Billy Gibbons, auf der Straße, Finland

Mmhhh.

Nett von ihm. Aber so musikalisch....

Wahrscheinlich kam er mit den dicken Drähten nicht klar.
Sind bestimmt 9er drauf.
 
Das schlimmste ist, dass es keinen auf der Straße interessiert.
Wahrscheinlich denken die, daß er ein Obdachloser ist.
Wer von den heutigen Jugendlichen kennt auch schon Musik vor dem Jahr 2000? :)
 
Dr Gonzo schrieb:
Das schlimmste ist, dass es keinen auf der Straße interessiert.
Wahrscheinlich denken die, daß er ein Obdachloser ist.
Wer von den heutigen Jugendlichen kennt auch schon Musik vor dem Jahr 2000? :)

Man sieht ja auf dem Video auch allzu deutlich, dass nur die Jugendlichen vorbeigehen, während alle Erwachsenen stehen bleiben, ehrfürchtig "Oh, Billy Gibbons!" tuscheln und andächtig lauschen.
 
Banger schrieb:
Dr Gonzo schrieb:
Das schlimmste ist, dass es keinen auf der Straße interessiert.
Wahrscheinlich denken die, daß er ein Obdachloser ist.
Wer von den heutigen Jugendlichen kennt auch schon Musik vor dem Jahr 2000? :)

Man sieht ja auf dem Video auch allzu deutlich, dass nur die Jugendlichen vorbeigehen, während alle Erwachsenen stehen bleiben, ehrfürchtig "Oh, Billy Gibbons!" tuscheln und andächtig lauschen.

Ha ha, stimmt.
Halten wir fest: Es interessiert KEINEN!

Traurige Welt.
 
Schlecht gemachtes Double, das sieht doch jeder. Kein Wunder, das die Leute weitergehen.
Der echte Reverend Billy G. trägt IMMER eine Sonnenbrille und IMMER über der Streuselkappe einen Hut, spielt IMMER eine ECHTE Gibson und keine Kopie und ist IMMER von jungen Blondinen flankiert (Kennen wir aus den alten Videos).
So wie hier:
https://www.youtube.com/watch?v=mxWNf1wF4w4

Da wäre ich auch, wie alle anderen, weitergegangen.
 
Doc Line6forum schrieb:
Witzig.
Man sieht: Stimmt das Setting nicht (i.e. Konzert-Event-Happening-Aura fehlt), dann interessierts keinen.

Wer weiß schon, wie ZZ Top in zivil aussehen?

Es gibt viel verkaufsstärkere und vor allem aktuellere Stars die ich noch nicht mal in Montur auf einem Poster erkenne, geschweige denn in einer Fußgängerzone.

Und, naja, mal ehrlich: Wenn ihr diese schnarrende Standard-Geklimper anonym von weitem hören würdet, würdet ihr denken, oh, wow, schnell hin, da ist ein Könner am Werk?
 
Dr Gonzo schrieb:
Das schlimmste ist, dass es keinen auf der Straße interessiert.
Wahrscheinlich denken die, daß er ein Obdachloser ist.
Wer von den heutigen Jugendlichen kennt auch schon Musik vor dem Jahr 2000? :)

pffffff, jo genau:

"früher" was alles besser. Und: "Die Jugend von heute weiß gar nicht, ...."

Ich weiß nicht, ob das der Echte oder ein Falscher iss ... ist doch eh alles Phottoshopp heute ...
 
Gitarada schrieb:
pffffff, jo genau:
"früher" was alles besser. Und: "Die Jugend von heute weiß gar nicht, ...."

Nein so mein ich das nicht, war nicht alles besser.
Aber nachdem mich letzte Woche ein 28-Jähriger Musiker in unserem Proberaumkomplex fragte wer Bono ist, hab ich mich schon gewundert.

Zumindest wenn man Musik macht sollte man sich etwas in der Musikgeschichte auskennen.
 
