Kloppmänner vs. Leosounds, Häussel, Barfuss...

A

Anonymous

Guest
Hey,
schon länger schleiche ich (virtuell) um so ein Kloppman set herum.
Dass ein einziger Kloppman so viel kostet wie ein Set Leosounds ist das einzige, was mich bis jetzt davon abgehalten hat :roll:

Einerseits glaube ich daran, dass Kloppmänner echt super sind, auch wenn ich bis jetzt noch nie welche in echt gehört habe, aber andererseits kocht der Andreas auch nur mit Wasser (denke ich ;) )

Hat einer von euch Erfahrungen, Vergleiche oder sonst was? Ist der Sound wirklich unglaublich? Oder sind das nur die berühmten letzten 5-10%?

Lg
 
Da musst du schon etwas unterscheiden zwischen "allgemeinen Kriterien die wünschenswert sind" z.B. Dynamikumfang und "persönlichem Geschmack".

Diese Unterscheidung ist nicht immer einfach.

Ich hatte zwei Sets Kloppmanns die beide allgemein qualitativ spitze waren aber von denen mir eins klanglich nicht gefallen hat und was auch nicht zur Gitarre passte und das andere war gleich auf unentschieden mit einem anderen Set das mir jemand custom-made nach Vorgaben gemacht hat. Da habe ich die Kloppmänner verkauft weil sie lukrativer zu verkaufen waren.

Allgemein qualitativ fand ich sie auf oberstem Niveau aber nicht nennenswert über z.B. Häussel, der da auch ganz oben steht. Ein Viertelstufe drunter aber immer noch super sehe ich Leosounds.

Was davon man jetzt selber am besten findet hängt dann von der Kategorie "persönlicher Geschmack" ab.

Ich finde die meisten Häussel SCs in Strats (und nur da, komischerweise) zu spröde. Das war auch mit den Kloppmännern so. Das mag ich nicht und da nutzt es auch nichts, sie drinzulassen weil sie ja in allen anderen Teilaspekten so gut sind. Zur Zeit hat meine Lieblingsstrats Tyler Hendersons die genauso dynamisch und geil und hölzern sind aber eben *nicht* so trockenspröde.

Ich bin ein Fan, guter, meinetwegen handgemachter Pickups aber dass sie gut und handgemacht sind, ist kein Garant dass sie dir gefallen oder - genauso wichtig - klang-logisch zur Gitarre passen.

Jedenfalls so als Gegenrede zum Kloppmann-Hype: Das sind wirklich astreine Pickup. Aber lass dir nicht einreden, dein Leben wäre unvollständig oder du hättest was verpasst. Astreine geile Pickups gibt es überall genug. Du wirst nicht den Rest deines Lebens bei 95% Klang versauern weil nur einzig und allein Kloppmann dich über die Zielgerade tragen könnte.
 
Ja, diese Unterscheidung ist auch mein Problem - ich würde mir am liebsten Leosounds, Kloppmänner, Häussels, Klein, Lollar, Bare Knuckle, Barfuss, Ray Gerold und was weiß ich für Pickups bestellen und testen - aber ich hab leider keinen Goldesel; und niemand wird mir sagen können, ob ich Klopppmann-Pickups mögen werde, oder so wie du nicht unbedingt toll finden werde.
Was genau meinst Du mit spröde?

Ansonsten könnte ich mal sparen und einen Kloppmann, einen Leosounds und einen Häussel bestellen, aber mal schauen..
Man findet auch im Netz so wenig Vergleiche leider, nur einzelne Soundfiles :/
Hm, auf jeden Fall danke für die Antwort
 
Ich bin da bei groby. Geblieben ist von den Kloppmann-Pickups bei mir keiner, sondern Häussel/ACY, Suhr und Rocketfire. Jede Strat bekam die SCs, die ihr am besten standen. In meiner Lieblingsgitarre sind die Suhr ML. Nur am Steg haben sie alle den Suhr SSV.

Qualitativ gibt es kaum schlechte Pickups. Jeder Wickler hat seinen eigenen Geschmack - und du hast deinen.

Kloppmanns sind super und mir viel Liebe zum Detail gemacht. Da gibt es nichts zu meckern. Eine Offenbarung oder sowas waren sie für mich jedoch nicht, und andere gefielen mir einfach besser.
 
