Strat klingt anders nach dem Neubundieren ....

A

Anonymous

Guest
Hi

Ich habe vor einiger Zeit meine Lieblingsstrat (eine 56er Fender HeavyRelic) neu bundieren lassen.

Gemacht wurde das von einem sehr guten Gitarrenbauer. Der Job ist also perfekt gemacht. Anstelle der Fender Dunlop 6105er BĂĽnde habe ich mir Jumbo-BĂĽnde montieren lassen ( zwar nicht die Dunlop 6100er , sondern das deutsche GegenstĂĽck von Wagner)

Problem: Die Gitarre klingt jetzt viel dünner wie vorher, nicht mehr so holzig, und sie hat nervige Höhen bekommen , die sie vorher nicht hatte.

Ich kann das gut beurteilen, da ein Freund von mir ebenfalls eine baugleiche 56er hat, die aussnahmesweise (selten genug) 1:1 zu meiner 56er geklungen hat (vor der Bundierung)

Jetzt hab ich den Salat: die Gitarre spielt sich jetzt wunderbar , aber klingt nicht mehr so wie ich möchte. Ich dachte zuerst , ich müsste die Start wieder einspielen , aber es ändert sich in der Richtung nichts.

Komisch, woran liegt das ?

An den dickeren BĂĽnden wohl kaum , oder ?
(habe schon Strats mit Jumbo-BĂĽnden gespielt , die holzig und fett geklungen haben)

Habe im Verdacht , dass vielleicht das Material der Wagner BĂĽnde ein anderes ist als das der Dunlops....

... oder liegt es vielleicht an der Form der BĂĽnde .... bei den Fender Relics werden ja die BĂĽnde schon etwas flacher gemacht von vornehererein ...

Danke , GrĂĽsse, highgear

...vielleicht sind jetzt Spannungen drin und ich sollte sie einfrieren lassen ... :? ...oder hätte ich das jetzt nicht schreiben sollen ....
 
...dafür kann es eigentlich nur 2 Gründe geben (vorausgesetzt, es ist nichts anderes verändert worden...s.u.):

-Anderes Bundmaterial (härter)
-Andere Bundkronen (je flacher, um so undefinierterer Saitenauflagepunkt. Das kann im Extremfall sogar zu Sitar ähnlichen Effekten führen. Andererseits kann eine sehr spitze Bundkrone die Höhen forcieren.)

Ich wĂĽrde die BĂĽnde evtl. noch einmal abrichten lassen, nachdem ich das Problem geschildert habe.

Der PU-Saitenabstand bzw. die Hals-/Saitenlageneinstellung ist nach der Neubundierung nicht verändert worden?
 
Einfach mit dem Kumpel tauschen, er muss es ja nicht merken.

*scnr*
 
Ich tippe auch auf härteres Bundmaterial. Edelstahlbünde klingen ja auch anders als Neusilber (und auch da gibt es ja x Rezepturen).

Das Jumbo-Format wĂĽrde ich jedenfalls nicht dafĂĽr verantwortlich machen.
 
Hallo,
kann die beschriebene Veränderung eventuell an den neuen Saiten liegen? Wenn man nicht sehr oft Saiten wechselt,sondern gern auf alten spielt,weil es dann nicht so stringent
klingt,kann es schon mal passieren,dass man bei neuen,auf Diese empfindlich reagiert-dazu kommt noch das psychologische Moment und die Erwartungshaltung im Bezug auf die
Neubundierung.
Ich favorisiere auch die JUMBOS (6000),welche ich oft, nach den JD 6105-ern eingebaut habe und es kam nie zu einer relevanten Veränderung im Sound.


Neulich habe ich meinem Tele-Korpus eine neue Lackschicht spendiert und danach war der Sound adäquat zu dem,was Du hier beschrieben hast,da ich die alten Saiten noch hatte,
zog ich Diese wieder auf und der warme Sound war wieder da.

GruĂź
 
Interessanter, aber auch etwas beängstigender Vorgang.
Ich drĂĽck die Daumen, dass das wieder besser wird.

Ich hatte bei einer Tele von vintage auf Jumbo gewechselt und klanglich (zum GlĂĽck) nichts festgestellt.
 
Hallo,

"man sagt", dass die Einstellung des Trussrods klangliche Auswirkungen habe. Der wird wird jetzt anders eingestellt sein.

Einen Versuch ist das wert, eine Achteldrehung zu probieren.

Dass der nicht fĂĽr die Klangeinstellung da ist, weiĂź ich auch. Probieren wĂĽrde ich es aber.

GruĂź

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
"man sagt", dass die Einstellung des Trussrods klangliche Auswirkungen habe. Der wird wird jetzt anders eingestellt sein.

