Laustärkeunterschiede bei 2-kanaligen Amps

A

Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

ich bitte mal die technisch Versierten von euch um Rat.

Bei meinem aktuellen 2-kanaligen Amp (Tubemeister 18) habe ich enorme Laustärkeunterschiede zwischen dem Clean- und dem Lead-Kanal.
Bei etwa gleichem Gain in beiden Kanälen (13 Uhr) steht Clean Volume auf 13 Uhr und Lead Volume auf 9 Uhr, um sie gleich laut zu bekommen.
Das geht schon etwas zu Lasten des OD-Sounds, sagen meine Ohren. Weiß nicht, vielleicht ist das auch nur Voodoo …

Mein Amp ist Class A/B und die Endstufe arbeitet mit einer Push-Pull Schaltung im Gegentaktbetrieb. Könnte darin die Ursache für den Volumenunterschied liegen?
Anders gefragt: könnte ein Single Ended Class A mein Problem lösen? Wären also bei solchen Amps die Kanäle gleich laut?
Und haben Single Ended Class A-Amps tasächlich weniger Gain als Class A/B?

Ich bin kein Techniker und wäre für eure Tipps sehr dankbar.

Viele GrĂĽĂźe
GĂĽnter
 
Hi GĂĽnter,

das hat relativ wenig mit der Endstufe zu tun. Die soll ja nur noch laut machen. Das liegt eher in der Vorstufe. Ein Cleankanal soll ja nunmal möglichst sauber sein. Also eigentlich keine bis wenig Verzerrung liefern. Das muss natürlich anders bzw. mehr verstärkt werden um auf Lautstärke zu kommen als ein bereits zerrender Sound, der in der Vorstufe schon reichlich Verstärkung bekommt. Also ich finde dass das relativ normal ist, dass du im Cleankanal mehr Volume fahren musst also im Drive-Kanal. Ist aber auch von Amp zu Amp verschieden, wie das nun konzeptionell gelöst ist.
Das ist halt immer ein gewisses Problem bei Mehrkanalern. Irgendwo hat man immer nen Kompromiss. Bei Einkanalern mit Drivepedalen ist das ja nicht anders. Da könnte manches Pedal mit mehr Volume sicher auch besser klingen. Dann ist es aber nicht mehr gleich laut, wenn das Pedal aus ist. Andere wollen den Lautstärkesprung wiederum genau so haben (Solo).
 
Platt gesagt: Das Volumenpoti bei "clean" verstärkt was hereinkommt und der Zerrkanal hebt erst alles an und setzt dann mit dem Volumenpoti eine feste Barriere.

Cleanvolume ist also (oft, tendenziell) relativ zum Pickup, Lead-Volume ist (immer) unabhängig vom Pickup.

Und so ein cleaner Kanal muss mit High-Output Humbuckern ebenso wie mit Vintage-Single Coils umgehen. Da kann es schon sein, dass man ihn mehr aufdrehen muss, weil er so irgendwie zwangsläufig kompromisshaft austariert ist.

Dieses Problem ist in jedem Mehrkanaler vorhanden aber letztlich fast immer irgendwie regelbar, bei einigen besser als bei anderen.

Schon mal die Gitarre etwas geboostet um dann clean etwas lauter zu haben? Die dadurch entstehende andere Lautstärke-Balance zwischen den Kanälen und Verstärkungssektionen würde vielleicht deinem Soundgeschmack mehr zusagen.
 
Hallo,

Dreh einfach so lange an den Potis, bis dir der Sound beider Kanäle gefällt und die Lautstärke im Bandbetrieb passt - unabhängig von der Reglerstellung.

Findest du so eine Einstellung nicht, hilft entweder (wie groby schon schrieb) ein Booster oder ein anderer Amp.

GruĂź

erniecaster
 
Vielen Dank fĂĽr eure Hilfe. Das Problem liegt also nicht in der Endstufe, wie ich ursprĂĽnglich vermutete, sondern in der Vorstufe? Das ist ein neuer Aspekt.

