Behringer X32 Rack (erste Erfahrungen bzw virt. Soundcheck)

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Anonymous

Guest
Weil ich vom Ergebnis begeistert bin, möchte ich meine erste Erfahrung mit einem virtuellen Soundcheck mit Euch teilen.

Die Vorgeschichte, ich hatte neulich ein X32 Rack gekauft, besitze schon länger Studio One und wir hatten die letzte Probe komplett mitgeschnitten.
Wir, das sind drei Akustik-Gitarristen, die alle auch singen. Die Musik stammt "aus der Jugendzeit", derzeit stark beatleslastig, aber auch Cream, Loving Spoonful, Eric Burdon etc.

Das Equipment besteht aus einem relativ alten Fender Passport 250, laut genug für Proberaum und erfahrungsgemäß sogar laut genug für Naturschlagzeug, was wir allerdings weder haben noch wollen, und auch solche Lautstärken wollen wir eher nicht. Da der/die/das Passport eingangsmäßig voll am Limit war, ich auch gern aufnehmen wollte und auch mehr Einfluß auf Klang wollte, hatte ich mir das X32 Rack angeschafft. Viel zu faden haben wir nicht, einen Soundmann haben wir nicht (obwohl ich das für wünschenswert erachte und oft die Meinung vertreten habe, eine Band braucht einen Soundmann als Bandmitglied), müssen also selbst hinkriegen, dass es ordentlich klingt.

Letzten Samstag waren meine Mitstreiter mit dem Sound eigentlich zufrieden, ich aber nicht. Ich hatte die ganze Probe über Studio One aufnehmen lassen und noch mit dem Sound im Ohr dann zuhause mal gehört, was wir da so fabriziert hatten. Da ja alles pre-Fader aufgenommen wird klang es natürlich anders und nach ein paar kleinen Eingriffen mit EQ und Kompressoren und minimal Reverb klang das doch alles ganz ordentlich. Nach meinem Empfinden deutlich besser als vorher im Proberaum. Da waren die Stimmen zu dumpf, meine hatte gar keine Präsenz, es war viel zu viel Hall drauf. Das wollte ich doch mal anpacken.

Also fuhr ich gestern eine gute Stunde früher in den Proberaum, fand recht schnell, wie ich die Originalspuren in die entsprechenden Kanäle des X32 zurückschicke und habe zunächst einmal jede Spur einzeln angehört, EQs angepasst, Dynamics angepasst und erstmal den Hall voll runtergeregelt. Natürlich immer nur markante Stellen, so dass ich ständig was zu hören hatte. So habe ich zunächst die 3 Gesangskanäle und dann die 3 Gitarrenkanäle so angepasst dass es mir gefiel. Dann alles zusammen angehört und noch geringfügig die Lautstärken reguliert, so dass man jede Stimme gut hört und jede Gitarre. Dann den Hall wieder ganz sachte aufgemacht und siehe da, mir gefiel es.

Dann kam ein Kollege, der zweite war gestern leider grippig und wir haben ein wenig zu zweit geprobt. Auch der Kollege war ganz begeistert um wieviel besser der Sound geworden war. Denn ich erinner mal, er hatte meinen Mitstreitern bereits in der "schlechteren Version" recht gut gefallen. Aber der Unterschied war sowas von deutlich! Wir waren jedenfalls begeistert.

Während einer Probe wäre so ein Akt gar nicht möglich gewesen (mit einem Soundmann natürlich schon), weil da hat man so viel zu spielen, da kann man nicht mal eben alle muten um eine bestimmte Spur genauer anzuhören. Man würde die Geduld wahrscheinlich gar nicht haben und die anderen sicher auch nicht.

