Gelb&GĂĽnstig: Vintage Blugcaster

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Anonymous

Guest
Hallo Gitarren-Weltler,
da ich hier schon seit vielen Jahre mitlese und sehr von den vielen guten Reviews profitiere möchte ich selbst mal eins versuchen und hoffe dem ein oder anderen bei dem „soll ich oder soll ich nicht“-Spielchen behilflich zu sein. Obendrein muss ich noch einen Vortrag fertig stellen, da hab ich keinen Bock drauf und mache mal was Sinnvolles.
;-)
Für Leseunwillige die Kurzfassung, ist ja schon einiges gesagt worden zu der Gitarre: ich sehe die Blugcaster als eine gut verarbeitete und sehr offen klingende Gitarre, die stabil in den Mitten sitzt und in den Höhen angenehm klingelt. Für mich eine Allround-Strat, die Clean, Crunch und leichteres Gain gleichermaßen ausgewogen verpackt und den Spieler in keine Richtung oder Genre führt. Optisch – vorsichtig formuliert – polarisiert die Gitarre.

Die Vintage Icon V6MRTBG Blugocaster soll der alten 61er Strat von Thomas Blug nachempfunden sein und fiel mir erstmalig im Laden auf weil ich sie ausgesprochen hässlich fand. Sie fühlte sich aber gut an und klang unverstärkt laut, offen und vokal. Die Gitarre hatte Substanz und fiel gegen Road-Worn´s und Classic Players nicht ab. Mentale Notiz damals: haptisch geil, klingt gut, optisch gruselig, brauche keine Strat, gut is!

Ein Jahr später: meine Versuche Les-Pauls und Teles wie Strats klingen zu lassen sind gescheitert, eine Tele bleibt als Fels in der Brandung, und nun? Da der Weg das Ziel ist und die Suche ja Spaß macht habe ich viele viele Gitarren ausprobiert und mich am Ende zum Erforschen der Stratocaster-Welt für eine B-Stock-V6MRTBG entschieden.

Auch ein halbes Jahr später eine gute Wahl weil:

Substanz und Verarbeitung sind in Ordnung. Die E-Z Mechaniken gefallen mir sehr gut, richtig eingesetzt effektiv wie Locking-Tuner. Das Vibrato-WVC habe ich mir "verheyen-mässig" schwebend eingestellt und 10er Saiten aufgezogen, dass klappt prima und verträgt auch härtere Spielarbeit stimmstabil. Das WVC ist so vintage dass sich eine Schraube schon aufgelöst hat. Ob eine sechste Schaube den Klang optimiert werde ich irgendwann einmal ausprobieren.
;-)
Von Anfang an empfand ich die originalen Pickups als zu wenig höhenbetont (zu wenig "Schimmern", zu wenig "Glas") und in den Mitten zu gepresst, der komische Bukka Switch ist in seiner Wirkung so lala; ich habe jetzt von Fender die Kombi 69/Fat 50/Tex. Special eingebaut, was bei dem guten Grundstock der Gitarre für mich Sinn macht und meiner Soundidee entgegenkommt.

Bleibt das Aging: Der Hals ist klasse, nicht klebrig und medium füllig, 7 1/4'' Radius ist wie so vieles Geschmacksache. Der normal-gewichtige Erle-Korpus hingegen wirkt grob behauen und dann erneut überlackiert, und das Pickguard ist schlicht schmutzig gelb, kurzum: es schillert hässlich-gelblich und berührte an einer Stelle die Vibrato-Platte.
Nach einer Stunde mit Zange, 600er Schmirgel und Autopolitur ist das Ergebnis zufriedenstellender: das Pickguard ist jetzt "normal" grünlich-vintage (das gelbliche kriegt man runterpoliert), und der Korpus hellt auch auf. Man nähert sich optisch Road-Worn-Niveau, welches die Gitarre klanglich eh realisiert. Da ich den Look nach „Ent-Gelben“ ertragen kann und sich die Gitarre für mich besser anfühlt als viele andere habe ich jetzt eine gut-klingende ausgewogene Stratocaster, die mir passt. Nicht mehr, nicht weniger.