@ michabekman
Zum Thema Ein- vs. Mehrkanaler:
Bisher hätte ich mich immer für einen Mehrkanaler entschieden, weil ich hier „auf Knopfdruck“ zwischen Clean und OD wechseln kann.
Neben der höheren Flexibilität erwartete ich, daß der Clean dort zwangsläufig länger clean bleibt als bei einem 1-Kanaler.
Bei 1-Kanalern sah ich mehrere Probleme:
der Punkt, wo der OD im Kanal einsetzt, halbiert die Sound-Möglichkeiten
für einen Wechsel auf OD benötige ich einen zusätzlichen Booster (sofern beim Amp keiner eingebaut ist)
Clean-Soli (die ich in der Band häufig spielen muss) werden immer dreckiger, je lauter ich sie vor dem Amp mache (die wenigsten 1-Kanaler haben einen FX Loop)
Und die unterschiedlichen „Sweet Spot“-Volumina bei Effektpedalen wirken sich hier wegen des „halben Regelwegs“ stärker aus.
Daher war ein 1-Kanaler fĂĽr mich bisher mit mehr Kompromissen behaftet als ein Mehrkanaler.

@ groby:
Dein erster Satz trifft es auf den Punkt: ein Absenken des OD-Volumens würde doch das Problem theoretisch erst mal lösen. Oder nicht?
Auch mit gleichem Tonabnehmer entsteht diese gravierende Lautstärkesprung. Ja, Clean-Soli booste ich zusätzlich noch mit einem Compressor.

@ erniecaster
Die genannte Einstellung ist der aus meiner Sicht schon bestmögliche Kompromiss. Kennst du Amps mit ausgewogenerem Laustärkemix zwischen den Kanälen?


Bisher dachte ich: Zerre ist nur eine Frage des Eingangspegels (Gain). Mehr Gain = mehr Verzerrung, hat mit dem Volumen erst mal gar nix zu tun.
Würde man hinterher einfach nur das Volumen des OD-Kanals drosseln, wären beide Kanäle gleich laut.

Liege ich damit also falsch? Wenn ja: wo ist mein Denkfehler?
Wird nicht diese Gegentaktung der Endstufe bei niederwattigen Amps zur Steigerung des Zerrgrades „mißbraucht“?
Könnt ihr mir bitte noch was zum Thema Zerrgrad bei Class A im Vergleich zu Class A/B sagen?

Herzlichen Dank schon mal im voraus!
 
Hi!

Ich meinte ja nicht, dass das bei 1-Kanalern einfacher wäre, mehr so als Vergleich. In der Abstimmung zwischen Clean und Verzerrt hat man halt immer mit ein paar Eigenheiten zu kämpfen. Und richtig: Mehrkanaler gibt es, damit man ein echtes Clean bzw. etwas einfacher unterschiedliche Sounds bekommt und abrufen kann.

Wie Erniecaster es schreibt, kann ich das nur bestätigen: Amp so einstellen, wie es klanglich und an die Bedürfnisse passt und keine Angst vor ungewöhnlichen Einstellungen haben.

Mit Class A und A/B hat das Ganze wenig zu tun. Hatte mal einen Amp, dessen Endstufe zwischen A und A/B umschaltbar war. Die Leistungsausbeute bei A geht natürlich etwas runter. Das nivelliert dann ein wenig die Lautstärkeunterschiede, es gibt früher Crunch bzw. das Endstufenzerren wird etwas anders. Das bringt dir für dein Problem aber relativ wenig. So wie ich dich verstehe willst du ja einen lauten Cleansound.
Da ist vielleicht ein Amp mit mehr Headroom (Leistung) nötig?
 
olerabbit schrieb:
Daher war ein 1-Kanaler fĂĽr mich bisher mit mehr Kompromissen behaftet als ein Mehrkanaler.

Ich habe einen 1-Kanaler, bewerkstellige alles mit Pedalen und habe keines der von dir benannten Probleme.

Ich finde diese Lösung drastisch flexibler, da ich nicht an die Zerre des Amps gebunden bin (die ich bei den Tube-Dingern von H&K z.B. auch echt nicht mag).

Man braucht nur einen Amp, der hinreichend laut auch wirklich clean genug ist. Nur eine Plattform, quasi.

