Fender mustang live- einsatz - erfahrungen?

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Anonymous

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Moinsen,

gestern sah ich ein Folkrockkonzert in einem kleinen club, ca 80 besucher: schlagzeug, bass, e-Gitarren (hot rod deluxe und ein älterer fender röhrencombo mit verschiedenen pedalen davor) hin und wieder wechsel zur A-Gitarre, 2x Gesang.
die gitarren wurden mit mikro angenommen und gingen ĂĽber eine kleine PA.

sie klangen sehr voll, warm differenziert. Meine Frage: hat ein MIII die chance sich in diesem Umfeld zu behaupten? oder geht der etwas sterile digitalklang unter??

Allein gespielt kingt er richtig gut, aber kann er sich in einer band durchsetzen? gibts hierzu erfahrungen? danke!

klimperhurz
heinz
 
Heinz schrieb:
Meine Frage: hat ein MIII die chance sich in diesem Umfeld zu behaupten? oder geht der etwas sterile digitalklang unter??

Allein gespielt kingt er richtig gut, aber kann er sich in einer band durchsetzen? gibts hierzu erfahrungen? danke!

Ja, gibt es.
Jeder Amp kann sich in einer Band durchsetzen, so lange die Bandlautstärke einigermaßen mit der Leistungsklasse des Amps in Einklang steht.

Allerdings muss man sich dazu von seinem Wohnzimmersound verabschieden, sondern sich die Einstellungen, sprich Frequenzen, suchen, die in der Band unbesetzt sind.

Anders ausgedrückt: Auch mit einem Boliden kann man mit den falschen Einstellungen "ungehört" bleiben.
 
Hab den Mustang 3x im Bandkontext erleben dĂĽrfen und einmal davon auch selbst kurz angespielt.


1 x mit einer Latinband, guter Gitarrist, Sound war o. k. und hat sich auf jeden Fall durchgesetzt.

2. Mal auf ner Session und dort war es das Mustang Floorboard. Sound war gut und durchsetzungsstark. War allerdings über eine separate Verstärkung mit separatem Speaker (Eminence Wizard, wenn ich mich recht erinnere).
SpielgefĂĽhl war o. k.

3. Mal in einem Bluesclub in Chicago. Sound war für meinen Geschmack grottig, dafür war der Amp so laut eingestellt, der hätte sich auch in einer Metallband durchgesetzt. Das Publikum hat es nicht gemerkt, vielleicht war ich auch zu kritisch...

In jedem Fall wussten die Kollegen genau, was sie einzustellen hatten, damit es fĂĽr sie und in der Band funktioniert.

Wenn man das nicht weiß, läuft man zumindest Gefahr, dass es halt nicht funktioniert.
Passiert einem mit einem klassischen Amp nicht so schnell, weil man in der Regel deutlich weniger Auswahlmöglichkeiten hat.
Ist insbesondere dann, wenn man noch nicht über die einschlägige Erfahrung verfügt einfacher.

Für mein Empfinden ist der Mustang eher ein Übungsverstärker und für den Zweck sicherlich auch sehr gut.
Andere mögen in ihm die Allzweckwaffe für quasi jeden Einsatzzweck sehen - ich eher nicht.
 
Habe mir den Mustang III v2 deshalb gekauft, weil er mir laut im Geschäft gut gefiel - Leise zu hause klingt er dann schon etwas öder und per Kopfhörer geht nochmal was flöten.
Konsequenz: auch ein Digitalamp will atmen.

Da ich mir alle paar Jahre was neues Digitales kaufe, bin ich doch immer wieder sehr überrascht über die Qualitätssprünge.
 
McCracken schrieb:
Habe mir den Mustang III v2 deshalb gekauft, weil er mir laut im Geschäft gut gefiel - Leise zu hause klingt er dann schon etwas öder und per Kopfhörer geht nochmal was flöten.
Konsequenz: auch ein Digitalamp will atmen.

Da ich mir alle paar Jahre was neues Digitales kaufe, bin ich doch immer wieder sehr überrascht über die Qualitätssprünge.

moin und danke... auch ich finde, dass er überkopfhörer wirklich nur in Ausnahmefällen gespielt werden sollte.... hast du erfahrungen im Bandeinsatz?
 
Moin.
Ich habe den kleineren MustangII schon ein paar Mal im Bandeinsatz gespielt und der reicht auch um sich gegen 2. Gitarristen, Bass, Keys, Schlagzeug und 2 Gesänge durchzusetzen.
Ich hab mir aber mal die Arbeit gemacht eigene Presets zu erstellen und das Ding wird Live idR abgenommen. Ich stelle meine Verstärker auch immer auf Barhocker o.ä. um sie auf Ohrhöhe zu kriegen. Das hilft ungemein.
Das Teil ist allerdings nicht meiner, sondern ist Proberaumausstattung, Sessionamp und gelegentlich eben mein Amp wenn ich meinen eigenen Kram nicht mitschleppen will.
GruĂź
Ugorr
 
Ich sag auch mal wieder was:

Zuhause Einstellung funktioniert im Bandkontext meist nicht. Kommt zwar immer auf die Besetzung an, 3 Personen akkustikcombo + Elektroamp ist vielleicht wieder was anderes. Aber ab einem mittlellauten Drummer ist es wieder ganz neu gemischt.

