Die Gitarre "der Zukunft" - natürlich, hähä, oder doch? mmh.

groby

Power-User
21 Nov 2005
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Schaut einfach mal selbst:

[img:1024x683]http://www.gitarrebass.de/wp-content/uploads/2016/12/B-1024x683.jpg[/img]

http://www.gitarrebass.de/equipment..._Sprühdose_lackieren__070117&utm_medium=email

Hier noch eine Präsentation auf Youtube.


Ich weiß nicht was ich davon halten soll.
Einerseits würde ich gerne etwas offener gegenüber neuen Konzepten sein, andererseits fühlt es sich etwas an, als sei da die nächste Casio-Midi-Gitarre geboren, nämlich ein kurzfristig gehyptes Ding was sich selbst schon bald als irrelevante Fußnote und kurioser Irrweg entpuppt.

Das Werbeversprechen "....neuen Wegen suchen, um sich selbst auszudrücken und dadurch mehr Leute zu erreichen”.
Die hohe Anzahl von Coverbands scheint eher daraufhin zu deuten, dass Experimentierfreude und "sich selbst ausdrücken" gerade eher *weniger* Leute erreicht.

Aber betrachten wir das Ding doch mal unter dem Aspekt, dass es sowieso nicht für Feierabend-Blues-Musik gedacht ist und Nostalgiker, Romantiker und Konservative oder Bereits-Zufriedene das ja ohnehin nicht mögen werden.
 
groby schrieb:
Aber betrachten wir das Ding doch mal unter dem Aspekt, dass es sowieso nicht für Feierabend-Blues-Musik gedacht ist und Nostalgiker, Romantiker und Konservative oder Bereits-Zufriedene das ja ohnehin nicht mögen werden.

Diese Präsentation war ja leider ein bisschen unschaubar.
Ich bin mir aber sicher, dass MUSE so ein Ding auf ihrer nächsten Tour dabei haben werden.
Und das wird gut.

Viele Grüße,
woody
 
Witziges Konzept, sieht sehr wertig / teuer aus.

Unabhängig von den Soundeffekten hätte ich ja schon gerne eine E-/A-Hybridgitarre.
Diese perkusiven Geschichten könnten auch Spaß machen...

Wenn ichs aber so recht bedenke, hab ich eigentlich jetzt schon eher zu viele als zu wenige Gitarren. :|
 
Muss schon sagen, coole Idee... Aber ich habe mir jetzt alle halbwegs auffindbaren Videos auf YT angesehen und weiß ehrlich nicht genau wie ich das alles finden soll. So richtig umgehauen hat mich da keines. Irgendwie nichts dabei, was man mit Loopern, Expression pedal und ein paar Effekten nicht besser hinbekommt. Aber es ist ja noch ein Prototyp. Vielleicht wird das alles ja noch runder..
 
Mir kommt sofort die Vokabel "Effekthascherei" in den Sinn. Warten wir mal, bis das einer wirklich musikalisch einsetzt.

(RATM anyone?)
 
Das Ding ist schon ganz witzig, aber ist ganz schlicht und einfach nur eine Effekthascherei!
Und sie wird ein Nischendasein führen, genauso wie die Gitarrensynthies.
 
Ich weiß nicht. Es ist immer leicht, etwas ungewohntes abzutun mit "brauche ich nicht" oder "das sind nur billige Tricks". Die Antworten wären "ja, *du* nicht" und "für dich vielleicht."/"vorst noch."

Keyboards haben es auch irgendwie geschafft, mehr zu sein als Konzertflügel nur in kleiner. Sie haben Millionen coole Sound gekriegt und Pitchwheels und alles mögliche. Da ist die Moderne längst angekommen und wird begierig aufgesogen.

Gitarristen akzeptieren mittlerweile Digitaltechnik aber komischerweise größtenteils nur zur möglichst exakten Simulation von Vorgängertechnik. Und auch erst ab der Steckerbuchse. Vor der Buchse, das Instrument selbst, muss im wesentlichen alles Stand der Technik 1955 bleiben.

(Von ein paar Ausnahmen mal abgesehen. Die Line6-Gitarre meinetwegen. Oder Hagström hat jetzt auch so ein Ding. Aber es bleibt halt absolute Nische.)

