Neues von der GeflĂĽgelfarm

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Anonymous

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Verehrtes Kollegium,

nach langer Weile und viel harter Arbeit schwenkt unser kleiner Piepmatz nun langsam aber siegessicher auf die Zielgerade ein. Am 07.November ist es dann endlich soweit und unser neues Album darf aus den Regalen des gut sortierten Musikdatenträgereinzelhandels gerissen werden.

Um, vor allem uns selbst, die Wartezeit ein bisschen zu verkürzen, haben wir ein paar Häppchen vorbereitet.

Los geht's mit Teil 1 unserer kleinen Doku, die wir vor Ort geschossen haben.
Wer mag, darf gerne mal reinschauen...


[youtube]http://youtu.be/ZhrODiOVNSk[/youtube]
 
Hi!

Die Single lief heute auf WDR4 mit ein paar warmen Worten der Moderatorin.

GruĂź

e.
 
Huiiii... Vielen Dank fĂĽr das nette Feedback so far. Freu mich sehr.

Weils so schön war, hier dann auch direkt Teil 2.
diesmal mit noch mehr Studioimpressionen, mehr Musik, mehr Musikern und unser Produzent darf sich auch mal ein bisschen produzieren.

[youtube]http://youtu.be/Zh3CR1hHjOU[/youtube]


Unsere keine Doku ist nicht so Nerdorientiert und fachschinesischlastig ... Ein technisch basiertes Making of haben wir leider grad nicht anzubieten.
Bei konkreten Fragen erteile ich aber natĂĽrlich gerne Auskunft. ;-)
 
GurkenpflĂĽcker schrieb:

Tolle Doku, die Euch sehr sympathisch und authentisch 'rüberkommen lässt. Macht Lust auf mehr... Freue mich auf Eure Platte! Geile Erfahrungen, die Ihr da sammels könnt. Ich bin neidisch!
 
Tolle Doku, wirklich. Ich meinte auch kein Fachchinesisch, ich meinte eher so ein biĂźchen Berichten darĂĽber, wie die Produktion abgelaufen ist, das Arrangieren der Songs, die Entscheidung, welche Gitarre fĂĽr welchen Part, oder ob nicht doch lieber hier nur Gesang, keine Gitarre usw.
Und wer hat diese Videos gemacht? Mir gefällt die Kameraführung und der Schnitt sehr gut!

edit: in der Tat, ihr kommt super sympathisch rüber! Da gönnt man es euch noch mehr!
 
therealmf schrieb:
...ich meinte eher so ein biĂźchen Berichten darĂĽber, wie die Produktion abgelaufen ist, das Arrangieren der Songs, die Entscheidung, welche Gitarre fĂĽr welchen Part, oder ob nicht doch lieber hier nur Gesang, keine Gitarre usw.
Und wer hat diese Videos gemacht? Mir gefällt die Kameraführung und der Schnitt sehr gut!

Ok, dann hier mal ein kompakter Abriss der Produktion:

Alle Songs waren grundsätzich fertig komponiert und arrangiert, bevor wir los sind.
Die ersten Tage haben wir mit Vorproduktion verbracht. In unserem Falle hieĂź das: Tempo festlegen, Feintuning des Arrangements (Widerholungen, breaks, Drops und so was) der Melodie und des Zentralen Gitarrenparts ... also alles, was wichtig fĂĽr die Band zur Orientierung ist. Das dann als Demos fĂĽr die band zum Klick aufgenommen.

Danach: Studiobegehung und Meeting mit Engineer ... Hier haben wir besprochen, welchem Klang wir wollen und wo die reise hingehen soll, damit er dann das richtige Setup und Mikros fĂĽr die Live Session aussuchen kann.