Joe schrieb:
Was genau meinst Du mit spröde?

Irgendwie trocken. Wie ein herber Wein. Schwer zu beschreiben. Vor allen Dingen auch weil....

Joe schrieb:
Man findet auch im Netz so wenig Vergleiche leider, nur einzelne Soundfiles :/

... das vielleicht für einen Zuhörer schwer zu hören ist. Das wichtigste bei Pickups ist, dass sie zur Gitarre passen und wie sie sich beim Spielen anfühlen. Daher finde ich von allen Test-Möglichkeiten die Soundfiles oder Youtube bieten solche für Pickups am wenigsten sinnvoll.

Man muss sich auch etwas reinfinden. Zum Beispiel habe ich irgendwann herausgefunden, dass ich und Acy (acysguitarlounge) diesselbe Sprache sprechen wenn wir von Humbuckern reden. Seitdem habe ich mich auf Häussels eingeschossen und wenn ich wieder was brauchen sollte, rufe ich ihn an und lasse mir was bauen statt monatelang zu kaufen und löten.

Schaue doch einfach mal bei üblichen Kleinanzeigen und ebay was da so steht, z.B. an Leosounds oder Häussel und dann schaust du bei deren Homepage was die darunter verstehen und ob das passt. Und dann kaufst du was am sinnvollsten aussieht und testest und hast entweder Glück oder schon mal einen Referenz- und Anhaltspunkt bei jenem Hersteller.
 
groby schrieb:
Irgendwie trocken. Wie ein herber Wein
Hm, okay - ich glaube, ich weiß was Du meinst

groby schrieb:
... das vielleicht für einen Zuhörer schwer zu hören ist. Das wichtigste bei Pickups ist, dass sie zur Gitarre passen und wie sie sich beim Spielen anfühlen. Daher finde ich von allen Test-Möglichkeiten die Soundfiles oder Youtube bieten solche für Pickups am wenigsten sinnvoll.

Man muss sich auch etwas reinfinden. Zum Beispiel habe ich irgendwann herausgefunden, dass ich und Acy (acysguitarlounge) diesselbe Sprache sprechen wenn wir von Humbuckern reden. Seitdem habe ich mich auf Häussels eingeschossen und wenn ich wieder was brauchen sollte, rufe ich ihn an und lasse mir was bauen statt monatelang zu kaufen und löten.

Schaue doch einfach mal bei üblichen Kleinanzeigen und ebay was da so steht, z.B. an Leosounds oder Häussel und dann schaust du bei deren Homepage was die darunter verstehen und ob das passt. Und dann kaufst du was am sinnvollsten aussieht und testest und hast entweder Glück oder schon mal einen Referenz- und Anhaltspunkt bei jenem Hersteller.
Ja, das mit dem ''zur Gitarre passen'' ist denke ich auch ein großer Aspekt - allein deshalb bin ich sehr interessiert an deutschen Herstellern - im ''Notfall :shock: '' kann man die Gitarre hinschicken und sagen ''mach mal''
Das mit dem reinfinden stimmt auf jeden Fall - aber auch, dass man sofort einen Glückstreffer machen kann; ich hab in meiner Black Paisley Strat seymour Duncan antiquitys, und könnte mir nichts besseres vorstellen.
Genau diese Antiquitys sind auch der Grund, warum ich mich zur Zeit nach anderen Pickups umschaue - die Strat ist auf jeden Fall von der Basis her nicht so gut wie meine andere, aber der Sound hat was und gefällt mir mindestens genau so gut - da liegt der Gedanke ja nah... ihr kennt das sicher :)
auf eBay gibt es auch zur Zeit Kloppmann-Pickups, mal sehen ob ich die ersteiger
(Und wenn nicht werde ich echt mal ein gebrauchtes LeoSound-Set kaufen, und evtl einen Kloppmann-Halspickup - sollte ich ihn nicht mögen hält sich der Verlust in Grenzen, und wenn schon kann ich die andern beiden mit der Zeit ''nachholen'')


ferdi schrieb:
Ich bin da bei groby. Geblieben ist von den Kloppmann-Pickups bei mir keiner, sondern Häussel/ACY, Suhr und Rocketfire. Jede Strat bekam die SCs, die ihr am besten standen. In meiner Lieblingsgitarre sind die Suhr ML. Nur am Steg haben sie alle den Suhr SSV.

