Es 335 Kopien Ăśbersicht und Kaufempfehlung

russ

Power-User
16 Nov 2009
508
7
Hagen/NRW
Liebe Mitforenfreunde.

ich hatte mal eine Epiphone 335 Kopie hier zu Besuch.
Ich fand die toll.
Mir ist langweilig und denke einen Gitarrenwechseltausch oder so. (neue haben will)

Ich habe keine Ahnung was das fĂĽr eine war und schaute mal bei Epiphone auf der website.

So und jetzt die Frage, bzw. Bitte.

Kann mir einer die Unterschiede zwischen Riviera, Sheraton und Dot mal halbwegs kurz erörtern? Casino ist raus, die hat ne doofe Saiteneinhängung. (Trapez?) Das will ich nicht. Gibson muss auch nicht. Aber liegt halt irgendwie nahe, weil, wer hats erfunden?

Und jetzt die zweite Frage, was wĂĽrdet ihr empfehlen, wenn ein Forumskollege nach einer 335 Style Gitarre sucht, die bezahlbar (400 - 500) ist, und auf jeden Fall einen Sustainblock in der Mitte hat. Humbucker mĂĽssen nicht, P90 sind evtl auch interessant. neu muss auch nicht. Ihr wisst das irgendwie besser und seit oft eher mehr an der Materie als ich.


Lg

Russ
 
Hallo,

vereinfacht gesagt, ist Strat mehr oder weniger Strat, Tele mehr oder weniger Tele und ES 335 eben nicht gleich ES 335. Die Unterschiede sind erheblich höher.

GruĂź

erniecaster
 
Dann wäre ja jetzt eine Gelegenheit, auch was zu den betonten Unterschieden zu sagen.


Was ist denn eigentlich aus der Launhardt TLK 335 geworden?

Schien mir damals als wäre das eine 335 die als bemerkenswert gut und vor allen Dingen verläßlich gut angesehen wurde.

Im Gegensatz zum dem Alles-oder-Nichts GlĂĽcksspiel was bei diesem Gitarrentyp sonst so herrscht. Zumindest scheint mir das so. Kenne mich da nicht aus.
 
Ich hatte auch so einige Kopien von Vintage, Guitarfetish, Höfner etc., und geblieben ist bislang eine Faber! Die klang von allen bislang am besten!
Ich kenne mich aber auch nicht so aus mit den 335ern, und sie liegt doch nur im Koffer herum, weil ich nur Strat und Tele spiele...!
 
Moin.
Unterschiede bei den Epis: Ich glaube Optik, Holzwahl(5teilige Hälse in Mahagony oder Ahorn) und Pickups. Aber wenn man da auch den Gebrauchtmarkt mal anschaut kann sich da auch vieles Mischen.

Zu Frage 2:
Ich würde Hagström ausprobieren lassen. Wenn man mit den Hälsen klar kommt(ich tue das nicht) - geile Gitarren zu einem guten PLV.
Ibanez Artcore - Brot und Butter Semi und Archtops. Ich habe eine Hollowbody, die ist meine Gitarre für gelegentliche Anfälle von Jazz und tatsächlich die fürs Sofa. Roggnroll kann die auch, auf Hardrock pfeift die gute leider dann doch zu fix. Das dürfte bei den Semis aber besser sein.
Vintage 335er Kopien hängen im örtlichen Musikgeschäft rum. Da sind leider auch immer mal tote Planken Holz dabei. Da würde ich im Gebrauchtmarkt mal suchen.
Und wenn Du die Chance hast: Gretsch austesten. Für mich momentan das einzige elektrische was noch GAS auslösen könnte.

Ich finde bei Semis ist die Streuung zwischen Schrott und guter Gitarre hoch und das persönliche "in die Hand nehmen" sehr wichtig. Ne Strat oder Tele würde ich mittlerweile bedenkenlos auch mal bestellen(gerade in der angestrebten Preisklasse), aber bei 335ern und Co muss man in die Läden und ausprobieren.
GruĂź
Ugorr
 
Mich zieht es seit jeher zu einer 335, und wenn ich dann eine habe, vernachlässige ich sie ... komisch irgendwie.

Ich hatte einige, die Beste war mit Abstand die naturfarbene Launhardt TLK, die ich von unserem Barnyard-Blues-Stephan gekauft hatte:
Leicht! Luftiger Ton, tolle Ansprache. Aber verkauft, weil immer nur Ginas und Teles in die Hand genommen wurden.

Ich finde auch, dass die Unterschiede bei den Semis deutlich größer sind, als bei Solidbodies. Die Streuung ist immens, es hilft nur testen und entscheiden.

