Umfrage zum Thema "Erfolg" und ihn haben.

groby

Power-User
21 Nov 2005
2.237
2
17
Umfrage bezüglich eigener Musik:

Wie definiert ihr für euch "erfolgreich sein"?

Anders gesagt: In welcher Situation oder ab welchen Gegebenheiten würdet ihr zu euch selbst sagen, dass ihr "erfolgreich" seid?


(Aus nahe liegenden Gründen richtet sich die Frage nicht an Covermusiker sondern an Leute, die auch tatsächlich eigene Musik machen/schreiben.)
 
Gute Frage.
Wir machen ja im Moment ein neues Album.
Sich den Kopf darüber zerbrechen, so gute Songs wie möglich schreiben (die für einen selbst relevant sind), diese zu proben und dann so gut wie möglich aufnehmen, und dann, endlich, sie auch live vor Publikum spielen: das ist für mich schon Erfolg.
Auf meiner subjektiven Messlatte weitergekommen zu sein.
 
Gute Frage! Meine Auffassung: Ich bin dann erfolgreich, wenn mich meine Musik glücklich(er) macht. Da ich nicht ausschliesslich von eigener Musik, sondern auch von Unterricht und Veranstaltungen etc., lebe, ist der kommerzielle Aspekt eher zweitrangig.
Für mich sind "Kleinigkeiten", dass z.B. andere meine Musik transkribieren und nachspielen (Covern), sie im TV zu hören ist, wegen meiner Art zu spielen Unterricht bei mir nehmen oder Menschen meine Musik einfach mögen, die Sahnehäubchen. Manchmal fühle ich dann so was wie "Stolz", auch wenn mich dieses Gefühl gleich wieder leicht beschämt. Aber Feedback, natürlich besonders positives, ist für mich auch Inspiration und eine Art Verantwortung. Aber am Ende muss mich das was ich tue zufrieden und glücklich machen. Sehr naiv, ich fühle mich von daher sehr erfolgreich!
 
Doc Line6forum schrieb:
Gute Frage.
Wir machen ja im Moment ein neues Album.
Sich den Kopf darüber zerbrechen, so gute Songs wie möglich schreiben (die für einen selbst relevant sind), diese zu proben und dann so gut wie möglich aufnehmen, und dann, endlich, sie auch live vor Publikum spielen: das ist für mich schon Erfolg.
Auf meiner subjektiven Messlatte weitergekommen zu sein.

Das wäre so ziemlich genau meine Antwort.
Musik machen, die ich selber gerne höre, und dabei immer besser werden. Und ab und zu das ganze vor Publikum.
 
Tolle Antworten von Ingolf und Rolli, in deren Schnittmenge ich mich wiederfinde:

Sich den Kopf darüber zerbrechen, so gute Songs wie möglich schreiben (die für einen selbst relevant sind) und dann so gut wie möglich aufnehmen (...): das ist für mich schon Erfolg.

Auf meiner subjektiven Messlatte weitergekommen zu sein.

Ich bin dann erfolgreich, wenn mich meine Musik glücklich(er) macht. (...)
Für mich sind "Kleinigkeiten", dass z.B. andere meine Musik transkribieren und nachspielen (Covern), sie im TV zu hören ist, (...) Unterricht bei mir nehmen oder Menschen meine Musik einfach mögen, die Sahnehäubchen. (...) Aber am Ende muss mich das was ich tue zufrieden und glücklich machen. Sehr naiv, ich fühle mich von daher sehr erfolgreich!

Das kann ich so für mich 1:1 übernehmen.

Musik ist für mich Selbstverwirklichung. Und ein Geschenk, das man weitergibt. Ein Ventil zur Verarbeitung.

Einen musikalischen Blickwinkel einzunehmen, den es vorher noch nicht gab, Harmonien durch Melodiebögen zu erschließen, die vorher weitestgehend ungenutzt waren oder auch einfach nur den guten alten 4-Chord-Song wiederentdecken, ohne ihn bewusst hergezerrt zu haben. Dieses in für mich befriedigender Weise aufnehmen, mich artikulieren zu können - das ist der Erfolg, den ich suche. Das ist m.E. besser als Sex, dafür brenne ich!!!

