Bridge für Telecaster Projekt

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Anonymous

Guest
Tach Jungs,

ich suche für eine Telecaster Bauprojekt eine Bridge... Ehrlich gesagt ist mir der Zusammenhang von Holz zu Bridge, Saitenreitern etc. völlig unklar.

Ich suche eine Bridge die nicht auf Handschweiß reagiert und nicht anläuft...

Außerdem soll sie einen möglichst "agilen Klang", "schnelle Ansprache" und einen sehr offenen Klang mit einem schönen Rrrriiinnng in den Hochmitten ermöglichen... und eher in der modernen Ecke, also mit 6 Einzenreitern angeordnet sein.

Ich habe im Moment noch die Schaller Hannes Bridge im Auge. Bin aber auch dort total verwirrt, weil ich total geile, als auch totale Krückengitarren mit dieser Bridge in der Hand hatte... Aber die Verarbeitung, Konstruktion und meine Erfahrungen mit Graphtech finde ich schon nicht schlecht bisher...

Ihr merkt schon, ich stehe etwas auf dem Schlauch...

Eine Schaller 3D 6 sieht auch gut aus...

Mit wraparound und "Paula like" Brücken, bin ich durch...

Es gibt ja noch Titan, Stahl etc...

Habt ihr dort Erfahrungen bzw. könnt mir auch die Zusammenhänge erklären? Ist die Bridge überhaupt soooo wichtig?

Vielen Dank
 
Meine Erfahrungen decken sich mit denen von Dieter (siehe guitartest.de). Ich habe als Favorit für meine offenere "Rrrrriinnnnnng"-Tele eine Joe Barden Bridge und Broadcaster saddles aus kaltgewalztem Stahl von hier:

http://www.ruttersguitars.com/Hot_Rod_Parts.html

Das intoniert bestens trotz drei Reitern und hat mehr Direktheit, Offenheit, "Spritzigkeit" und "Kraft" im Sound dank Stahlreitern. Als ich die gehört habe, habe ich gleich noch ein weiteres Set für meine andere Tele gekauft. Die hatten vorher Messing. Auch schön, aber ich mag mehr, wenn das etwas klarer und "potenter" klingt.

Die Saitenreiter habe ich mit zwei verschiedenen Messing-Sets auf beiden Gitarren hin- und hergetauscht und das Ergebnis war nicht zu leugnen.

Die Brücken habe ich jetzt nicht hin- und hergetauscht, war mir zu aufwendig, nachdem auch Dieter schon eher angesagt hat, die Saitenreiter machten mehr aus.

Nur was Intonation angeht, würde ich auf irgendeine Kompensation setzen. Wenn man Stahl nimmt, bietet sich was mit Rillen an, weil sonst die Saiten (anders als bei Messing) auf dem glatten Stahl je nach Schräge weg-rutschen.
Das verschlimmert sich wenn die Intonationskompensierung durch Schrägbohrung und "Schieflage" erreicht wird. Kann man auch im Internet auf Bildern sehen. Das hat mich z.B. von Callaham abgebracht und zu Rutters geführt. Astreiner Kundenservice dort, außerdem.
 
Ich habe auf meiner Tele auch den Steg Hannes montiert. Ich bin sehr zufrieden damit. Der Steg ist ein absoluter Handschmeichler und es macht sehr viel Spaß den Ton mit der Handballendämpfung zu formen.

Allerdings gibt es kein Zurück mehr, wenn einmal der Steg verbaut wurde. Wie Du der Anleitung entnehmen kannst, wird der Steg ja von unten durch den Boddy verschraubt. Auch die Bohrungen für die Saiten im Boddy sind an einer anderen Stelle als bei der Bridge für eine Tele.

Ich arbeite an einer Ausführung, die der Tele-Steg-Platte entspricht, damit diese von oben verschraubt werden kann. Die praktische Umsetzung werde ich im kommenden Jahr mal angehen.

Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine Gitarre eine Krücke war, als ich sie zum ersten mal angespielt hatte. Ich habe lange gesucht woran es liegt und bin dann darauf gekommen, dass es auf die Materialpaarung von Sattel und Graphtech -Steg ankommt. Der Steg Hannes nimmt es einem auch besonders übel, wenn die Kerbung nicht 100% sauber ausgeführt wurde.

Eine Schaller 3D6 habe ich mir auch für mein neues Projekt gekauft. Allerdings in der Ausführung, dass die Saiten in der Stegplatte und nicht von hinten eingeführt werden können. Der Vorteil ist, die Saiten haben eine größere Spannung auf den Rollen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind gut, allerdings ist dieser Steg kein Handschmeichler. Die Rollen spürt man deutlich und die Saitendämpfung geht einem nicht so von der Hand.
 
Joe schrieb:
groby schrieb:
http://www.ruttersguitars.com/Hot_Rod_Parts.html
Wow ganz schön teuer, Gurtpins für 25$ :shock:

Aber wenn man nun Musik macht, die dringend nach einem kaltgewalzten Gurtpin verlangt?