Alles andere findet dann extern statt.

Mich wundert daher eher, dass bei einer derartigen Vielfalt an groĂźartigen Pedalen auf dem Markt, bei denen sogar einige Zerr-Pedal dynamischer, lebendiger sind als das was die meisten Amps haben, die Marktauswahl an schlichten, lauten 1-Kanalen so gering ist.

Es gibt aber gefühlte Millionen Bedroom-Amps die zu früh Husten und Keuchen oder unter den lauten Amps fast nur Multi-Kanal-Options-Klötze mit kleinen Mode-Knöpfchen (die nach dem Austarieren des besten Sounds eigentlich nie mehr angefast werden).
 
olerabbit schrieb:
Bei etwa gleichem Gain in beiden Kanälen (13 Uhr) steht Clean Volume auf 13 Uhr und Lead Volume auf 9 Uhr, um sie gleich laut zu bekommen.
Das geht schon etwas zu Lasten des OD-Sounds, sagen meine Ohren. Weiß nicht, vielleicht ist das auch nur Voodoo …

Ich hab mir deine Posts durchgelesen und muss sagen das
wirkt auf mich erstmal irgentwie konfus ...... :oops:


Was heiĂźt hier genau "das geht schon etwas zu Lasten des OD Sounds,"

Das die Regler woanders stehen ist ja, wie schon gesagt, egal.
Also was ist genau mit dem OD Sound ?Gefällt dir der OD Sound??
Ist der OD immer noch viel zu laut/zu verzerrt/nicht verzerrt
genug....... ...??? etc etc

Und was das mit Class A oder AB zu tun haben soll ?
Class AB Amps haben idR mehr Headroom, bleiben also länger
Clean bevor Endstufenzerre / Röhrenkpompression einsetzt.
Class A wäre also evtl kontraproduktiv, wenn du viel
Headroom benötigst.


http://www.sweetwater.com/insync/class-vs-class-ab-guitar-amps/

:shrug:
 
groby schrieb:
olerabbit schrieb:
Daher war ein 1-Kanaler fĂĽr mich bisher mit mehr Kompromissen behaftet als ein Mehrkanaler.

Ich habe einen 1-Kanaler, bewerkstellige alles mit Pedalen und habe keines der von dir benannten Probleme.

Ich finde diese Lösung drastisch flexibler, da ich nicht an die Zerre des Amps gebunden bin (die ich bei den Tube-Dingern von H&K z.B. auch echt nicht mag).

Man braucht nur einen Amp, der hinreichend laut auch wirklich clean genug ist. Nur eine Plattform, quasi.

Alles andere findet dann extern statt.

Ganz genauso bevorzuge ich das auch. U.a. weil viele Amps,
mir von Hause aus bereits viel zu heiĂź abgestimmt werden.
(Und eine geteilte Klangregelung für 2 Kanäle ist auch oft suboptimal).

Der Tubemeister 5 klingt ĂĽbrigens nicht so schlecht wenn man
a) eine vernĂĽnftige Box benutzt und
b) Gain nur gerade soweit aufdreht das es etwas crunchy wird
(egal welcher Kanal)
 
olerabbit schrieb:
Hallo zusammen,

ich bitte mal die technisch Versierten von euch um Rat.

Bei meinem aktuellen 2-kanaligen Amp (Tubemeister 18) habe ich enorme Laustärkeunterschiede zwischen dem Clean- und dem Lead-Kanal.
Bei etwa gleichem Gain in beiden Kanälen (13 Uhr) steht Clean Volume auf 13 Uhr und Lead Volume auf 9 Uhr, um sie gleich laut zu bekommen.
Das geht schon etwas zu Lasten des OD-Sounds, sagen meine Ohren. Weiß nicht, vielleicht ist das auch nur Voodoo …


Viele GrĂĽĂźe
GĂĽnter

und, wo ist das Problem......? Der Amp arbeitet ohne Master. Insofern ist die Lautstärke ausschließlich über jeden Kanal-Volumen zu regeln.....Geht doch wunderbar ohne irgendwelche Verluste......

Hab den Tubemeister 36 und der arbeitet auf der Ebene wunderbar (ohne irgendwelche Verluste).