Nächster Schritt: ein Tag Probe mit der Band (Drums, Bass, Tasten, 2. Gitarre, Utility (Mando, Banjo, Fiddle, Dobro... ) Ein paar Songs anspielen, Visionen und Ziele besprechen.
Dann: 3 Tage live recording der Basics im großen Studio mit der gesamten Band. Pro song ungefähr so: Demo angehört, Ideen besprochen und getestet ... so lange bis alles nach unserem Geschmack war :), dann Aufnahme, bis wir einen Take hatten der richtig war, da dann kleine Fehler ausbessern und auf zum nächsten Song..
Gitarren habe ich so ausgesucht: Entweder hatte ich eine klare Vorstellung welchen Sound ich will und wie ich den erreiche. Dann habe ich die entsprechende Gitarre genommen und nur dann was anderes probiert, wenn es nicht funktionierte.
Bei anderen Tracks war ich mir nicht sicher, dann habe ich einfach alle in Frage kommenden Gitarren nacheinander getestet und der Herr Producer hat in der Regie blind nach Sound entschieden. Da kamen teils sehr interessante Sachen bei raus :)

In den Wochen darauf haben wir Vocals und Overdubs im kleinen Studio gemacht. Teilweise ein paar Akustikgitarre neu eingespielt die zu viel Drums drauf hatten. Besonders viel Zeit haben wir uns bei der Auswahl der richtigen Vocal Mikros gelassen, damit jeder "seinen" Sound bekommt und haben alle Vocals dann jeweils mit der gleichen Kombi aufgenommen um Homogenität zu gewährleisten. Den Gesang "richtig" zu machen, war wahrscheinlich das aufwändigste der gesamten Produktion, da wir so wenig wie nur eben möglich Vocal processing à la Melodyne etc. verwenden wollten.
Bei den Instrumental overdubs waren wir extrem Sparsam und haben nur das nötigste drübergespielt und mehr Wert auf das "was" und den Sound gelegt. Sollte ja zum Schluss immernoch live und organisch klingen.

Dann gab es einen zwei wöchigen Break in dem wir nur die Premixe abgehört und geprüft haben, ob alles "richtig" klingt. Danach gab es ein paar kleine Reparaturen und bei ein paar Songs neue Vocals, weil wir nicht zufrieden waren.
Danach wurde gemixt. Dabei waren wir min. alle 2 Tage beim Engineer im Studio und haben die Ideen und Änderungswünsche mit ihm direkt vor Ort besprochen und umgesetzt. Das war sehr effektiv und vor allem immens lehrreich, denn wenn Dir jemand Kompetent und geduldig erklären kann was er da tut und warum, machen manche Mixentscheidungen, von denen man anfangs nicht so begeistert war, plötzlich total Sinn. Da fühlt man sich als Künstler gleich viel besser :)

Am letzten Tag wurde dann noch gemastert und von da aus ging es quasi direkt in den Flieger ... Zack, Platte fertig.

Für und war wichtig, jeden Produktionsschritt auch selber begleiten zu können und überall das letzte Wort zu haben. Denn zu allererst sollte die Platte natürlich uns gefallen. Dankenswerter Weise haben wir ein tolles Team gefunden, dass uns geduldig hat gewähren lassen.

Wir sind sehr häppi mit dem, was hinten raus gekommen ist ... bleibt zu hoffen, dass der durchschnittliche Musikhörer unsere Begeisterung teilen kann.


Ach so ... die Dokus (wie auch das Musikvideo zur kommenden Single) hat ein guter Freund aus LA gemacht. Der hat auch die Interviews und so gedreht. Die Aufnahmen im groĂźen Studio hat ein talentierter Nachwuchsfilmer von vor Ort gemacht.
Interessant ist ĂĽbrigens, dass wir alle Fragen in Deutsch und Englisch beantwortet haben. Unser Freund (der kein deutsch kann) hat dann eine engliche Version geschnitten und dann einfach die englischen gegen die deutschen Antworten getauscht... lustig ist das :)
 
GurkenpflĂĽcker schrieb:
Für und war wichtig, jeden Produktionsschritt auch selber begleiten zu können und überall das letzte Wort zu haben. Denn zu allererst sollte die Platte natürlich uns gefallen. Dankenswerter Weise haben wir ein tolles Team gefunden, dass uns geduldig hat gewähren lassen.
Das freut mich sehr zu lesen, dass Ihr das GlĂĽck hattet nicht in den MĂĽhlen der Casting-Maschinerie unterzugehen, sondern ein zweites Album unter diesen Bedingungen aufnehmen konntet.
Glückwunsch dazu und alle Hüte ab vor dem was ich bislang davon gehört habe.

