Tubescreamer boostet mit Mittennöck?

Z

Zippo

Aktives Mitglied
12 Jan 2014
49
0
Deutschland
Hallo,
habe mal folgende Frage: Spiele verzerrte Sachen über ein Distortionpedal
(OCD-Kopie). Da reicht mir die Zerre bei einer Paula; hängt aber eine
Strat dran, dann möchte ich für Soli den Sound noch etwas andicken. Dafür
habe ich ein grünes Fröschchen, bei dem aber der Driveregler ganz zugedreht bleibt, damit ich nur fehlende Lautstärke zufüge. Soweit kennt
das ja fast jeder.
ABER: Immer wenn ich den "Booster" zugebe, habe ich das Gefühl, dass der
Sound zu stark komprimiert ist und genau diesen Mittennöck hat, den Tubescreamer gewöhnlich haben, wenn man sie als Overdrive verwendet. Kann das?
Wäre nicht ein reiner Booster klangneutraler, offener? z.B. der viel gelobte
Xotic EP Booster?

Danke für eure Erfahrungen :) Rolf / Zippo (=leider verstorbener Hund)
 
Hängt der Solo-Boost *hinter/nach* der Zerre?

Komprimieren ergibt sich auch sozusagen im Gehör durch extreme Mittenverdichtung. Und natürlich technisch sowieso, weil da - zugedreht aber trotzdem - ein weiterer Zerrschaltkreis zukommt.
Außerdem kommen manche Zerrer nicht unbedingt klar mit einem bereits verzerrten Signal und dann knicken sie unter manchen Noten etwas ein. Muss noch nicht mal besonders basslastig sein. Tubescreamerschaltungen sind da mittelmässig anfällig, BSIAB-Schaltungen fast unbrauchbar für.

Ein Booster ist eine schöne Sache, besser vielleicht ein EQ-Pedal um hier und da mehr Frequenzen zur Not bändigen zu können.

Der EP-Booster ist eine schöne Sache boostet aber auch die Bässe enorm (nicht abstellbar) und Höhen (bei manchen Versionen abstellbar). Das ist quasi das Gegenteil eines Tubescreamers und meiner Ansicht nach eher ein "Dauer-An"-Pedal. So verwenden es auch die meisten. .

Ich würde nach etwas Ausschau halten was entweder möglichst neutral boostet wenn du nur genau diesen Sound lauter willst oder nach etwas was mindestens einen Höhen und Bass-Regler hat.

Ein Xotic RC Boost, z.B.
Da gibt's auch Klone von.
 
Ich nehme an, du hast den TS VOR dem OCD um die Pickups der Strat auf dasselbe Lautstärke-/Mittenniveau zu bringen wie die Paula? So verstehe ich das.

Der Tubescreamer hat den Mittennöck immer, auch bei zugedrehtem Drive Regler. Außerdem "klaut" er Höhen, was vor einem heisseren Zerrer wie dem OCD - zumindest für meine Ohren - oft zu matt wird. Dass er den Bass ausdünnt ist allerdings wieder gut gegen Mulm. Trotzdem finde ich persönlich einen Booster mit weniger Klangfärbung auch "besser". Der ZVex Super Hard On z.B. frischt das Signal nur etwas auf und hebt die Lautstärke ohne sonstige Beeinflussung an. Komprimieren tut mir der OCD da trotzdem noch zu sehr, außer man hat eine eher dünn klingende Gitarre. Deswegen habe ich mit eine EQ experimentiert, das geht schon besser, war aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss, weil ein EQ für mich immer irgendwie eine künstlich klingende Note mitbringt. Deswegen werde ich jetzt nach vielen Empfehlungen noch den TC Spark probieren. Der hat einen Bassregler, mit dem man übermäßiger Komprimierung und Mulm entgegenwirken können müsste. Mal sehen. Der OCD allein ist schon mal toll, die richtige Kombination mit einem zusätzlichen Boost suche ich auch noch.

Grüße
Michael
 
Zippo schrieb:
ABER: Immer wenn ich den "Booster" zugebe, habe ich das Gefühl, dass der
Sound zu stark komprimiert ist und genau diesen Mittennöck hat, den Tubescreamer gewöhnlich haben, wenn man sie als Overdrive verwendet. Kann das?

Das kann.
So geht Tubescreamer, Mittennöck und Transienten platt machen.
Aber natürlich kompromiert der OCD auch stärker in den Mitten, wenn man da mit einem starken Mittenboost hineinfährt.


Viele Grüße,
woody
 
Hatte das selbe Problem mit dem Tubescreamer.

Mittlerweile verwende ich den Boss BD2 Bluesdriver als Booster und bin zufrieden mit dem Sound.
Auch den Boss SD1 verwende ich gelegentlich dafür. Auch gut...

LG,
Andi
 
Ich finde den OCD grauenhaft. Das vorweg.
Meine auf Strats abgestimmte Zerrer - Batterie besteht aus FD2 MosFET(immer in transparenten "flat mids" und dem bassstärkeren MosFET - Modus), einem Lovetone Silicon Fuzzmaster und einem Rockett Archer. Wenn ich nur ein Pedal nehmen dürfte, wäre es immer das FD2MF. Overdrive + Boost, genug Biss, genug Bass, und bei Bedarf soviele Mitten wie du willst.
Eigentlich hat jeder andere TS im Vergleich immer abgestunken, egal wie teuer ... ich empfehle das FD2MF. Wenn du magst, schaltest du einen Booster nach. Nach vielen ausprobierten war für mich der Archer der beste.
 
Hallo,

so ein GE7 von Boss ist derartig unspektakulär und langweilig und überhaupt und so aber wahnsinnig effektiv und preiswert. Ich würde so eine Kiste sowohl vor als auch hinter dem OCD mal probieren.

Gruß

erniecaster
 
Aber das Sozialprestige, Ernie! Das Sozialprestige!

Schurz beiseite, da der OCD vorhanden ist und gefällt, ist ein brauchbarer EQ die bessere Idee.
 
Würde das ein Midboost nicht verbessern?

https://www.thomann.de/de/fender_mid_boost_kit_clapton.htm

Geht auch als Pedal:

http://www.diystompboxes.com/smfforum/index.php?topic=107376.0
 
Hallo zusammen
und vielen Dank fūr eure zahlreichen, guten Tipps! Es ist in der Tat so, dass ich den Tube-
screamer vor der OCD-Kopie habe. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich mit meinem Hör-
Eindruck nicht so falsch liege. Ich werde zunächst mal einen reinen Booster ausprobieren,
kann mir aber von unserem anderen Gitarristen auch mal einen Equalizer ausleihen.
Werde dann nochmal berichten, wenn ich ein bisschen rumprobiert habe.
Danke nochmals und Grüße Rolf
 

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