[Review] Squier J. Mascis Jazzmaster

gitarrenruebe

Power-User
20 Okt 2005
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Huhu,

hier hatte ich ja berichtet, dass ich eine 2nd hd Squier J. Mascis zum vernünftigen Gebrauchtkurs erstanden habe.

Tatatataaaaaa, die Mascis kam heute:
Nachdem die Kommunikation mit dem Verkäufer eher holperig (aber nicht unfreundlich) war, wurde es kurzzeitig für mich schwer, geduldig zu bleiben:

Erst war der Gute für ne Woche weg, dann konnte er erst Tage später auf der Bank schauen, ob meine ÜW da ist, dann wieder Tage später:
Hups, die Gitarre hat ne Macke an der Elektrik, ich überweise zurück.
Ich dann: Tausch doch um, und schick mir die reparierte oder umgetauschte. Hatter zugesagt ...


... und auch gemacht:
Niegelnagelneue Gitarre & Bag für einen fairen Preis. Von einem Verkäufer, der nett und zuverlässig, aber auch ein Schnarchzapfen erster Kajüte ist ...

So, dann schau mer mal, was das die Gitarre im Werther´s Echte Outfit mit der Goldkante so kann:

Erster Eindruck:
Prima Gitarre, wesentlich wertiger, als man vermuten könnte! Gutes Setup (da muss man gar nix machen!), gute Verarbeitung, guter Fretjob.
[img:800x600]http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/11053.jpg[/img]

Die Tuner tausche ich eh gegen Lockteile, und die Bridge rappelt bissi.
Wobei das Rasseln gerade bei der Gitarre irgendwie Charme hat.
Naja, ich hab hier auch noch ne Duesenberg Steelsaddle-Bridge rumliegen und ist ja auch schnell getauscht, um mal den Unterschied zu hören.

Das Gold Anodized Pickguard wollte ich ja runtertun, jetzt gefällt mir das aber dummerweise ganz gut :shock: . Bleibt erstmal, aber irgendwie ruft es leise von weit weg: Brown Tortoise ...

Die PUs sind ok, aber da geht sicher mehr. Die werden eh nur getauscht, wenn ich was brummfreies finde, das auch klingt und bezahlbar ist. Bis dahin bleiben die Originalteile drin, die tun das, was sie sollen.

Den Rhythm-Circuit braucht kein Mensch, der macht fett und dumpfig: Wenn ich will, dass es so klingt, kann ich ja noch die Decke über den Amp werfen. Aber immerhin, dieser Sound wäre auf Knpfdruck parat (bei so Sachen wie "American Woman" könnte das schon wieder nützlich sein).

Die Gitarre wiegt ca. 3,7 kg, kein Leichtgewicht, aber meine Teles sind ähnlich vom Gewicht, also für mich insofern alles im grünen Bereich.

Lustigerweise spielt man auf dem Hobel automatisch andere Licks, als wenn man zB ne HSS-Superstrat in der Hand hat. Geschrabbel, Fuzziges, Black Keys ... halt alles so Kram, was der muelrich zum Weglaufen finden würde (also glaube ich). Definitiv keine Frickel-Gitarre. Rüpelriffs aus dem Unterarm, Surfiges, Crunchy Nuts ...

Erstes Honeymoon-Fazit:
Prima Ergänzung zu meinen Teles und der Gina.
Zum Schnuppern ins Thema Jazzmaster gute Einstiegsdroge.
Nix für Shredder und Frickler.

Muss man Pimpen?
Kann man, aber muss man nicht - und wenn, dann:
Bridge & PUs. Wäre aber sowas wie Sahnhäubchen setzen, und nicht wesentliche Mängelbeseitigung.
Die Tuner sind ok, ich hab halt ne Macke mit den Lockdingern.

So, ich geh jetzt n bisschen alte Joe Jackson Sachen von der "Look Sharp" daddeln ...
 
V-Mann schrieb:
Klasse Gitarre "so wie sie ist".

Viel Spaß mit dem Teil!!!