Die Strat´s die Clean den Ton feiner auflösten bröseln mir bei starkem Crunch/leichtem Gain zu schnell weg, Strat´s die viel Gain verpacken bleiben für mich im Clean-Bereich zu leb- und dimensionslos. Die V6M….wie auch immer hängt als universelles Arbeitstier irgendwo dazwischen und lässt genug Raum zum Spielen, ohne mich in irgendeine Richtung zu bewegen oder gar Gral- oder Mojo-verdächtig zu sein. Da hilft das Teil echt nicht, zocken muss man selbst.

Mein Fazit: eine gute Gitarre für Leute die eh gerne basteln, auf Nikotin-Beläge stehen oder eine Stratocaster suchen, die laut und direkt anspricht und in vielen Klangbereichen Leistung bringt. In dem Preissegment haben mir ansonsten die G&L-Strat´s gut gefallen, die beiden Strat´s die ich klar besser fand waren von Haar bzw. Nash und kosteten mindestens das dreifache, Pickup-Tausch mit einbezogen.

Über weitere Eindrücke und Tipps würde ich mich freuen, ich kann nur über meine Erfahrung schreiben, während ich andere Bereiche (Bühne, dicke Bandlautstärke) noch nicht testen konnte und in anderen Sachen (Elektrik, Aging) bestenfalls Laie bin. Bis dann!
 
Lieber elektrischer Mönch,

Deine Besprechung gefällt mir außerordentlich gut, und ich gehe mit dem Geschriebenen konform.

Ich besitze selbst zweie, die ich nachgerelict habe; in beiden arbeiten Fender CS-PUs (69/69/Texas und einmal Texas komplott; Deine Kombi würde mich ebenfalls sehr reizen, auch mit 'nem Fat 50s am Hals... aber nein, ich kaufe mir keine dritte. Hast Du gehört, ich: Keine dritte...!!!).

Viel SpaĂź; Du hast eine klasse Gitarre, die sich nicht verstecken braucht! ;-)

Lieben GruĂź,

Batz. :cool:
 
Hi Monk,

danke fĂĽr dein Review - gut geschrieben :)

Das Aging war bei den allerersten Modellen noch nicht ganz so ĂĽbertrieben. Ansonsten ist das ne gute Gitarre und wenn man da selbst ein wenig rangeht und sich auch noch gut dabei anstellt hat man anschlieĂźend ne richtig gute Strat die sich nicht zu verstecken braucht. Ich habe auch einige davon modifiziert und optimiert. Es lohnt sich wirklich da gezielt ranzugehen.

Die allerersten Modelle hatten einen etwas leichteren Pappel Body, was mir selbst sehr gut gefiel. Aber auch unter den Erle Strats gibt es relativ leichte Modelle. Mir selbst hatte aber der Hals nicht genug Fleisch sonst hätte ich mir auch mal eine zugelegt weil sie mir optisch und auch vom Tone her gut gefällt.

Die Pickguards habe ich meist mit Superschwämmen (Schmutzradierer) entfärbt. Damit ging das recht gut und schnell. Kann man auch gut beim Body benutzen.

Viel SpaĂź damit :cool:
 
Hallo!

@leveler: jepp, keine HB´s. Hätt ich ne Zweite wäre Fixed Bridge und Klingen die Antwort.

@Batz: ha, dich hier zu lesen ist lustig, hast du mir doch damals, als ich noch unschuldig war, das erste echte G.A.S und in diesem Zuge eine schicke Les Paul Studio verpasst. Die Les Paul ging irgendwann, G.A.S kommt immer wieder...
Und rate mal warum mir meine Frau eine Stanford DJ 45 schenkt? "Hey Schatz, da treff ich bei Ralf nen alten Kumpel, und der weist freundlich auf eine Western mal echt mit Hals und Bassfundament hin...."

Freut mich dich hier als Agenten des Equipment-Karussells zu treffen. Aber die Welt ist ja klein.

