Gebrauchte Gitarre ohne Zertifikat kaufen - ein Problem?

V

volatil

Power-User
29 Sep 2010
486
13
Hallo Zusammen,
ich hab da ein Auge auf eine gebrauchte Gitarre geworfen. Konkret ein ESP GL-56. Ganau so eine wollte ich schon länger. Preis irgendwo zwischen ok und günstig. Zahlung per Paypal möglich.
Leider zu weit weg, um sie persönlich anzuschauen...
Und ohne Zertifikat - das sei irgendwann abhanden gekommen.
Ein Problem?
Was wĂĽrdet ihr tun? Kaufen?
Auf den Fotos sieht die Gitarre astrein und original aus.
Ich kann mir irgendwie auch echt nicht vorstellen, das es tatsächlich Leute die so eine Gitarre fälschen. Und wenn - würden sie dann nicht das Zertifikat mit fälschen?
Aber wie kommt denn ein Zertifikat abhanden...???
Trotz allem hatte ich irgendwie bei der ganzen Sache kein gutes GefĂĽhl - und hab die Sache deshalb erstmal gecancelt...
Blöd?
Klar hat man mit Paypal Käuferschutz aber im Schadensfall trotzdem sicher Ärger bis man bewiesen hat wer recht hat usw...

Würde mich freuen zu erfahren, wie ihr in so einem Fall gehandelt hättet!

Danke und schöne Grüße,
Wolfram
 
Gab es die nicht auch mal als LTD-Variante? Da *könnte* man doch recht gut fälschen.

Dass ein Zertifikat abhanden kommt, finde ich aber nicht ungewöhnlich. Kann passieren.

Ich hätte exakte Fotos des Logos und einiger Details erbeten.

Bei Zweifeln hätte ich auch nicht gekauft.

Es gibt fast nichts, was man nicht irgendwann nochmal zum Verkauf findet. Mit Geduld.
 
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Ich hatte mal eine Gibson Paula gebraucht erworben, die fĂĽr mich original war. Selbst ein Freund, der sich mit echten Paulas auskennt und mehrere besitzt, meinte, die sei original.

Ein Blick von einem allgemein bekannten Experten genügte aber, um die Gitarre als gut gemachtes Plagiat zu entlarfen. Entscheidend waren die Mechaniken. Kein (Billig-) Fälscher baut sehr teure Originalmechaniken ein. Es sei denn, es geht um Sammlerpreise.

Zertifikate kann man verlegen oder wegwerfen. Ich habe (dummerweise) auch immer die Zettel, die bei der Gitarre mit dabei waren, weggeworfen.

Wenn der Preis ungewöhnlich niedrig ist ist Vorsicht angeraten.
 
uwich schrieb:
Ein Blick von einem allgemein bekannten Experten genügte aber, um die Gitarre als gut gemachtes Plagiat zu entlarfen. Entscheidend waren die Mechaniken. Kein (Billig-) Fälscher baut sehr teure Originalmechaniken ein. Es sei denn, es geht um Sammlerpreise.

Dann haben aber sicher auch andere Faktoren nicht gestimmt, oder?
Es wird doch nicht ernsthaft jemand eine Gitarre aufgrund der (mit wenigen Handgriffen austauschbaren) Mechaniken identifizieren?

Ich hatte bei den meisten meiner Gitarren (auch bei vielen Gibsons) die originalen Tuner getauscht gegen Locktuner.
Deswegen habe ich ja beim späteren Weiterverkauf nicht lauter unechte Gibsons in den Umlauf gebracht. Oder doch :panik: :drama: ?
 
Danke für Eure Einschätzungen.

Das Logo & Mechaniken sehen, genau wie eigentlich alles andere (insbesondere das "aging"), auf den Fotos original bzw echt aus.

Wie gesagt ist kein konkreter Verdacht sondern mehr so ein schlechtes GefĂĽhl Ding...

Aber Groby´s Einschätzung:
"Es gibt fast nichts, was man nicht irgendwann nochmal zum Verkauf findet. Mit Geduld."
Find ich prima und daran werd ich mich wohl halten...