Einen Versuch ist das wert, eine Achteldrehung zu probieren.

Dass der nicht fĂĽr die Klangeinstellung da ist, weiĂź ich auch. Probieren wĂĽrde ich es aber.

Ich wĂĽrde auf jeden Fall diesen Gedanken hier weiterverfolgen:
Guitarplayer schrieb:
highgear schrieb:
Gemacht wurde das von einem sehr guten Gitarrenbauer.

Und was sagt der dazu? Wäre meine erste Anlaufstelle...
 
Hi

Vielen Dank fĂĽr Eure Meinungen.

@guitarplayer: Als erstes hatte ich den Gitarrenbauer gefragt , seine Antwort war in erster Linie, dass so eine Bundierung Stress fĂĽr die Gitarre bedeutet und man sie deswegen nochmal etwas einspielen muss. Das habe ich aber getan, das wird es also nicht alleine sein.

@ Tommy und Ferdi : Ich denke auch, dass es vielleicht das Bundmaterial ist ...aber das es soviel ausmacht hätte ich dann nicht gedacht.

Interessant finde ich ja den Ansatz von Tommy mit der Bundkrone ... vielleicht ist das deswegen so, dass bei Fender Relics die Bünde schon nachträglich flacher gemacht sind ..das das eben einen wärmeren (vintage) Ton gibt.

Schnabelrocks Idee mit meinem Freund zu tauschen ...haha, gute Idee, aber dann hab ich ja wieder die 6105er ;-) ...und er wĂĽrde es merken :)

@guitarman1962: ich spiele seit fast 30Jahren D'Addarios und wechsle die Saiten 1-2x im Monat ...auweia , haben die schon Geld an mir verdient ...daran liegts dann mal nicht ....

@Rolf : Nein , die GrĂĽne war es nicht, dass ist meine 2tliebste , eine 57er HSS ...die mit der es passiert ist, ist eine 2 tonesunburst 56er SSS ...

@univalve: vielleicht hast Du wirklich genau das gleiche Material bekommen ...

@ollie: ...ja , das Thema Frosten musste ich reinbringen...das ist ja gerade aktuell im Forum.... allerdings hab ich mal bei Session gefrostete und nicht gefrostete Teles gespielt ...irgendwie haben alle ok geklungen ...ich glaube, dass die Streuung baugleicher Gitarren so gross ist, dass man sowas wirklich nur beurteilen kann wenn man das selbe Instrument (was man gut kennt) vorher und nacher hört...oder eine findet die gleich klingt ...so wie die Strat von einem Freund von mir ...in diesem Fall würde ich das Experiment gerne machen ...ist mir allerdings zu teuer .... und vielleicht gefällt mir die Veränderung ja ebensowenig wie meine Neubundierung ...

@Tommy und Erniecaster: guter Ansatz ..das mit der Halseinstellung (Trussrod) werde ich mal probieren ..das ist ein Versuch Wert....

@setneck: nein .... wenn es so wäre , dass sie wie vorher klingt würde ich das frosten aber machen ...dann wäre es mir das wert

Danke, lg, highgear
 
Hallo highgear,

ich würde ja erst einmal auf deine nun zwangsweise veränderte Spieltechnik tippen: Höhere Bünde = weniger Kontakt zum Griffbrettholz. Scalloped fretboards klingen m.E. auch deutlich dünner.

GruĂź
Frank
 
highgear schrieb:
... oder liegt es vielleicht an der Form der BĂĽnde .... ....

Hast du die Saitenlage an die höheren Bünde angepasst?

Falls nein könnte das einen höhenreicheren Klang erklären (wenn die Saiten bei scha-wingen nun mehr als vorher gegen die höheren Bünde rasseln).
Und das zusammen mit frischen Saiten, das kann den Klang schon verändern.

Probiere es vielleicht einfach mal aus.

Tschö
Stef
 
Kann das nicht am Setup liegen. Zum Bundieren wird sicher der Hals abgeschraubt und zum SchluĂź die Gitarre neu eingestellt. Bist du sicher, daĂź es hier keine Abweichungen zum Originalzustand gibt? (z.B. beim Saitenabstand der Pickups)

GruĂź
jock
 
Sollten die Bundschlitze nachgesägt worden sein - weil die neue Bundform das erfordert hat - wäre das natürlich ein wesentlicher Eingriff in die Statik des Halses und könnte als Erklärung von vielem dienen.
 
In der letzten Woche haben wir eine Gibson Hummig Bird neu bundiert. Hatte vorher völlig runter gespielte medium Frets und war eine matte Maus. Ich war selbst überrascht, wie viel Brillanzen der extra harte Spaghetti Draht aus der alten Schachtel geholt hat. ALLE waren überrascht. Aber Veränderungen machen meist nur Ärger! Die Obertöne machen alles genauer: Intonation, Fingersatz, Technik.. und sie fordern Gitarristen an einer Stelle, auf die sie oftmals keine Lust haben: Sich einlassen und anpassen.
 