Die deutschen Höfner Verythins sind auch eine Option, gebraucht recht günstig: Davon hatte ich noch nie eine schlechte Gitarre in der Hand.
 
gitarrenruebe schrieb:
Die deutschen Höfner Verythins sind auch eine Option, gebraucht recht günstig: Davon hatte ich noch nie eine schlechte Gitarre in der Hand.

Genau so eine hatte ich vor der Faber, und da war ich echt überzeugt von. Als mir die Faber angeboten wurde, und ich sie dagegen angetestet habe, mußte die Verythin ganz schnell gehen. Aber grundsätzlich eine kuhle Gitarre, wobei mich der dünne Body eher abgetörnt hat...
 
groby schrieb:
Dann wäre ja jetzt eine Gelegenheit, auch was zu den betonten Unterschieden zu sagen.

Hallo,

jepp, jetzt etwas ausfĂĽhrlicher.

Strat/Tele haben in der Regel einen Hals aus Ahorn, manchmal mit Palisandergriffbrett. Bei ES wird fĂĽr den Hals mal Ahorn benutzt, mal Mahagoni einteilig, mal Mahagoni mehrteilig und Mahagoni ist schon vom Holz her ein weiteres Feld als Esche/Erle. Das ist schon erheblich weniger konstant.

Die übliche Halsform von Strat und Tele ist mittlerweile beim letzten Prgorammierer von CNC-Fräsen im tiefsten China bekannt. ES kommen mal mit Hälsen in Dachlattenformat, dann wieder mit inbanezzigen Rennhälsen. Griffbretter mal völlig flach, mal wenig Radius und mal mehr. Und das Bundformat von Spaghetti zu Eisenbahnschienen, flach oder hoch, gibt es in allen Kombinationen.

Body Strat/Tele ist aus Esche oder Erle. Bei ES ist das Holz für den Sustainblock von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Manchmal habe ich das Gefühl, es werden die Teile genommen, die für ganze Bodys einfach zu klein sind. Ich habe da auch schon Sperrholz gesehen. Der "Holzkasten drumrum" ist auch meistens Sperrholz und was da genutzt wird, wissen die Götter.

Selbst Gibson hat die Form der ES ĂĽber die Jahre hinweg immer etwas variiert - Strat/Tele sind da erheblich konstanter. Die Kopisten sind da noch etwas freier - ich habe schon richtig schlimme Bodys gesehen. Auch die Dicke variiert immens, dazu sind einige ES extrem leicht und andere fast so schwer wie eine Paula.

Soviel zu meinen Erfahrungen von verbautem Material. Aber was macht das mit Soundunterschieden?

Von Mumpf zu bröseligem Kreischen ist alles da. Während man bei Strat/Tele manchmal schulterzuckend da steht und denkt "okay, soll halt ne Strat/Tele sein, das geht aber auch besser" kratzt man sich bei einer ES manchmal die Denkerstelle am Kopf blutig und fragt sich, was zum Teufel das jetzt sein soll. Der "Trademark-Sound" der ES ist einfach nicht so ausgeprägt wie bei Strat/Tele. Spiel eine Hagström ES und eine Ibanez ES und der Unterschied ist erheblich höher als bei einer Squier Strat/Tele oder einer Kopisten Strat/Tele.

Diese Aussagen sind sehr pauschaliert, es geht um die Tendenzen.

Was jetzt tun, wenn man so eine Gitarre haben will? Ich bin mittlerweile ein überzeugter Online-Käufer, was daran liegt, dass es in meiner Ecke keinen "Laden umme Ecke" gibt. Ich würde mir im Budget raussuchen, was es von den üblichen Verdächtigen überhaupt gibt: Ibanez, Yamaha, Gibson (ja, die haben auch Gitarren um 600 Euro), Epiphone, Hagström, Cort und ja, Harley Benton. Vintage als Marke würde ich persönlich nicht in Betracht ziehen. Dann mal schauen, was optisch denn passt - geht es denn um Barjazz oder um schmutzigen Rockenrohl? Da bleibt im Regelfall schon nicht mehr so viel über, jedenfalls bei mir. Dank Internet kann man auch schonmal was über Halsformen herausfinden und mit den Hälsen abgleichen, die man selbst mag, gleiches vielleicht über Bundgrößen.