@Dulle: ich finde der Tubemeister hat seine Stärke gerade im OD Sound mit viel Gain......Schön weich, singend mit viel Wärme.....Egal ob jetzt die 5, 18 oder 36 Version......die klingen ziemlich ähnlich, im 36 sind ja alle Versionen drinnen.....Größte Schwäche des Amps in meinen Ohren ist der fehlende Crunch, das kann er nämlich gar nicht.....
 
Hallo!

Nochmal einfacher formuliert: Stell dir deinen Cleansound in der notwendigen Lautstärke ein. Stell dir dann deinen Zerrsound in der notwendigen Lautstärke ein. Oder andersrum, ist völlig egal.

Wenn der Amp dann nicht klingt, wie er soll, magst du ihn nicht. Fertig.

GruĂź

erniecaster
 
ollie schrieb:
@Dulle: ich finde der Tubemeister hat seine Stärke gerade im OD Sound mit viel Gain......Schön weich, singend mit viel Wärme.....Egal ob jetzt die 5, 18 oder 36 Version......die klingen ziemlich ähnlich, im 36 sind ja alle Versionen drinnen.....Größte Schwäche des Amps in meinen Ohren ist der fehlende Crunch, das kann er nämlich gar nicht.....

Ich hab nur 1x den TM 5 mit ner Fender Box und einer Stratocaster
angetestet. Nur den Cleankanal und recht weit aufgerissen. Der Sound
war cool und viel mehr als nur brauchbar, wenn man den Preis (199€) bedenkt.
(Die Box war da aber auch sehr wichtig !!!) :cool:


erniecaster schrieb:
Wenn der Amp dann nicht klingt, wie er soll, magst du ihn nicht. Fertig.
Bingo
 
Danke euch allen für eure Geduld mit mir … Ja, dann schafft ein Class A ein Headroiom Problem. Ich habe einen wirklich sehr guten Clean Sound, der prima gefällt - besser noch als der von Fender.

Mein Problem ist der Laustärkeunterschied im Lead-Kanal. Der brüllt derart laut los, daß ich ihn fast auf Null (9 Uhr ist für mich fast 0) runterregeln muss.
Bei Lead Volume 9 Uhr klingt der Lead-Kanal für meine Ohren „bedeckt“, ohne Punch. Schwer zu beschreiben, wie „künstlich gedrosselt“.
Bei Master 12/13 Uhr entfaltet der fĂĽr meinen Geschmack erst sein volles Potenzial. Das ist wiederum fĂĽr mich im Bandbetrieb unbrauchbar im Vergleich zum Clean Volume.
@ Erniecaster: dann muß ich mich wohl von meinem trennen …

Interessante Aussage zu 1-Kanalern. Ăśberrascht mich dann doch. Post-FX wie Hall, Delay + etwas Modulation sind fĂĽr meine Art Musik unverzichtbar.
Hat der 1-Kanaler keinen FX Loop, mĂĽĂźte ich doch auf die Amp-Zerre verzichten, es sei denn, mir gefallen verzerrte Post-Effekte (was sie nicht tun).
Ich spiele idR Pedale vorm Clean Kanal, die hören sich für meine Ohren auch gut an, allerdings nutze ich die Angebote des Lead-Kanals nur für Crunch.
Den Lead Boost des Amps nutze ich gar nicht. Was ja eigentlich für einen 1-Kanaler sprechen würde, wenn’s einen solchen mit FX Loop gäbe.
Meine Soli booste ich ebenfalls Post erst im FX Loop, nicht Pre vor dem Amp.

Ja, ein bezahlbarer schlichter 1-Kanaler mit viel cleanem Headroom und FX Loop wäre für mich als Covermucker schon interessant.
Zumal ich dann mit unterschiedlichen Zerrpedalen ganz unterschiedliche Stile und Klangcharakteristika abdecken könnte.
Ich kenne leider keinen Amp, der diese Anforderungen erfüllen würde. Der TM5 könnte das? Echt?