GruĂź,
Wolfram
 
gitarrenruebe schrieb:
uwich schrieb:
Ein Blick von einem allgemein bekannten Experten genügte aber, um die Gitarre als gut gemachtes Plagiat zu entlarfen. Entscheidend waren die Mechaniken. Kein (Billig-) Fälscher baut sehr teure Originalmechaniken ein. Es sei denn, es geht um Sammlerpreise.

Dann haben aber sicher auch andere Faktoren nicht gestimmt, oder?
Es wird doch nicht ernsthaft jemand eine Gitarre aufgrund der (mit wenigen Handgriffen austauschbaren) Mechaniken identifizieren?

Ich hatte bei den meisten meiner Gitarren (auch bei vielen Gibsons) die originalen Tuner getauscht gegen Locktuner.
Deswegen habe ich ja beim späteren Weiterverkauf nicht lauter unechte Gibsons in den Umlauf gebracht. Oder doch :panik: :drama: ?

Alles andere war gefälscht, um eine 60er Jahre Les Paul vorzutäuschen. Eine passende eingestanzte Seriennummer, die Kopfplatte war richtig, tolles echtes Holz usw. Insgesamt auch eine durchaus gute Paula, die gut klang und sich gut bespielen lies. Nur halt Metallhardware von einer (alten?) Epiphone oder so, die nicht passend war.
Ich wurde die Gitarre zum Einkaufspreis wieder los. Natürlich habe ich im Inserat genau beschrieben, das es sich um ein gut gemachtes Plagiat handelt. Hat auch einen Abnehmer gefunden. Dem Publikum würde der Unterschied ziemlich sicher nicht auffallen, weder von Optik noch Sound, selbst wenn "Musikerpolizei" dabei wäre.

Ich wollte nur beitragen, in dem ich erwähne, daß ich auch schon Erfahrung mit Fäschern gemacht habe.
 
uwich schrieb:
Alles andere war gefälscht, um eine 60er Jahre Les Paul vorzutäuschen. Eine passende eingestanzte Seriennummer, die Kopfplatte war richtig, tolles echtes Holz usw. Insgesamt auch eine durchaus gute Paula, die gut klang und sich gut bespielen lies. Nur halt Metallhardware von einer (alten?) Epiphone oder so, die nicht passend war.
Ich wurde die Gitarre zum Einkaufspreis wieder los. Natürlich habe ich im Inserat genau beschrieben, das es sich um ein gut gemachtes Plagiat handelt. Hat auch einen Abnehmer gefunden. Dem Publikum würde der Unterschied ziemlich sicher nicht auffallen, weder von Optik noch Sound, selbst wenn "Musikerpolizei" dabei wäre.

Ich wollte nur beitragen, in dem ich erwähne, daß ich auch schon Erfahrung mit Fäschern gemacht habe.

Wäre es ganz abwegig gewesen, dass die Gitarre halt irgendwann, warum auch immer, diese andere Hardware erhalten hat?

Ansonsten wirklich ein dickes Ding ...
 
Ich hab eigentlich nie verstanden, wieso jemand eine Gitarre fälschen können sollte, aber das Zertifikat nicht. Das ist nun echt das leichteste Ding von allen.
 
Ich hab fĂĽr keine meiner Gitarren Zertifikate - auch nicht fĂĽr die teuren wie eine 57er LP GoldTop Reissue.

Einfach aus dem Grund, weil ich auch meistens gebraucht kaufe und eigentlich auch immer mit dem Ziel die Gitarren zu behalten und nicht weiterzuverkaufen (was man natĂĽrlich immer wieder mal ĂĽber den Haufen werfen kann).

LG Hannes
 
Schnabelrock schrieb:
Ich hab eigentlich nie verstanden, wieso jemand eine Gitarre fälschen können sollte, aber das Zertifikat nicht. Das ist nun echt das leichteste Ding von allen.

Kommt auf das Zertifikat an.

AuĂźerdem wird Diebesgut fast nur ohne Zertifikat angeboten.

Nicht, dass diese ESP damit zu tun habe.

