Dynacord Jazz klingt nicht gut, was tun? (Topteil/Gitarre)

S

smile

Bekanntes Mitglied
7 Jul 2007
104
0
Bayern
Hi,
ich habe den Jazz geschenkt bekommen. Der Verstärker ist unverbastelt, alle Teile sind original. Nichts kratzt und brummt - allerdings klingt auch nichts. Der Amp hat ja nur einen Tonregler. Entweder ist er zu dumpf, oder unangenehm hart. Also nichts "süß vintage".

Mir fehlen die Vergleichsmöglichkeiten. Klangen die damals alle so sheyce, oder liegt es den alten Röhren (er wurde so viel wie nicht gespielt) So reicht er nicht mal als Übungsamp. Erträglich ist es noch mit dünnen Gitarren, also Strat und Tele.

Kann mir jemand mehr dazu sagen.
 
Hallo!

Na, erstmal: Glückwunsch zum geschenketen Gaul, äh, Amp ;-)

Sorry, ich kenne den "Jazz" nicht, aber alte Amps klingen leicht mal ein bisschen "unterbelichtet" wenn sie nicht einigermaßen regelmäßig gepflegt wurden.
Konkret sollte man mal nach Elkos und Röhren schauen (lassen). Darüberhinaus gibt´s noch eine Reihe anderer Bauteile die über die Zeit mitunter ihre korrekte Funktion einbüssen, und wo man hier und da mal was erneuern muss.
Aber das ist meist keine große Sache, und nach einem Besuch beim Amp-Doktor ist man oft erstaunt WAS für ein Schätzchen man da hat ;-)

Es KANN natĂĽrlich auch sein, dass ausgerechnet der "Jazz" schon ab Werk eine "Gurke" war...

cheers - 68.
 
Der Dynacord Jazz wurde etwa Mitte der 60er Jahre gebaut. Das Gerät ist also etwa 50 Jahre, ein halbes Jahrhundert alt.

Die Vorstellungen von einem Gitarrensound waren damals "ein wenig" anders als heute. Der Jazz ist, wie der Name sagt, ein hauptsächlich cleaner Amp, für Zerre ist das nichts. Und clean sollte er gut klingen, wenn allerdings die Endstufenröhren und die Treiberröhre noch original sind, dann würde ich da als erstes ansetzen.

Im ĂĽbrigen gibt es bei youtube ein Video mit Soundbeispielen von diesem Amp. Vielleicht nĂĽtzlich fĂĽr dich als grobe Orientierung.

Tom
 
Hi!

Ja, hier:



gibt´s z.B. ein Demo mit cleanen und - ziemlich juuten - crunchigen Sounds.

cheers - 68.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meiner klingt definitiv nicht so. Es ist ja auch ein Combo mit einem 10er drinnen.
 
smile schrieb:
Meiner klingt definitiv nicht so. Es ist ja auch ein Combo mit einem 10er drinnen.

Mein Gitarrenschrauber hat einen Jazz unter der Werkbank stehen, eigentlich nur zum testen von Pickups, Verkabelungen usw. Deshalb habe ich mich ĂĽberhaupt zum Thema gemeldet. Das Ding klingt nicht schlecht, aber halt dĂĽnn, eben clean.

Mit der damaligen Technik und einem 10er ist es halt das, was es ist...ein Kofferverstärker, wie seinerzeit die Bezeichnung war.

Wie es an einer Box klingen kann...siehe das Video auf youtube. Entscheide dich....SperrmĂĽll, oder etwas Investition.

Tom
 
Hi!

little-feat schrieb:
...Mit der damaligen Technik und einem 10er ist es halt das, was es ist...ein Kofferverstärker, wie seinerzeit die Bezeichnung war.

Wie es an einer Box klingen kann...siehe das Video auf youtube. Entscheide dich...

