Alles neu macht der Mai

gruenspan

Bekanntes Mitglied
1 Feb 2008
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Aachen
Hallo zusammen,

ich will Euch heute mal mit einem etwas anderen Thema bemĂĽhen.

P.A. - hier speziell das Mischpult und dessen Zubehör.

Aktuell fuhrwerken wir mit einem Allen Heath ZED-12FX. Das Pult tut was es soll klingt sehr anständig und passt auch von der Kanalzahl her fast zu 100% (derzeit ist noch ein Kanal frei). Der Drummer steigt jetzt gerade auf eDrums um, - er ist bereits berücksichtigt. Dazu haben wir ein Cordial Multicore, zwei dbx 166xs Compressoren, das ganze fein im Mixercase.

Kompakt und transportabel.
Live-erprobt. Passt. Bis jetzt jedenfalls.

Nun hat das Pult zwei Pre und einen nutzbaren Postfader Aux. Derzeit nutzen wir nur einen Pre Weg fürs Monitoring, Tendenz aber deutlich steigend. Der Drummer will zukünftig gefüttert werden (edrums!) und auch Bassist, und Keyboarder hätten nichts gegen mehr Beschallung. In Ear ist (derzeit) kein echtes Thema. Wobei uns da massiv Erfahrungen fehlen, schon alleine aus dem eDrum-Thema heraus. Wir wollen ja alle ganz gerne etwas Schlagzeug hören, nicht nur der Drummer - und ob da das „Feedback“ der FOH reicht? Eher suboptimal würde ich schätzen.

Nun gibt es von Line6 das StageScape M20d. Inzwischen sind von den damaligen 2.300 EUR Verkaufspreis noch knapp 1.200 EUR ĂĽbrig geblieben. Das finde ich fies attraktiv. Im Netz findet man aber m.E. recht wenig an echten Erfahrungsberichten. Eher viel Marketingkram.
Da ist onBoard mehr drin als wir je brauchen werden, wage ich zu behaupten. Eq’s, Effekte, DeEsser, Compressor, Limiter,… das alles individuell pro Kanal, 4 Aux-Wege. Dazu die Möglichkeit zu jeder Zeit eine echte Mehrspuraufnahme aller Kanäle zu machen und die remote Bedienbarkeit über iPad, was die Nutzung eines Multicore obsolet machen könnte. Natürlich mit abspeicherbaren „Scenes“ für Proberaum, Live, etc. Finde ich alles äusserst fett.

Hat das Teil schon mal jemand zwischen gehabt und ggf. Live Erfahrung? Ist das eine taugliche Alternative zu o.g. Setup, oder würdet Ihr die analoge „Konsole“ immer dem M20 vorziehen? Warum? Fehlen ggf. entscheidende Dinge, die ich aus meiner aktuellen Sicht heraus vergesse?

Gespannt auf Eueren geschätzen Input!
:) :cool:
 
Moin,

keine Ahnung ob es taugt. Das Konzept finde ich aber sehr interessant. U.a. 6 Aux, 8 separate digitale Direkt Rekording Ausgänge, WLanTablet Steuerung, Effekte etc. für unter €900.-.

Vielleicht bin ich naiv aber mieser Sound und Rauschen scheint hier der Vergangenheit anzugehören. Schließlich gibt Midas für die Preamps seinen guten Namen her.

http://www.behringer.com/EN/Products/XR18.aspx


Von Tascam gibt es in der Preisklasse ähnliches aber nur mit einem digitalem Stereo Recordingausgang.
 
Dann wĂĽrde ich mir auf jeden Fall auch das Behringer X32 in der Rackversion anschauen, da ist noch ein bisschen komfortabler und kostet nicht viel mehr. Wir haben es in der band und der Soundcheck geht seitdem soooo schnell... ein Traum.

http://www.behringer.com/EN/Products/X32-RACK.aspx
 
Hi Al,

kann das X32 da denn funktional tatsächlich deutlich mehr? Was genau macht den Soundcheck mit dem X32 so einfach? Das X18 sieht für mich erstmal so aus, als hätte es primär nur weniger Kanäle?

Edit:

Aha - die Apps unterscheiden sich wohl (deutlich). Man kann die aber anscheinend installieren und "im Demomode" nutzen / antesten. Cool. Mach ich heute abend mal.

Stefan
 
Du kannst das X32 auch ohne Interface (Ipad etc.) steuern. Also für den Notfall ne gute Sache. Die Einstellungen sind alle abgespeichert und können sofort wieder geladen werden. Aber das Fallback auf Steuerung ohne Interface finde ich ganz sympathisch, sp 100% Vertrauen habe ich da nicht.
 
Moin.
Das Line 6 finde ich grauselig wenn man denn mal fix was einstellen möchte. Oder doch mal eine Fremdtechniker mitnimmt. Das UserInterface ist so toll intuitiv, da möchte man nur noch brechen. Vielleicht bin ich aber auch nur zu doof. Ich mag das Ding nicht.

