der Hochpreisigkeit doch etwas unsicher.

Wer von euch hat da Erfahrungen?
Und noch viel wichtiger: Wer kann mir, insbesondere auf das Preis-Leistungsverhältnis besondere Empfehlungen geben?

Gibt es vielleicht Produkte, die weniger "exklusiv" sind, aber dennoch über hervorragende oder zumindest hochwertige Klang- und Qualitätseigenschaften verfügen?

THX!
 
Moin Doc,

ob sich Dein Vorhaben lohnt, ist sehr geschmacksabhängig. Darüber hinaus bestimmt die Summe aller Teile darüber, ob eine "Verbesserung" erreicht wird. Mal bringt ein hochwertiger neuer Steg eine Gitarre nach vorne "Achtung Geschmackssache" mal wird es zu viel des Guten.
Ich habe mal eine Epiphone '57 Les Paul Junior mit einer Tone Pros Alu Brücke versehen. Die akustische Saitentrennung wurde zwar drastisch verbessert aber gleichzeitig klang sie plötzlich auch sehr "schrängig" und spitz. War nichts für mich, die alte gusseiserne Billigbrücke kam wieder drauf. Genauso bei einer Fender American Standard Strat. Das neueingebaute teure Wilkinson kam wieder runter. Der Sound wurde mir zu dünn. Das Gleiche bei Stahl Tremoloblocks. Nichts für mich, ich bin wohl ein Gusstyp.
Das Ganze verwundert nicht weiter, wenn man bedenkt, dass fetter, nicht zu heller Sound meine Präferenz ist. Wie sieht's bei Dir aus?
Der größere Teil der Gitarristen hätte meine Umbauten wohl als Klanggewinn gewertet, mir nützt das aber gar nix.

Was ich sagen will ist, dass Du um Try & Error Aktionen nicht herumkommst. Allgemeingültigkeit gibt es hier leider nicht.
 
tommy schrieb:
Darüber hinaus bestimmt die Summe aller Teile darüber, ob eine "Verbesserung" erreicht wird. Mal bringt ein hochwertiger neuer Steg eine Gitarre nach vorne "Achtung Geschmackssache" mal wird es zu viel des Guten.

Der größere Teil der Gitarristen hätte meine Umbauten wohl als Klanggewinn gewertet, mir nützt das aber gar nix.

Was ich sagen will ist, dass Du um Try & Error Aktionen nicht herumkommst. Allgemeingültigkeit gibt es hier leider nicht.

Steinmetz: Bitte einmal in Stein meißeln!

Anders ist in erster Linie anders - und nicht besser oder schlechter. Die Bewertung ist höchst individuell, auch wenn sich viele einig sind, muss es für Dich nicht passen.

Ich hatte den Spuk mal mit 'ner Gretsch: Neuer Steg, alles massiv und kalt und warm und hin und her gewalzt - eben DAS angesagte Zeug seiner Zeit. Hat für mich genau den Mojo, die Magie des Instruments zerstört, also wieder das olle Gussteil drauf - und der Zauber war wieder da.

Never chance a winning team - diese Regel sollte auch für "Deine Gitarre und Du", also: Dich, gelten. In Deinem konkreten Fall: Wenn Du Lust aufs Ausprobieren (und Geld ausgeben) hast, nur zu... aber schmeiß bloß die alte Hardware nicht weg, bzw. gib sie nicht in Zahlung. ;-)

Bei alldem viel Vergnügen,

Batz. :cool:
 
DocBrown schrieb:
Die Hardware aus dem Hause Düsenberg/Göldo, welche auf meiner Starplaer verbaut ist ist ganz okay, sie funktioniert, das war es dann aber auch schon.

Natürlich habe ich auch schon mal ein Blick auf die Produkte aus dem Hause Callaham, ABM, Tone Pros usw. geworfen und bin aufgrund der Hochpreisigkeit doch etwas unsicher.
Ich würde die Duesenberg Hardware weder preislich noch qualitativ im Billigsegment einordnen.
Liegt auf dem Niveau von Gibson, Tonepros, Schaller. ABM ist etwas teurer.

In den USA ist z.B. ein Duesenberg Tremola allerfeinste Buuuutik-Ware, kostet drüben $ 300, hier € 119.

Was besser klingt haben tommy und Batz schön erklärt. ;-)

Gruß,
 
Mein Düse ist schon was älter.
Sie stammt aus der Zeit, als die Teile noch komplett in Deutschland gefertigt wurden. Die heutzutage verbauten Hardware sieht zumindest optisch schon ml anders aus.

So viel ist sicher.

Die alten Hardwareteile auf meiner Starplayer sehen nicht mehr besonders schick aus und die Kerben am Steg haben auch schon für den ein- oder anderen Saitenriss gesorgt. Das war anfänglich nicht so.

Vielleicht sollte ich wirklich einfach mal nen´neuen Steg bestellen bei Göldo und dann mal schauen... oder hören...
 
Tach!

Wenn die Bridge OK ist und nur die Reiter verschlissen, kannst du auch nur die Reiter tauschen bzw. tauschen lassen wg. Fummeligkeit.
Ich mag die GraphTech-Reiter, die helfen bei mir sehr, dass die Saiten lange halten.
Gibts auch als komplette Bridge..
Und bei Göldo gibts auch eine Bridge mit Stahlreitern, das sollte auch länger halten...