Ob jetzt gerade diese Controller-Flunder das Ruder rumreißt, bezweifel ich sehr.
Aber mal ein spannendes Neu-Konzept.
 
groby schrieb:
Ob jetzt gerade diese Controller-Flunder das Ruder rumreißt, bezweifel ich sehr.
Aber mal ein spannendes Neu-Konzept.

Das Ruder für mich hätte die Moog-Gitarre rumgerissen. Ist mir nur leider zu teuer =)
 
groby schrieb:
Keyboards haben es auch irgendwie geschafft, mehr zu sein als Konzertflügel nur in kleiner. Sie haben Millionen coole Sound gekriegt und Pitchwheels und alles mögliche. Da ist die Moderne längst angekommen und wird begierig aufgesogen.

Gitarristen akzeptieren mittlerweile Digitaltechnik aber komischerweise größtenteils nur zur möglichst exakten Simulation von Vorgängertechnik. Und auch erst ab der Steckerbuchse. Vor der Buchse, das Instrument selbst, muss im wesentlichen alles Stand der Technik 1955 bleiben.

Mal eine überspitzte These: Bei Keyboards hat es diese Entwicklung nur gegeben, weil die Keyboarder immer davon geträumt haben, so ausdrucksvoll spielen zu können wie die E-Gitarristen. Die können nämlich auch mit Technik auf dem Stand von 1955 Millionen coole Sounds erzeugen. (Also die guten jedenfalls. Ich jetzt nicht so.)

Und ich habe beim Gitarrespielen noch nie gedacht: "Boah, wäre das toll, wenn ich so viele Sounds wie der Keyboarder erzeugen könnte." Sonst hätte ich wahrscheinlich schon auf Keyboard umgesattelt.
 
Das Ding ist einfach komplett unsexy.

Und eine E-Gitarre ist eben sowas wie ein Hammer. Der hat Versuchen von Thermosteuerung der Ausholkurve, Hydraulikfederung und digitaler Schlagzahlanpassung bisher auch widerstanden. Was die Menschen sich in einigen Lebensbereichen intensiv wünschen, wenn es auch den meisten gar nicht bewusst ist.
 
Stardustman schrieb:
Mal eine überspitzte These: ....

Das ist auch eine etwas selbstverliebte These.

Und dann sind wir auch schon da stehen geblieben, wo wir schon waren. Mit ein bisschen Midi und Presets aber im großen und Ganzen war es das. Ach ja, und der Modeller, der einen Amp von 1965 nachäfft.

Naja, im Bereich Blechblasinstrumente oder Streichinstrumente ist es alles noch viel konservativer und da führen neue Konzepte auch eher ein Nischen-Dasein. Da sind wir nicht die einzigen.

Ich finde es nur etwas witzig, dass unter Gitarristen immer noch so ein leichtes Rebellen-/Rock'n'Roll-Image vorherrscht und wir sind ja so wild und so expressiv und brechen alle Regeln brechen und so, Fuck, Yeah!
Und dann sind wir fast schon peinlich konservativ was das Instrument angeht und man merkt dass wir diese herbeigeschwörte Aufbruchsstimmung eigentlich nur als Selbstimage verwenden.


Ich gestehe ich bin Nerd und Fan der Youtube-Reihe Rig Rundown. Es kommt aber der Punkt wo man einfach nichts mehr hören kann über immer denselben alten Kram.
Und dann kommt Weirdo Extraordinaire Adrian Belew und präsentiert sein Setup und man freut sich, mal keinen einzigen Tubescreamer oder verranzten Tweed-Amp zu sehen.



Und es ist absehbar, dass eigentlich nur Muse, Adrian Belew und eine Handvoll Fans derer im Grund das einzige Kundensegment für eine Gitarre wie da oben darstellen.
 
groby schrieb:
Das ist auch eine etwas selbstverliebte These.

Würde nie das Gegenteil behaupten. ;-)

groby schrieb:
Ich finde es nur etwas witzig, dass unter Gitarristen immer noch so ein leichtes Rebellen-/Rock'n'Roll-Image vorherrscht und wir sind ja so wild und so expressiv und brechen alle Regeln brechen und so, Fuck, Yeah!
Und dann sind wir fast schon peinlich konservativ ...