Und nach ein bisschen Lesen sind es vielleicht eine Handvoll interessante Instrumente - und da bestellt man sich eins von einem seriösen Online-Händler. Passt nicht? Retour. Spätestens der dritte Schuss sollte sitzen. Das empfinde ich heutzutage bei echter Kaufabsicht und vernünftiger Recherche vorher nicht mehr als befremdlich oder verwerflich, im übrigen bestelle ich bei diesen Gelegenheiten dann auch Kleinteile wie Saiten und Plektren. Bei dem genannten Etat bleibt auch nicht viel für die Fahrt quer durch die Republik, um die absolut beste Gitarre in dieser Preisklasse zu finden. Es ist durchaus auch denkbar, dass man feststellt, dass in dem Budget die richtige Gitarre nicht zu finden ist und das bedeutet entweder das Budget zu verändern oder den Wunsch als unerfüllbar einzuordnen.

Soviel zu meiner Sicht der Dinge.

GruĂź

erniecaster
 
Hey Ihr Lieben,

erstmal danke fĂĽr die Antworten.

Ich weiĂź auch, danke, Ernie, was gut und nicht so gut bei einer Strat, bzw. Tele ist, aber ich habe keine Ahnung von dieser 335 Konstruktion.
Ich weiĂź nur, da is ein Klotz zwischen den Laminaten, und meist gibts die mit Humbuckern. Das Gefrickel mit der Elektronik macht ĂĽberhaupt keinen SpaĂź, und man muss in den Laden und sie ausprobieren.

Doch bevor ich das tue, musste ich mir wenigstens etwas Grundwissen aneignen, sonst zieht mich da ein Verkäufer, ( Ähm, hallo, ist hier jemand? *Hall.... neben wildem Gedudel aus drei bis 5 Anspielschuhkartons ) am ende noch mit Halbwissen übern Tisch ;-)

Es geht ja schon los, wenn auf einer Austellungsklampfe 9 ner Saiten drauf sind, die kann und will ich nicht spielen. Egal wie gut die ist. Also ist es im Laden eher eine Kriegssituation fĂĽr mich, die oft nicht zum gewĂĽnschten Ergebnis fĂĽhrt, trotz Montagmorgen und alle sind entspannt usw.

Ich fasse hier jetzt mal eure Tipps zusammen. Hab gerade Zeit.

Diese Launharts gibts wohl nicht mehr, die HP ist tot.
Höfner verythin
Ibanez AS irgendwas???
Hagström
Faber (ich erinnere mich an 80/90 ger Korejapan oder so? )
Bestimmt kommt noch Burny http://www.guitarworld.de/forum/images/smiles/icon_cool.gif
Harley Benton fällt einfach mal raus.

...

Das Epiphonemodelrätsel habe ich selbst gelöst:
DOT, dicker Hals, einfache Verarbeitung, soll aber auch gute Exemplare in der Streuung geben.
Sheraton, dĂĽnner Hals, aufwendigere Verarbeitung, meist hĂĽbsch, ________"_____________
Riviera, ähm, nö, dazu weiß niemand was richtiges.

Bleiben wir dran?
 
Hallo,

vergiss das mit dem Grundwissen.

Nimm keine Gitarre in die Hand, die dir optisch nicht gefällt. Ob die Halsform passt, kann ich jedenfalls auch mit 009er Saiten feststellen, obwohl ich die auch nicht mag. Beim trockenen Antesten merkst du auch, ob die Töne einigermaßen ausgeglichen kommen und brauchbares Sustain da ist. Viel mehr ist im Laden an Erkenntnisgewinn für mich nicht drin.

Wie gesagt kann ich das dank Onlinehandel zuhause (im Proberaum an meinem Equipement) besser rausfinden als im Laden. Rückgabe ist nicht illegal, ob unmoralisch möge jeder selbst entscheiden. Du solltest dich auch davon lösen, die beste Gitarre der Welt zu suchen. Irgendwo gibt es immer noch was Besseres. Wenn die Klampfe gefällt und du sie gerne spielst, hadere nicht mit deiner Kaufentscheidung und spiel das Ding.

Oder du begibst dich auf eine lange Reise, schieĂźt dir eine gebrauchte ES nach der anderen bei ebay und versuchst alles, was nicht passt, wieder kostenneutral zu verkaufen. Kann gut gehen, kann schief gehen.

GruĂź

erniecaster
 
FĂĽr den Preis wĂĽrde ich sowas mal antesten.

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Gibson-Midtown-Standard-EB-Ebony/art-GIT0036279-000

Hier sogar ohne Robot-Tuner:

https://www.thomann.de/de/gibson_midtown_standard_trad_eb.htm
 
Thorgeir schrieb:
FĂĽr den Preis wĂĽrde ich sowas mal antesten.