Ach, dieser ganze Musikgeschichtekram den man angeblich wissen muss.
Finde ich nicht, dass man das muss. Nur weil das alt ist und man selber das relevant fand, heißt das nicht, genau dieser Auszug aus allem was Geschichte ist, muss jetzt Kanon sein.

Bono? Geschichtlich relevant oder geschichteprägend? 'N paar geile Hits schon aber Pop und vor 20/30 Jahren.

Ich kenne die neuesten Indie-Bands auch nicht. Und hätte Angst, dass mir jemand mit der völlig validen Gegenfrage kommt "Wie kann man Musik machen und sich in der Gegenwart so wenig auskennen? Ist das 'Hier und Jetzt' gerade in der Popmusik nicht viel relevanter?"
 
M.E. ist Musikgeschichte etwas für ernstzunehmende Musiker und so ziemlich das Gegenteil von R&R. R&R sollte Immer übersteigertes Selbstbewußtsein mit größtmöglicher Ignoranz kombinieren. So wird auch schnell klar, worin das Problem mit dem Altern besteht: Arroganz und Ignoranz kombiniert mit Falten, Bierbauch und schütterem Haar kommt scheiße, Arroganz und Ignoranz verzeiht man nur derm gutaussehenden oder wenigstens sorgfältig gestyltem Teil der Jugend.
Gehört man nicht dazu, kann man gerne über Musikgeschichte reden, seine instrumentalen Fähigkeiten verbessern und/oder ein Publikum musikalisch unterhalten. Das ist alles löblich, möglicherweise schön, vielleicht unterhaltsam, aber kein Rock & Roll.
 
groby schrieb:
Ach, dieser ganze Musikgeschichtekram den man angeblich wissen muss.
Finde ich nicht, dass man das muss. Nur weil das alt ist und man selber das relevant fand, heißt das nicht, genau dieser Auszug aus allem was Geschichte ist, muss jetzt Kanon sein.

Also wenn ich Gitarre spiele und irgenwelche Akkorde und Licks lerne, dann ist immer die komplette Musikgeschichte dahinter - von Blues über Jazz bis Punk und sonst was.

Als ich in den 70er/80ern Gitarre gelernt habe, habe ich mich für Sachen von Robert Johnson, Miles Davis, Scotty Moore, Ace Frehley, Robert Fripp und Steve Jones interessert.
Warum? Weil ich was von denen lernen konnte und es mich als Musiker weitergebracht hat (auch wenn ich selber "nur" Punk gemacht habe).

Wenn es einen natürlich nicht interessiert was vorher war finde ich es OK aber auch schade und etwas ignorant und arrogant.


Rabe schrieb:
M.E. ist Musikgeschichte etwas für ernstzunehmende Musiker und so ziemlich das Gegenteil von R&R. R&R sollte Immer übersteigertes Selbstbewußtsein mit größtmöglicher Ignoranz kombinieren. So wird auch schnell klar, worin das Problem mit dem Altern besteht: Arroganz und Ignoranz kombiniert mit Falten, Bierbauch und schütterem Haar kommt scheiße, Arroganz und Ignoranz verzeiht man nur derm gutaussehenden oder wenigstens sorgfältig gestyltem Teil der Jugend.
Gehört man nicht dazu, kann man gerne über Musikgeschichte reden, seine instrumentalen Fähigkeiten verbessern und/oder ein Publikum musikalisch unterhalten. Das ist alles löblich, möglicherweise schön, vielleicht unterhaltsam, aber kein Rock & Roll.

Es gibt aber auch Beispiele von im Alter ohne Arroganz und Ignoranz, die trotzdem R&R sein können.



Gruß
 
Als du in den 70/80er Jahren gelernt hast, waren fast alle deine genannten Idole auch noch sehr aktiv bzw. (Miles Davis? Steve Jones? Ace Frehley? Robert Fripp? so um z.B. 1979?) auf oder noch in der Nähe ihres Zeniths.