Frei nach Dr. Dulle, bzw. Dylan: "Was bedeutet schon Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen und Schlafengehen
das tut, was ihm gefällt.“


Lieben Gruß,

Batz.
 
Scheissegal.
Ich belästige im Gegensatz zu früher niemanden mehr mit meiner Musik. Ich mach mein Ding wenn es für mich mein Gefühl wiedergibt. Und ich lebe von dem Moment. Inzwischen geht alles so schnell voran dass das verweilen im musikalischen Moment der Sinn hinter allem ist. Weniger denken, mehr spielen und den Moment auskosten. Ich bin auch ehrlicher zu mir selbst geworden: früher war ich auf Bewunderung und Anerkennung aus, jetzt nur noch auf das Gefühl des Moments.
 
Erfolg: Das wäre schon schön. Ist bei mir aber nicht.
Ist es mein persönlicher Erfolg wenn ich schon zufrieden bin mit dem was ich machen darf? Nun, es kommt darauf an wie ich für mich Erfolg erkläre.
Ich darf die Musik machen die ich möchte, keiner quatscht mir rein. Ich habe ein kleines Homestudio, da quatscht mir auch keiner rein. Ich muß mit Musik nicht meine Brötchen verdienen. Wäre aber trotzdem schön wenn dies möglich wäre. (Aber ohne Gitarrenunterricht, Workshops oder in einer Kack Cover/Gala/Top 40 Band mir widerwillig einen abgähne..)
Erfolg wäre, wenn ich Gigs ohne Ende spielen könnte.
Platten verkaufen, Autogramme und Interviews geben. Meine Fresse in Kameras halten und was über meine Musik erzählen dürfen...Im WDR Rockpalast mal so richtig die Rock´n Roll Sau raushängen dürfen....das wäre Erfolg für mich. Das würde mir aber so richtig gut tun!


Wenn ich den heutigen Tag als Referenz nehme bzgl. Erfolg und man mich direkt fragt, was für mich Erfolg bedeutet, dann sage ich nur: Fuck you!
 
Erfolg für mich ist, wenn es andere glücklich macht. Ob es mich dann auch glücklich macht, weiß ich nicht, das Gefühl, dass es andere glücklich macht hatte ich vollumfänglich noch nie, wenn ich Musik gemacht habe. Und solange das so ist, versuche ich diesen Punkt zu erreichen, um die Erfahrung gemacht zu haben, weil ich wissen will, wie das ist. Also bin ich auch vom Erfolg getrieben, in gewisser Weise. Das macht mich dann auch unfrei in der Musik, weil ich doch oft "das Publikum" im Hinterkopf habe, beim Musik machen/schreiben. Erfolg ist also Antrieb und verfälschendes Element für meine Musik. Das ist dann vielleicht das reizvolle Spannungsfeld, was mir den Spaß daran bereitet.
 
Danke erstmal an alle.

Das Wort "Erfolg" impliziert ja meist ein bestimmtes erreichtes Ziel und dann fragt man, was das Ziel überhaupt ist.

Einige haben diesen Punkt direkt angesprochen. Aber nochmal nachgehakt:

Ist der eigene Erfolg für Euch geknüpft (in irgendeiner Form oder zu irgendeinem und welchem Anteil) an die Außenwirkung bzw. die positive Reaktion anderer?
 
groby schrieb:
Danke erstmal an alle.

Das Wort "Erfolg" impliziert ja meist ein bestimmtes erreichtes Ziel und dann fragt man, was das Ziel überhaupt ist.

Einige haben diesen Punkt direkt angesprochen. Aber nochmal nachgehakt:

Ist der eigene Erfolg für Euch geknüpft (in irgendeiner Form oder zu irgendeinem und welchem Anteil) an die Außenwirkung bzw. die positive Reaktion anderer?