Ob das jetzt gestern schon der Gipfel war? Wahrscheinlich nicht. Denn ich bin ja kein Soundmann, bei mir gilt Versuch und Irrtum. Aber virtueller Soundcheck, das ist für mich jetzt ein Thema, das ich nur empfehlen kann. Wer die technische Möglichkeit hat sollte es probieren. Ich vermute (denn mir fehlt einfach die Erfahrung echter Soundleute), dass bei einem möglichen kleinen Auftritt lediglich eine Anpassung der Summe per EQ nötig sein wird. Wahrscheinlich auch noch der Raumeffekt. Aber die Grundabstimmung der Truppe ist gespeichert und das macht das Leben sicher erheblich leichter als wenn man ständig das Rad neu erfinden muss, weil irgendwer an Knöpfen gedreht hat oder Fader versehentlich verschoben hat.

Und auch die zweite Truppe in unserem Proberaum darf rumstellen was immer sie wollen. Wenn wir kommen und den X32 einschalten, dann rufen wir unsere Scene auf und alles ist so wie man weiss dass es gut war. Natürlich wäre es toll, wenn ein guter Soundmann uns das mal völlig ideal einstellen würde. Aber da sagte ich ja schon, wir haben keinen (und wir kennen nichtmal einen). Immerhin klingt es jetzt richtig gut und wir können unser X32 eigentlich fast wieder vergessen. Nur noch ein- und ausschalten, zumindest solange wir im Proberaum sind.
 
Für unsere kleine Truppe (bisher 3x Gitarre, alle mit Gesang mit Wunsch nach Cajon und Bass) brauchten wir einen Mischer. Ich hatte eine Fender Passport Kompakt-PA, die soweit klanglich und lautstark genug über nur 4 "richtige" Eingänge verfügt plus zwei Stereo-Eingänge, die man evtl hätte mißbrauchen können. Aber auch die wäre ja spätestens beim nächsten erforderlichen Eingang am Ende gewesen.
Zudem war die Klangregelung wirklich nicht mehr zeitgemäß. Nur ein Einknopf-EQ, kein Kompressor, nur ein Reverb... da musste was zeitgemäßes her.

Nach reichich Recherche habe ich mich für ein Behringer X32 Rack entschieden. Preislich noch gerade akzeptabel mit 1475 € und allen von mir gewünschten Features (und noch viel mehr).

Meine Anforderungen waren:
16 Eingangskanäle
Dynamics
Reverbs bzw sonstige Effekte
Recordingfähigkeit
Bedienung per Notebook und/oder Smartphone/Ipad
Insgesamt gute Akzeptanz am Markt (um keine Risiken einzugehen)

Das alles und noch viel mehr fand ich im Behringer X32 Rack.

Es gibt
16 Midas-designed Preamps
6 weitere Klinkeneingänge
jeder Kanal mit 4-fach parametrischem EQ und Dynamics (Gate, Kompressor, die Mikroeingänge mit einzeln schaltbarem Phantompower)
reichlich Routingmöglichkeiten für Subgruppen, Effektwege etc, alles kann nahezu überallhin geroutet werden, man ist da sehr frei.
8 Effektslots und ca 15 verschiedene Effekte (hab sie nicht gezählt, sind eh mehr als ich brauche)
Recording sowohl per USB-Stick als Stereosumme als auch aller Kanäle pre-Fader (über einen anderen USB-Port), also genau was reinkommt, wenn es nicht vor dem Mischpult durch irgendein Gerät bereits beeinflusst wird.

Dann gibt es noch 6 "Aux"-Ausgänge, 8 Ausgänge, USB für Computer, LAN und einen speziellen Ausgang (auch Netzwerkzeugs) für Monitoring, wo jeder Musiker mit einem eigenen Minimixer (spezielles Gerät, irgendwo bei 200 €) sich seinen eigenen Mix aus 16 Kanälen machen kann und noch so ein futuristischer Anschluß, wo man alles zu einem anderen Mischer schicken könnte oder zusätzliche Eingänge anschliessen, ebenfalls irgendwie Netzwerktechnik.

Ich nehme mal an, nicht allzuviel vergessen zu haben... die Möglichkeiten scheinen einen schier zu erschlagen. Aber man muss ja nicht alles nutzen nur weil es möglich wäre...