Und ja: 1 gemeinsame Klangregelung für 2 Kanäle ist eigentlich suboptimal. Sehe ich im Prinzip genauso.
Entweder der Kompromiss gefällt oder nicht. Ich kann damit leben, wünsche mir aber heimlich getrennte EQs.

Mir reichen Bedroom-Amps mit z.B. 18 Watt locker, weil wir ĂĽber PA spielen. Diese Amps nutze ich auch zuhause auf 1 Watt.
Bei kleinen Gigs steht mein Amp auf eben diesem 1 Watt im BĂĽhnenbetrieb, bei mittleren (so 300 Personen) auf 5 Watt.
18 Watt habe ich bei angeschlossener Box noch nie gebraucht. Im reinen PA-Betrieb mit einem PDI-03 allerdings ab und an schon mal …

Mein bisheriges Fazit:
Das technische Design der Vorstufe ist für den Lautstärkesprung verantwortlich.
Das technische Design der Endstufe ist in diesem Zusammenhang humpe.
Will ich viel cleanen Headromm, dann ehre Class A/B (mit nem richtig fetten Trafo, denke ich mir mal).

Viele GrĂĽĂźe
GĂĽnter
 
olerabbit schrieb:
Danke euch allen für eure Geduld mit mir … Ja, dann schafft ein Class A ein Headroiom Problem. Ich habe einen wirklich sehr guten Clean Sound, der prima gefällt - besser noch als der von Fender.

Mein Problem ist der Laustärkeunterschied im Lead-Kanal. Der brüllt derart laut los, daß ich ihn fast auf Null (9 Uhr ist für mich fast 0) runterregeln muss.
Bei Lead Volume 9 Uhr klingt der Lead-Kanal für meine Ohren „bedeckt“, ohne Punch. Schwer zu beschreiben, wie „künstlich gedrosselt“.
Bei Master 12/13 Uhr entfaltet der fĂĽr meinen Geschmack erst sein volles Potenzial. Das ist wiederum fĂĽr mich im Bandbetrieb unbrauchbar im Vergleich zum Clean Volume.

Ok jetzt verstehe ich dein Problem besser.

Da könnte man einen Tubeamp Fachman befragen, ob sich da was sinnvoll ändern liesse.
Oder du besorgst dir 1-2 Zerrpedale (mit EQ), und benutzt nur den geliebten Clean Kanal .....
 
Also so wie ich das lese gefällt dir der Clean-Kanal so wie der Amp ist sehr gut. Also dann mal testweise ein gutes Zerrpedal mit Klangregelung davor. Da hat der Markt doch mittlerweile einiges zu bieten :)
Du nutzt deinen Amp quasi als 1-Kanaler und hast die Vorteile vom FX-Loop.

Guter Einkanaler mit FX-Loop: Suhr Badger ;)
 
Micha, Recht haste. Und deswegen mache ich das auch, seit ich den Amp habe.

Allerdings gezwungenermaßen – siehe mein Problem. Es tut mir einfach in der Musiker-Seele weh, aus solchen Gründen nicht in vollem Umfang die Amp-Zerre nutzen zu können.
Wie sehr man die im Einzelfall mag, sei mal dahingestellt.

Das Problem scheinen wohl auch andere 2-kanalige Amps in der TM18-Preisiklasse zu haben (VOX Nighttrain z.B., besonders die G1, oder Blackstar).

Oh ja, Suhr Badger! Och, 1.750 € … na ja.
 
Das Problem scheinen wohl auch andere 2-kanalige Amps in der TM18-Preisiklasse zu haben (VOX Nighttrain z.B., besonders die G1, oder Blackstar).

Genau da liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer.
Das Ziel liegt hier halt ganz klar darin mit dem Produkt eine möglichst große Schnittmenge anzusprechen + möglichst günstig -> günstiges Produktionsland + Rotstift bei der Materialauswahl  …
Alles für sich nix schlechtes. In der Summe ist man dann aber halt irgendwann am Ende angekommen wenn man höhere Ansprüche hat.

Ich denke man muss das Ganze pragmatisch sehen. Dann benutzt man halt nur den einen Sound, wenn der gut ist. Erlaubt ist das womit man zum Ziel kommt.