Was haben denn der 10er Speaker, oder die Bezeichnung "Kofferverstärker" mit dem Sound zu tun?
Es gibt reichlich "Kofferverstärker" mit 10er Speakern die einem die Schuhe ausziehen können ;-)

Der "heisse" Sound in dem Video kommt nicht von der Box, sondern vom Amp.
Der von Smile kann sicher auch so klingen wenn er fachkundig ĂĽberholt/repariert wird!


cheers - 68.
 
68goldtop schrieb:
Es gibt reichlich "Kofferverstärker" mit 10er Speakern die einem die Schuhe ausziehen können

Ich sprach von einem Koffer, der 50 Jahre alt ist und den damaligen Soundvorstellungen entsprach.

Ach, egal, sachlich ist wohl nicht möglich.....macht mal euer Ding :confetti:

Tom
 
Moin!

little-feat schrieb:
...sachlich ist wohl nicht möglich...

Was soll das denn bitte?
Nur weil ich deine Ansicht nicht teile bin ich unsachlich?


Zur sachlichen Erweiterung der Diskussion:

Ja, die damaligen Soundvorstellungen der Amp-Designer gingen vorwiegend in Richtung cleane Sounds - aber viele Musiker sahen das anders, und die Sounds die wir heute als "Crunch", "Overdrive", "fetter Bluessound" oder auch "Classic Rock" kennen und mögen sind dadurch entstanden, dass die Musiker die "cleanen" Amps so weit aufdrehten, dass sie eben nicht mehr clean klangen.

Die Liste der 50-Jahre-alten-Kofferverstärker-die-einem-die-Schuhe-ausziehen-können ist zu lang - ich nenne hier als Beispiele nur den Fender Tweed Deluxe und den Marshall 18-Watt-Combo (haben zwar beide 12er-Speaker, würde aber auch mit ´nem 10er FETT klingen).

Ein aktueller Fender Pro Junior gibt das Konzept und das "Erlebnis" vieler dieser Amps einigermaĂźen treffend wieder.


little-feat schrieb:
...macht mal euer Ding :confetti:...

Ja Papi ;-)


- 68.
 
Hallo,

die Dinger sollten nur die Gitarre ( oder auch mal die Orgel ) lauter machen, nix anderes. Eine "Band" hieß damals noch Kapelle...Begriffe wie Clean und Crunch gabe es auch noch nicht, wenn so ein Kofferverstärker crunchte, war das eher negativ beurteilt und unerwünscht er "verzerrte" zu schnell, weil der "Klirrfaktor" zu gering war.
Leistungen von um die 10 Watt schaffte man nur mit Röhren, die Transistoren, wenn überhaupt, machten bei 1-3 Watt Schluß ( AC-Irgendwas-Transistoren,Germanium eckig mit Loch oben ) und konnte auf keinen Fall Dauerleistung abgeben.
Ich habe hier noch alte Kataloge rumliegen ( Radio RIM z.B. ) da wurden die Maßstäbe solcher Kisten ganz anders angesetzt.
Wunder sollte man nicht immer erwarten, siehe Innenleben:
Viele GrĂĽĂźe


[img:802x183]http://home.arcor.de/pollermann/Jazz.jpg[/img] :cool:
 
Das ist ja mal sehr ĂĽbersichtlich! Wenn da wirklich was kaputt sein sollte,
ist eine Reparatur bestimmt kein groĂźes Ding ...
 
Das Problem bei diesen, speziell Dynacord, Dingens ist, daß sie eigentlich kaum einen nennenswerteen Marktwert haben. Den Jazz habe ich schon für 290€ gesehen. Wenn ich da einen Tech ranlasse wird er mir garantiert eine Rechnung oberhalb des Marktbwert stellen.
 
Hi Smile,

wenn Du tatsächlich daran denkst den Jazz zu entsorgen, ich bin ab 04. August in München für knapp 4 Wochen, kann ihn gerne bei Dir abholen. Ich steh auf solche schrulligen Teile, auch wenn sie nicht zeitgemäß sind oder Erwartungen von heute erfüllen.