Das Gerät kann ohne jeden Fader per Druck- und Drehknöpfe bedient werden mit einem Display auf dem man alles gut sehen kann. Aber diese Knöpfe habe ich so gut wie nicht benutzt.Ich habe ein ausgedientes Notebook dran und einen Router dazwischen, mit dem per WLAN auch mein Smartphone mit einer kleinen Software zum Fernbedienen verbunden ist. (Diese Smartphone-Software stammt nicht von Behringer. Die PC-Software schon und eine Ipad App gibt es auch, die mehr kann als meine Smartphone-App.)

Ich bediene es hauptsächlich per Notebook (viele sagen Laptop dazu, daran kann ich mich nicht gewöhnen). Die Software ist übersichtlich und jemand, der schonmal mit DAWs gearbeitet hat kommt da schnell mit zurecht. Leider gibt es nur minimal sowas wie Handbuch. Das stört mich allerdings nicht, die wichtigsten Dinge habe ich schnell mit YT-Videos kennengelernt.

Achso.. der ganze Mischer wiegt 6.5 Kilo, ist bei mir in einem zufällig da vorhandenen etwas zu großem Rack mit Rollen untergebracht.

Einen einigermaßen stimmigen Sound hinzukriegen (laut Mitspielern) war ziemlich einfach, kleinere Nachregelungen bzgl Lautstärke mache ich per Smartphone.

Aber jetzt kommt der Hammer... ich hatte letzten Samstag die Probe mitgeschnitten (mit demselben Notebook, mit dem ich das Pult bediene). Und gestern habe ich mir eine Stunde Zeit genommen, einen "virtuellen Soundcheck" durchzuführen. Also alles Aufgenommene durch dieselben Kanäle zu schicken, vor denen (pre-Fader) sie aufgenommen worden waren. Und jetzt konnte ich in aller Ruhe jeden einzelnen Kanal hören und anpassen und auch die Verhältnisse der einzelnen Kanäle zueinander. Das war schon ein besonderes Erlebnis, denn was dabei herauskam war weit besser als das, was meine Kollegen ja vorher schon gut fanden. Und das kann man natürlich alles speichern und abrufen. Bis zu 100 verschiedene sogenannte Szenen, die wir derzeit natürlich nicht brauchen, weil sich bei 3 Gitarren mit Gesang nicht viele Gründe ergeben, verschiedene Einstellungen zu brauchen. Bisher nicht...

Wer mal am Computer eine Aufnahme gemischt hat, der hat eine Idee davon, wieviel feine Ă„nderungen am Gesamtklang bewirken.

Natürlich ist das X32 irgendwie völlig überdimensioniert für uns. Das kann Dinge, die wir wohl erstmal nicht benötigen. Zählt man aber allein das zusammen, was wir (bzw ich) wollte(n), dann käme man auf mehrere Geräte mit einem Gesamtpreis jenseits der Summe, die ich bezahlt habe.

Fader brauche ich nicht, die sind auf meinem Smartphone. Und wann braucht man die als Selbstmischer ĂĽberhaupt mal? Kaputt gehen die auch nicht, weil es sie erst gar nicht gibt...

Meiner Meinung nach ist das Gerät eine eierlegende Wollmilchsau. Nur spielen muss man noch selber. Wer eine kleine bis mittlere Gruppe "von der Bühne aus" mischen will/muss, der dürfte mit diesem Gerät bestens bedient sein. Den "Soundcheck" macht man einfach virtuell und wenn man vielleicht mal eine Spielpause hat, kontrolliert man mit dem Ipad seinen Mix mitten aus dem Saal heraus...

Aber so weit sind wir noch nicht, wir spielen noch unter (gleichbleibenden) Proberaumbedingungen.
 
Inzwischen hatten wir mehrere Proben. Nach dem virtuellen Soundcheck habe ich nichts mehr verändert, es klingt einfach geil.
Zur besseren Fernbedienung habe ich mir ein Ipad mini bestellt. Ich konnte zwar mit meinem Smartphone ein paar Fader schubsen, was ja sowieso nicht oft vorkommt, aber ich möchte doch auch schon mehr Zugriff haben. Behringer selbst bietet ja derzeit ein Programm für Ipad an, das zumindest weit mehr Zugriff erlaubt als das Smartphoneprogramm eines deutschen Programmierers (also nicht Behringer). Ob und inwieweit Behringer jetzt im Zug der Neuerungen (x18) ein kompatibles Android-Programm bringen wird, kann man schwer sagen. Aber ein Ipad mini fand ich sowieso mal ganz interessant.