Der Badger, ja ist viel Geld. Gebraucht schon weniger :) … und die Kiste ist im Moment wertstabil. (So sehe ich das immer) Behält also nen gewissen Wert, was man von H&K-Produkten nicht immer sagen kann … so gut die auch manchmal sind.
 
hat der TM 18 nicht so etwas wie eine Endstufendrosselung, einen verstellbaren Lastwiderstand?

Mir scheint es so ,als ob die von Dir gefahrene ENDSTUFENZERRUNG das ist was dir am Lead kanal besonders gefällt. Und ich würde diese bei einem 18 W mit 2 EL 84 wohl auch mögen, aber sicher ist das laut!!! Bischen Wumms braucht es schon, sonst kommen auch die Speaker nicht in Wallung und es drückt nicht.

Hast du mal nen Modeller, wie den Mustang versucht? Die können auch schön leise zerren, sagt man ;-)

Lg

Russ.

PS, scheiss drauf, wie die Regler stehen, bei einem Auto kuckst du ja auch nicht wie schnell es fährt, wenn du das Gas 5 cm gedrückt hast, bei einem anderen kann diese Geschwindigkeit vielleicht erst bei 7,5 cm eintreten.
DafĂĽr hat irgendwann mal sowas wie Mastervolumes erfunden.
 
@michabekmann
Würde ich eigene Songs produzieren, die in einem Studio aufnehmen und auf Bühnen vor einem Fanpublikum reproduzieren, wären Suhr & Co. sicherlich meine erste Alternative.
Bei Covermucke achten die wenigsten auf den Gitarrensound, da reicht einfacher Wiedererkennungswert. Meine Erfahrung.

@russ
Das passiert schon bei ganz normaler Zerre, da ist von Endstufenzerre noch gar keine Rede.
Ja, der TM18 hat einen Lastwiderstand, aber egal wo der steht, der relative Laustärkesprung bleibt erhalten.
Ich spiele den Amp wie gesagt im Clean-Kanal bei max. 5 Watt und Volumenregler auf 13 Uhr - das ist in der Tat schon höllisch laut.
Modeler habe ich frĂĽher mal gespielt und mich davon schon vor Jahren verabschiedet.
In geschlossener Gesellschaft (z.B. Betriebsfeiern) spielt die Gesamtlautstärke eine wichtige Rolle und setzt mir entsprechende Grenzen.
H&K kann zwar auf die Volumenregler der beiden Kanäle Master draufschreiben, einen Master, so wie ich ihn verstehe, hat der Amp dennoch nicht.
Das Problem des unausgewogen designten Kanal-Volumen-Mixes würde ein echter Master auch nicht lösen, befürchte ich.

Viele GrĂĽĂźe
 
Moin,

mal ein kleiner DenkanstoĂź:

Eine Vorstufenröhre ist eine Vorstufenröhre. Ist die Eingangsspannung gering, bleibt sie clean (Kanal1). Um sie zum Zerren zu bewegen, muss die Eingangsspannung deutlich erhöht werden. D.h. hinten kommt auch deutlich mehr raus und bewirkt nun mal einen Lautstärkesprung (Kanal 2). Will man den nun drosseln, funktioniert das nur über das Herunterregeln eines nachgeschalteten Master Volume (mit den geschilderten Nachteilen). Je heftiger die Vorstufenröhre arbeitet/verzerrt, umso mehr muss das Ausgangssignal "abgewürgt" werden und das kostet Sound.

Fazit:
1. Die Lautstärke Deines verzerrten Kanals wird bei 18 Watt immer zu laut bleiben, wenn Du den Sound nicht abwürgen willst.
2. Die (ebenfalls zu laute) Anpassung des Cleankanals wird dazu fĂĽhren, dass dieser ebenfalls verzerrt.
3. Du wirst m.E. an einer Pedallösung oder einem zumindest Transistor/IC gestützten Amp nicht vorbeikommen.
 
@ tommy: Danke für deinen Denkanstoß, über den ich in der Tat länger nachgedacht habe.

