FGN - hat jemand schon Erfahrungen gemacht?

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Anonymous

Guest
Liebe GW-Gemeinde,

Aktuell bin ich auf der Suche nach einer Backup-Gitarre für meine 7-Saitige und surfe zwecks Ideensammlung ein wenig durch die virtuellen Musikhäuser. Neben mir bekannten PRS SE-Modellen, Schecter usw. bin ich auch auf FGN gestossen. Der Name ist mir zwar geläufig, aber ich habe mich nie besonders mit diesem Hersteller beschäftigt.

Gibt es den einen oder anderen unter euch, der sich schon mal mit FGN befasst bzw. eine gespielt hat und mir etwas über die Qualität (falls vorhanden ;-)) dieser Gitarren mitteilen kann?

Besten Dank & Gruss

Marco
 
Moin Marco,

FGN ist die AbkĂĽrzung von Fujigen (Gakki). Ein japanischer Konzern, der frĂĽher sehr hochwertige OEM Gitarren gefertigt hat. U.a. auch fĂĽr Greco und Ibanez Japan.

Jetzt baut die Firma unter eigenem Namen in Customshop Niveau.

Ich habe mal ein Paar Les Pauls und eine 335 in der Hand gehabt und kurz angespielt. M.E. perfekte Gitarren mit irgendwie wenig Mojo. Die Gitarren waren nicht zu schwer, hatten Mediumhälse, einen sehr guten Fretjob, eine perfekte Lackierung, perfekte Hardware in perfekter Verchromung......Du merkst, worauf ich hinaus will? :cool:

Für den reinen Praktiker sind sie m.E. ....äh....perfekt!


Das gute daran ist, dass man wahrscheinlich keine Gurken erwischen kann.


Edit: http://en.wikipedia.org/wiki/FujiGen
 
...na ja, dass war rein subjektiv mein Empfinden.

Objektiv betrachtet ist es eigentlich ein Segen, dass es sehr hochwertige Gitarren zu kaufen gibt, bei denen man sich nicht mit den Unwegbarkeiten mancher anderer groĂźer und teurer(rer) Hersteller herumplagen muĂź.

Preisleistungsmäßig sind die FGN wohl momentan oberstes Regal.


Nur zur Kenntnis, Langzeiterfahrungen besitze ich bez. FGN nicht.
 
Deine AusfĂĽhrungen sind schon mal sehr hilfreich. Ich meine, interessant ist, dass es auf der einen Seite ein toll verarbeitetes Instrument gibt, bei dem fast alles stimmt - und doch macht es irgendwie nicht 'Klick'. Wenn du weisst, was ich meine...

Mal sehen, ob ich in der Schweiz einen Händler finde, der was zum Anspielen hat. Irgendwie reizt es mich doch. Wenn auch nur aus 'Gwunder' und zum Betatschen, damit ich mal eine betatscht habe ;-)

Grz, Marco
 
Marco23 schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Das FRAMUS-Syndrom :roll:
Tststs :roll: :cool: ;-)
Mal ernsthaft: Das ist etwas, was mir bei Framus, und z.T. auch bei PRS immer wieder auffällt:
Handwerklich, Verarbeitung, Handling, alles Top. Macht aber nix KLICK!

Da finde ICH, haben die Fujigen-Teile schon mehr Mojo* (was immer das ist).






*Bei Mojo muss ich immer an diese herrliche "Mojo verde" von den Kanaren denken:
Eine zauberhafte Sauce aus frischem Koriander, grĂĽnen Paprikas und Chilis,
Meersalz, Petersilie, Knoblauch und Olivenöl, die wie die Faust aufs Auge zu
Papas Arrugadas und gegrilltem Fisch passt ...
ScheiĂźe, jetzt hab ich Hunger ...
 
gitarrenruebe schrieb:
Da finde ICH, haben die Fujigen-Teile schon mehr Mojo* (was immer das ist).

Hmmh...gut, ich kann mich ĂĽber meine 6-Saiten Camarillo nicht beschweren. Die musste ich mir unter den Nagel reissen und macht heute noch Spass. Drum hab ich mir damals auch eine 7-Saiten-Version bauen lassen - die mir auch viel Freude bereitet hat und nach dem Hals-Drama nun sogar zum Geilomat aufgestiegen ist (da hat der Gitarrenbauer super Arbeit geleistet).

Aber zurĂĽck zum Fujigen-Bretterl. Hast du denn da schon mal den direkten Vergleich angestellt, dass du sowas sagen kannst? Deine Meinung wĂĽrde mich da schon auch interessieren.