Die letzten zwei Male habe ich aber lediglichmal Fader runtergezogen um Kabel an der Gitarre rein- oder rauszustöpseln.

Es ist weitgehend wie ich dachte, gut einstellen und vergessen...
Irgendwann wird man schon aus Neugier mal wieder mehr rumprobieren. Es gibt ja bald die neue Firmwareversion (Beta gibt´s schon) mit neuen Effekten und weiteren Möglichkeiten. Braucht man halt Zeit für...

Insgesamt fand ich die Einarbeitungszeit bis hierher nicht übermäßig. Da hab ich mit normalen Mischpulten schon mehr Zeit verbracht.

(Oben in den zwei Beiträgen wiederholt sich schonmal was. Ich hab die hierher kopiert und hatte beide zu unterschiedlichen Zeiten mit einer unterschiedlichen Forengemeinde im Sinn geschrieben. Daher gibt es inhaltliche Überschneidungen.)
 
Spannender Bericht - ich kann dich verstehen und teile Dein positives Zwischenfazit!
Wir haben in unserer Coverband vor längerem ein Presonus Studiolive 16.4.2 angeschafft. Das war ja das erste digitale Pult mit "Fat Channel" (was die anderen mittlerweile wohl übernehmen, siehe Soundcraft). Ich mache bei den kleinen Gigs den Sound, unser Roadie steht mit dem iPad unten und regelt nach. Das klappt wunderbar und wir haben auch schon des öfteren nach einem durchgespielten Song, in dem die Band sich ihre Monitore eingestellt hat (jeder kann seinen eigenen Aux-Weg übers iPhone regeln), die Band komplett nach Hause geschickt, um in aller Ruhe zu zweit den virtuellen Soundcheck zu machen. Das geht wunderbar, man kann den Drummer ausschalten, wann man es braucht und auch dem Gitarristen den Saft abdrehen.
Aber es gibt ein skurriles Gefühl, wenn man die Aufnahme ablaufen lässt, selbst am eigenen Monitor steht, das iPad in der Hand hat und die Details einstellt, während man sich selbst aus dem Monitor singen und Gitarre spielen hört. Da fühlt man sich schon wie zwei (nicht Jahre, sondern Typen).
Das Presonus gefällt mir von der Bedienung her besser als das Behringer, wegen der Lagers und der geringeren Abhängigkeit vom winzigen Display. Aber die Arbeitsweise ist die gleiche.
 
Ich bin seit Jahren Presonus-Fan gewesen und habe eine zeitlang mit dem Gedanken an das 16.4.2 gespielt. Für mich der negativste Aspekt wurde die Firewire-Schnittstelle. Ich hab kein Notebook mit Firewire oder Schacht für eine Karte und es gibt ausser Mac auch kaum noch mal eins. Wäre also teuer geworden.
Dann war da das recht hohe Gewicht, was im Proberaum allerdings nicht gestört hätte. Und dann kam AI, also ein Zustand in dem ein jetzt endlich (für mich) bezahlbareres Pult eigentlich Vorgängermodell wurde.
Es war also gerade ein guter Zeitpunkt fĂĽr Behringer.
Und dazu kam, dass ich durch DAWs gewöhnt bin, Mischer im Computer zu bedienen.

Was mir heute morgen noch einfiel, man kann die Software des X32 auch ohne Gerät ausprobieren. Klar hört man da nichts, aber man kann die Möglichkeiten checken. Da die Software ja nichts kostet, nichtmal eine Registrierung oder Angabe einer Mailadresse, ist das zumindest mal ganz interessant. Gibt´s für Win/Mac und Linux.