Da muss außerdem jeder seine eigene Herangehensweise finden. Ich habe mich viel für ältere Musik interessiert aber auch nur, wenn mir die Musik selbst was sagte, nicht als akademische Pflichtübung.

Mein Appell an die Jugend wäre eher: Bitte kennt das gerne NICHT, und seid wild und frei und ignorant und naiv und bitte, bitte anders als Bono und Peter Green und Ace Frehley und was weiß ich. Die gab es schon.

Im Gegensatz zu (weiten Teilen) der Klassik ist es ja gerade in der Rockmusik schön, dass sie eben nicht Traditionsgehorsam zum einem Leitprinzip erhoben hat. Dort sollte - wenn überhaupt etwas - eher Traditionsbruch Tradition sein.

(Leichtes Paradox am Schluss, aber ich lass das jetzt so stehen.)
 
groby schrieb:
Im Gegensatz zu (weiten Teilen) der Klassik ist es ja gerade in der Rockmusik schön, dass sie eben nicht Traditionsgehorsam zum einem Leitprinzip erhoben hat. Dort sollte - wenn überhaupt etwas - eher Traditionsbruch Tradition sein.

(Leichtes Paradox am Schluss, aber ich lass das jetzt so stehen.)

Jazz, Rock'nRoll, Punk, Grunge bis zu Techno, Metal usw. waren doch selbst alle das Ergebnis von Traditionsbrüchen.

Ich sage nicht, dass man das alte Zeug auswendig lernen oder nachspielen soll,
aber man kann sich (wenn man sich damit beschäftigt) einen Haufen revolutionären Spirit abgucken (was ja nie schadet).

Gruß
 
Dr Gonzo schrieb:
aber man kann sich (wenn man sich damit beschäftigt) einen Haufen revolutionären Spirit abgucken (was ja nie schadet).
Wie kann man sich etwas revolutionäres abgucken? Das ist doch ein Widerspruch in sich. :kratz:
 
Banger schrieb:
Dr Gonzo schrieb:
aber man kann sich (wenn man sich damit beschäftigt) einen Haufen revolutionären Spirit abgucken (was ja nie schadet).
Wie kann man sich etwas revolutionäres abgucken? Das ist doch ein Widerspruch in sich. :kratz:

Das versteh ich widerrum nicht.
Ich kann mich doch einer revolutionären Idee (in der Musik) anschliessen oder mir Teile davon abgucken/verändern.
 
Ob Jugendliche Nachhilfe gerade darin brauchen, nicht das Gleiche wie ihre Eltern machen zu müssen?

Im Gegenteil: Das was früher mal revolutionärer Spirit war (bzw. die Manifestation dessen) ist genau das was heute akzeptierter Mainstream ist und bitte nicht nachgeäfft werden soll.



Was Inspiration sein kann, ist individuell und an nichts gebunden. Schon gar nicht Geschichte.

Sobald man einen Kanon aufstellt, dessen, was man ja wohl kennen sollte, ist er erstens inhaltlich streitbar (z.B. Bono? Hä?) und es droht so eine inhaltliche Verstaubung und Institutionalisierung.

Musik ist für mich Machen.
Gerade junge Leute sollen machen.
Macht, macht, macht. Auf geht's. Hopp, hopp.
Geht nicht über "Los", hört nicht Paul Kossoff oder Peter Green und lasst euch nicht von Hendrix inspirieren, denn Hendrix-Inspirierte gab es wirklich genug. Oder nicht? Doch, oder?
Seid gefälligst komische junge Leute mit wirrem Zeug. Schafft euren eigenen kulturellen Zeichenvorrat oder stellt ihn euch selbst zusammen. Aber bitte ohne Lehrplan.
Bitte macht Musik die ich nicht mehr verstehe. Das muss so. Das ist gesund so.