Aber wenn jemand sagen wir mal eine PRS Limited Paul's Private Parts Deluxe Custom 10Top Majesty Edition mit goldene-Adler-ficken-Diamanten Inlays verkauft ....

... und behauptet, er habe bei dieser drölfzigtausend Euro Gitarre das Zertifikat irgendwie verschlumpelt, ... na, ...
 
uwich schrieb:
Alles andere war gefälscht, um eine 60er Jahre Les Paul vorzutäuschen. Eine passende eingestanzte Seriennummer, die Kopfplatte war richtig, tolles echtes Holz usw. Insgesamt auch eine durchaus gute Paula, die gut klang und sich gut bespielen lies. Nur halt Metallhardware von einer (alten?) Epiphone oder so, die nicht passend war.
Ich wurde die Gitarre zum Einkaufspreis wieder los. Natürlich habe ich im Inserat genau beschrieben, das es sich um ein gut gemachtes Plagiat handelt. Hat auch einen Abnehmer gefunden. Dem Publikum würde der Unterschied ziemlich sicher nicht auffallen, weder von Optik noch Sound, selbst wenn "Musikerpolizei" dabei wäre.

Ich wollte nur beitragen, in dem ich erwähne, daß ich auch schon Erfahrung mit Fäschern gemacht habe.

Eine Les Paul aus den 60ern? Also 1968/69? Die hatten keine gestanzten Seriennummern. Eine 1960er auch nicht. Eine Classic 1960? Auch nicht.
 
groby schrieb:
Schnabelrock schrieb:
Ich hab eigentlich nie verstanden, wieso jemand eine Gitarre fälschen können sollte, aber das Zertifikat nicht. Das ist nun echt das leichteste Ding von allen.
Kommt auf das Zertifikat an.

Sicher, Du meinst die Zertifikate aus gefrästem Flugzeug-Platin, 1.220 Gramm, mit Laserinschrift massiv Gold, Hologram und Sender, der online zum Hersteller die Seriennummer verifiziert. Nee, die nicht.
 
Schnabelrock schrieb:
groby schrieb:
Kommt auf das Zertifikat an.

Sicher, Du meinst die Zertifikate aus gefrästem Flugzeug-Platin, 1.220 Gramm, mit Laserinschrift massiv Gold, Hologram und Sender, der online zum Hersteller die Seriennummer verifiziert. Nee, die nicht.

Echt? Jetzt schon Sarkasmus? Na, schön. Merkwürdig. Egal...


Naja, So'n Wisch mit bisschen Gekrakel drauf ist ja schnell kopiert. Aber das - nicht verwunderlich - ist einigen Firmen auch aufgefallen.

Daher wie gesagt: Kommt auf das Zertifikat an.

Nicht ganz so einfach zu kopieren zum Beispiel:

[img:800x599]http://home.earthlink.net/~rickyt/pictures/coa.jpg[/img][img:1024x768]http://i147.photobucket.com/albums/r291/billzbucket/misc/d454217d.jpg[/img]
[img:650x344]http://www.dv247.com/assets/news/dv247/hammet-flying-v-certificate.jpg[/img]
[img:900x1042]http://i10.photobucket.com/albums/a115/delawaregold/Documentation/0950th003.jpg[/img]

Ich gehe davon aus, dass jemand der *diese* Gitarren besitzt, solche Zertifikate durchaus sehr gut aufbewahrt.

Sicher nicht unmöglich zu fälschen. Aber eben ein weiterer Schritt den ein Fälscher neben der Gitarre selbst auch noch hinkriegen muss und der vielleicht dafür sorgt, dass er stattdessen lieber eine weniger gut dokumentierte Gitarre aus einer weniger exponierten Produktionsreihe fälscht.

So wie eine Alarmanlage. Der Sinn einer Alarmanlage ist ja nicht, das Haus absolut zu schĂĽtzen sondern es fĂĽr Einbrecher so unattraktiv zu machen, dass sie lieber zum Nachbarn gehen.
 