Als ich anfing so "richtig" Gitarre zu spielen, mit viel üben und lernen, nicht nur Lieder runterdaddeln mehr schlecht als recht, war mir der Erfolg in Form von Außenwirkung schon mehr oder weniger wichtig. Es kamen nach einiger Zeit Leute die mich hören wollten und auch Kontakt zu mir gesucht haben. Einerseits hat mich das berührt, andererseits aber auch abgeschreckt. Ich hatte das Glück und es war für mich ein Privileg in einer Band spielen zu dürfen die in der OpenSource Szene eine zeitlang recht angesagt war. Geniale Konzerte auf tollen Events mit bekannten Künstlern.
Eine geraume Zeit war das toll und ich fühlte mich auf meinem Weg bestätigt. Ich hatte als Teenie immer Konzerte inhaliert, Musik in jeglicher Form konsumiert und aufgesogen. Wollte selbst auf so große Bühnen. Hat dann geklappt und es war wie gesagt für eine gewisse zeit toll. Aber dann kam irgendwann der Moment, wo ich alles hinterfragte.
Ich fand das das Suchen nach Erfolg, Anerkennung bei anderen, der Musik an sich nicht gerecht wird.
Ich sollte erwähnen, dass Musik für mich mehr ist als das Spielen eines Instruments. Sie ist eine Lebensphilosophie geworden. Eine Art WEG im Sinne von ZEN. Sie ist für mich Familie, Therapie, Erfüllung. Ohne sie bin ich tot. Ich kann nicht gut mit anderen Menschen. Segen und Fluch zugleich.
Ich freue mich manchmal wenn es auch anderen Menschen gefällt was ich mache. Wenn ihr Leben für einen Moment bereichert wird und ich dazu beitragen kann.
Aber wenn ein Ton, gebildet in meinem Kopf, seinen Weg zu meinem Instrument und von dort in die Umgebung findet, sich mit anderen Tönen zu einem Werk zusammenfindet und dieses Klanggebilde mich animiert weiter zu machen, neues zu entwickeln,mich technisch und musikalisch-mental zu verbessern, selbst mehr Teil der Musik zu sein, den WEG weiter zu gehen, dann bin ich glücklich Und nur das zählt für mich persönlich. das ist mein "Erfolg".
 
Viele, wenn nicht sogar die meisten Musiker, und nicht nur hier im Forum, wollen Erfolg. Wie auch immer er sich anfühlt, aussieht, oder sonst in irgendeiner Form zum Ausdruck kommt.
Dem einen reichen Halbplaybackgigs auf Firmrnfeiern und ist damit erfolgreich. Ein anderer haut mit seiner Coverband weitere miese Smoke on the Water und Highway to Hell Versionen raus, und alle finden das toll, gefolgt von Schulterklopfen " boah ey, ihr seid ja so geil, ey"...Auch dies kann Erfolg sein...Und ein anderer ist froh darüber jeden Tag eine Note spielen zu dürfen.
Aber im Grunde ist es doch so; ob Erfolg oder nicht. Das Einzige was zählt ist der Song!
 
Chris K jr. schrieb:
Aber im Grunde ist es doch so; ob Erfolg oder nicht. Das Einzige was zählt ist der Song!

Ja, ne. Eben nicht. Das hört sich so schön an. So ein bißchen nach Fahnen-Eid, schon fast. Selbstlos für die Sache und so...

Aber dann kann man ja eigentlich zuhause bleiben. Nur für sich alleine spielen. Oder eigentlich gleich CD hören, genau genommen.

Ist der Song dann nur dafür da, einfach nur im Vakuum zu existieren? Quasi nur von dir gehört, weil ja nur er selber zählt?


Doc Line6forum schrieb:
groby schrieb:
Ist der eigene Erfolg für Euch geknüpft (in irgendeiner Form oder zu irgendeinem und welchem Anteil) an die Außenwirkung bzw. die positive Reaktion anderer?
Für mich eigentlich nicht.

Du sagtest aber auch was von Konzerten und eurer CD. Was wäre - nur mal so als Gedankenspiel - wenn die CD keiner will und die Konzertbesucher sagen nachher, es war "so naja". Und zum folgenden Konzert im selben Haus kämen dann 1/3 weniger Leute?










Das ist alles etwas provokant. Weiß ich.

Aber, ....na?
 
groby schrieb:
Ist der eigene Erfolg für Euch geknüpft (in irgendeiner Form oder zu irgendeinem und welchem Anteil) an die Außenwirkung bzw. die positive Reaktion anderer?

Ja, aber.....