Verstehe ich dich richtig: technisch bedingt führt mehr Zerre bei Röhrenamps also zwangsläufig IMMER zu mehr Lautstärke?
Wenn ja, würde das grundsätzlich alle Röhren-Amps betreffen, egal, ob 1-Kanaler oder Mehrkanaler.
Wer schwerpunktmäßig nur 1 Richtung spielt (Clean/Blues bzw. Rock/HardRock/Metal), hätte damit kein Problem.
Schade, daß die Röhren-Amp-Hersteller keinen einfachen Röhrenamp (ohne Midi oder Preset-Design) anbieten, dessen Zerrkanal beim Sweet Spot ohne Volumensprung werkelt.

Für Covermucker wie mich gäbe es dann die von dir genannten Handlungsalternativen. Der TM18 hat einen der besten Clean-Kanäle mit viel Headroom.
Den bekomme ich mit „analogen“ Vorstufen-Röhren von Jet City sogar bis zum Anschlag total clean, da zerrt dann kaum noch was.
Und das ohne Laustärkesprung bei voller Endstufensättigung. Ich werde die mal wieder vorkramen und einbauen. Lead-Kanal ade …
 
olerabbit schrieb:
@ tommy: Danke für deinen Denkanstoß, über den ich in der Tat länger nachgedacht habe.

Verstehe ich dich richtig: technisch bedingt führt mehr Zerre bei Röhrenamps also zwangsläufig IMMER zu mehr Lautstärke?
Wenn ja, würde das grundsätzlich alle Röhren-Amps betreffen, egal, ob 1-Kanaler oder Mehrkanaler.

...na ja, irgendwann wird es dann nicht mehr lauter sondern nur verzerrter, weil der Sound nur noch komprimiert wird. Es gibt natĂĽrlich auch Mastervolume Schaltungen, die das "ZuwĂĽrgen" wieder kompensieren, da sind aber m.E. meistens Halbleiter im Spiel.

Es sind 1 und 2 Kanaler betroffen sofern die Verzerrung ausschließlich aus den Vorstufenröhren kommt (es sei denn s.o.).

Deswegen bevorzugen viele ja auch Röhrenamps mit wenig Watt. Nicht nur um die Endstufenverzerrung lautstärkemäßig erträglicher zu gestalten, sondern in manchen Fällen auch die Vorstufenverzerrung voll ausfahren zu können (Gain nach Geschmack und Master weit auf (bringt mehr "Knack")).

Anders ausgedrückt: Amp in seinen Sweet Spot aussteuern und Lautstärkeanpassung erfolgt über die Gesamt-Ausgangsleistung (egal ob Vorstufen oder Endstufen Verzerrung präferiert wird)

Du könntest eventuell beim TM 18 noch mal versuchen mit anderen Vorstufenröhren zu experimentieren, die bei geringeren Lautstärken schon höheres Verzerrungspotential entwickeln. Da kenn ich mich aber nicht so gut aus. Da sind eher die Spezialisten hier gefragt.
 
Cool Blue auf V1 und Red auf V2 (letztere hat Thomann nicht mehr im Programm, glaube ich). Ich hatte diese Kombi eine ganze Zeit gespielt, weil die mir in der Tat besser gefielen als die Röhren. Was auch gut klingt: Blue Cool auf V1 und normale Röhre auf V2. Bin noch nicht ganz schlüssig, welches Kombi ich wähle. Muß aber auch mal die anderen Varianten durchprobieren.

Meine Ohren sagen: der Sound ändert sich, hat mehr Bottom End, ist insgesamt runder/breiter im Frequenzspektrum, er wirkt angenehmer in den Höhen weil weniger spitz, ausgewogener. Gilt für Clean und Lead.
Positiver Nebeneffekt: der Amp entwickelt deutlich weniger Hitze, weil nur noch die normalen Endstufen-Röhren heiß werden. Die thermische Belastung ist deutlich reduziert.
Die sollen ja auch stoßfest sein und länger halten als Röhren. Kann ich aber nicht wirklich beurteilen: Retro Vales und Röhren haben bisher alle Gigs gleichermaßen schadlos überstanden.
Und solange normale Endstufenröhren drin sind, muß ich dem Amp halt nach dem Gig seine Abkühlungsphase gönnen.
 

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