Qualitativ gibt es kaum schlechte Pickups. Jeder Wickler hat seinen eigenen Geschmack - und du hast deinen.

Kloppmanns sind super und mir viel Liebe zum Detail gemacht. Da gibt es nichts zu meckern. Eine Offenbarung oder sowas waren sie für mich jedoch nicht, und andere gefielen mir einfach besser.
Die Suhrs scheinen mir gerade auch interessant, und die sind nicht so esoterisch wie manche anderen Wickler (Vintage-korrektes Zeug, von kubanischen Jungfrauen gewickelt, mit Elefantentränen veredelt) - ob ich das mag weiß ich noch nicht ;-) :-D [/i]
 
Im Musiker-Board hab ich auch die Idee schon mal angeschnitten, einen Pickupvergleich zu machen, d.h. 10-15 Strat singlecoils zu nehmen und alle zu vergleichen. Das wäre natürlich echt nützlich für viele Leute.
Zur Zeit fehlt mir dafür die Zeit und das Geld, aber sollte es mal so weit kommen werde ich meine Eindrücke natürlich auch hier preisgeben.
(Aber ein Problem ist auch das Geld, sagen wir mal ich kaufe 12 Pickups - das sind dann locker 1200€ oder mehr..)
Naja, mal sehen.
 
Also für gewöhnlich habe ich, wenn ich einen neuen Pickup suche, ein "Problem" mit dem alten. Irgendwas stört. Das ist als Ausgangspunkt doch schon mal gut, weil man formulieren kann was anders sein soll.
Meiner Erfahrung nach sind unsere Pickupspezialisten im Land alle sehr kommunikativ und bemüht, das richtige zu finden.

Wenn deine Gitarre gut bekannte Pickuptypen hat, ist es natürlich besonders leicht!

Ob nun Kloppmann, Häussel oder was auch immer ist wie so oft eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich mag z.B. keine Seymour Duncan Pickups, ich habe auf jeden Fall noch keinen davon je behalten. :-D

Sprich mal mit den Herstellern!

Von Pickup-Wechseln einfach so wegen "das muss doch besser gehen" würde ich abraten, das wird schnell ein Dauerzustand. ;-)

Grüße
Michael
 
Ja, das ist ja das Problem - mich stört nicht wirklich was (naja, nur meckern auf recht hohem Niveau kann ich, zB ''mehr Knalligkeit für die Basssaiten bidde'') aber ich fänd es einfach interessant :-D

Eigentlich wollte ich die Pickups meiner Amc. Std. auswechseln, das waren die Fat 50's und da kommte ich sehr genau sagen, was mich stört. Jetzt hab ich aber meine 56er Strat, und deshalb behält die Amc. Std ihre Fat 50's (nenn es Vernachlässigung :) ), und wenn dann krieg die 56er andere. Die hat irgendwelche John Cruz Masterdesign (oder JC Handwound oder was auch immer) drin, die passen schon ganz gut. Ich hab mir deshalb vorgenommen: Wenn die Gitarre aufhört nach Vanille zu riechen kann ich über einen Wechsel nachdenken :-D Und bis dahin kann ich schauen, ob mich denn wirklich etwas so massiv stört, dass das nötig wäre
 
Joe schrieb:
zB ''mehr Knalligkeit für die Basssaiten bidde'') aber ich fänd es einfach interessant

Der genaue Wert des Volumepotis kann auch die entscheidende Nuance bringen.
Eins mit 230kOhm zB lässt die Pickups deutlich weicher, runder, milder klingen als eins mit 250kOhm - eins mit 260 und mehr hingegen bringt mehr Knalligkeit.
Technisch gesehen geht es dabei um die Überhöhung der Resonanzspitze des Frequenzgangs der Pickups.

ACY bietet sog. "Sweet Spot Potis" an, bei denen du den Nennwert des Potis mit einem parallel geschalteten per Trimmer "dazu"regelbaren Widerstand variieren kannst. Am besten müsstest du dein Volumepoti mal durchmessen. Die wenigsten haben genau 250kOhm.