Grz, Marco

PS: Hunger hätt' ich auch. Bist du um eins bei mir im Hauptdorf von Raubritterhausen? Dann lad ich dich in die Tapas-Bar um die Ecke ein ;-)
 
Marco23 schrieb:
Tomcat schrieb:
Suisse - douze points! :lol:

...du hattest sicher auch schon die eine oder andere in den Fingern. Bist du in etwa derselben Meinung?

Grz, Marco

Ich bin derselben Meinung wie Rolf, oder jedenfalls zu zwei Dritteln. Ich kann nämlich gar keinen Mojo bei den FGNs finden. Toll verarbeitet, toll spielbar, todlangweilig. Dass ich ein Freund von geageten Gitarren bin, hat sich hier mittlerweile herumgesprochen, glaube ich. Aber wenn agen, dann bitte auch anständig und da muss FGN noch einiges lernen. Eigentlich bin ich ja sowieso der Meinung, dass Aging nur bei Gitarrenmarken legitim ist, die es vor 40 Jahren auch schon gegeben hat, andererseits finde ich LSL-Gitarren nicht so ganz schlecht...aber ich schweife ab. Also, FGN, nix für mich, langweilig, kein Mojo. Aber: dies ist nur meine unmaßgebliche Meinung! ;-)
 
Tomcat schrieb:
Toll verarbeitet, toll spielbar, todlangweilig

...kann man die FGN somit auch mit der Art und Weise einer Schecter vergleichen? Ich habe ja eine daheim und ausserdem so einige angespielt. Alles wunderbar, aber das Leben fehlt. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich meine demnächst auch weggeben werde. Am Anfang wars Spass (weil ich auch mal EMG 81/85 ausprobieren wollte) - aber der ist recht schnell verflogen und jetzt steht sie nur noch rum. Es scheint mir, als ob mich dasselbe Schicksal mit einer FGN ereilen würde. Eine anzuspielen, würde mich noch immer reizen. Aber dann muss ich meine Augen und Ohren wohl in eine andere Richtung lenken...

Danke dir :top:

Grz, Marco
 
Frage an die Experten:
Woran macht ihr den unterschied fest, wenn eine FGN (sagen wir ein Les Paul-Nachbau) toll verarbeitet, toll spielbar, todlangweilig ist und eine andere Les Paul toll verarbeitet, toll spielbar und interessant ist?
Nur mal so, damit ich das nachvollziehen kann.
Das Gleiche gilt auch fĂĽr die hier geannten PRS, Framus: Was macht den Unterschied einer todlangweiligen Gitarre zu einer interssanten Gitarre mit Mojo aus?
GruĂź
Manfred
 
Moin Marco,

Ich hatte auch die Les Paul und die ES 335 im Laden angespielt.

Die Les Paul ist fĂĽr den aufgerufenen Preis (ca. 1300 Euro) empfehlenswert. Die Pickups wĂĽrde ich tauschen.

Die ES 335-Kopie fand ich gut, allerdings zu teuer.
Da kann man fast das Original kaufen, oder fĂĽr deutlich weniger Geld eine Duesenberg, Yamaha, Tom Launhardt etc. etc.

Von der Musicstore-Hausmarke Fame gibt's neuerdings einen 7-Saiter.
Kostet ca. 1/3 des FGN-7-Saiters.

Vielleicht hilft's Dir.

GruĂź,
 
Ich bin der Meinung, das sind die mit Abstand besten "Les Pauls" unter 1.500 Euro. Zudem mit sehr hoher Qualitäts-Verlässlichkeit.

Das zählt für mich erstmal viel mehr als ein Mojo-Faktor, der sowieso Geschmackssache ist.

Auf mich wirken die FGN zugegebenermassen auch nicht wie ein Zauber. Doch auch bei neuen Gibsons Traditionals oder Standards packt einen nicht gerade das Fieber, oder? Komisch, obwohl die doch oft genug kleine Macken haben ;-)

Ich denke, Mojo kommt vom Spielen oder > 4.000 Ă–re auch vom Geld. Man kann sich also ein teures und/oder altes Instrument besorgen. Mit allen Risiken und Nachteilen.

Aber die FGN finde ich bei etwas eigenem Abwetzen auf jeden Fall ein prima Alternative. Spielen wirst Du sie eh.
 
manfredloe schrieb:
Frage an die Experten:
Woran macht ihr den unterschied fest, wenn eine FGN (sagen wir ein Les Paul-Nachbau) toll verarbeitet, toll spielbar, todlangweilig ist und eine andere Les Paul toll verarbeitet, toll spielbar und interessant ist?
Nur mal so, damit ich das nachvollziehen kann.
Das Gleiche gilt auch fĂĽr die hier geannten PRS, Framus: Was macht den Unterschied einer todlangweiligen Gitarre zu einer interssanten Gitarre mit Mojo aus?
GruĂź
Manfred

Hallo Manfred,

es gibt Dinge, die lassen sich nur schwer in Worte kleiden, zumal sie nicht wirklich objektivierbar sind; "Mojo" gehört dazu.