Beste GrĂĽĂźe
 
smile schrieb:
Wenn ich da einen Tech ranlasse wird er mir garantiert eine Rechnung oberhalb des Marktbwert stellen.
Ach Gottchen,
mit welcher BegrĂĽndung kannst Du das garantieren, ohne einen Kostenvoranschlag eines Techs eingeholt zu haben?

Mach das doch einfach. Du weiß doch, die Toten werden erst nach der Schlacht gezählt. ;-)
 
smile schrieb:
Das Problem bei diesen, speziell Dynacord, Dingens ist, daß sie eigentlich kaum einen nennenswerteen Marktwert haben. Den Jazz habe ich schon für 290€ gesehen. Wenn ich da einen Tech ranlasse wird er mir garantiert eine Rechnung oberhalb des Marktbwert stellen.

Hallo
Ehrlich?
ich ( also ich selber ) wĂĽrde keine 300.- dafĂĽr ausgeben! Was bleibt denn:
4 1/2 ausgelutschte Röhren, ein Netztrafo, ein mittlelmässiger Übertrager, damals Stangenware und 5 Röhrensockel. Und eine Handvoll Standartbauteile auf Pertinax- neben den damals verbauten Potis. Der Lautsprecher war damals "ein größerer hart aufgehangener Musikerlautsprecher"
Und die Kiste mit dem Bespannstoff drumrum....
Spielt alles in der Liga " grösseres Wohnzimmer-Röhrenradio"
Abgesehen davon, daß die Biester schon mal muffig riechen und bröseln, würde ich max. 75.- Euro dafür bezahlen.
:roll:
Viele GrĂĽĂźe
W.-B
 
Genauso ist es. Am liebsten wĂĽrde ich das Teil zurĂĽckgeben. Aber dann ist wahrscheinlich der Geber beleidigt.
 
Ich habe seit Jahren einen und habe für ein paar wenige Euro nur den ausgetrockneten Elko ersetzen lassen. Boss Bluesdriver davor und das Ding fängt an zu leben. Ist natürlich nichts für Heavy Distortion, aber schöne authentische Bluessounds. Oder eine "Jazzmama" dran und, wenn man´s beherrscht, kann man plötzlich in den authentischen Jazzsounds der 50er und 60er abfideln. Gib ihn Jemandem weiter der ihn zu schätzen weiß und auch weiß, was er damit macht.
GruĂź, frhay8
 
Erstmal will ich mich vorstellen und als Newbie grüßen. Ich spiele seid ca. 30 Jahren Gitarre, ok mit Unterbrechung in der Pubertät. Mein Besteck besteht zu meisten Teilen aus Westerngitarren, Tacoma, Sigma, Blueridge und ne Washburn Mirage, E -mäßig ne Gretsch. So nun zum Thema um aufzuklären, da ich einige Forumsbeitrräge des Dynacord Jazz gefunden habe, welche abe schon geschlossen wurden. Ich selber besitze so ein Teilchen und kann nur sagen, was ein geiler Amp. Die Frage ist nur wie man ihn nutzt, bzw mordifiziert. Ich kann euch nur sagen, mit ein wenig Elkoaustausch, bezüglich des Alters , neuen Röhren und neuer Speaker, wenn möglich gleich 2 10er einbauen, erhält man den ultimativen Akustikgitarrensound, da sehr lineare Eigenschaften sowie leichtem Crunch für den Rock`n Roll. Habe in einem anderen Thread etwas gelesen von Billigkomponenten im Gegensatz zu amerikanischen Produkten dieser Zeit. Das hat mir ein Wenig das Lächeln ins Gesicht gezaubert, da das definitiv falsch ist. Auch war ein Thema das Pressspangehäuse. Meineswissens sind die bevorzugten Materialen im Lautsprecherbau Pressspan oder MDF, bezüglich ihrer Klangeigenschaften, bzw. ihrer Dichte. So, fand das musste Mal gesagt werden. :lol:
 
Gretscher schrieb:
bevorzugten Materialen im Lautsprecherbau Pressspan oder MDF, ... das musste Mal gesagt werden. :lol:

Gut, das mal jemand gesagt hat! Ich dachte bisher Lautsprecher wären auf der einen Seite aus sowas wie Pappe (oder seltener Aluminium) und auf der anderen Seite aus Metall (was das so zusammenhält und wohl in der Spule drin ist) und nem Stück Magneten. Hab ich mich geirrt, bin aber kein Fachmann bei sowas.

