Sound mit Wireless besser als mit Kabel?

D

Duesenberg

Bekanntes Mitglied
21 Okt 2014
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Hallo,
nun habe ich doch mal wieder eine kleine Frage: Kann es sein, dass der Sound mit Wireless System besser ist als mit Kabel?
Ich habe mir das neue Shure QLXD gekauft, angeschlossen und gespielt. Der Sound war im direkten Vergleich mit dem Kabel immer lauter, obwohl ich das Gain am Empfänger bis fast auf -16db gesetzt habe. Außerdem habe ich das Gefühl, dass der Sound höhenlastiger, klarer und transparenter erscheint. Meine Kabel sind schon sehr gute, also an der Qualität kann das eigentlich nicht liegen, oder?
Ich dachte immer, dass der Sound immer mit Kabel besser ist als mit Wireless Systemen. Kann mir jemand was dazu sagen?
Schöne Grüße
 
Jedes Gitarrenkabel hat Verluste, schlicht durch seine Länge.
Dein derzeitiges Funke-Kabel von Gitarre bis zum Sender ist - was - 50 cm? Ab dann kommt quasi ein Buffer.
Mit 50cm kann kein hochwertiges 5m-Kabel mithalten.

Ob der Sound dann "besser" ist, .....
Du magst es.
Hätte ich eine Funke, hätte ich gerne keinen klareren, "transparenteren" Sound (Wieso auch? War's vorher muffig?) sondern am liebsten dasselbe wie mit Kabel.
Exakt dasselbe geht aber eh nicht. Irgendwie bisschen anders ist immer.

Aber wenn du liest, dass andere Leute Sound mit Kabel "besser" finden, dann meinen sie vielleicht auch Dynamik und subjektives SpielgefĂĽhl. Also ganz andere Klang-Komponenten.
Das hängt dann von der Qualität der Funke oder den eigenen Prioritäten und der Wahrnehmung statt.




(Und ein kleiner Prozentsatz der Internet-Meinungen unter Gitarristen ist einfach oft Gefasel, Nachgeplapper, Erfahrungen von vor 20 Jahren oder ignorantes Technologie-Doof-Finden.)
 
mmh, also, was bei meinem Vergleich war, ich habe exakt die gleiche Kabellänge genutzt. Also einmal 5m Kabel Gitarre-Amp und einmal, das gleiche Kabel 5m Empfänger-Amp.
Die QLXD ist ja keine Billigfunke und da hast du schon recht, ich hätte vielleicht sogar auch gerne das gleiche Signal wie beim Kabel.
 
Duesenberg schrieb:
mmh, also, was bei meinem Vergleich war, ich habe exakt die gleiche Kabellänge genutzt. Also einmal 5m Kabel Gitarre-Amp und einmal, das gleiche Kabel 5m Empfänger-Amp.
Der Empfänger arbeitet als Buffer. Und ab dem ersten Buffer, ist die Länge des Kabel und die Qualität des Kabels drastisch weniger klang-entscheidend.

Was du also verglichen hast, ist zwar beide Male dasselbe Kabel im Einsatz aber nicht beide Male unter denselben Bedingungen unter denen es ein Signal verändert.

Gitarre-zu-Amp heiĂźt: Das Kabel hat Verluste/Beeinflussung wie man so kennt.
Empfänger(=Buffer)-zu-Amp: Das Kabel kann dem Signal fast keine Verluste/Beeinflussung mehr beibringen.
 
"Besser" ist ein wertender Begriff. Und nicht nur das, sondern auch ein subjektiver.

Im Grunde hat Groby es schon gesagt, wenn der Klangeindruck Dir als "besser" erscheint, dann ist er fĂĽr Dich eben besser.

Ob das fĂĽr andere auch zutrifft, wer kann das wissen?
 
Moin,

die Weisheit, Funk klinge schlechter als ein gutes Kabel, könnte noch aus der Zeit der UHF Funkgeräte stammen. In den 90ern hatte ich mal eine Zeit lang einen Nady Sender, damals der Standard für Amateure. Ja, der Sound war etwas eingeschränkter als mit Kabel. Viel ausgeprägter war allerdings die Komprimierung des Signals.

Das gleiche Kabel (!) habe ich 20 Jahre später gegen einen Line6 Digitalfunk Dingens getauscht. Das klang auf Anhieb besser als das Kabel. Seitdem nur noch mit Funke, ausser die Batterie ist leer... ;-)

In der Zwischenzeit hat sich rausgestellt, mein altes Kabel hat eine Macke. Wahrscheinlich zu oft draufgestanden... ;-)

Aber im Vergleich mit einem guten Kabel höre ich keinen nennenswerten Unterschied. Ich habe zum Vergleich ein neues Kabel griffbereit neben dem Batteriladegrät auf dem Board liegen. Falls ich mal schnell, beim einzigen Gig des Jahres... ;-)

Ciao
MonkeyinÄther
 
Ich bin - wie Monkeyinme - auch Nutzer des L6 Relay (in meinem Fall im Proberaum das Relay 30, zu Hause (!) das Relay 10).
Ich mag Sender insbesondere, wenn es mit wenig Platz sehr eng zugeht: Zum einen bin ich sehr talentiert, mich in herumliegenden Kabeln zu verheddern und dann wenig graziös durch die Gegend zu stolpern. Weiter verhindere ich so, dass ich mit meinem Gitarrenkabel pangalaktische Donnerknoten mit zB dem Mikrokabel des Sängers oder dem Kabel des Bassisten verursache. Zum Sound: Ich stelle ich gegenüber meinen Kabeln (MTI TP70 und Sommer Spirit XXL) auch nennenswerten Unterschied fest. Auch nicht beim Spielgefühl. Also: Gitarrenruebe. Sender. Fanboy.
 
Monkeyinme schrieb:
UHF Funkgeräte [ ... ] Ja, der Sound war etwas eingeschränkter als mit Kabel. Viel ausgeprägter war allerdings die Komprimierung des Signals.[ ... ] Line6 Digitalfunk Dingens getauscht. Das klang auf Anhieb besser als das Kabel. Seitdem nur noch mit Funke

... das spiegelt ganz gut meine Erfahrung.

Mit meinem Line6 G50 bin ich soundlich echt SEHR zufrieden, und dass man die virtuelle Kabellänge (i.e. die "Klangformung" durch ein Kabel) simulieren kann, macht das Ding perfekt.
 
Ok, interessante Antworten.
Ich hatte vor ca. 4 Jahren auch mal ein wireless ausprobiert: Mir hat es den (für mich) schönen Grundsound kaputtgemacht. Brillanz im Sound ging flöten... Es klang einfach schlecht... ich weiß leider den Namen des Systems nicht mehr...
(ich rede vom Spielen mit Band bei hoher Lautstärke)
Ich dachte mir nur, ich spiele hier nicht einen 61er Fender Amp um den Sound dann durch das Pupsgerät zu zerstören.

Bin aber auch am Ăśberlegen, mal wieder eines auszuprobieren. Die Technik bleibt ja nicht stehen.

Kennt jemand zufällig das XVive?
 
Habe mir nun mal ein paar Videos ĂĽber das Xvive US wireless system angeschaut. Hm, nur gute Reviews. Die meisten waren jetzt aber so Wohnzimmerspieler... da werde ich immer skeptisch...
Einer meinte ĂĽbrigens, es klingt genaauuuuuuso wie mit Kabel!
 
Hallo,

ah, Sender, da wollte ich mich auch schon seit langer Zeit mal drum kĂĽmmern...

Habe gerade mal beim großen T gestöbert bei den Line6 Relay-Produkten. Da wird leider nicht durchgängig die Latenzzeit angegeben. Beim G70 steht 1,5ms, was wenn es stimmt sehr gut ist. Aber im Grunde genommen ist das etwas oversized für mich. Das G50 wäre eigentlich genau das richtige für mich, aber da steht nichts über die Latenz. Hat da jemand von euch Infos drüber?

GruĂź Martin
 
Martin, wir kennen uns ja ein bisschen und haben bei dir zu Hause die Latenzen von Modellern und Software-Ampsimulationen verglichen, wenn du dich erinnerst. Kaum jemand empfindet das als störend, wir beide fanden es lächerlich inakzeptabel.

Ich kenne die Latenzzeit des G50 nicht, aber sage dir: das merkst du nicht. Ich spiele das seit etwa drei Jahren ... das G50 ist astrein. Punkt. Hab's abendelang mit dem Kabel verglichen.
 
Also das Axe hat knapp unter 1,5 ms, da merkt man IMO nix.

War mir gar nicht bewusst, dass Sender ĂĽberhaupt eine Latenz haben. Ein weiterer Grund drauf zu verzichten...:kratz:
 
Kurze Zwischenfrage:

Stimmt es, daß bei den Line6 - Relays technisch der Unterschied vor allem in der Reichweite besteht? Mein Problem ist nämlich eher nicht so die Maximal- sondern eher die Minimalreichweite (so groß sind meine Bühnen nicht.. ;) Bei den analogen Teilen war es oft dann zu nahe. Von daher wäre das G10 (das momentan sehr günstig zu haben ist) wohl für mich die richtige Wahl.
 
powerslave schrieb:
Kurze Zwischenfrage:

Stimmt es, daß bei den Line6 - Relays technisch der Unterschied vor allem in der Reichweite besteht? Mein Problem ist nämlich eher nicht so die Maximal- sondern eher die Minimalreichweite (so groß sind meine Bühnen nicht.. ;) Bei den analogen Teilen war es oft dann zu nahe. Von daher wäre das G10 (das momentan sehr günstig zu haben ist) wohl für mich die richtige Wahl.

Moin,

ich benutze das G10, seit es auf dem Markt ist meistens im kleinen Probenraum und habe, bis auf den fragilen Mini USB Stromanschluss, absolut nichts zu meckern.
Klingt wie mit allerbestem Kabel, hält irre lange durch, ist sehr schnell wieder geladen, schaltet sich zuverlässig von selbst an und ab (Gitarrenvolume muss zu bzw. auf), ist robust und hat noch nicht den kleinsten Aussetzer gehabt.
Die Reichweite von ca. 15m reicht mir.

Der USB Anschluss hat auch noch keine Probleme gemacht. Werde mir aber vorsorglich bei Gelegenheit mal eine Zugentlastung basteln.
 
Moin,
Das Gerät arbeitet digital, ein niedriger Abstand zwischen Sender und Empfänger hat keinen Einfluss auf die Signalstärke. Also zumindest nicht negativ.
Bei grosser Entfernung bricht das Signal plötzlich ab, bzw. hat Aussetzer. Aber leiser wird es nicht.
Für große Bühnen sind die (kleinen) Line6 Dinger nicht geeignet, wenn man sich bewegen will. Meine angegebenen 30m sind schnell durch Körper oder ungünstige Position nur noch 20m.
Ich benutze den Funknnur aus Bequemlichkeit, ist auch praktisch um Mal ins Publikum zu gehen.

Ciao
Monkey
 
Ist ein auf dem Boden liegender Empfänger wie beim kleinen Line6 ein Nachteil weil beim Herumlaufen schneller mal Monitorboxen und im weiteren Verlauf des Trips mehr Hintern und Bierbäuche im Weg sind?
Wie anfällig ist ein digitales Gerät?
 
Du kannst den Empfänger ja auch auf dem Amp platzieren. Allerdings ist es möglich, den kleinen Empfänger auch auf das Pedal Board zu packen.
Um die Frage eindeutig zu beantworten: Ja, die Position auf dem Boden ist aus den o.g. GrĂĽnden eher schlechter als besser.
 
groby schrieb:
Ist ein auf dem Boden liegender Empfänger wie beim kleinen Line6 ein Nachteil weil beim Herumlaufen schneller mal Monitorboxen und im weiteren Verlauf des Trips mehr Hintern und Bierbäuche im Weg sind?
Wie anfällig ist ein digitales Gerät?

Ja, so der Bereich Livetauglichkeit wird kaum bemerkt.
Mit Livetauglichkeit meine ich auch, wie stabil (oder eben anfällig) sind die kleinen Senderteile?
Bei mir kann es schon vorkommen, daĂź die Gitarre mal (etwas) ĂĽber die BĂĽhne fliegt und in der Hallkiste landet.
Habe nun schon bei manchen Geräten gesehen, daß sie eben genau senkrecht zur Gitarre stehen. (Gut, das XVive U2 lässt sich anwinkeln.)

Mein Kumpel mit dem XVive U2 meinte, es sei manchmal etwas launisch und Ersatzkabel in der Tasche wäre kein Fehler.

...hm, ich kenne mich, wenn ich jetzt z.B. ein XVive kaufe und das versaut mir live das Spielen werde ich es höchstwahrscheinlich einfach zertreten...

...das Schreiben tut mir gut, ich merke, mein Gitarrenhirn verweilt beim Kabel...
 
Hallo zusammen,

meine Erfahrungen mit Sendern sind gleich Null, das vorneweg. Drei Dinge haben mich immer abgehalten. Erstens kosten die Teile Geld und das habe ich lieber in irgendwas investiert, was Sound macht, zweitens hat mich immer die Diskussion ĂĽber verbotene oder bald eingestellte Funkfrequenzen verunsichert und drittens hat das was von Rockstar und das bin und werde ich nicht mehr. Der letzte Grund ist bescheuert, keine Frage.

Was mich bei dieser Diskussion irritiert, ist die Frage, wo der Sender platziert wird. Naiv, wie ich in der Frage nun mal bin, dachte ich bislang, dass der Sender eben das Gitarrenkabel ersetzen soll. Ergo muss der Empfänger aufs Board - bei den großen Kisten auch ein Grund, keine Sender zu verwenden. Jetzt erst den Sender irgendwo im Hintergrund zu platzieren und von da ein zusätzliches Kabel nach vorne zum Effektbrett zu verlegen, finde ich irgendwie merkwürdig.

Was mir extrem gefallen hat, war dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=XKND1WKzJHU

Die Dinger sehen klein und handlich aus, der Empfänger kommt aufs Board, statt Kabel eben die beiden Funkteile, fertig.

Sind die in Europa auch erhältlich und zugelassen?

Beste GrĂĽĂźe

erniecaster
 
Die XVIVE Dinger sind in DE zugelassen und funktionieren auch bei kurzen Distanzen gut, habe ich selbst schon getestet.
Die Dinger sind für eine normale Nutzung im Amateurbereich ausreichend robust verarbeitet, aber es ist halt "nur" ein filigranes Plastikgehäuse mit einer Aufklappvorrichtung. Bei der von unserem Surfer beschriebenen Anwendung auf der Bühne muss man aber dringend von der Benutzung des XVIVE abraten.

Wie sich die integrierten Akkus dauerhaft bewähren bleibt abzuwarten ...
 
erniecaster schrieb:
Sind die in Europa auch erhältlich und zugelassen?
Ja.

Aber zu der Sache mit dem Empfänger auf dem Brett:

Das erscheint logisch, nimmt aber einen weiteren Platz weg den man dann eigentlich nur live sinnvoll braucht.

Das Platzieren des Empfängers weg vom Brett, und somit hoffentlich erhöht, ermöglicht besseren und weiter-reichenden Kontakt.

Du hast dann da am Empfänger ein Kabel zum Brett was dann im Falle eines Funkausfall dein Gitarrenkabel wird. Es liegt schon alles parat. Das wird hoffentlich nicht nötig, ist aber beruhigend wenn gleich alles zur 3-Sekunden-Not-OP parat steht.


Ich laufe schon viel rum beim Gig und eine Funke wäre schön aber dieses "Wir machen jetzt lustig-rockendes Schau-Laufen zum Tresen" ist eh nicht so mein Ding.

AuĂźerdem kann ich den Reflex beim Gehen das Kabel mit dem Bein zurecht zu ziehen, eh nicht unterdrĂĽcken. Wenn da kein Kabel ist, greift der Beinreflex ins Leere.
Das ist so ähnlich wie wenn man ganz lange ganz lange Haare hatte. Der Reflex, beim Anziehen die Haare hinten aus Jacke oder Pullover ziehen zu wollen, hält noch drei Monate an.
 
groby schrieb:
Der Reflex [ ... ] hält noch drei Monate an.

Das ist doch ein ĂĽberschaubarer Zeitraum.

Ich wĂĽrde nie wieder ohne Sender spielen wollen - wie mega die gewonnene Bewegungsfreiheit ist, merkt man erst, wenn (ehrlicher: eine ganze Zeit nachdem)man sie hat.
 
Moin,
Der Reflex war bei mir nach zwei Proben weg...
Ich habe den Empfänger auch auf dem Board, klappt bisher super. Aber ich habe auch nie große Entfernungen zur Bühne, bevor das Signal ausfällt, höre ich eine Latenz durch die Entfernung. Ist also eh nicht praktiKabel.

Ciao
MonkeyonVacation
 

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