Lustigerweise kann ich das zu 100% nachvollziehen, was hier bislang ĂĽber Marken gesagt wurde: Mit PRS, egal wie hĂĽbsch und toll bespielbar, kann ich seltenst etwas anfangen, und diese wenigen Exemplare kommen dann nicht aus den USA.

Dasselbe gilt fĂĽr Framus: Ich hab noch eine ganz alte aus den Anfangszeiten, mit der komme ich sehr gut zurecht. Mit allen heutigen Modellen ĂĽberhaupt nicht; kommen mir seelenlos vor.

Perfektion scheint also erstrebenswert, aber wehe, man erreicht sie; dann wird es schnell langweilig. Genauso wie bei perfekt geformten Akustik-Gitarren-Decken: Langweilig. Kommt eine leichte Unwucht rein, beginnt der Charakter und das Instrument wird interessant. Oder wie bei Drum-Computern: Genau drauf auf die Zählzeit ist "daneben", zu perfekt; leicht daneben klingt für unsere Ohren dann plötzlich groovig. Gilt übrigens auch für Gesichter: Sind diese wirklich achsensymmetrisch, sind sie uns unheimlich. - Um das Phänomen Kindern zu erklären, würde ich ihnen sagen: "Der Himmel wird erst schön durch ein paar Wolken". :lol:

Egal wie Du es nun nennst - Mojo, Seele, Charakter, Ecken und Kanten oder Musikalität sind beliebte Synonyme für die "perfekte Imperfektion" -, scheinen wir Menschen ein Gespür dafür zu haben. Das muss nicht bei allen gleich sein, aber es bilden sich große Schnittmengen; Framus, PRS und FGF scheinen in die Gruppe jener Instrumente, die verallgemeinert vielen (nicht allen!) wenig bis nichts geben.

Wenn Du also wissen möchtest, den Unterschied für Dich erfahren magst, musst Du Dich auf den Weg machen und ausprobieren: Dann weißt Du, was Du von den Dingen zu halten hast und ob die Schnittmenge auch für Dich gilt.

Denn am Ende gibt es für jedes Töpfchen einen Deckel: Wenn es für Dich passt, ist es - egal, was die anderen sagen - gut.

Das Wort zum Sonntag sprach Pfarrer Batz Benzer, Bonn. :cool:
 
Mahlzeit allerseits,

Fujigen hat u.a. in den 80 und 90ern auch fĂĽr Fender gefertigt. Da ich 4 Strats aus dieser Zeit besitze (davon meine Schwarze von meinem Avatar als Erstbesitzer von 1985) kann ich nur sagen: Perfekte Gitarre und fĂĽr MICH voll Mojo.

Tom (wo ist der Muschelschubser wenn man ihn braucht???) hatte meines Wissens auch schon einiges aus den Fujigen-Hallen und ist in der Regel voll des Lobes.

Mojo...BBB hat es schön auf den Punkt gebracht; für mich gehört auch eine Geschichte, ein Flair (Historie zB) und Emotion dazu.

Also wenn man persönlich etwas Positives damit verbindet, sei es die Umstände des ersten Wahrnehmens eines solchen Modells (zum erstenmal Rock and Roll gehört, infiziert und das Gitarrenmodell des Gitarristen hat für einen selbst Mojo, geht mir zB so mit der 335).

Wenn ich eine perfekte Gitarre habe die fĂĽr mich komplett emotional unvorbelastet oder besetzt ist, hat die (noch?) kein Mojo.

Eine Siggi Braun eines frĂĽheren Bandkollegen hat fĂĽr mich kein Mojo, obwohl perfekte Gitarre.

Eine Ibanez Blazer aus den 80ern (meine erste eigene E-Gitarre und alles andere als perfekt) ist dafĂĽr fĂĽr mich voll Mojo.

Soweit meine Definition bzw Beschreibung...

Gruezi

Juergen2
 
Vielen Dank für eure Beiträge. Auch wenn für viele der Mojo-Effekt fehlen mag, werde ich mir aus Interesse mal eine FGN greifen. Bin nächste Woche in Zürich - da gibt's einen Händler, der ein Expert Elan 7 auf Lager hat. Gleichzeitig werde ich mir eine PRS SE Custom 7, eine weitere Gitarre 'ohne Seele', zwecks Anprobe ins Haus ordern, da sie mir optisch zusagt. Ich lass euch wissen, ob und für was ich mich entschieden habe.

Nochmals Danke fĂĽr die RĂĽckmeldungen.

Grz, Marco
 
Hi Marco.