....die Reaktion anderer ist für mich erstmal zweitrangig und steht nicht im Vordergrund. Mein Lebensziel ist es ein glückliches und sinnerfülltes Leben zu führen. Musik zu schaffen ist ein Mittel u.a., dieses Ziel zu erreichen. Dass einige Menschen positives Feedback geben, CDs bestellen etc ist einfach ein angenehmer Nebeneffekt. Aus dem Grunde bin ich sehr froh, dass ich nicht nur von der Musik meinen Lebensunterhalt erwirtschaften muss und somit recht frei und ungezwungen kreativ sein kann. Hätte ich einen größeren "kommerziellen" Erfolg dann wäre auch der Druck größer und ich glaube, dass würde meinem o.g. Lebensziel im Wege stehen. Ich kenne zuviele, die "kommerziell" erfolgreich sein wollten und auf die Aussenmeinung zu viel Wert legten und, wenn sich der "Erfolg" nicht einstellte, da nicht allzu gesund rausgekommen sind.

Und wie ist Deine eigene Sicht auf diese Dinge, Groby?
 
Mal sehen wie lange diese Antwort wird. Bin schon selber gespannt.
Ach, das wird lang. Seh' ich schon. Na, ist ja egal. Viel Glück.

Aaaaalso:



Vor einiger Zeit schrieb ich zu anlässlich Lemmys Tod sowas wie "erfolgreich sein und doch nur weitermachen".

Und vor Kurzem dachte nochmal an meinen eigenen Post und dachte, erfolgreich sein ist eigentlich wenig mehr als weitermachen können mit dem was man mag.

Ja, was mag man denn? Am Musikmachen?

1. Die Musik oder 2. Das Vortragen und die Reaktion darauf?

Zur 1. Musik:

Ich würde Musik machen auch wenn irgendwie klar wäre (durch irgendeinen Zauberspruch oder was weiß ich. Auf'ner einsamen Insel ohne Rettung oder so) dass die nie jemand hört, niemals. Ich glaube auch, dass ist ein Bedürfnis kreativer Leute, es zunächst einmal einfach machen zu wollen. Weil es für einen selbst ist oder man nicht anders kann.

Ist ja eigentlich eine unsinnige Idee, dieses Kreativ-Sein. Irgendwas machen ohne eigentlichen Praxiswert. Schon komische Idee. Und im Radio gibt's ja schon Musik.

(Die langweiligeren unter meinen Verwandten haben zumindest aufgehört zu fragen ob ich "noch" Gitarre spiele. Kennt ihr das auch? Für die ist Musik machen höchsten etwas für 17jährige die in komischen Phasen stecken. Mit Flusen im Kopf. Und irgendwann legt man das beiseite und wird "vernünftig", also normal und langweilig.)

Also es gibt ja schon Musik auf der Welt. Warum dann noch selber? Warum macht man das überhaupt?

Weil es hübsch ist oder weil man auch ein bisschen getrieben davon ist davon?

Naja, mag jeder selber wissen.



Hört sich so selbstlos an, ne? So ganz und gar un-narzisstisch. Musik als Selbstzweck. Toll, toll.

Na, dann mal zum nächsten Punkt.



Zu 2. Vortrag und Reaktion.

Und trotz der Punkte siehe oben lade ich z.B. Kram bei Youtube hoch. Ich finde es völlig okay - und eigentlich relativ zur Konkurrenz völlig angemessen - dass mein Zeug da fast ungesehen herumdümpelt. Aber alleine das Hochladen selbst zeigt, dass da ein Gesehen-Werden-Können zumindest beabsichtigt ist.

Das ist ja auch irgendwie Sinn von Musik und allem künstlerischen. Sonst könnte man es ja auch nur nett denken, dann gäbe es das halt nur im Kopf. Aber nein, es ist im weitesten Sinne ein "Äußern", ein Nach-Außen-Bringen. Und sei es nur in den sonst leeren Raum.

Und seit ich Gitarre spiele, gehört der Wunsch, das eigene darzubieten, dazu. Ich würde auch so ohne Gigs mit den Leuten spielen. Aber gerade Bandproben ohne je Gigs zu haben ist wie Proben zu einem Theaterstück das nie jemand sieht. Macht vielleicht Spaß, wird aber irgendwann zu einer reinen Motorikübung.