->Alles ĂĽberdenken.

Ich hab nach weggang des 2. Gitarristen einen anderen Amp verwendet, weil er für diese Situation schöner, runder, zuletzt besser klang.

WĂĽrde folgenden Plan empfehlen:

Mustang ausleihen oder kaufen, Band einbestellen, proben, an den Reglern drehen, weiterproben, und dann zurĂĽckgeben oder behalten.
 
russ schrieb:
Ich sag auch mal wieder was:

Zuhause Einstellung funktioniert im Bandkontext meist nicht. Kommt zwar immer auf die Besetzung an, 3 Personen akkustikcombo + Elektroamp ist vielleicht wieder was anderes. Aber ab einem mittlellauten Drummer ist es wieder ganz neu gemischt

danke für die hilfreichen Hinweise. Meine Situation: im Frühjahr suchte ich einen neuen verstärker (clean is bluesig, überwiegend als Übungsamp mit der OPTION in einer kleinen Bandbesetzung mitspielen zu können).
Dadurch kam ich auf Digitalamps. Von line6 heißt es, dass es schwierig ist, einen guten Bandsound einzustellen (AX2!), von daher kam ich auf MIII (soll sich gut durchsetzen können, handlich und leicht, preiswert!).

Da ich zur Zeit nicht in einer Band Gitarre spielte, schien mir der MIII ein guter Kompromiß zwischen Klang und den genannten Vorteilen zu sein. Als ich besagte Band hörte, kam ich ein wenig ins Grübeln. Nun wird es bald ZEIT, den Amp in dieser Band zu testen um zu hören, wie es wirklich klingt.

Eure Beiträge machen mich allerdings halbwegs optimistisch

Klimperhurz
 
Heinz schrieb:
Von line6 heißt es, dass es schwierig ist, einen guten Bandsound einzustellen (AX2!), von daher kam ich auf MIII (soll sich gut durchsetzen können, handlich und leicht, preiswert!).

Hallo,

AX2 gegen Mustang?

Das ist so als würdest du einen Käfer gegen ein aktuelles Auto testen. Der AX2 ist völlig, total und absolut veraltet und es ist total absurd, den als Vergleich heranzuziehen.

GruĂź

erniecaster


P.S. Jaja, ich gebe es ja zu: Der Mustang-Hype geht mir total auf die Nerven.
 
erniecaster schrieb:
Das ist so als würdest du einen Käfer gegen ein aktuelles Auto testen. Der AX2 ist völlig, total und absolut veraltet und es ist total absurd, den als Vergleich heranzuziehen. .

ich bekam einen ax2 angeboten.... sehr gut erhalten und sooo schlecht klang er nun wirklich nicht ....und was die soundvielfalt betrifft..... ist er immer noch top..... aber meine entscheidung fiel ja fĂĽr den MIII.
 
Moin,

ich haben den Mustang III auf lauten Jamsessions gespielt. Wenn man sich darauf einlässt, dass in dieser Situation gefühlt 95 % der Einstellmöglichkeiten völlig überflüssiger Schnickschnack sind und sich auf 2-3 kernige Grundsounds beschränkt, funktioniert er sehr gut. Was mich dann allerdings genervt hat war, dass man häufig für eventbedingte Grundsoundänderungen Plastikknöpfchen drücken oder Menüskipping betreiben muss.
Insofern ist für mich ein leicht bedienbarer, gut klingender H&K Blond Edition o.ä. brauchbarer und noch billiger (ca. 100.- gebraucht).
 
Ich habe den Mustang III V1 lange Zeit in einer Bluesrock/Americana-Band gespielt. Der hat damals einen Koch Twintone abgelöst. Wenn man ein wenig Erfahrung hat, ist es null Problem hiermit einen guten Sound zu zaubern. Die 100W-Transenpower reichen völlig für alles aus - und mein zweiter Gitarrist hat sich trotz Bogner-Amps und ähnlichem immer noch beschwert, dass ich immer mehr zu hören bin, nicht unbedingt zu laut, aber ich forme den Sound eben durch die Spielweise und die Einstellungen am Amp.

Der Mustang ist nicht anders zu behandeln, als jeder andere Amp. Meine Vorgehensweise - 3 Grundsounds tweaken (Clean, Crunch, Lead) und das am Anfang ohne jeden Effekt, also nur Amp + Speaker. Danach kann man "on top" die Effekte draufpacken, also Reverb und Delay. Mehr ist es bei mir meistens nicht, bin kein großer Fan von Modulationseffekten. Auch wichtig: Wenn ich bislang immer cleane Amps mit einem Zerrer davor gespielt habe, sollte ich diese Methodik beibehalten und mich nicht wundern, dass ich "meinen" Sound mit der angebotenen Endstufenzerre nicht mehr hinkriegen. Btw.: Der Amp verträgt sich auch prima mit Bodentretern, wenn ich also meinen geliebten Zerrer weiter nutzen will, geht das ohne weiteres und der Amp reagiert dann tatsächlich auch so, wie der vermeintliche Vorgänger mit Röhre. Fender Clean Sounds kann der Mustang einfach wie kein anderes Gerät auf dem Markt, wen wunderts? Das ist seine Stärke. Wenn ich Marshall-Player bin, sollte ich das wissen und mir vielleicht was anderes suchen.