GurkenpflĂĽcker schrieb:
Wir sind sehr häppi mit dem, was hinten raus gekommen ist ... bleibt zu hoffen, dass der durchschnittliche Musikhörer unsere Begeisterung teilen kann.
Das hättet ihr verdient. ;-)

Ralf
 
Tolle Infos, spannende Sache...gerade auch bei einer Produktion mit so hohem akustischem Anteil. Je länger ich Musik mache, desto deutlicher wird mir, daß für mich ein gewisses Maß an akustischen Instrumenten, Raum und auch sowas wie Übersprechen, Akustik, "Schmutz" nötig ist, um eine Produktion interessant klingen zu lassen.
Ich bin sehr gespannt auf die Platte und ich denke, ich werd sie kaufen ;) und hoffen, daß es möglichst viele tun.
 
therealmf schrieb:
länger ich Musik mache, desto deutlicher wird mir, daß für mich ein gewisses Maß an akustischen Instrumenten, Raum und auch sowas wie Übersprechen, Akustik, "Schmutz" nötig ist, um eine Produktion interessant klingen zu lassen.

Ja, das sehe ich auch so ... meiner Ansicht nach wird gerade organische Musik oft viel zu clean und analytisch aufgenommen. Die Atmosphäre von (kontrollierbarer) Übersprechung und anderen Nebengeräuschen macht viel von dem Leben im Sound aus und ist auch nicht so einfach hinterher dazuzuerzeugen.
Wir hatten vorher schon Experimente gemacht mit Songs, wie wir ganz clean im Overdub verfahren aufgenommen haben. Da saĂź jeder Schlag und alle Instrumente waren auf den 100stel cent genau gestimmt ... aber es klang so unendlich langweilig und steril. Dann haben wir versucht kontrolliert Noiseteppiche hinzuzufĂĽgen. Das klang dann in etwa so, wie eine schlecht gerelicte Gitarre aussieht ... irgendwie langweilig mit kĂĽnstlichem Schmutz.

Danach war für uns klar, dass wir auf jeden Fall Teile der Songs live einspielen wollten. Du brauchst halt nur nen echt fähigen Engineer, der mit den ganzen Phasensauereien klarkommt :)
Live einspielen hat aber noch einen weiteren unglaublichen Vortreil: Du fokussierst Dich beim spielen auf ganz andere Sachen. Perfektion wird plötzlich ziemlich unwichtig. Es geht viel mehr darum, dass das Feeling stimmt und alles eine Einheit bildet. Gleichzeitig spielt man aber auch viel konzentrierter. Wenn einer grützt, müssen halt alle neuspielen :)

Nachtrag:
Ich hatte das Video zwar schon mal an anderer Stelle gepostet... aber hier kann man ganz schön sehen, wie das bei uns mit dem live einspielen funktioniert hat. In der Hundehütte hinter dem 2. Gitarrenmann stehen die Amps, für Elektrische.
[youtube]http://youtu.be/cXplYYcK3So[/youtube]
Dieser Take ist ĂĽbrigens genau so, ohne weitere Instrumental-Overdubs auf dem Album gelandet. :)
 
GurkenpflĂĽcker schrieb:
therealmf schrieb:
länger ich Musik mache, desto deutlicher wird mir, daß für mich ein gewisses Maß an akustischen Instrumenten, Raum und auch sowas wie Übersprechen, Akustik, "Schmutz" nötig ist, um eine Produktion interessant klingen zu lassen.

Ja, das sehe ich auch so ... meiner Ansicht nach wird gerade organische Musik oft viel zu clean und analytisch aufgenommen. Die Atmosphäre von (kontrollierbarer) Übersprechung und anderen Nebengeräuschen macht viel von dem Leben im Sound aus und ist auch nicht so einfach hinterher dazuzuerzeugen.

Aber mal sowas von... das trifft 100% meine Meinung, die ich häufiger schon verteidigen musste. ;-)

GruĂź,

Batz. :cool:
 
...aber nicht um diese Zeit! :lol:

[img:500x279]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/loriotfgc82p37v4.jpg[/img]

:cool: ,

Batz.
 

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