Die Soundveränderung beträfe dann natürlich alle sechs Saiten. Eine andere Saitenmarke könnte daher auch einen Gedanken wert sein.
 
Also ich hab nach 40 Jahren Testerei mal den ultimativen Versuch gewagt, meiner alten 60er RI Les Paul den Mumpf in den Bässen zu nehmen und Ausgewogenheit in Mitten und Höhen zu geben; bin also zu Andreas Kloppmann gefahren und hab mal geschaut (mit den Fingern und Ohren natürlich), was so geht. Und siehe da, er ist nicht nur ein sehr netter Mensch, er hört sich erstmal an, was der Gitarrist sich vorstellt und wünscht. Dann stellt er Gitarren mit entsprechenden Pickups (bevorzugt Les Pauls/ Strats) vor und lässt probieren. Diverse schöne Röhrenamps dürfen dazu gern benutzt werden. Ich fand auf ANhieb das 59er Set passend und habe es einbauen lassen. Hit war noch die Möglichkeit, an der Gitarre zusätzlich den Klang mit und ohne Bummble Bees (mittels kleinem, externen Umschalter) zu testen; ich kann mir nicht vorstellen, dass einer darauf verzichtet. Die gaben nämlich dem tollen ausgewogenen Sound noch den letzten Schliff. Potis und billige Kabel sollte man im Übrigen auch gleich tauschen.

Toller "Golden Tone", wie ich ihn immer gesucht habe.
Natürlich klingen auch andere Pickups gut, man muss es zur Gitarre und zum eigenen Stil zu spielen anpassen. In eine Hardrock-Gitarre, die meist an voll aufgedrehten Amps (oder Simulatoren davon) gespielt wird, ist es ziemlich egal, was für Pickups eingebaut sind. Für Blues/ Crunch/ Clean macht es dagegen sehr viel aus, ob die Pickups das übertragen, was der Gitarrist an Dynamik und Zusammenspiel von Bässen/Mitten/Höhen erzeugen möchte.

Aber letztlich bleibt es wohl ein unendliches Kapitel, weil immer alles zusammengehört -Gitarre-Spieler-Stil-Amp.....
VG
Bernd
 
Ich bin wahrhaft kein Experte für Gitarrenmodifikationen. Aber einige, die sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, haben mir erklärt, dass der Austausch der Pickups überbewertet wird. D.h. ich habe bislang eher mit dem Wechsel der "Hardware" (also zB Bridge) gute Erfahrungen gemacht.
 
Ich hab einen Kloppmann SC in meiner US-Strat in der Neck-Position und der macht, was er soll. :p Ein anderer PU könnte das vielleicht auch, in meinem Falle bin ich allerdings zu Kloppmann hingefahren und wir haben verschiedene PUs und verschiedene Schaltungen ausprobiert, bis dann tatsächlich so ein "WOW" gegenüber dem ausgetauschten SD einsetzte (super Kundenservice!).
Was ich sagen will: der PU muss zur Gitarre passen (sagten hier schon einige), zum Spieler und der PU sollte als Glied einer Kette angesehen werden: der geilste Custom-PU wird keine €99,00-Supermarkt-Axt zum Klingen bringen. Kabelage, 3/5-Weg-Schalter sowie Potis müssen wahrscheinlich ebenfalls getauscht werden, wenn man an die "letzten 5%" ran will...

Grüße!
 
Ich kann zwei Beispiele in diese Richtung nennen:
-meine USA Tele wurde mit Häussel BigMag und HB P90er (Hals) ausgestattet. Klingt richtig gut und fett und kann von clean-Distortion alles, kling noch nach Tele und macht Laune.
-Meine SG von Vintage bekam einfach nur eine Gibson 50s cloth-wiring verdrahtung, sprich cts potis usw und im inneren neu verkabel etc. Sonst blieb dort alles wie es war, sattel, bridge etc.pp...und sie klingt für mich im vergleich zur Gibson SG kaum anders. Sehr runder und warmer sound.
Will sagen, man muss nicht immer die Pu´s rausschmeißen sondern kann auch mit kleineren Dingen schon viel den Sound nach oben schrauben.
gruss
 

Ähnliche Themen

A
Antworten
1
Aufrufe
30K

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten