Review Ibanez RG721RW-CNF-die moderne (bessere?) Strat

uwich

Power-User
28 Dez 2009
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Liebe Leute!

Ich wage mich einmal, eine kurze Review einer vor etwa 2 Wochen erworbenen Gitarre zu halten, die mich ziemlich erstaunt (im positiven Sinne).

"Kurz" zu mir, damit ihr das Geschriebene besser einordnen könnt: 41 Jahre, spiele Gitarre ab 14 und E-Gitarre ab 15. Schulband, Kirchenband, semiprof. Tanzmucker Anfang der 90iger (Gitarre, Bass, Keyboard). Danach Gitarrist in einer Hardrock-Band. Seit gut 10 Jahren Gitarre in einer Cover - Blues - Funk - Rockband und seit gut 5 Jahren Organisator von Sessions und kleinen Konzerten (alles Hobby).
Vor etwa 5 Jahren fing ich an, auch Equipement anzuhäufen. Meist altes Zeug. Da ich überwiegend Strats mag und spiel(t)e, habe ich inzwischen einiges in den Fingern gehabt, gespielt, wieder verkauft, gebastelt.
Derzeit besitze (und spiele) ich 2 90iger US-Strats, eine Tokai-Strat und eine gut gemachte Bastelstrat. Alle Strats haben bei mir einen Holzblock im Tremolofach. Mein bisheriger Liebling ist eine der beiden Fender - Strats. Und jetzt kommt die Ibanez dazu(um mal endlich zum Thema zu kommen).

Also: seit etwa 2 Wochen spiele ich diese Gitarre täglich incl. einer Probe. Ist zwar noch nicht viel, aber ich dachte, ich mache es trotzdem.....

Bilder: da die Klampfe wieder u.a. bei T..... erhältlich ist und die Jungs dort gute Fotos gemacht haben, spare ich mir hier eigene Fotos.

Hier die Produktinformationen aller Anbieter:

Premium Serie
Lindekorpus
Sonokelindecke
5-teiliger Wizard Ahorn/Walnusshals
648 mm Mensur
Palisandergriffbrett
24 BĂĽnde
Off-set Dot Griffbretteinlagen
Ibanez Holzinlay in der Kopfplatte
1x CAP VM2 Humbucker Tonabnehmer (Bridge)
1x CAP VM1 Humbucker Tonabnehmer (Neck)
5-Weg Schalter
1x Volumeregler
1x Toneregler
Cosmo Black Hardware
Tight-End R Bridge

Farbe: Charcoal Brown Flat

Optik:
Sehr edel wirkende Decke mit großporigen länglichen Löchern/Maserung. Schickes Binding mit Einlegearbeit. Farblich abgestimmt dazu der Palisandergriffbrett und der Headstock. Wirkt alles sehr schön und gut verarbeitet in dunklen Brauntönen. Der Sattel wirkt etwas billig von außen und ist wie die angrenzende Abdeckung für den Halsspannstab aus Kunststoff. Einfache Dot-Inlays mit etwas ungewöhnlicher Lage.
Insgesamt eine tolle Optik nach meinem Geschmack

Verarbeitung:
Ich bin relativ begeistert. Keine Lackfehler, Bundstäbe gut abgerichtet, insgesamt keine Fehler bemerkbar. Die Mechaniken laufen gut und sind stimmstabil. Die Tight-End-Bridge wirkt stabil und wertig ebenso wie die beiden Potis und der 5-Fach-Schalter. Die Bridge lässt sich schön einstellen auf eine Saitenlage von hoch bis (für mich) ungewöhnlich flach. Schnarren tut da trotzdem nichts.