Und wer´s einfacher und billiger will, kann sich das neue X18 mal angucken. Das wird bei knapp 800 € liegen, kann aber wohl ohne Ipad (evtl auch Android) nicht bedient werden und natürlich fehlen ein paar Funktionen. Die meisten meiner Wünsche hätte auch das erfüllen können. Wann es aber wirklich lieferbar ist wird sich zeigen.
Ich behalte mein Rack auf jeden Fall (wäre ja noch innerhalb der Money-Back-Zeit). Wäre das X18 bereits auf dem Markt, mag sein, dass ich es aus Kostengründen vorgezogen hätte.
 
Guter Bericht, danke!
Auch ich bin Presonus 16.4.2- User.
Am X32 gefällt mir letztlich die enorme Gewichts- und Platzersparnis durch die fehlenden Fader (geht ja auch sehr gut virtuell)l.

Das 16.4.2. hat aber halt die Firewire- Anbindung (ich hab einen Mac), mit der Möglichkeit, via Capture sofort Live- Multitracks zu machen.
 
mipooh schrieb:
Und wer´s einfacher und billiger will, kann sich das neue X18 mal angucken. Das wird bei knapp 800 € liegen.....
Wäre das X18 bereits auf dem Markt, mag sein, dass ich es aus Kostengründen vorgezogen hätte.

Danke dir fĂĽr deine Erfahrungsberichte. Das liest sich gut. Ich warte aber erst mal noch ein paar Tage, die Messe kommt ja bald. Das X18 interessiert mich natĂĽrlich auch brennend muss ich sagen zumal wir in der Band gleich vier iPads haben. Ich finde das echt klasse.
 
Auf der Namm wurde das X18 vorgestellt und auf der Webseite ist es auch zu sehen.

@ Doc Line6forum,
Das X32 Rack macht das per USB, eine Software (Tracktion) gibt es auch. Die interessiert mich aber nicht, weil ich Studio One dafĂĽr verwende. Geht aber mit jeder. Reaper wird wohl viel genannt.
 
Oh nettes Teil, nur ...
als jemand der nen PC und ein Handy zum telefonieren hat, frag ich mich ob denn die ganze Chose auf dem nächsten oder übernächsten Ipad noch funktioniert. :kratz: Was Softwareupdates angeht ist B. ja nun nicht so berühmt und die mit dem Apfel schnitzen ja aus Prinzip alle Jahre was Neues damit man alles Alte wegwerfen kann.
(und dann frag ich mich gerade ob ich denn dann der Herr mipoo in Zukunft bei Konzerten des Herrn Magman diskret die Lautstärke runterdrehen kann. Na da wird es sicher ne Sperre geben, dass nicht jedes Ipad mit der Software drauf zugreiben kann)
Ansonsten viel Spass!

P.S. wo sind denn die Grenzen der Sichbarkeit auf den IPads? Auf der Bühne oder für nen FOH Mensch in der Menge? Ok, man sieht die Dinger ja inzwischen öfter statt Notenblätter - sollte also gehen.

r
 
Naja, das ist so ähnlich wie mit Cassettenrecordern, Schallplatten usw.
Irgendwann gibt´s das nicht mehr. Nur ist das fast allen egal, weil es inzwischen sowieso längst ganz andere Dinge gibt. Aber, wer heute unbedingt noch Schallplatten hören will, der findet einen Weg.

Wie bei jedem Netzwerk muss es natĂĽrlich auch etwas geben, was andere daran hindert, mal eben mit ihrem Iphone meinen Mix zu machen. Jeder, der Wlan benutzt, sollte sowas haben.
 
Moin,

bei Digitalpulten gibt es im Amateurbereich zwei fĂĽr mich entscheidende Nachteil:
Es kann nicht mehr jeder bedienen.
Sinnvolle Bedienung ist nur über ein Gerät eines fremden Anbieters möglich.
Mein herkömmliches Analogpult ist von allen Mitgliedern in 5 Minuten verstanden,bzw. in einer Sekunde der Fader runtergezogen wenn es koppelt. You see what you can do!
Da ich nicht immer auf Probe bin, ist das hilfreich.


Aber kommt halt auch auf den Einsatzzweck an. Aufnehmen und Speichern ist schon toll, auch die eingebauten Sideracks sind sehr praktisch.

Viel Spass damit!

Ciao
Monkey
 
Na ich weiss nicht...

Wo ist denn da der Unterschied, ob ich einen Plastikfader runterziehe oder einen auf dem Bildschirm? Oder gar ohne zum Pult/Computer zu laufen am Smartphone oder Ipad?

Wenn es wirklich mal Feedback gibt, woher weiss denn an einem analogen Pult jemand, welcher Kanal nun betroffen ist?
Beim X32 Rack, so wie ich es benutze, kann ich sowohl am Gerät selber als auch auf dem Computer die Meters anzeigen lassen. Da wo es ungewöhnlich hoch ist ist das Feedback, darunter steht die Kanalzahl und darunter sind die Fader...

Und mal im Ernst, wenn es mal im Proberaum so richtig rückkoppelt, dann drehe ich doch erstmal den Master runter, bevor mir die Ohren pfeifen. Und dann muss ich mal drüber nachdenken, was da verkehrt läuft, denn Rückkoppelungen haben ja auch eine Ursache. zB für den Raum ist alles zu laut... ein Mikrofon zeigt fast direkt auf ne Box...

@ Ridimmkilla,
ich rechne mit einer sehr schnellen Entwicklung jetzt. Die Preise für bezahlbare Digitalpulte sind schon ganz schön runter und lass mal das X18 in den Geschäften sein. Mitbewerber werden mitmischen und Analogpulte werden uninteressant für Hersteller und Nutzer.
Das heisst ja nicht, dass man seins nicht noch benutzen kann, bis es irgendwann bei jeder Faderbewegung knackt und rumpelt.
 
mipooh schrieb:
Na ich weiss nicht...

Wo ist denn da der Unterschied, ob ich einen Plastikfader runterziehe oder einen auf dem Bildschirm? Oder gar ohne zum Pult/Computer zu laufen am Smartphone oder Ipad?

Ne - missverstanden :drama: , die Idee das über nen Pad zu machen find ich schon ok - nur dass ich den Behringer schlimmstenfalls wegwerfen kann, weil es für die nächste Generation I-Pads dann am Ende keine Software mehr gibt ... das fänd ich befremdlich. Na gut, mann muss ja sein altes Ipad auch nicht wegwerfen ... :meh:
 
mipooh schrieb:
Na ich weiss nicht...

Wo ist denn da der Unterschied, ob ich einen Plastikfader runterziehe oder einen auf dem Bildschirm? Oder gar ohne zum Pult/Computer zu laufen am Smartphone oder Ipad?

Wenn es wirklich mal Feedback gibt, woher weiss denn an einem analogen Pult jemand, welcher Kanal nun betroffen ist?
Beim X32 Rack, so wie ich es benutze, kann ich sowohl am Gerät selber als auch auf dem Computer die Meters anzeigen lassen. Da wo es ungewöhnlich hoch ist ist das Feedback, darunter steht die Kanalzahl und darunter sind die Fader...

Und mal im Ernst, wenn es mal im Proberaum so richtig rückkoppelt, dann drehe ich doch erstmal den Master runter, bevor mir die Ohren pfeifen. Und dann muss ich mal drüber nachdenken, was da verkehrt läuft, denn Rückkoppelungen haben ja auch eine Ursache. zB für den Raum ist alles zu laut... ein Mikrofon zeigt fast direkt auf ne Box...

@ Ridimmkilla,
ich rechne mit einer sehr schnellen Entwicklung jetzt. Die Preise für bezahlbare Digitalpulte sind schon ganz schön runter und lass mal das X18 in den Geschäften sein. Mitbewerber werden mitmischen und Analogpulte werden uninteressant für Hersteller und Nutzer.
Das heisst ja nicht, dass man seins nicht noch benutzen kann, bis es irgendwann bei jeder Faderbewegung knackt und rumpelt.