Nun ja, bei meiner zweiten Saitenreiter-Bestellung hat der Mann mal eben einen sehr schicken Switch Tip dazu geschenkt, der alleine (etwas absurde) 25$ kostet.

Plus: Die Reiter sind für meine Zwecke die Perfektion, daher kann ich mich über die Preise zumindest der Reiter nicht beschweren.
 
groby schrieb:
Joe schrieb:
groby schrieb:
http://www.ruttersguitars.com/Hot_Rod_Parts.html
Wow ganz schön teuer, Gurtpins für 25$ :shock:

Aber wenn man nun Musik macht, die dringend nach einem kaltgewalzten Gurtpin verlangt?

Nun ja, bei meiner zweiten Saitenreiter-Bestellung hat der Mann mal eben einen sehr schicken Switch Tip dazu geschenkt, der alleine (etwas absurde) 25$ kostet.

Plus: Die Reiter sind für meine Zwecke die Perfektion, daher kann ich mich über die Preise zumindest der Reiter nicht beschweren.
:-D
Naja ich wusste gar nicht dass die bridge da soo viel ausmacht aber ich kann mir gut vorstellen dass das Teil sein Geld wert ist und naja, mit den Pins ist denk ich wie du bei Amazon for 45000 euro ein Kabel kaufen kannst muss immer noch was besonderes / besonders teures geben :p
Obwohl ich den switch auch gesehen hab sieht cool aus!
 
Hallo Rainer,

würdest Du den Klang mit der Hannes eher als "ausgeglichen" bzw. "harmonisch" oder eher als "drahtig" bzw. "rockig" bezeichnen?

Kannst Du mir noch mehr zu den Unterschieden zu "klassischen" Bridges erzählen?

Klingt so, als hättest Du da schon mehr experimentiert.
 
Tach :)

Ich habe bei meiner Tokai-Tele die originale Bridge samt Stahlreitern gegen Glendale-Parts ausgetauscht. Großartige Soundverbesserung war nicht festzustellen (die Tokai-Bridge ist verarbeitungstechnisch nicht ganz so schrottig wie diverse Fender-Teile), aber die Kompensation der Reiter macht sich positiv bemerkbar und die Glendale-Bridge ist an den Seiten ausgeschnitten, für mich etwas bequemer. Übrigens verrutschen die Saiten bei meinen Reitern NICHT.

Bei meiner nicht ganz so klassischen RBC-Tele war erst eine Fender-Bridge montiert (war die einzige günstige Linkshänder-Bridge, die zu finden war). Schrott... In sich verbogen/verzogen, so dass sie nicht plan aufliegt und das merkt man beim Spielen. Und à la Gatton zwei Schrauben reindübeln wollte ich nicht.

Jetzt ist eine ABM-Bridge drauf mit drei Messing-Reitern, die zur Kompensation eingefeilt sind. Klingt gut, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Inwieweit sich die unterschiedlichen Brückenarten und -materialien auf den Sound auswirken, kann ich aufgrund der unterschiedlichen Bauweisen der Gitarre (klassische Erle-Tele auf der einen, teilweise hohlgefräste Esche-Tele mit Linkshänder-Bridge auf der anderen Seite) nicht sagen, ich mag sie beide.

Zusammengefasst: gute Erfahrungen mit "orischinool Tokai-Bridge", Glendale-Parts, Callaham-Reitern und ABM. Finger weg von Fender...
 
Auf meinen beiden Ginas sind Kortmann Brücken.
Die sind aus Edelstahl, d.h. nicht magnetisch, was bei der Kombi Bridge und PU-Rahmen schon mal problematisch werden kann.
Außerdem wird sie mit zwei extra Schrauben vorm PU und liegt über die ganze Fläche fest und mit Druck auf den Body auf, das verhindert Pfeifen bei mehr Gain, was bei ner Tele schnell mal passieren kann.
Auf der roten Gina waren erst Stahlsättel, die waren aber bei der eh schon drahtigem Gitarre zu höhenreich, jetzt sind kompensierte Graph Techs drauf.
Auf der Silbernen sind kompensierte Messingsättel.
Gute Bridge!
 
Hallo,

auf meiner Tele werkelt eine ABM-Bridge. Wirkt auf mich sehr sauber verarbeitet, nix rappelt oder ist scharfkantig oder sonstwie doof. Sechs Reiter, problemlos einstellbar.

Würde ich jederzeit wieder auf eine Tele montieren lassen.

Hat aber irgendwie keinen Glamour, ist einfach eine gute Bridge. Nix kaltgewalzt oder mit der Handkante aus rohem Stahl geschlagen. Ich kann auch nicht mit großen Vergleichen herhalten. Das alles hat also nichts zu sagen.

Hannes finde ich unglaublich doof. Das gefällt mir optisch überhaupt nicht, es ist extrem aufwändig zu montieren und mit nichts auf der Welt kompatibel. Danke, vielen Dank aber nein, danke!

Gruß

erniecaster
 

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