Ich würde umbedingt die Messe mal abwarten und in der Preisklasse folgende Geräte angucken:
X32 von Behringer (obwohl bei die Verleiher hier auf der Ecke schon die ersten Ausfälle zu berichten haben)
Ui Serie von Soundcraft(kommt jetzt erst raus)
Presonus Studiolive (wenn man ohne Motorfader leben kann - ich komme damit klar)
und immer noch Yamaha 01V Serie(umbedingt gebraucht mal gucken) - die Dinger brauchen etwas Eingewöhnung bei der Bedienung sind aber unverwüstlich.

Ich wĂĽrde bei den meisten Pulten eines nehmen, das auch ohne Ipad gesteuert werden kann. das ist zwar ganz sĂĽĂź, aber wehe da zickt was im Wlan. ;)
GruĂź
Ugorr
 
Vielen Dank fĂĽrs Feedback / Input. Schaue ich mir auch an.
Wie schätzt ihr denn den Gebrauchtmarkt für die o.g. (analog)Komponenten ein? Bekommt man so etwas noch verkauft, oder stellen eigentlich alle auf digital um? Ist ja auch preislich unglaublich was da geht. Ich habe dummerweise erst vor kurzem in einen zweiten Compressor und das Multicore investiert. Besser hätte ich damals schon genauer geschaut.
Aber nachher ist man ja immer schlauer ...
 
Moin,

ich sehe das nicht so schwarz mit dem Analogkram. Es hat ja auch Vorteile, wenn ich alle verfügbaren Knöpfe sehen und bedienen kann ohne Menü, Untermenü und Unteruntermenü. Ich muß nicht darauf achten, mein Smartgerät geladen zu haben, und das meiner Mitmusiker. Und wenn ein Gerät ausfällt, kann ich entweder darauf verzichten, oder es relativ einfach mit einem ähnlichen Gerät ersetzen. Fällt mein Digitalmixer aus, ist alles ausgefallen. Das kann ich nur komplett ersetzen.

Andererseits sind die Möglichkeiten schon grandios mit vielen Digitalpulten. Flexibles Routing, alle wichtigen Geräte an Bord, Aufnahmemöglichkeit und speichern der Einstellungen ist schon super.

Ich hätte auch gerne ein Digitalpult... ;-) Mein Bruder besitzt ein altes Behringer, seitdem geht der mit Pult unter dem Arm und kleinem Koffer in der anderen Hand zum Gig. Schon sehr praktisch!

Ciao
Monkey
 
Ugorr schrieb:
... und immer noch Yamaha 01V Serie(umbedingt gebraucht mal gucken) - die Dinger brauchen etwas Eingewöhnung bei der Bedienung sind aber unverwüstlich ...

Kann ich nur bestätigen!
Ich habe zwar das Vorgängermodell "Yamaha 03D", aber es tut klaglos nach wie vor seinen Dienst und ich bin glücklich damit. (Gibt es ebenso nach wie vor gebraucht im dreistelligen EURO Bereich)
 
Sodele,

ich habe mir jetzt mal den XR18 zugelegt und bin erstmal schwer beeindruckt.
Sehr kompakte Maße, 19'' Ohren beigelegt (massiver Stahl, nix pillepalle, bei anderen häufig extra für ab 40 EUR zu erwerben)

Die fehlende Anleitung ist schon sehr speziell, aber wenn man mal ein Mischpult hatte und einigermassen weiss, wie es gehen müsste, fidnet man sich zurecht. Spezialitäten abseits des eigenen Wissenspektrums findet man dann natürlich nie, oder per Zufall. Das ist blöd.

Das Netzwerksetup ist etwas hakelig, wenn man da spezielle WĂĽnsche hat (hatte ich), die erste initiale Verbindung ging auf Anhieb. Top. keine Probleme.

Der ASIO-Treiber bildet 18 Kanäle ("frei" konfigurierbar im Routing) sauber an den PC ab. Ich weiss nicht, welche Latenzen da üblich sind, die des Behringer sind gewaltig. Im reinen Mitschnittmodus einer Probe oder eines Konzertes (dafür will ich es einsetzen) ist das aber egal, denke ich.

Das Kistchen wirkt sehr robust und kompakt, ebenso die AnschlĂĽsse (natĂĽrlich noch kein Dauertest). Mir sagt es sehr zu. GelĂĽftet wird m.E. ausschliesslich passiv. Kein LĂĽfter vorhanden. Die Box wird warm, aber nicht heiss.

Den Klang kann ich nicht wirklich objektiv beurteilen. Was ich bisher hörte hat mir gefallen - ggf. später mehr, wenn er mal ein paar Meilen auf dem Tacho hat.