P.S. Kollege Tommy oben hat es geschrieben: Nur weil ich gefĂĽhlte tausend Amps und Fantastilliarden von anderem Schnickschnack habe, muss ich das nicht tun und versuchen in jedes Preset reinzupacken. Das fĂĽhrt meistens zu nix, auĂźer beschissenen Sounds und Frust. Ich habe z.b. an keinem Amp jemals den "SAG" eingestellt, was auch immer das genau sein mag - daher fange ich dann bei so einer Kiste auch nicht unbedingt damit an. Aber die Fender Clean Sounds..... ich habe das Ding jemand bedĂĽrftigen vor einiger Zeit vermacht, aber ich bin mir sicher, dass ich mir bald wieder einen holen werden... :-D
 
Al schrieb:
Der Mustang ist nicht anders zu behandeln, als jeder andere Amp. Meine Vorgehensweise - 3 Grundsounds tweaken (Clean, Crunch, Lead) und das am Anfang ohne jeden Effekt, also nur Amp + Speaker. Danach kann man "on top" die Effekte draufpacken, also Reverb und Delay.:-D


danke dir und den anderen fĂĽr die Erfahrungsberichte :-D

ich selbst mag die Fendersounds auch am liebsten neben hall/delay aber auch schon mal etwas chorus (in der grundeinstellung vom Amp, ohne viel zu verändern). Je nach wunsch auch overdrive ohne viel gain.... das reicht mir in den allermeisten Fällen völlig aus.

Es stimmt schon, dass ich somit von den extremst vielen Möglichkeiten nur einen Bruchteil effektiv nutze, aber so habe ich Sounds mit denen ich zur zeit sehr gut zurecht komme und wenn ich nun höre, dass der amp auch bandtauglich ist, umso besser. danke! :!:

Es gibt allerdingsTtage, da möchte ich mal einen völlig anderen sound und da kommt eine Stärke der Modeller zum Tragen: mit einem Dreh am Knopf klinge ich völlig anders, sicher nicht zu vergleichen mit marshall etc... aber zum kurzweiligen Anderssein reicht es aus
:lol: :lol:
 
Heinz schrieb:
Es gibt allerdingsTtage, da möchte ich mal einen völlig anderen sound und da kommt eine Stärke der Modeller zum Tragen: mit einem Dreh am Knopf klinge ich völlig anders, sicher nicht zu vergleichen mit marshall etc... aber zum kurzweiligen Anderssein reicht es aus
:lol: :lol:

...mein Problem war, dass ich irgendwann, durch die vielen vorerst ungenutzten Möglichkeiten, ständig das Gefühl hatte: "Da geht womöglich noch was", was zur Folge hatte, dass ich dann doch zunehmend am Knöpfchen drücken und Rädchen drehen war. Das wurde fast zwanghaft. Ihr kennt das womöglich: Gestern klang alles noch toll und heute nicht mehr (was ja eigentlich eher auf die eigene Tagesverfassung etc. zurückzuführen ist). Also wurde wieder rumgekurbelt (natürlich ohne Aha Effekt).

Schließlich wurde mir diese "Zwanghaftigkeit" zu doof und ich habe mir einen russischen Yerassow Röhrencombo für kleines Geld geholt. 1x12", 40 W, 1 Kanal, gaaanz wenig Knöpfe und sehr durchsetzungsfähig.

Damit habe ich meinen Frieden gefunden.

Ich hätte natürlich auch eine Therapie machen können aber so war es für mich dann der angenehmere Weg. ;-)

:confetti:
 
Hallo!

Al schrieb:
Ich habe z.b. an keinem Amp jemals den "SAG" eingestellt, was auch immer das genau sein mag - daher fange ich dann bei so einer Kiste auch nicht unbedingt damit an.

"SAG" ist erst berĂĽhmt geworden, als das Wort dafĂĽr gefunden war. Vorher war das kein Thema. Ist beim "Cap Job" genauso...

Allerdings ist es beim Mustang eine gute Idee, den SAG einzustellen und zwar AUS. Der Amp wird dann sehr viel lebhafter. Das wĂĽrde ich unbedingt probieren. Bei mir hatte das den Effekt, das "okay-Sound" zu richtig guten Sounds wurden.

Mich hat beim Floor extrem gestört, dass es Umschaltpausen gibt. Und beim Tappen von Delayzeiten während des Spielens (mache ich häufiger) fing die Kiste an zu jaulen. Merkwürdig.

GruĂź

erniecaster
 

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