Ist tatsächlich skurril. Man kann es aber auch andersherum betrachten. In einer Zeit, in der die technische Entwicklung alle zwei Wochen eine neue heiße Scheiße auf den Markt spült, sehe ich die Möglichkeit zur Rebellion am ehesten im Festhalten am Herkömmlichen. Neulich habe ich im Kollegenkreis erzählt, dass ich keine Spülmaschine besitze und auch keine haben will. Fuck,yeah! Haben die blöd geguckt. :-D
 
Ich will eigentlich nur Musik machen, die mir gefällt. Hab mich nie als Sohn von Janis Joplin und Charles Bukowski gesehen ...
 
Ich sehe auch einen Vorteil in der Nachhaltigkeit. Nicht zwangsweise aus der Sicht Umweltschutz sondern ich besitze Instrumente und Amps die vergleichsweise rustikal aber dadurch robust sind, die man oft recht einfach wieder Instand setzen und vermutlich auch in 20 Jahren noch reparieren kann.

Wenn die Konzept-Gitarre da oben vom Gurt flutscht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Schaden drastisch, der Gig dahin und die Reparatur jetzt teuer und in 10 Jahren vielleicht unmöglich ist.

Walter macht da immer die hübsche Unterscheidung zwischen Konsum- und Kulturgut.

Wenn etwas drastisch technikgebunden ist oder an einen technikgebundenen Standard gekoppelt ist und wenn dessen jahrelange Beständigkeit zweifelhaft ist, dann - Musikinstrument oder nicht - ist es doch eher ein Konsum- statt Kulturgut.
 
Moin,

ich denke, technischen Neuerungen geht immer eine Vision voraus. In Nuancen erkennbar im Bereich modernen Heavy Metal. Da haben sich in manchen Bereichen Sounds entwickelt, die mit herkömmlichem Equipment, so wie wir es hier zum größten Teil präferieren, nicht mehr machbar waren (bspw. bis zu 10 saitige Gitarren und spezielle Verstärkertechnik).
Legt man diesen Wandel zugrunde, wird es möglicherweise auch einmal einen wirklichen Bedarf an einem Instrument wie dem genannten geben können. M.E. aber nur in dieser Reihenfolge. Reaktiv sozusagen.
Ein neuer Musikstil, der sich aus dem Vorhandensein eines neu erfundenen, innovativen Instruments erst nachfolgend entwickelt, wäre aus meiner Sicht nur ein großer Zufall!

Moog ist auch ein gutes Beispiel. Da wollte ein Freidenker und Visionär der besehenden Musik neue Facetten hinzufügen. Erst daraufhin kam es zu Tüfteleien und der Entwicklung.
 
Ich bin jetzt mal gemein und ehrlich:
Wir alle hier sind über 40 und da spielt es keine große Rolle, ob wir solche Neuerungen gut finden oder nicht. Die Kunden/Künstler, die das nutzen werden oder auch nicht, sind hier nicht vertreten. Leider!

Meine persönliche Meinung zu den Videos und dem Ding:
Da hat jemand die Technik eines modernen Smartphones in eine Gitarre gebaut und die jeweiligen Möglichkeiten verbunden. Gute Idee. Das kann man als eigenständiges Instrument sehen und man kann viel Spaß damit haben.
Wirklich innovativ ist nur ein Teil der Sensorik, den Rest konnte man auch schon mit MIDI-Gitarren hinkriegen. Meine Prognose: ein Nischenprodukt.

Zum Thema Konservatismus bei E-Gitarren-Musik:
Bei der Gruppe Ü40 dominiert noch insgeheim der alte 60/70iger Jahre Rockstar-Traum. Sex & Drugs & RocknRoll. Freiheit, Unabhängigkeit. Auch wenn die Zeiten schon Jahrzehnte her sind, wird sich dies wohl nicht ändern, bis die letzten Zeitzeugen von uns gegangen sind.
In 25 Jahren wird es viele Gitarristen geben, die mit "Vintage" bzw. der "guten alten Zeit" Tom Morello, RHCP, Grunge und Nu Metal verbinden. Dann werden alte Gitarren von Kramer, ESP, Yamaha und Ibanez zu Rekordsummen gehandelt und der teuerste Amp ever wird ein original Mesa Boogie Rectifier aus der ersten Serie sein. Vielleicht wird auch der erste Line6-Pod Kultstatus haben???
Und warum? Weil wir es mit der glücklichen Jugend verbinden. So ist das halt. Und das ist auch Okay. Hat nur nicht viel mit Musik oder Kunst zu tun.
 
Ich stimme absolut zu, sehe aber bei jüngeren Spielern immer noch eine große Affinität zu Traditionellem. Gerade was Gitarren selbst angeht.

Es werden mehr Modeller benutzt und mehr Rechnergestützes und es darf auch statt Fender und Gretsch und Gibson dann mehr Ibanez, ESP oder Chapmann Guitars sein, aber was an denen wirklich funktionell neu ist, ist bis auf das Vibratosystem auch eher Form und Kosmetik. Da gibt es funktionell die gleichen Pickups und die selben Debatten um die üblichen Holzarten und innen ist es dieselbe Technik.


Vielleicht bietet sich die Gitarre in der Form wie sie rein mechanisch funktioniert (nämlich: ein Draht wird direkt angeschlagen) nicht so gut für technische Eingriffe an wie Tasteninstrumente (ein Draht wird indirekt angeschlagen, durch das Drücken einer Taste und man kann das Drücken dann als Signalgeber technisch viel besser verwerten als das komplexere Anreißen und Manipulieren eines Drahtes).
 
Ich selbst habe so eine Haßliebe zu solchen 'Neuerungen'.
Meine letzte Erfahrung diesbezüglich im letzten Jahr war: Meine Gitarre plus ein neues Boss SY-300.

Wie ich es empfunden habe:
Tag 1+2: Super Tracking, läßt sich wunderbar alles so spielen wie sonst. Abgefahrene Sounds, aber hallo, so abgefahren klang meine Gitarre ja noch nie!
Tag 3+4: Irgendwie vermisse ich aber ja doch meinen Gitarrensound. Die abgefahrenen Sounds klingen ja doch bißchen nach Plastik. Ach egal, Boss gestattet mir ja, meinen analogen Gitarrensound dazuzumischen.
Tag 5+6: Perfekt, ich höre da wieder meinen Gitarrensound im Signalweg, klingt ja geil, nur dieses Synthetische im Hintergrund stört.
Tag 7: Das Ding geht zurück.

Mit dem Teil, das Groby vorgestellt hat, würde es mir original genauso gehen, da bin ich sicher. Und ja klar, EINE Nummer von MUSE oder Tom Morello könnte ich mir schon vorstellen, damit zu hören, aber nicht mehr, dann zurück zur konventionellen Gitarre bitte.
Konservativ? Meinetwegen. :cool:
 
Doc Line6forum schrieb:
Und ja klar, EINE Nummer von MUSE oder Tom Morello könnte ich mir schon vorstellen, damit zu hören, aber nicht mehr, dann zurück zur konventionellen Gitarre bitte.
Konservativ? Meinetwegen. :cool:

Ist halt eine Frage, was man daraus macht.. in dem Video sehe ich auch mehr effekthascherisches Spielzeug als eine wirkliche musikalische Innovation. Aber Potential ist schon da durch die zusätzlichen Controller. Ist ein wenig wie mit Sachen wie Vibrato, Wah-Wah etc. : Man kann's für sich schnell abnutzende vordergründige Effekte benutzen, aber dann gibt's auch Leute wie Jeff Beck, die das vollkommen organisch in ihr Spiel integrieren, ohne das es aufdringlich wirkt, und Sachen damit machen, die sonst einfach nicht gehen. Ob das bei dem System der Fall sein wird, werden wir sehen.
 
Stardustman schrieb:
Mal eine überspitzte These: Bei Keyboards hat es diese Entwicklung nur gegeben, weil die Keyboarder immer davon geträumt haben, so ausdrucksvoll spielen zu können wie die E-Gitarristen.

Nur, dass die elektronischen Keyboards schon viel älter sind als die E-Gitarre. (Und ein Trautonium (1930) ist mindestens so ausdrucksvoll wie ein Minimoog.)
 