Naja, der Plastikfader fĂĽr die Summe ist rot und rechts unten, den findest du notfalls ohne das Solo zu unterbrechen.
Bei unserer Probe ist die Musik vorrangig. Es wird hauptsächlich laut rum gedengelt, damit es uns Spass macht. Mein Co Gitarrist ist zwar Luft- und Raumfahrtingenieur, aber Musik macht er mit Gitarre/Kabel/Marshall. Ein TS-9 war zuviel Effekt...

Das einarbeiten in ein neues Gerät ist spannend, ich finde die Möglichkeiten auch toll, aber für meine derzeitige Band wäre das der technische Overkill, und macht alle abhängig von nur noch einer Person. OK, bei uns wäre das ein Nachteil.

Und Riddi hat schon die Lebensdauer von Tablets angesprochen...

Meine alte Band hat vor 20 Jahren ein Zeck Mischpult gekauft. Steht immer noch im Proberaum, tut immer noch, und kann sogar von dem Sänger bedient werden. Ohne Bedienungsanleitung. So würde ich das auch von meinem aktuellen Pult erwarten.

Aber trotzdem viel Spass mit deinem Rackmischer. WĂĽrden wir aktiver auftreten und aufnehmen und unsere eigene PA haben wollen, wĂĽrde ich auch darĂĽber nachdenken.

Ciao
Monkey
 
Übrigens... bei mir ist das auch reines Hobby und wird voraussichtlich hauptsächlich im Proberaum stattfinden.
Allerdings hatten wir kein Mischpult (bzw ein gebrauchtes MX 8000, das allerdings ĂĽberall knackte, und lass so ein Ding mal auseinandernehmen und wieder zusammenbauen...).
Klar hätte man auch eins für 250-300 € kaufen können. Aber ich wollte ganz gern alles in einem haben und auch aufnehmen können.
Ich brauchte auch noch keine Gebrauchsanweisung, gibt´s auch in Deutsch gar nicht...
 
Danke fĂĽr den Bericht.
Ich finde die gesamte Produktreihe ganz weit vorne. Obwohl ich nie großer Fan der Marke war. Aber was man hier für die Kohle an Möglichkeiten bekommt, ist schon echt phänomenal. Alleine die fast vollständig intuitive bedienbarkeit ist der Hammer, wenn man das z.B. Mal mit nem Yamaha 01V96 vergleicht...

Ich habe erst neulich noch einen Freund fĂĽr eine BĂĽhnen-Festinstallation erfolgreich zum groĂźen x-32 geraten.

Die Rack Version finde ich auch sehr spannen, zumal die iPad App wirklich klasse und ĂĽbersichtlich gemacht ist. Ich habe noch nicht in der Praxis damit gearbeitet, aber ich kann mir vorstellen, dass man die Hardwareregler kaum vermisst.
Vor allem für kleine und enge Venues kann ich mir das richtig gut vorstellen. Man muss keinen FOH Platz einrichten und keine Strippen quer durch den Raum ziehen (solange man als Mischer auf Kopfhörer uns separate Monitore verzichten kann).
Sowas hätte ich mir vor ein paar Jahren mehr als einmal gewünscht.

Viel SpaĂź mit dem Ding.
Vielleicht macht ja mal jemand A/B vergleiche mit anderen Pulten, Preamps und Interfaces, wie die Signalqualität so ist? :)

GruĂź
.gurki
 
Nachdem nun wieder eine Zeit vergangen ist, möchte ich noch kurz berichten, was so an Veränderungen noch kam.

Zunächst hatte ich neulich ein Ipad Mini 2 gekauft. War so ein Sonderangebot inklusive einer Männermodezeitschrift (für den Papiermüll), war aber insgesamt gut 40 € günstiger als das Ipad Mini allein.
Die Ipad App ersetzt derzeit vollständig den Computer, der allerdings für Aufnahmezwecke noch dort steht. Die Bedienung per App ist einfach super. Mit einem für meine Begriffe etwas teuren (29 €) Halter für den Mikroständer ist es sehr bequem.