Klar, wer so einen Hobel (inklusive headstock) fälscht, da mag ich mal zum Zertifikat nix sagen. Vorhanden oder nicht, echt oder nicht. Dem ist eh nicht mehr zu helfen. Dem Käufer imo auch nicht, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Damit liesse sich bestimmt unauffällig und auf die Schnelle ein Haufen Geld machen, wenn nur das Zertifikat nicht wäre ... :confetti:

http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fthunderboltamps.com%2Fcgw%2Fgear%2FP1010432%252520gt%2525201.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fthunderboltamps.com%2Fcgw%2Flespaul%252050.html&h=503&w=800&tbnid=aTmxwOijc5RCzM%3A&docid=41cPR4hmgdvkrM&ei=3Bq3V6jjAqzTgAbx_rHQCA&tbm=isch&client=firefox-b-ab&iact=rc&uact=3&dur=527&page=2&start=38&ndsp=35&ved=0ahUKEwioweCs283OAhWsKcAKHXF_DIoQMwiYASg8MDw&bih=872&biw=1538
 
Hi,
Gitarren aus dem Gibson Customshop besitzen einen Transponder,
auch "chip" genannt, sitzt irgendwo eingeleimt in der Nähe des
Halsfusses und ist ohne Zerstörung der Gitarre fast nicht zu fälschen.

ein ähnliches System wird auch z.B. zum Kennzeichnen von
Haustieren verwendet.
Bei einem Tierarzt seines Vertrauens kann der geneigte Gitarrist die
Nummer mit einem Lesegerät (das jeder Tierarzt hat )
ablesen lassen.
Meine Les Paul R8 hat z.B. die Nummer 0 006 B40 AAD
als "chip" Nummer ( unser Bassist ist Tierarzt :cool: )

GrĂĽĂźe
roger
 
Das ist bei Fälschungen natürlich sehr praktisch. Wenn aber ein Zertifikat fehlt, liegt die Vermutung nahe, dass die Gitarre womöglich gestohlen ist. Und an gestohlenem Gut kann man kein Eigentum erwerben.

Sollte also ein Zertifikat fehlen, ist es angebracht, nach einem anderen Besitznachweis zu fragen.
 
Hi,

da habe ich doch allen Ernstes vor einigen Monaten eine Gitarre bei ebay ersteigert, ganz ohne Papieren und die ist auch noch gut. Habe ich was falsch gemacht?

Keine meiner Gitarren hatte ein Zertifikat im Lieferumfang.

Ab wieviel fängt sowas preislich denn an?

GruĂź

erniecaster
 
Das mit "möglicherweise gestohlen" ist auch noch ein interessanter Aspekt.
Hatt ich so gar nicht auf dem Schirm. Aber stimmt...!

Wobei es mir nochmal wichtig ist zu betonen, dass ich dem Anbieter besagter Gitarre weder Fälschung noch Diebstahl unterstelle...!
 
Ich habe jetzt fast nur noch zusammengebaute Gitarren aber wenn ich mal Beleg von irgendwas finde, ist das eher Zufall.

Bewahrt ihr sowas ĂĽberhaupt auf?
 
Auf das Zertifikat angesprochen hat der Käufer jetzt nichts mit Kaufbeleg o.ä. erwähnt...
 
groby schrieb:
Ich habe jetzt fast nur noch zusammengebaute Gitarren aber wenn ich mal Beleg von irgendwas finde, ist das eher Zufall.

Bewahrt ihr sowas ĂĽberhaupt auf?


Gitarren, denen ein Zertifikat beiliegt, sind in der Regel nicht die preiswertesten. Eine Rechnung über z.B. € 3000,- oder höher kann man da schon mal aufbewahren. ;-)
 
Hallo,

jetzt mal ohne jede Frotzelei - in der Preisklasse wĂĽrde ich nicht blind kaufen ohne RĂĽckgaberecht.

GruĂź

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Hallo,

jetzt mal ohne jede Frotzelei - in der Preisklasse wĂĽrde ich nicht blind kaufen ohne RĂĽckgaberecht.

GruĂź

erniecaster

Seh ich genauso. Ab einer bestimmten Preisklasse möchte ich den Verkäufer zuhause besuchen. Ich denke der Dieb der mich zu sich ins Haus einlädt muss schon extrem dreist sein.
 

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