Ja, die ist cool - das waren so meine ersten Eindrücke.
Das Gewicht stört MICH nicht, und der Trockensound stimmt.
Setup bei meiner war echt TOP.
Was ich bzgl. der PUs geschrieben hab, wäre wie gesagt "die Sahnehaube".
Und die Bridge funzt, es ist halt eine mit der Rappelfeder, da ist Luft nach oben. Aber auch hier: Es funzt und klingt, aber es geht halt noch besser.
Alles in allem ein dolles Ding mit Charakter und Charme!
 
schocka schrieb:
Moin Rolf,

danke für den Bericht...und bei dieser Kategorisierung hier

gitarrenruebe schrieb:
... halt alles so Kram, was der muelrich zum Weglaufen finden würde (also glaube ich).

musste ich ja doch etwas schmunzeln :-D

Grüße,
Andreas

....und zumindest ich weis dann auch bescheid um was es geht :lol:

Danke für dein Review Rolf. Wie immer köstlich zu lesen und wenn man dich kennt hört man dich dabei babbele ;-)

Ich habe vor Jahren ja auch mal das Verlangen nach einer Jazzmaster, nachdem ich vor etwa 20 gefühlten Jahren eine Blade JM hatte die sehr geil war. Ich hatte dann eine 7 Japan zum guten Kurs bekommen welche in etwa mit deinem Modell Einklang fand was das Design und die Farbe betrifft - wunderschön anzuschauen.
Man kennt mich hier als Bastler und Tüftler und es dauerte auch nicht lange bis die Gitarre u.a. neue Pickups bekam. Das waren welche von Seymour Duncan. Sehr lohnenswert, oder eben auch nicht. Letzteres weil ich diese Gitarre nicht lange hatte weil sie eben doch zu speziell war/ist. Ich an deiner Stelle würde sie genau so spielen wie sie ist und wenn sie die Stimmung gut hält auch die Originalmechaniken drauflassen.

Ansonsten viel Spaß mit dem Teil und bei den Jackson Riffs :cool:
 
Ja, die gefällt mir... :)
Hatte ich ja neulich im anderen Thread schon gesagt...
Vielleicht sollte ich auch mal wieder eine probieren.

Und das mit 'Look Sharp' gefällt mir auch. Ist aber eher keine Jazzmaster- Baustelle.
Das wäre eher der frühe bis mittlere Elvis Costello....

Ach, ich glaub, ich brauche auch eine!
 
Doc Line6forum schrieb:
Und das mit 'Look Sharp' gefällt mir auch. Ist aber eher keine Jazzmaster- Baustelle.
Das wäre eher der frühe bis mittlere Elvis Costello....

Ach, ich glaub, ich brauche auch eine!

Mmh, ok, ist "original" sicher eher Strat. Aber war echt so:
Jazzmaster ausgepackt, Schraddel-Daddel, und automatisch kam "One more Time", danach dann irgendwie gleich bei "Sunday Papers" gelandet.
Kurz: Das Ding ist eigen und inspiriert.

Ich hab zwei Kleinigkeiten gepimpt:
Locktuner und anderen Stringtree.
Rest bleibt so wie' s ist, coole "andere" Geige.
 
So, ich hab mich heute mal 3 Stunden mit meiner "JM" beschäftigt, und auch mal mit meinen anderen Gitarren verglichen:

Schon trocken tönt sie deutlich anders. Das Höhenspektrum ist verschoben, da wo Teles und Gina twangen und schimmern, da ist die Jazzy dicker, hat dann aber den Loudness-Faktor, ganz oben und ganz unten kommt dann noch was.
Insgesamt ist das seeehr interessant und eigenständig, es rockt!
Ich hab mich heute erwischt, wie ich auf einmal, nach einiger Zeit clean mit Hall, Delay und Tremolo auf einmal mit einem ziemlichen Brettsound "Stand up und Shout" von Dio mit dem zahnbelagsfarbenen Goldzahn gebrettert hat ... :shock:

Und: Das Luder fühlt sich so an, als würde sie ständig hauchen:
"Ja, genau Cherie, da noch ein bisschen mehr .... jaaaaa ...."

Heute sage ich, die bleibt länger ... fragt mich mal in einem halben Jahr!
Fakt ist, dass das PLV sensationell ist!
Mehr Gitarre fürs Geld wird schwierig ...
 
Moin Rolf,

"Stand up and shout" auf 'ner Jazzmaster ist ja auch eine putzige Vorstellung :lol:

Das klingt auf jeden Fall alles sehr interessant und auch wenn ich - wie neulich schon erwähnt - eine JM in candy apple red bevorzugen würde, mal schauen, wie ich reagiere, wenn mir so eine Squier auch mal günstig vor die Flinte läuft...

Viel Spaß damit!

Grüße,
Andreas
 

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