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Gibson-Midtown-Standard-EB-Ebony/art-GIT0036279-000

Hier sogar ohne Robot-Tuner:

https://www.thomann.de/de/gibson_midtown_standard_trad_eb.htm

sei mir nicht böse, aber das Gibson Logo turnt mich persönlich eher ab. Ist mir auch zu teuer.
 
russ schrieb:
Thorgeir schrieb:
FĂĽr den Preis wĂĽrde ich sowas mal antesten.

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Gibson-Midtown-Standard-EB-Ebony/art-GIT0036279-000

Hier sogar ohne Robot-Tuner:

https://www.thomann.de/de/gibson_midtown_standard_trad_eb.htm

sei mir nicht böse, aber das Gibson Logo turnt mich persönlich eher ab. Ist mir auch zu teuer.

Ganz genau! Das ist auch der Grund warum ich meine Gibson ES verkloppe. Müsste sogar meinen Nickname ändern lassen....
Immer wenn ich auf das Logo geschaut habe, ĂĽberkamen mich Depressionen!
:roll:
 
ach jetzt seid mal nicht so.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die 888 Euro Gibson in ihrer Wertigkeit, so objektiv wie möglich gesehen, unangefochten an der Spitze in diesem Preissegment liegt, wieso dann also Gibson.

Habt ihr denn wirklich keine Vorschläge für Alternativen für ne 335 Bauform bis 600 Euro? Sonst hagelt es hier immer von denselben.
 
Hallo,

ich find´s okay, wenn man ohne rationale Begründung sagt, dass man einen bestimmten Hersteller nicht mag und keine Gitarren davon spielen möchte oder andersrum Hersteller gegenüber anderen bevorzugt, so lange man anderen nicht reingrätscht.

Aber mal davon ab - jetzt gab es doch schon eine Menge Tipps?

Ibanez
Yamaha
Epiphone
Hagström
Cort
Vintage
Faber

7 Hersteller. Gehen wir mal von durchschnittlich 3 ES-Modellen (Ibanez hat ca. das dreifache...) aus, sind das 21 Modelle.

Wat denn noch?

GruĂź

erniecaster
 
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Mein Gott, Jungs. Da will einer mal lieber eine Nicht-Gibson.

Schlimm?

Und ja? Bietet fĂĽr jemanden dem die Marke egal ist gerade diese Firma im genannten Preisbereich wirklich den allerbesten Preis-/Gegenwertquotient?

Ich denke selbst als Gibson-Fan darf man das vorsichtig anzweifeln.
 
...zu werben fĂĽr jene Gitarre, die den Preisrahmen um ca. das achtfache ĂĽbersteigt.

Dutzi-dutzi-du.
 
Aber eines sei gesagt... Trotz des 8 fachen Preises ist der Wertverlust (oder in diesem Fall sogar Gewinn?) zukĂĽnftig sicher ĂĽberlegenswert. Wie war das mit dem Thread ĂĽber billiges Gear? :cool:
 
Achtung, scharfe thematische Linkskurve jetzt:

Wie gut sind eigentlich die Gretsch Electromatics? Oder so in der Richtng. Kennt die einer genauer?
Die nämlich wären ungefähr in der Preisvorstellung.

Ja, ich weiĂź, dass das ganz andere Gitarren sind als 335er.

Aber...

Erstens sind die ursprĂĽnglichen Vorgaben noch breit genug dafĂĽr. Er sucht ja was neues, daher eventuell was Halbakustisches. So fing es an.

Zweitens kenne ich Russ auch auĂźerhalb des Forums.

Zweitens a.) Der Kontrast (und mögliche Spiel-Inspiration) von einer Gretsch zu seinem bisherigen Gitarrenfundus wäre größer.

Zweitens b.) Ich kann mir da ehrlich gesagt eine Gretsch zu seinem Spiel (und blendendem Charme) viel besser vorstellen.

Drittens: es gibt kein drittens oder fĂĽnftens.

Viertens: Passt gut in seine Band. Fast besser als 335er wĂĽrde ich meinen.

FĂĽnftens: siehe Drittens.
 
Hallo,

ich überlege mir auch eine Semi anzuschaffen und liebäugle mit dieser hier:
https://www.thomann.de/de/ibanez_asv10a_tcl_artcore_vintage.htm

Ist sicher Geschackssache, aber ich mag da den "aged" look (ist sicher Geschmackssache). Wenn ich mal ein paar Euro ĂĽber hab, werd ich mir die glaub mal holen...

GruĂź,
Wolfram
 

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