Beste Grüße!
Jab
 
Hi,

hier mal meine bisherigen Erfahrungen:

Mit einem Strat-Trem von Callaham hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht - eine hörbare Veränderung und für mich Verbesserung im Vergleich zum originalen Teil (auf Mitte-90er-Standard-Strat).

Bei meiner Gretsch war der Wechsel der originalen TOM-Brücke gegen eine von Compton ebenfalls eine große Verbesserung, sowohl vom Sound als auch vom Handling (passender Radius).

Bei einer anderen Gitarre brachte der Austausch der originalen TOM-Brücke gegen eine ABM eine kleine Veränderung - meinen Ohren zufolge auch eine Verbesserung -, aber deutlich weniger ausgeprägt.
 
jab schrieb:
Ich mag die GraphTech-Reiter, die helfen bei mir sehr, dass die Saiten lange halten.

Beste Grüße!
Jab

Ja diese GraphTech Böckchen mag ich mittlerweile auch. Seit dem halten auch meine Diskantsaiten. Würde ich jederzeit wieder montieren auch wenn sie nicht vintagekonform sind.
 
Ich habe auf meiner Fender Stratocaster ein Callaham Tremolo montiert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es klingt jetzt voller und wärmer, vorher war es mir einen Tick zu schrill ("glasig", wenn das weiter hilft).
Sounds sind ja immer eher mit Adjektiven erklärbar, die den Klang phonetisch, beinahe lautmalerisch wiedergeben.
 
Batz Benzer schrieb:
Never chance a winning team - diese Regel sollte auch für "Deine Gitarre und Du", also: Dich, gelten. In Deinem konkreten Fall: Wenn Du Lust aufs Ausprobieren (und Geld ausgeben) hast, nur zu... aber schmeiß bloß die alte Hardware nicht weg, bzw. gib sie nicht in Zahlung. ;-)

Bei alldem viel Vergnügen,

Batz. :cool:

:top:
 
Hallo Doc,

stellt sich bei den Hardware-Geschichten immer die Frage, ob es für das feine Gehör zuhause ist oder ob einem der Drummer bei der Probe die neue Errungenschaft eh' breitkloppt und die feine Nuance dann sowieso nicht mehr hörbar ist.
Beispiel: Eigenbauststrat aus Edelteilen z.B. Stahlblocktremolo ... und ... ja, klingt halt wie Strat; dann billich billich Classic Vibe 50 Strat mit NoName-Gedöns ... ja ... und ... klingt halt wie Strat: öööhhmm, nicht so den Unterschied gemerkt ehrlich gesagt; dann alte Levinson-Strat mit Wilkinson-Trem und Schaller-Lockings ... Sound Strat halt ... hält aber die Stimmung auch bei extremen Jammern.

Fazit: Sounderrungenschaften sind bei Hardwareänderungen manchmal marginal, können aber auf der technischen Seite manchmal richtig effektiv sein.

Grüße

Ralf
 
Wie es weiter oben schon steht: Never change a winning Team!
Diesen Satz kann man nur unterstreichen.
Daher Never ever die alte Hardware ausrangieren bzw. verkaufen!

Das schließt aber nicht aus, dass man nicht mal was neues ausprobieren sollte. Wie sonst kann man rausfinden, ob sich die Substanz noch steigern lässt?

Ich habe da auch schon so einiges ausprobiert.

Tone Pros:
Halte ich persönlich nichts von. Diese Locking-Geschichten sind ganz nett und man sollte meinen, dass das der Schwingungsübertragung ja gut tun sollte. Dem ist allerdings nicht so. Zur Qualität der Hardware: Nicht schlecht aber auch nichts besonderes! Hier in D sind wir diesen Standard eh gewohnt und von Schaller und der gleichen (sicher auch Göldo) sind wir gleichwertiges wenn nicht sogar besseres gewohnt. Meine Meinung: Lohnt sich nicht!!

ABM:
Jo, das bringt tatsächlich was. Hier wird klar dargelegt, dass dieses Glockenmessing ein höherwertiges Material ist. Die Verarbeitung ist hammergut und auch der Rest stimmt einfach. Merklich besserer Sound, Saitentrennung, Höhen (die aber nicht Nerven), Sustain - alles besser. Wenn man seiner Gitarre was besseres gönnen möchte, denke ich sollte man gleich hier zugreifen.


Ich selbst habe an meiner Les Paul schon so einiges ausprobiert:
Original Gibson ABR-1 + schweres Tailpiece, Alu-Tailpiece, dann habe ich mir mal von einem Gitarrenbauer die komplette Hardware auf TonePros umbauen lassen. Wie gesagt diese Locking-Sache war sehr verlockend und ist auch angenehm z.B. beim Saitenwechsel, aber mit dem Sound war ich nicht so zufrieden. Irgendwie klang die Gitarre tot.
Jetzt ist wieder das alte, schwere Tailpiece drauf und eine ABM-Bridge. Die klingt!!!
Zu der Locking-Geschichte schreibe ABM auch was auf der Homepage. ABM bietet die Möglichkeit ebenballs die Bridge mittels Madenschrauben zu blockieren, weißt aber ausdrücklich darauf hin, dass der Sound ohne BESSER ist. Man kann das ausprobieren und es ist tatsächlich so!
So viel zur Meinungsmache von TonePros!

Also ich bin klar pro ABM ... nicht nur weil es ein deutsches Produkt ist.
 

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