Zweite Änderung war der Kauf eines Kopfhörerverstärkers. Der ist stereo, hat 4 Kanäle und auch 4 Stereoeingänge. Deshalb habe ich 3 davon (wir sind drei) mit den Aux-Ausgängen belegt und jeder kann seinen eigenen Mix machen. Funktioniert auch, finde ich persönlich aber nicht wirklich gut. Denn den Gesamtmix kriegt man so natürlich nicht mit. Ich bevorzuge seit zwei Proben eben den Gesamtmix. Mich selbst höre ich gut genug und vor allem kriege ich von den anderen viel genauer mit was sie spielen bzw singen als das mit Außengeräuschen der Fall wäre. Deshalb habe ich auf dem vierten Kanal jetzt den Monitorausgang angeschlossen. Inklusive Kopfhörerausgang des X32 Rack könnten also 5 Leute den Gesamtmix per Kopfhörer hören bzw 3 davon könnten alternativ einen Individualmix hören.
Alle können übrigens frei wählen (ausser am Kopfhörerausgang des X32 Rack), welchen Kanal sie hören wollen.
Den Kopfhörerverstärker - sicher nicht bester Qualität - habe ich nach Rücksprache mit einem Mitarbeiter von T gekauft, Millenium HP 4 für schlappe 59 €. Hätte der mir gesagt, ich müsste unbedingt einen für 300 € nehmen, hätte ich das wohl auch getan. Aber der reicht wirklich aus. Mit meinem DT770Pro klingt das noch eine gute Ecke besser als über die Boxen, die man eigentlich gar nicht mehr bräuchte...
Wer es also leise braucht, oder wer keine gute Proberaumakustik hinkriegt, für den ist sowas eine tolle Lösung.
Voraussetzung ist natürlich, dass alles über die PA geht. Für mich ist das seit vielen Jahren völlig ok. Ich hab jahrelang auch E-Gitarre mit Modeling ins Pult gespielt ohne etwas zu vermissen.

Als letztes habe ich kürzlich auch die Stereo-Aufnahmefunktion direkt auf USB-Stick ausprobiert. Das war auch sehr ermunternd. Wenn der Mix sowieso schon stimmt, ist das durchaus möglich und als Probemitschnitt sowieso aussagekräftig genug. Man hört halt die Fehler... Klangmäßig war das mit Multiband-Kompressor aus Studio One völlig ok. Hätte ich evtl von vornherein etwas höher aussteuern können.

Die Software-Updates von Behringer habe ich noch nicht installiert, auch wenn mich da einiges reizen könnte. Der Grund, es ist noch Beta. Die paar Wochen bis zur Final kann ich bequem abwarten und dann interessiert mich mal, was so ein 100-Band RealTimeAnalyser mir so sagt, was für Presets die Mixerprofis so gebastelt haben und welche neuen Effekte mir jetzt noch zur Verfügung stehen.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung für das Rack und auch mit den beiden "Erweiterungen". Frag ich mich nur noch, ob ich mir jemals so gute Boxen leisten kann, die den Sound auch so rüberbringen können wie er derzeit aus dem Kopfhörer kommt... das wäre bestimmt ziemlich kostspielig...
 
Moin,
am Wochenende hatte ich Gelegenheit, mal wieder mit meinem Bruder über Musik Equipment zu babbeln. Dabei kamen wir auch auf das X32 Rack. Mein Bruder ist begeisteter User eines Behringer Digitalpults der ersten Generation, als Schweizer Taschenpult für alle Anwendungen. Früher hat er auch mal eine Zeit professionell PA gemacht, hautpsächlich Ton, und durchaus auch große Sachen. Über das X32 meinte er, es sei als Livepult nicht zu gebrauchen, da die Wege zu lang seien, um etwas auf dem Tablet schnell zu erreichen, bzw. seien nicht alle Kanäle gleichzeig angezeigt. Für ihn ein Killerkriterium. Ja, er kennt die App, darauf hat er Bezug genommen.

Was meinen die User dazu? Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Oder benutzt ihr das alle ohne Ton-Ing?

Ciao
Monkey
 

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