Wenn jemand Zustimmung von anderen, Begeisterung oder Applaus oder sogar materiellen Gewinn mag, dann heißt "weitermachen können" (also Erfolg), dass sich dies zwingend einstellen muss. Das ist eine Form von Abhängigkeit.
Dann muss auf einen Applaus/eine Tantiemenauszahlung/einen geklickten "Like"-Button der nächste kommen. Wer Erfolg am Publikum misst und erst eine Tour vor 500 Leuten jeden Abend spielt und im Jahr darauf vor 200, für den ist das ein Rückschritt, ein Misserfolg.


Erfolg ist da am schönsten, wo man ihn derart definiert, dass man ihn eigentlich für sein Leben oder seine Person nicht braucht.

Ein Glück für Leute, die nicht vom Applaus getrieben sind, die sich schon an Musik erfreuen und sich nicht am Beifall von außen berauschen müssen und von ihrer Musik nicht leben müssen. Sie stehen unter keinem Druck und keinem Zwang.

Ein Hoch auf uns Hobbymusiker.

Wir werden Erfolg nie in gefüllten Stadien messen können aber dafür können wir frei alles machen. Einfach so.

Das ist ja eigentlich die größte Chance für die Sache selbst, Musik nämlich.

Schon geil, irgendwie. Für Musik. Und für uns.

Glückliche, freie Bastarde.
 
ok, dann versuch ich auch mal was konstruktives beizutragen... ich schließe mich der erfolgs-theorie aus mischung von glücksgefühlen und herausforderungen an. meine erfolgreichsten momente hatte ich sowohl alleine zu hause beim üben, komponieren, aufnehmen als auch beispielsweise bei einem gig, der tierisch spaß gemacht hat, weil es beispielsweise die ersehnte und gewünschte reaktion des publikums gab oder weil gerade der sound auf der bühne mal stimmte und ich fand, dass ich gut gespielt hatte. erfolg wird ja häufig als genereller status definiert... bei mir wechselt das - ich kann die eben erwähnten "erfolgreichen" momente haben, kenne aber andererseits aber auch die frustrierenden erfolglosen momente, in welchen man erkennt, dass sich für mein gitarrenspiel nur relativ wenige menschen interessieren oder gar bereit wären mich dafür zu entlohnen, dass sie mich spielen hören. dann fange ich an zu bilanzieren und vergleiche mich mit anderen. meistens finde ich gründe wieso es bei mir anders gelaufen ist und finde mich ab. ich will eigentlich nur eines sagen: erfolg ist für mich kein einer zustand, "ist erfolgreich" oder "ist nicht erfolgreich", sondern eine entwicklung mit ups and downs... unterm strich zählt nur, dass ich weiter spiele, weiter versuche eigene musik zu machen und besser zu werden.
 
Hallo!

Den Unterschied zwischen eigenen Songs und Covermusik mache ich nicht mehr. Ob der Keyboarder aus der Band oder jemand anders den Song geschrieben hat, ist mir wurscht. Tatsächlich geht es mir bei meinen eigenen Songs (den, wie ich finde, besseren) manchmal ein bisschen so wie Beatles-Paule bei Yesterday: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich sie geschrieben habe, sie waren irgendwie schon da. Oder vielleicht wie Kinder, die erwachsen werden und ein Eigenleben führen.

Ich mache gerne Musik und sie verhilft im besten Fall dazu, die Welt ein bisschen schöner und besser zu machen, indem sie Stimmungen verändert und Funken überspringen. Das ist umso schöner, wenn ich nicht alleine bin sondern auch Zuhörer habe. Aber es gibt auch die Momente, wo ich spiele, Zuhörer eine tolle Zeit haben und ich den Abend eher nicht als gelungen empfinde - das ist für mich kein erfolgreicher und schöner Tag.

Erfolg ist für mich auch, wenn der Veranstalter nach einem Gig mit glücklichem Gesichtsausdruck sagt, dass er das unbedingt wiederholen will. Komisch fühlt es sich an, wenn man Freunde und Bekannte zu einem Gig einlädt und sie direkt sagen, dass sie nicht kommen wollen, weil sie das ja schließlich vor einem halben Jahr schon gesehen und gehört hätten und an dem Abend übrigens das Finale von Germanys Next Topmodel im Fernsehen läuft.