Wir Gitarristen sind nun mal ein extrem konservatives Völkchen! Deshalb verkaufen sich ja auch Kopien von ca. 60 Jahre alten Gitarren wie geschnitten Brot. Wenn wir alle nicht wüssten, dass die Gibson Explorer und Flying V eben auch vintätsch sind (PAFs und so...), dann würden die heute wieder genauso bei der Käuferschaft abblitzen wie Ende der 50er...
Der größte - akzeptierte! -Innovator ist bis dato immer noch Charlie Christian, der die Gitarre elektrisch und damit verstärkbar gemacht hat (womit er unser größtes Leiden korrigierbar gemacht hat - wir sind nämlich notorisch zu leise..:lol: ). Allerdings ging es dabei ja nicht um irgendwelche neuen und womöglich abgedrehten Klänge, sondern nur darum, den vorhanden Klang lauter zu machen. Dass, wenn man ganz laut macht, plötzlich Verzerrungen entstehen, war dann die Zufallsentdeckung, die aber Distortionhasser wie Leo Fender dazu gebracht haben, immer fettere, cleane amps zu bauen.
 
Ich bin ein großer Fan neuer Ideen! Ich hoffe und warte ständig auf den großen, neuen Wurf. Wie aber schon einige meiner Vorschreiber feststellten, waren alle Verquickungen von Gitarre mit Keyboard ein Flop. Der große Spaß an der Gitarre scheint die physikalische Verbindung zwischen Hand und Ton zu sein. Und mit jedem Millimeter Entfernung von der Saite verliert der Erfinder immer mehr Fans..

Modeling am Amp setzt sich immer mehr durch. Modeling an der Saite ist praktisch gestorben.
 
W°° schrieb:
Ich bin ein großer Fan neuer Ideen!
Ich auch. Eine davon konnte ich z.B. bei der Wintersession in Form der "Europa" (so hiess das Ding mit der Resonanzfrequenz auf dem E, oder?) in Deinem Laden in der Hand halten und spielen.
Das Problem liegt doch ganz woanders. Die meisten Gitarristen wollen halt genau "das" alte Ding, möglichst gut vermarktet. Wie es klingt, ob es praktisch ist, sich gut spielen lässt, völlig egal, Hauptsache nah am Original.

Das mag jetzt frustriert klingen, aber es ist doch so. Steife, 3-streifige Halskonstruktion? Kann nicht gut sein, ist nicht "original". Volute? Um Himmels Willen! Irgendwas was kein Vintage Tremolo ist? Klingt kagge! Schalloch nicht in der Mitte unter den Saiten? Geht gar nicht. Ich find's okay, dass sich das ganze Synthesizer Zeug nicht durchgesetzt hat, es ist halt etwas anderes. Bei der Gitarre geht es um die Interaktion zwischen Fingern und Griffbrett, es geht um Nuancen, um Ton der aus den Fingern kommt. Wenn ich Klavier spielen will, spiele ich Klavier, wenn ich Saxophon spielen will Saxophon. Wo ist der Punkt, dass eine Gitarre wie ein Schlagzeug klingen soll?

Innovationen stehen dem nicht im Wege, nur sind sie nicht massentauglich. Der alte Kram lässt sich wesentlich besser vermarkten. Ich höre die Gemeinde schon aufschreien, wenn eine J-45 plötzlich auf dem E resoniert statt auf dem G. :shock:
 
Viele Punkte sind richtig, haben aber weder mit der vorliegenden Gitarre des Threads, noch mit der Europa zu tun. 3teilige Hälse sind normal bei modernen Mehrsaiter-Gtarren und über ausgerechnet eine Volute habe ich noch nie jemanden lästern hören.

Vieles, wenn man mal ehrlich ist, ist auch Image und die Erwartungshaltung anderer.

Ich finde zum Beispiel Parker Flys sehr schnieke. Elegant, federleicht, praktisch, durchdacht, flutschig, klanglich ausgewogen, präzise, super.

Aber so' Ding um den Hals weckt beim Publikum Erwartungshaltungen die ich nicht im Mindesten erfüllen könnte.
 

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