Nach dem Ausschalten ("Stromausfall") ist das System in 9 Sekunden wieder da, inkl. aller Settings (soweit ich das bisher beobachten konnte). Das ist beruhigend. Die Settings werden anscheinend in bestimmten Abständen automatisch gespeichert. Eine gerade gemachte Einstellung war nach dem direkt anschliessenden Reboot nämlich weg. Aber nur diese. ( Ja, ich habe das ganze nochmal getestet und länger gewartet, dann war die Einstellung auch da... :- )

Ich denke ich werde hier noch mehr zu der Kiste berichten, da mich das Teil im Moment echt sehr anmacht.

Zum Abschluß noch eine Frage an die Könner (ggf. speziell an die X32 Nutzer):
Das Ding hat einen schier endlosen Effektfuhrpark an Bord.
Für den Schnellstart hätte ich gerne einen Tipp:
Welche Effekte (genau, also nicht nur "Reverb", sondern welchen und mit welchen Settings *Welpenblick*) setzt ihr ernsthaft ein und wie? (Insert oder (ich nenne es mal) Master FX?). Der Sinn des Inserts erschliesst sich mir noch nicht ganz, ich würde eher grundsätzlich mit den Mastereffektgruppen arbeiten, da da beim XR18 ja sowieso dieselben Effekte draufliegen und ich im Insert keinen anderen (als einen der 4 grundsätzlich gewählten) nutzen kann?

Danke & GruĂź
Stefan

Meine Effektnutzung beschränkte sich bisher (natürlich auch mangels Möglichkeiten) auf einen Compressor (extern, Insert) für die Vocals und den Bass und einen Hall für die Vocs.
 
Da hänge ich mich auch mal an. Kurze Frage: Ich habe ja ein Sennheiser ew300 IEM. Die Sender wollen ein XLR-Kabel. Das x18 hat ja nur Klinke. Einfach mit nem Adapter arbeiten?

GrĂĽĂźe

Rabber
 
Hallo Rabber,

ich habe das XR18. Dieses hat fĂĽr die AUX Sends und Master Outs ausschliesslich XLR AnschlĂĽsse. FĂĽr die Inputs Kombi (Klinke / XLR)

Das X18 habe ich nicht zwischen gehabt, aber ja - Adapter geht eigentlich immer.

GruĂź

Stefan
 
gruenspan schrieb:
...
Zum Abschluß noch eine Frage an die Könner (ggf. speziell an die X32 Nutzer):
Das Ding hat einen schier endlosen Effektfuhrpark an Bord.
Für den Schnellstart hätte ich gerne einen Tipp:
Welche Effekte (genau, also nicht nur "Reverb", sondern welchen und mit welchen Settings *Welpenblick*) setzt ihr ernsthaft ein und wie? (Insert oder (ich nenne es mal) Master FX?). Der Sinn des Inserts erschliesst sich mir noch nicht ganz, ich würde eher grundsätzlich mit den Mastereffektgruppen arbeiten, da da beim XR18 ja sowieso dieselben Effekte draufliegen und ich im Insert keinen anderen (als einen der 4 grundsätzlich gewählten) nutzen kann?

Danke & GruĂź
Stefan

Meine Effektnutzung beschränkte sich bisher (natürlich auch mangels Möglichkeiten) auf einen Compressor (extern, Insert) für die Vocals und den Bass und einen Hall für die Vocs.

Ich bin jetzt nicht gerade der große Routinier mit dem X32, bin auch kein Fan der Bedienersoftware für das iPad. Die verbauten Effekte bzw. die generelle Klangqualität allerdings ist schon hervorragend, da gibt es nix.

An Effekten benutze ich natĂĽrlich den EQ und in fast jedem Kanal den Kompressor und manchmal ein dezent eingestelltes Gate. Voreinstellungen kann man da keine geben, denn beides muss jeweils passend zum bearbeiteten Signal eingestellt werden. Aber Du kannst Dir dies hier reinziehen, dann wird das schon mit der Bedienung der Dynamics:
http://www.mix4munich.de/kompressoren.htm
http://www.mix4munich.de/gates.htm

Bei meinem letzten Gig mit dem X32 (eine Rockband) habe ich tatsächlich nur EQs, Kompressoren und Gates in den Kanälen eingesetzt sowie EQs in den Ausgängen (um Feedbacks zu elimieren und Raumresonanzen auszubügeln) sowie das Vintage Reverb als Effekt per AUX. Da habe ich das PreDelay auf ca. 40 oder ms eingestellt, Hallzeit (Decay) je nach Song auf 1,5 bis 2,2 s. HiCut so hoch, dass er quasi nicht arbeitete, LoCut bei ca. 120 Hz (denn wer will schon die Tiefbässe verhallen?), Density auf Maximum (war das 30?). Zuhörer und Band mochten den Sound, es geht also auch ohne große Effektschlacht.

GruĂź,
Jo
 

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