Wirklich erfolgreich fühlte ich mich, als Konzertbesucher das erste Mal eine CD (mit eigenen Songs) von mir kauften - und wirklich blöd und erfolglos fand ich mich, als ich feststellte, dass das der Karton mit den 100 CDs einfach nicht leer werden wollte und die eigentlich lächerlichen "Aufnahme- und Produktionskosten" von damals rund 500 DM niemals reinkommen würden.

Ein zweiter Moment gefühlt riesigen Erfolges war, dass jemand einen Song von mir mit seiner Band covern wollte. Die Ernüchterung kam, als ich die Cover-Version hörte. Aber das ist eine andere Geschichte...

Gruß

erniecaster
 
Erfolg und z. B. Glück i. S. v. glücklich sein, ein erfülltes Leben führen werden ja oft in einen Topf geworfen.

Erfolg im landläufigen Sinn, ist IMO am ehesten über harte Währung zu erklären.
Kann man sicherlich drüber diskutieren, ob es der einzige Ansatz ist. Auf jeden Fall ist der Ansatz am messbarsten.
Also, man schaut auf seinen Gehaltsstreifen oder seine Umsätze vergleicht das mit dem Durchschnittsverdienst und hat einen Indikator, ob man erfolgreich in diesem Sinne ist oder nicht.

Gruppen neigen im übrigen dazu Erfolg so zu definieren, dass für die Mehrheit der Gruppe rauskommt, dass sie erfolgreich ist. Ist Sicherlich o. k., alle fühlen sich halt gut.

Bei Unternehmen ist das anders. Hat meinen keinen Erfolg im Sinne von Umsätzen, die nachhaltig über den Kosten liegen. Geht man schlicht pleite...
 
Tolle Beiträge hier!

Mir fällt auf, dass man vielleicht differenzieren sollte zwischen Erfolg und Anerkennung.
Wobei mir persönlich Anerkennung mehr gibt als Erfolg. Letzteres im kommerziellen Sinne brauche ich nicht. Gerade meine berufliche Existenzsicherung ausserhalb der Musik gibt mir die Möglichkeit, mich nicht zum Sklaven meines musikalischen Schaffens machen zu müssen.
Erfolg im Sinne von individuell weiterkommen, technisch als auch creativ, ist eine feine Sache.
Anerkennung, selbst nur im Bandgefüge, besser noch von Aussenstehenden, ist dann das Sahnehäubchen.
 
Ich bin in der glücklichen Situation daß es mir gut geht. Gesundheitlich, mein mentaler Zustand ist stabil, keine existenziellen Unebenheiten. Ich heul nicht rum, halte mich fern von Menschen die mir nicht gut tun...

Erfolg (kommerziell) als Musiker ist mir jetzt nicht sooooo wichtig, aber schön wäre es schon. Ich bin Musiker, Songwriter, Gitarrist. Ich habe nix anderes gelernt, ich kann nix anderes.
Musik ist mein Antrieb, meine tägliche Power die mich vor dem abschmieren abhält. Ohne die Musik wäre ich schon längst am Arsch. Sie hält mich am leben.
Und ich bin dankbar dafür daß ich in der glücklichen Lage bin zu sagen, daß ich Musiker/Künstler bin. Darauf bin ich stolz!

Das ist mein Erfolg.
 
Chris K jr. schrieb:
Ich bin in der glücklichen Situation daß es mir gut geht. Gesundheitlich, mein mentaler Zustand ist stabil, keine existenziellen Unebenheiten. Ich heul nicht rum, halte mich fern von Menschen die mir nicht gut tun...

Erfolg (kommerziell) als Musiker ist mir jetzt nicht sooooo wichtig, aber schön wäre es schon. Ich bin Musiker, Songwriter, Gitarrist. Ich habe nix anderes gelernt, ich kann nix anderes.
Musik ist mein Antrieb, meine tägliche Power die mich vor dem abschmieren abhält. Ohne die Musik wäre ich schon längst am Arsch. Sie hält mich am leben.
Und ich bin dankbar dafür daß ich in der glücklichen Lage bin zu sagen, daß ich Musiker/Künstler bin. Darauf bin ich stolz!

Das ist mein Erfolg.


Der kompromisslose, zielstrebige Weg, Glückwunsch! :top:
 

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