Sehr gute Wahl, sich mit dem Thema FGN auseinanderzusetzen.
Ich besitze mittlerweile mehr als eine FGN und wer sich die einmal angetan hat, der wird schlichweg begeistert sein.
Qualität, Verarbeitung und Preis, alles TippTopp. Klar, es handelt sich hier um ganz klare Player-Gitarren, vor allem die Neo Classic Teile. Was die Relic-Kiste betrifft, da ich leider nichts zu sagen. Sind mir preislich aber auch zu übertrieben.
Fehlender Mojo-Faktor, ok, mach sein, wer´s braucht. Aber der fehlt mir auch bei einer US Standard-Stratocaster.
Da ich auch Framus-Gitarren kenne und spiele, kann ich mir ein ganz gutes (wenn auch subjektives) Urteil erlauben. Beide Marken sind 1a verarbeitet. Beide Marken haben einen etwas moderneren Sound. Beide Gitarren sind in erster Linie Player-Gitarren.
Aber merkmĂĽrdigerweise greife ich in letzter Zeit ĂĽberweigend zu meinen FGN-Gitarren, da das Gesamtpaket mich einfach ĂĽberzeugt.
Wenn du mehr wissen möchtest oder noch Fragen haben solltest, einfach kurz melden.
Schöne Grüße
Stephan
 
krischelmann schrieb:

Hallo Stephan,

Vielen Dank für dein Feedback. Ich bin, wie in der Einleitung schon erwähnt, auf der Suche nach einer Backup-Gitarre für meine 7-Saiten (nicht-mehr-ganz) Framus und dabei im weltweiten Netz auf eine FGN gestossen. Da mir die Marke nicht geläufig war, habe ich zuerst mal nach generellen Eindrücken gefragt. Nun etwas präziser: mein Hauptaugenmerk liegt auf der Verarbeitung, der Bespielbarkeit, einem flexiblen Sound (ich suche nicht DEN bzw. EINEN bestimmten Sound - sie sollte primär in der Rockmusik einsetzbar sein) und einem guten Preis-/Leistungs-Verhältnis - und sie sollte mich auch optisch ansprechen. Mojo oder Voodoo - das spielt für mich wenig bis gar keine Rolle. Allerdings möchte ich auch keine 'Spital'-Gitarre, die im Gesamten zu steril rüberkommt und der Spass irgendwann oder rasch flöten geht. Meine Beschreibungen sind vielleicht ein bisschen komisch, aber mir fällt nichts anderes ein. Ich möchte die Gitarre nachher spielen, nicht zum Anschauen an die Wand hängen oder sie nur bei zwei Songs einsetzen können. Namen sind mir, ehrlich gesagt, egal. Da bin ich nicht festgefahren. Schlussendlich muss es für mich passen.

Ich spiele auch zwei Framus-Gitarren und bin (wieder) super zufrieden damit. Für mich stimmt es - bezüglich sämtlicher Kriterien. Da verstehen wir uns, glaube ich.

Gerne wĂĽrde ich von deiner Seite her mehr erfahren. Was spielst du fĂĽr Musik? Welche Modelle kennst du schon? Vergleiche zu Framus-Modellen?

Besten Dank & Gruss

Marco
 
Hm, es ist schon eine Weile her (ca.6 Monate) da kam ein SchĂĽler mit einer FGN LP Kopie an.
Er hat sie gebraucht oder als "Demoware" über ebay gekauft, für ca. 800 €.

Also, ich persönlich empfand diese Gitarre als sehr gut.Das mit dem "Mojo" kann ich so nur bedingt teilen. Das was hier über PRS, Framus und Co gesagt wurde teile ich zwar durchaus, aber man sollte da nicht unbedingt Äpfel mit Birnen vergleichen.

Eine 60er Strat ist eine Strat, ist eine Strat.. ;-)
Wenn man vergleichen möchte, sollte man da eventuell eher den Vergleich mit neuen Gibson LP Standards u.ä. suchen.
Und da muss ich ganz klar sagen: De FGN, die ich in Händen hielt war sensationell verarbeitet, top lackiert und klang (!) da mal mindestens genau so gut.

Langweilig... ????
Hm, na ja eine gut abgerockte und "alte" LP hat ganz sicher mehr "Leben" oder "Mojo", aber da kann man die FGN auch hinbringen, wenn sie eben gespielt wird.

Und sie hatte, zumindest nach meinem Gusto, dann doch eheblich mehr "Eigenleben" und "Stil" als eine Framus oder PRS.
Schwierig, aber ich würde mal ganz keck behaupten, wenn Du deine Carmarillo von Framus magst, auch was ihr gitarristisches Eigenleben angeht (oder ihr MOJOOOOO ;-)) könntest Du mit einer FGN durchaus glücklich werden...
 

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