Viele GrĂĽĂźe

Henning

P.S: und ja, 69 oder 50, das ist hier die Frage. Aber wenn deine Framus geht (echt?), dann ist ne Dritte doch locker drin ;-)
 
Henning, altes Haus: Das ist ja groĂźartig, Dich hier zu treffen; ick froi ma!!! :-D

Wie häufig trifft man sich wohl im Leben...? ;-)

@Magman: Meine beiden Blugs haben echte PrĂĽgel als Hals. Richtig, richtig superfett. Wenn Du mal in der Kante bist... ;-) ;-) ;-)

GrĂĽĂź Euch,

Batz. :cool:
 
Batz ich glaube ich muss doch mal in deine Nähe roadstern bei Gelegenheit ;-)

Die Blug Strats haben schon etwas mehr Fleisch am Hals als ihre Schwestern und einige 7ender und Squiers, das stimmt schon ;-)
 
Meine erste hatte ich ca. 1/2 Jahr, als ich in Kölner Guitar Center dann die erste mit richtig fettem Hals fand; fetter, dachte ich, ginge es nicht mehr. Tja, ein Jahr später beim Store hing dann der wahre Monster-Prügel, und ich hatte (Simpsons-Insider) den Broccoli tatsächlich nochmal gegessen... :lol:

Sollte ich jemals eine weiter Blug mit solch einem Hals finden - ich wäre arg gefährdet... :cool:

Ansonsten: Du bist mir hier jederzeit ganz herzlich willkommen, aber das weiĂźt Du ja. ;-)
 
Ick froi ma och! Das erste Mal war wenn ich es recht erinnere in diesem Laden am Stadthaus, den es nur kurz gab. Bunte Teles und so, ich glaube dem Besitzer sind wir hart auf den Zeiger gegangen....

Magman hat wohl recht, mein Hals reicht, könnte aber dicker sein, wobei ich gerne fette Hälse spiele. Die Serie streut sicherlich, aber die ich bisher in den Fingern hatte waren recht ähnlich und alle fies gelb. Könnten den Reinigungsschwamm direkt ins Zubehör mit aufnehmen....
 
Ich habe meine Blugocaster unbesehen fĂĽr 290 Euronen eingeschwenkt....

Pickups getauscht gegen Leosounds Vintage Player 66 (siehe meine Review) und dazu ein Fatboy Red tortoise....

Mittlerweile ist eine Vintage Tele im nunmehr vierten Monat meine Hauptgitarre.... Barfuss Lemon Song equipped, fĂĽr sagenhafte 267 Euronen geschossen - ebenfalls blind und ich frage mich mittlerweile warum ich frĂĽher so viel Geld fĂĽr in meinen Ohren schlechter klingende Instrumente ausgfegeben habe....

..vielleicht habe ich ja einfach nur GlĂĽck gehabt - aber die Tele ist der Hammer....
 
Samma Henning,

würdest Du wohl noch ein paar sexy Photos von Deiner platinblonden Schönheit posten...? - Ich würde die sehr gerne mal sehen. ;-)

Lieben GruĂź,

Batz. :cool:

PS: Und komm doch nächste Woche zum "Stammtisch": http://www.guitarworld.de/forum/1-bonner-gw-stammtisch-jetzt-mit-terminfindung-t40015,start,324.html - das wäre fein.
 
Platinblond wĂĽrde ich es nicht nennen wollen. Ich bleibe bei Gilb:

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Wegen des Stammtischs werde ich schauen was meine drei zweibeinigen Herrscher machen (ich hoffe nach "Mein Song" klaglos schlafen gehen) und ob meine Gattin nicht parallel Ausgang beantragt hat. Wahrscheinlich arbeite ich am Mittwoch eh lang und käme dann direkt eingeflogen, würde mich freuen!

Bis dann

Henning
 
N'Abend Henning,

hoppla, ich sehe gerade, daĂź ich meine Antwort seinerzeit niemals gepostet hatte: Daher jetzt danke fĂĽr Deine MĂĽhe (ist seeehr nett geworden!!!) und evtl. ja bis zum "Stammtisch" im April. ;-)

Liebe GrĂĽĂźe,

Batz. :cool:
 

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