Ansonsten, willkommen bei GW!

r (heute keine Smilies, wegen Erkältung)


PS: Mein Dyncord Jazz hat ĂĽberhaupt keine Lautsprecher ...
 
Oh sorry, hehe , ja war ein Wenig undeutlich, meinte natĂĽrlich den Chassisbau!!! Sonst gute Besserung!!!
 
Bei Pressspan und MDF-Gehäuse ist ja beabsichtigt, dass die nicht klingen sollen, sondern nur die Speaker sozusagen... bei Git-boxen oder Combos (nicht das jetzt jemand sagt, sein 100er Marshall hat keinen Lautsprecher drin) ist das anders, das ist das mitschwingen beabsichtigt (vgl. Fender Tweed)...

Ist irgendwie eine Wissenschaft für sich (Boxengehäuse zur Gitarrenverstärkung) , für die es wenig Literatur gibt.....
 
Danke, sehr interessanter Ansatz, jedoch halte ich das höchstens für ganz kleine Combos für sinnvoll, ca bis 2-5 Watt mit Speakern unter 10 Zoll Größe um einen höheren Raumklang zu erzielen. Bei größeren Verstärkern denke ich, ist es eher Philosophie, bzw bei Verstärkern ab 2500,00 € macht es sich einfach nicht gut, wenn man Plywood oder MDF aufführt :roll: . Ist für mich wie der Mythos von in den USA hergestellte Combos klingen besser, als in China Korea hergestellte, bei gleichem Modell :| Aber so hat halt jeder seine Religion und das ist gut so.
 
Gretscher schrieb:
Danke, sehr interessanter Ansatz, jedoch halte ich das höchstens für ganz kleine Combos für sinnvoll, ca bis 2-5 Watt mit Speakern unter 10 Zoll Größe um einen höheren Raumklang zu erzielen. Bei größeren Verstärkern denke ich, ist es eher Philosophie, bzw bei Verstärkern ab 2500,00 € macht es sich einfach nicht gut, wenn man Plywood oder MDF aufführt :roll: . Ist für mich wie der Mythos von in den USA hergestellte Combos klingen besser, als in China Korea hergestellte, bei gleichem Modell :| Aber so hat halt jeder seine Religion und das ist gut so.


Wenn man Gitarrenboxen aus Plywood baut, so kann man das ruhig sagen. Sperrholz ist neben Massivholz (meist Kiefer oder Fichte) das meistverwandte Holz fĂĽr hochwertige Gitarrenboxen.

Es geht dabei nicht nur um den Klang. MDF und Presspan sind sehr schwer und vertragen dabei Stösse und Stürze eher schlecht. Feuchtigkeit mögen diese Materiealien auch nicht. Das macht sich für den Einsatz von Live-Equipment nicht sehr gut. Ich möchte jedenfalls keine 4x12 aus Presspan schleppen müssen.

Die Beliebheit von Presspan bzw. eigentlich nur MDF und HDF fĂĽr hochwertige HiFi-Boxen kommt allerdings wirklich von Ihrem eher neutralen Klangverhalten. Neben der leichten Verarbeitung und dem gĂĽnstigen Preis versteht sich.

Viele GrĂĽĂźe,
gp
 
Ja, das ist für mich nachvollziehbar, baue meine Amps (bzw. bei Restauration) die Dinger aus besagten Gründen auch aus Sperrholz jedoch benutze ich für das Speakerbrett immer MDF, natürlich gelackt aus besagter Feuchtigkeitsanfälligleit. Gruß
 

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