Praxis mit der Gitarre vor dem Bauch in den Händen:
Eine schön leichte Gitarre (3,3 kg auf meiner Personenwaage), die das Gefühl vermittelt, man hätte eine Strat in der Hand. Typische Stratmensur. Lediglich die etwas kantigen Begrenzungen des Bodies und der Hals lassen einen merken, daß man es nicht mit einer klassischen Strat zu tun hat.
Die Tight-End-Bridge ist schön glatt und kratzt nicht an dem Handballen, wie eine klassische Stratbridge. Hier ein klarer Vorteil. Der Hals ist mein Ding und liegt sehr gut in meiner Hand. Aber dies ist ja Geschmackssache bzw. hat anatomische und orthopädische Gründe. Insgesamt aber ein überdurchschnittlich guter Hals mit guter Bespielbarkeit und sicher einer der Highlights dieses Instruments.
Mit einem Kabel am Amp geht es los: getestet wird mit einem Blues Deluxe mit Bodentretern und mit einem Tubemeister 36 - also einmal Old-School und einmal modern. Mit Betätigung des 5-Fach-Schaltern zum Schalten der Humbucker kommt das große Aha - Erlebnis und schlussendlich der Grund, mich abends in der knappen Freizeit an den PC zu setzen, um Euch mitzuteilen: hier findet man klassische Strat und klassischen PRS-Sound ebenso wie Moderne Sounds.
Auf Position 1 geht es erstaunlich klassisch mit dem Halshumbucker ab. Klingt mit Crunch fast wie eine Paula. Dann der Hammer: auf Position 2 (Split des Halshumbuckers) kommt die alte klassische Strat heraus. Man will gleich Hendrix und funkige Sachen spielen und es klingt richtig gut. Position 3 ist nix und Position 4 höchsten für Chuck Berry (Split des Steg-PU) und mit Postion 5 habe ich quasi eine SG in den Händen und kann rocken von ACDC bis Ultragain. Sehr große Flexibilität. Toneregler und Volumeregler machen auch das, was sie sollen gut. Es fehlt nur die Jazzmama (und der Telestegsound) - sonst hat man mit entsprechenden Einstellungen am Amp quasi alle Sounds einer E-Gitarre dabei.
Ich habe mehrfach verglichen mit meinen anderen Strats: der gesplittete Hals-PU klingt nach alter geiler Strat und perlt schön vor sich hin.
Auf der letzten Probe wurde der Sound vom Bassisten und vom Drummer gelobt (am Fender HR-Deluxe) sowohl clean als auch crunch als auch HighGain-Lead.

Fazit:
Diese Gitarre ist ein echter Allrounder und schafft sehr schöne klassische Stratsounds für Blues und Funk ebenso wie bauchige Paulasounds mit dem splittbaren Hals-PU und ist mit seinem Steg-PU eine Rockgitarre von Rock'n Roll über SG-Sounds bis zur Metalaxt.
Der Hals ist ebenfalls ein Highlight mit seiner Bespielbarkeit,die feste Bridge ist toll ("String Thru")sowie die Optik (klar: Geschmackssache). Lediglich der Sattel sowie die Plastikabdeckung des Halsspannstabel wirken optisch billig. Auch der moderne Schriftzug auf der Kopfplatte ist nicht so meins.
Wer gerne Stratocaster spielt und auf deren klassischen Sounds steht, gleichzeitig aber gerne mal zwischendurch zum Humbucker wechseln möchte, sollte mal antesten.







[/u]
 
Hey,
danke fĂĽr dein Review!
Da ich (mehr oder weniger) auf der Suche nach was Strat-ähnlichem bin, dass dem geneigten HardnHeavy-Menschen noch ein bisschen Flexibilität lässt, kommt die auch mal auf die Liste. Liest sich interessant, könnte genau mein Ding sein und sieht schön aus :)

Eine Bitte: Könntest du "Position 3 ist nix" vielleicht etwas konkretisieren? :-D

Danke!
 
Die Position 3 klingt wie Steg- und BridgeHumbucker zusammen und wirkt fĂĽr mich etwas matschig und undifferenziert. Bei LesPauls benutze ich diese Schaltung auch nie. Ist aber sicher auch Geschmackssache.
 
uwich schrieb:
Die Position 3 klingt wie Steg- und BridgeHumbucker zusammen und wirkt fĂĽr mich etwas matschig und undifferenziert. Bei LesPauls benutze ich diese Schaltung auch nie. Ist aber sicher auch Geschmackssache.

Okay, danke. Benutze die Mittelstellung bei Les Pauls auch recht wenig. Naja, ich werd die wohl mal anchecken mĂĽssen. ;-)
 

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