groby
Power-User
- 21 Nov 2005
-
- 2.235
- 2
- 15
groby hat gerade Zeit.
Und da gehen ihm Dinge durch den Kopf, zum Beispiel das, was er selber schrieb vorhin, das ging ungefähr so "Der Vorwurf von Unauthentizität oder Kommerz ist absurd, weil er impliziert, dass der Künstler selber heuchelt, was er da macht, nur um einen breiten Geschmack zu treffen. Warum soll ein Künstler etwas, was ja definitionsgemäß besonders vielen Leuten gefällt, nicht selber authentisch mögen?"
Und dann hörte ich den grauenvollen Mash-Up von sechs Country-Songs den Gurkenpflücker dort verlinkt hat (Brad Paisley-Thread).
Oh, Gott. Eine billigere ScheiĂźe aus musikalischem Malen-Nach-Zahlen und textlichen Abgeschmacktheiten kann man sich ja kaum ausmalen.
Da kann man 6 moderne Country-Pop-Songs gleichzeitig hören und aus allen entsteht ein Schlaglicht-Eindruck der aktuellen Szene. Dieser Eindruck lautet ungefähr so:
Apfelkuchen-Patriotisms über Sommernächte am 4.Juli und Working Class Country Boy Romantik über Tanzen auf der Pickuptruck-Ladefläche, garniert mit Hohl-Phrasen "You and I, Baby" und semantischen Nullstellen aus der "Passt überall rein"-Schublade (gerne als letzte Zeile vorm Refrain "That's what it's all about", "Oh, baby, that's right, yeah" und so).
Und da muss ich meine Ansicht nochmal revidieren:
Kreativität - also der Wunsch, etwas möglichst eigenes zu schaffen und sich dieser Herausforderung zu stellen - ist für mich der Motor des Musikmachens.
Wer aber solche Musik ernsthaft mag, der ist an neuem eher nicht interessiert. Er mag vielleicht eher das Bekannte, Erkennbare, er mag Muster und klare Strukturen, erwartet von Musik pfiffige Unterhaltung aber gerade nichts Herausforderndes, keine Vorbedingungen oder andere kognitive Anforderung. Diese Art von Leuten neigt eher zu bĂĽrgerlichen Berufen und Hobbies, aber selten sind es KĂĽnstler oder Musiker.
Was sind das fĂĽr Leute, die Musik wie die oben genannte machen? Was sind das fĂĽr GrĂĽnde? Kann man das vielleicht doch stellenweise auf Kommerz reduzieren, also Wunsch, vorrangig nicht Musik sondern (mit Musik) Geld zu machen? Sehen sich diese Leute als Musiker oder eher als ErwartungserfĂĽller?
Um es mal deutscher und mit anderen Worten zur Pointe zu bringen: Die Flippers. Verstehen die sich selbst als Musiker oder als Entertainer oder als Schauspieler? Und mögen sie ernsthaft selber was sie da machen?
Oder bin ich da zu hardcore mit meinem Anspruch, Musikschaffen mĂĽsse etwas mehr sein als nur VersatzstĂĽcke zusammenzufĂĽgen?
Nur so nebenbei: Ich finde den Wunsch, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, astrein. Auch mit Musik. Die Frage ist, macht einen das Herausbringen derartig uniform ausgestanzter Klischee-Songs zu einem Musiker?
Und kann man das als Musiker - also jemand den es innerlich zur Musik getrieben hat - in diesem Extrem selber gut finden?
Und da gehen ihm Dinge durch den Kopf, zum Beispiel das, was er selber schrieb vorhin, das ging ungefähr so "Der Vorwurf von Unauthentizität oder Kommerz ist absurd, weil er impliziert, dass der Künstler selber heuchelt, was er da macht, nur um einen breiten Geschmack zu treffen. Warum soll ein Künstler etwas, was ja definitionsgemäß besonders vielen Leuten gefällt, nicht selber authentisch mögen?"
Und dann hörte ich den grauenvollen Mash-Up von sechs Country-Songs den Gurkenpflücker dort verlinkt hat (Brad Paisley-Thread).
Oh, Gott. Eine billigere ScheiĂźe aus musikalischem Malen-Nach-Zahlen und textlichen Abgeschmacktheiten kann man sich ja kaum ausmalen.
Da kann man 6 moderne Country-Pop-Songs gleichzeitig hören und aus allen entsteht ein Schlaglicht-Eindruck der aktuellen Szene. Dieser Eindruck lautet ungefähr so:
Apfelkuchen-Patriotisms über Sommernächte am 4.Juli und Working Class Country Boy Romantik über Tanzen auf der Pickuptruck-Ladefläche, garniert mit Hohl-Phrasen "You and I, Baby" und semantischen Nullstellen aus der "Passt überall rein"-Schublade (gerne als letzte Zeile vorm Refrain "That's what it's all about", "Oh, baby, that's right, yeah" und so).
Und da muss ich meine Ansicht nochmal revidieren:
Kreativität - also der Wunsch, etwas möglichst eigenes zu schaffen und sich dieser Herausforderung zu stellen - ist für mich der Motor des Musikmachens.
Wer aber solche Musik ernsthaft mag, der ist an neuem eher nicht interessiert. Er mag vielleicht eher das Bekannte, Erkennbare, er mag Muster und klare Strukturen, erwartet von Musik pfiffige Unterhaltung aber gerade nichts Herausforderndes, keine Vorbedingungen oder andere kognitive Anforderung. Diese Art von Leuten neigt eher zu bĂĽrgerlichen Berufen und Hobbies, aber selten sind es KĂĽnstler oder Musiker.
Was sind das fĂĽr Leute, die Musik wie die oben genannte machen? Was sind das fĂĽr GrĂĽnde? Kann man das vielleicht doch stellenweise auf Kommerz reduzieren, also Wunsch, vorrangig nicht Musik sondern (mit Musik) Geld zu machen? Sehen sich diese Leute als Musiker oder eher als ErwartungserfĂĽller?
Um es mal deutscher und mit anderen Worten zur Pointe zu bringen: Die Flippers. Verstehen die sich selbst als Musiker oder als Entertainer oder als Schauspieler? Und mögen sie ernsthaft selber was sie da machen?
Oder bin ich da zu hardcore mit meinem Anspruch, Musikschaffen mĂĽsse etwas mehr sein als nur VersatzstĂĽcke zusammenzufĂĽgen?
Nur so nebenbei: Ich finde den Wunsch, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, astrein. Auch mit Musik. Die Frage ist, macht einen das Herausbringen derartig uniform ausgestanzter Klischee-Songs zu einem Musiker?
Und kann man das als Musiker - also jemand den es innerlich zur Musik getrieben hat - in diesem Extrem selber gut finden?