Nachlesen, heiligsprechen, bewundern, zu schätzen wissen oder recherchieren kann man später.
 
Ich finde, in der Mitte liegt die Wahrheit.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, sich "auch" an der Geschichte zu orientieren. Sei es nun, dass ich mir Hendrix oder Ace Frehley näher zu Gemüte führe (Ace hatte ich eigentlich bisher gar nicht auf'm Gitarrenhero-Schirm).
Aber es ist genauso richtig, was auszuprobieren, genau wie Groby das beschreibt.

Ich habe in meiner Jugend diese Sprüche "früher war alles besser" und "die Jugend von heute weiß gar nicht, wie..." gehasst und mir geschworen, nie so zu werden. Dies umzusetzen, gelingt mir nicht immer. Was ich nur erschreckend finde ist, zu sehen, wie viele "meiner" Generation und auch der, die nach mir "groß" geworden ist, diesen (für mich) Quatsch heute wiederholt.

Naja, es scheint der Lauf der Dinge zu sein. Ich hoffe nur nicht, dass ich dereinst auch hornhautumbra-farbene Klamotten tragen werde, obwohl :roll:

[img:500x333]http://www.aktive-rentner.de/wp-content/uploads/2016/07/arteriosklerose-vorbeugen.jpg[/img]

Gruß


PS: heute sind Autos "noch" gut, und haben dickeres Blech, die vor 30 Jahren "total dünn und schlecht" waren; im Gegensatz zu den Autos davor früher; das war noch Blech!
 
Hm

Bei uns in der Gegend gibt es regelmäßig Sessions, deren Organisationsstruktur vereinfacht gesagt so aussieht, dass die SängerInnen aussuchen, was gespielt wird. Meist sind die sehr jung, Mitte 20. Und für die ist Amy Winehouse schon echt vintage. Was es überhaupt so an Musik gibt, wer wen wie inwiefern beeinflusst hat usw haben die meist gar nicht auf dem Schirm, wissen echt wenig. Das ist kein Verbrechen - ging uns allen auch mal so - aber offen sein und zuhören wollen, das muss man schon. Übrigens auch, wenn die Jungen was zu erzählen haben!

Ich finde - Vorsicht, hochtrabendes Wort - Bildung einfach sehr sehr wichtig, und deren Natur ist zum großen Teil retrospektiv. Die meisten Dinge, die zum Wissenskanon gehören (ob, ist debattierbar, klar), liegen nunmal in der Vergangenheit.

Es kommt immer wieder zu Gesprächen, in denen ich jungen Menschen zB erkläre, dass das Gitarrenriff aus der aktuellen Veröffentlichung XY aus den Sechzigern oder frühen 70ern stammt, erst gucken sie ungläubig, dann hören sie nach und sind echt platt.

Ich halte die aktuelle Musikentwicklung vielleicht einfach nur für viel weniger innovativ als groby. Vielleicht erklären wir die Situation aber auch nur anders. Ich finde, es gibt fast nur Neuaufgüsse (wie im Kino übrigens auch), fast nix Dolles passiert da zZt.

Kann sein, dass das eben DESHALB so ist, WEIL die jungen Musiker zuviel nach hinten gucken, kann sein, kann sein. ist vielleicht sogar wahrscheinlich. Die ganze Protest-Geschichte der Musik ist aber mMn klar rückläufig. Eine Vielzahl junger Menschen sind brave Konsumenten mit recht spießbürgerlichen Lebensentwürfen, das färbt auf die Musik natürlich ab.
 
Hi,
also gleich mal eins festhalten,es gibt gar keinen Anlass für Zweifel hinsichtlich der Echtheit der Person-es ist Billy G.
Einfach klasse was Er hier abliefert und die Leute die hier einfach so vorbei laufen haben Null Ahnung,sonst wären sie stehen geblieben.
Das hat gar nichts mit Alter zu tun!!!
Mehr muss man hierzu nicht sagen.
Gruß
 

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