Hi

@Lowbudget ... das kann es nicht sein , da ich 6100er ebenso wie 6105 gleichermassen gewöhnt bin ... apropos Scalloped ...ich hatte ne Scalloped mit 6000er Bünden und das war die fetteste Strat die ich je hatte ... ist wohl immer die Kombination aus allem ....

@nichtdiemama: ...es stimmt schon , die Saiten rasseln etwas mehr am Griffbrett wie vorher ...aber eigentlich habe ich das ganz gerne bei einer Strat ...gehört für mich zum Stratsound dazu ... aber stimmt schon, könnte hier eine Rolle spielen ...

@Jock: ...ja , das kann sein ... das kann ich ja leider nicht nachvollziehen ... das setup ist sicherlich leicht anders ....

@ferdi:... sicherlich ist etwas am Sattel gemacht worden ...aber das es so einen Einfluss hat ...hui...

@W°°:... Problem ist das ich weiss, dass eine baugleiche Gitarre mit Jumbos nicht so klingen muss...eine Fender mit 6100er wie mit 6105er kann gleich klingen (und muss nicht wie jetzt so dünn und plärrig in den Höhen sein)... deswegen wollte ich auch nur die Bünde nach meinen Vorlieben und nicht den Sound verändern ...deswegen spiele ich auch keine Suhr oder Tyler (was ich auch schon alles hatte) ...

Vielen Dank für Eure Einschätzungen ... vielleicht schaffe ich es ja am 30.08 ...dann bringe ich das Paddel mal mit ...

...und sobald ich mal etwas Zeit habe und etwas verändere an der Strat , werde ich berichten :)
 
Durch eine Neubundierung, neue Saiten und einer Neueinstellung der Gitarre,
kann sich das Ausschwingverhalten der Saiten ändern, was sich klanglich bemerkbar macht.
Beispielsweise haben neue Saiten keinen Schnodder und keine Belag aus Erdbeermarmelade drauf und schwingen und klingen deshalb anders.
Erst mit Schnodder auf der Saite klingt es vintagemäßig. :cool:
Bei einer Neubundierung und Neueinstellung ändert sich u.U. die Saitenlage insgesamt bzw. auch die Höhenverhältnisse zwischen den einzelnen Bünden. Dadurch kann die Saiten eher oder eben weniger an Bünden während des Spielens aufschlagen und somit anders schwingen und somit anders klingen.
Dies hat nichts mit dem Bundmaterial, oder Stress der Gitarre zu tun.
Dies wird übrigens ausführlich in Prof. Zöllners Buch experimentell nachgewiesen und besprochen...
 
ich hab mal gelesen, daĂź ein gewisser Neil Young seine alte Gitarre mit bis zum Holz heruntergespielten BĂĽnden neu bundiert auch nicht mehr mochte.
Es hat diese dann wieder bis zum Holz runter abrichten lassen, und dann passte Sie ihm wieder.

Du bist nicht allein.

Aber ich würde mich auch drauf einlassen, vielleicht die Höhen am Amp bißchen runterdrehen, oder so.
 
schorschla schrieb:
Durch eine Neubundierung, neue Saiten und einer Neueinstellung der Gitarre,
kann sich das Ausschwingverhalten der Saiten ändern, was sich klanglich bemerkbar macht.
Beispielsweise haben neue Saiten keinen Schnodder und keine Belag aus Erdbeermarmelade drauf und schwingen und klingen deshalb anders.
Erst mit Schnodder auf der Saite klingt es vintagemäßig. :cool:
Bei einer Neubundierung und Neueinstellung ändert sich u.U. die Saitenlage insgesamt bzw. auch die Höhenverhältnisse zwischen den einzelnen Bünden. Dadurch kann die Saiten eher oder eben weniger an Bünden während des Spielens aufschlagen und somit anders schwingen und somit anders klingen.
Dies hat nichts mit dem Bundmaterial, oder Stress der Gitarre zu tun.
Dies wird übrigens ausführlich in Prof. Zöllners Buch experimentell nachgewiesen und besprochen...

Hallo,

Manfred Zollner hat viel geschrieben. Meiner Ansicht nach unlesbar, da man laufend die Augen verdrehen muss...

GruĂź

erniecaster
 
Frag mal, ob er die Bünde festgeklebt hat. Wäre eine Erklärung.
 
Wenn die Gitarre nun mehr Höhen hat, die dir nicht so gefallen, könntest du es ja mal mit Nickel Saiten probieren. Das macht die Höhen deutlich milder
LA
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten