Zoom MS50G - Review nach einer Stunde Rumspielen

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
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Tag zusammen!

Wenn das Herz voll ist, läuft der Mund über war früher ein altes Sprichwort. Ist heute aus der Mode gekommen, weil eh jeder sofort über moderne Medien alles absondert, was ihm in den Sinn kommt. Nichtsdestotrotz schreibe ich heute meinen ersten Teil des Honeymoon-Reviews über das Zoom MS50G, obwohl ich noch gar nicht vollständig durch bin.

Ich bin in Schreiblaune und das hier wird länger. Fazit vorneweg: Abgesehen vom Preis großartig. Berücksichtig man den Preis von 89,00 Euro ist das unglaublich gut. So unglaublich gut, dass ich jetzt schon den Kauf eines zweiten Geräts erwäge.

Phase 1 – die Qualifikation

Ganz wichtig: Was soll das Gerät wirklich tun, was muss es also können? Als erstes mal überleben also robust aufgebaut sein. Das Zoom wirkt nicht so massiv unverwüstlich wie ein Gerät von Boss, ich habe aber keine Bedenken. Da es in erster Linie als Backupgerät gedacht ist, muss es meine Stimmgeräte ersetzen also meine Gitarren in Stimmung bringen können. Das geht grundsätzlich ganz einfach, indem man länger auf dem Fußschalter stehen bleibt.

Die Stimmfunktion funktioniert mit den Elektroakustikgitarren mäßig brauchbar. Beim Anschlag wird der Ton vernünftig angezeigt, danach flackert die Anzeige wild rum. Das Ergebnis ist brauchbar, damit kann man arbeiten – steht aber von der Präzision deutlich hinter meinem alten Boss TU-2 und richtig komfortabel ist das nicht. Die Qualifikation wurde also nur knapp erreicht. Aber qualifiziert ist qualifiziert.

Mit meiner Tele stimmt das Zoom ĂĽbrigens deutlich besser. Weiter im Test.

Phase 2 – die Pflicht

Mein Akustikbrett beinhaltet neben dem Stimmgerät (grummel) einen Compressor einen Booster. Der Opto-Comp tut sofort, was er soll. Wie gut das klingt, zeigt sich daran, dass ich unwillkürlich mit dem Testen aufhörte und anfing, Musik zu machen. Großartig.

Die Boosterei war schwierig. Zwar gibt es einen Booster, der färbt aber ganz ordentlich. Die Summe im EQ aufzudrehen, reicht als Boost nicht aus. Hier musste ich einen weiteren Compressor zweckentfremden und fand auch gleich eine hübsche Fehlerquelle: Man muss beim Programmieren schon genau überlegen und aufpassen, welche Reihenfolge die Effekte haben sollen. Ein Booster vor dem aktivierten Compressor ist beispielsweise nicht so der Bringer...

Jetzt mal das Zoom hinter die Tele und vor das Tech21 FlyRig. Zum Stimmen habe ich schon was geschrieben. Hier interessieren mich vor allem die Zerrer, mal einen Compressor für Cleansounds und ein bisschen Modulation hätte ich gerne zur Verfügung, ohne sie nutzen zu wollen. Naja, und mal rumspielen mit komischem Kram möchte ich auch mal können.

Durch die Erfahrungen bei der Akustikgitarre war mir schon klar, dass die Compressoren gut sind. Ich habe mit Compressoren nicht so viel Erfahrung bei der E-Gitarre, da bin ich noch nicht durch. Der erste Eindruck ist aber, dass da eine Menge möglich ist und ich freue mich jetzt schon auf die zweite Runde.

Die Zerrer sind erst einmal unerwartet gut. Ich spiele seit Urzeiten Geräte von Tech21, die sehr extrem auf kleine Potiveränderungen reagieren. Das macht das Zoom nicht, da muss man schonmal beherzt drehen, damit auch drastisch etwas passiert. Wenn der Zerrer also beim ersten Hören nicht so richtig passt, kann man den nicht vollständig verbiegen sondern sucht sich besser einen, der schon vom Grundsound da ist, wo man hin will. Es ist dafür auch genug Auswahl da, es ist aber nicht so viel, dass es einen erschlägt. Prima.

Was mich wirklich ĂĽberraschte, ist die Reaktion der Zerrer auf den Anschlag und die Benutzung des Volumenpotis. Selbst derb verzerrte Brettsounds lassen sich gefĂĽhlvoll zu Cleansounds herunterregeln. Das ist toll.

Die Modulationen sind überraschend gut und trotz meiner grundsätzlichen Abneigung gegen das Geschwurbele macht das richtig Laune. Ich habe Chorussounds gefunden, die ich mag und die nicht einfach plakativ Soße auf das Signal gießen! Das hätte ich nicht gedacht.



Kurz und gut: Pflicht ĂĽbererfĂĽllt.

Phase 3 - Die KĂĽr

Mit der Akustikgitarre bekomme ich live Hall vom Pult. Hier kein Problem, noch einen Hall dran zu hängen. Hier bin ich aber noch nicht da, wo ich hinwill. Das ist mir zu viel Effekt, zu wenig Verbesserung des Grundsounds. Dieses Zwischenergebnis liegt aber daran, dass ich mich schnell darin verloren habe, in den Hallsounds zu baden und mir dabei die Zeit weglief, mir einen wohlklingenden aber unauffälligen kleinen Hall zu programmieren. Ich bin aber sicher, dass das geht.

Phase 4 - GroĂźes Tennis

Bislang habe ich über das Zoom als Effektgerät geschrieben. Es kann aber auch Modeling und jetzt geht es los. Legen wir mal los: Tele einstöpseln, FlyRig ausschalten. Vorne einen Zerrer, dann eine Ampsimulation, bisschen Hall dahinter, rein in den neutralen Monitor. Ampsimulation war der 1959er Plexi. Der lässt sich problemlos so einstellen, dass er richtig rotzt und mit Volumenpoti zum Funk zurückregeln lässt. Lebendig, dynamisch, saftig, macht Spaß. Überhaupt kein Vergleich zu Modelern früherer Tage. Hall dahinter, jetzt mal einen Spring-Reverb und es ist wieder wie bei der Kür. Ich hätte ja so gerne einen Hallsound mit einem einzigen Regler, hier ist Kurbeln angesagt und die Zeit war knapp. Das geht sicherlich noch besser. Zerrer vorneweg und zwar so, dass er fußschaltbar ist. Gitarre voll aufgedreht und ein Solofiedelsound ist da. Volumen runter und ein Rockbrett für den Rhythmus. Gitarre aufgedreht, Zerrer aus und es cruncht, Volumen runter und wird clean und gut.

Das würde mir schon fast ausreichen. Jetzt hätte ich gerne ein fußschaltbares Delay mit Tap-Funktion dahinter. Das kann das Zoom mit seinem einsamen Fußschalter aber nicht bieten – schließlich ist der Schalter schon für den Zerrer belegt und wir wollen auch die Kirche im Dorf lassen. Ein Delaypedal dahinter, beides auf ein Frühstücksbrettchen geklettet und fertig wäre die ganz kleine Anlage.

Ach ja, Delay. Ist alles drin, was man sich vorstellen kann, leider auch ein massive ABER. Ohne Tap-Funktion macht mir Delay keine Freude. Der Fußschalter lässt sich in einem anderen Menü – und das bedeutet ein gefühltes Dutzend Mal verschiedene Taster drücken – umfunktionieren. Eine Sekunde halten, Tap-Funktion, ansonsten Ein- und Ausschalter für Delay. Das macht Boss bei seinen Delays auch und ich fand das immer unbrauchbar. Was dann auch nicht mehr geht, ist die Aktivierung des Stimmgeräts per Fußschalter. Vergessen wir das mit dem Delay also mal ganz gepflegt.

Es gibt noch etwas, was es zu vergessen gilt und das ist die Noise Reduction. Die regelt nämlich sehr abrupt das Signal ab, das hat schon fast etwas von der Phil Collins-Snare mit Gated Reverb. Einen Ton ausklingen lassen, ist schlicht nicht möglich. Oder man dreht mit ganz spitzen Fingern, der Ton klingt vollständig aus – und dann gated mal gar nix mehr, weil die Noise-Reduction vor dem Brummen des Singlecoils zu viel Respekt hat. Liebe Leute von Zoom, das ist nicht euer Ernst!

Aber dafür noch etwas aus der Abteilung „ganz großes Tennis“, nämlich die Werkseinstellung. Die ist schon fast verstörend gut. Jeder, aber auch jeder Effekt klingt beim Einschalten gut und brauchbar. Aktiviert man beispielsweise den Tube-Screamer, klingt es wirklich so, wie man das erwartet und von dort kann man dann loslegen. Selbst der CE-Chorus schwebt sofort, ohne dass man seekrank wird. Beim schnellen Durchsteppen durch die Ampsimulationen stellen sich die jeweiligen Modelle direkt in ihrer Kernkompetenz vor. Beispielsweise erwartet man ja vom Diezel sofort Brett und siehe da – so ist es. Sinnvolle Ausnahme davon sind die Equalizer, die sind neutral eingestellt.

Fazit Tag 1: Siehe oben. Ich werde das Gerät auf jeden Fall behalten und weiter berichten.

Kleine Anekdote zum Schluss? Ich habe schon das Zoom A3 probiert die Bedienung als so schlecht empfunden, dass es innerhalb von wenigen Stunden wieder fĂĽr den RĂĽckversand im Karton landete. Auch das MS100BT habe ich probiert und bin gescheitert.

Dieses Mal kam ich ohne viel Zumpeln zu Ergebnissen. Das ist allerdings auch das Ergebnis davon, dieses Video gesehen zu haben:

https://www.youtube.com/watch?v=MvoXPb_sCwE&t=345s

Das habe ich jetzt extra hier unten versteckt. Hätte ja sonst keiner meinen Text gelesen...

Beste GrĂĽĂźe

erniecaster
 
Tag zusammen.

Mit frischen Ohren frisch ans Werk. Was haben wir denn da letztes Mal so zusammengeschraubt?

Zu meiner Überraschung, fast sogar zu meinem Entsetzen klingt es mit dem Zoom MS50G besser als mit meiner alten elektrischen Anlage und mit meiner alten akustischen Anlage. Die haben nach wie vor ihre Stärken, sind vielleicht etwas flexibler und einfacher zu bedienen, sicherlich erprobt und sehen definitiv viel cooler aus - keine Fragen. Aber das MS50G bekommt die Sounds nicht nur genauso gut hin, es klingt sogar besser.

(Man sehe es mir nach, dass ich das böse Wort "besser" verwende. Gemeint ist: "Das Ergebnis gefällt mir besser als vorher, dies ist nicht die Behauptung eines Fakts.")

Wäre das ein sackteures Gerät, würde ich jetzt weise nicken und mir zu meinem Kauf gratulieren. Aber das Teil kostet einen Bruchteil meines bisherigen Krempels und kann darüber hinaus sogar noch mehr.

Da komm ich mir doch fast ein bisschen doof vor.

Beste GrĂĽĂźe

erniecaster
 
Ich kann dir nur zustimmen. Ich habe zwei MS-50G und ein MS70-CDR.
Wenngleich dies nicht mein Erst- Rigig ist, spiele ich doch gerne darĂĽber.
Die Effekte sind allesamt gut bis sehr gut.
Auch das Zoom- Modeling ist deutlich besser als man bei dem Preis vermuten könnte.

Unterm Strich ein dauerhaft (wegen des niedrigen Preises) unterschätztes Pedal, mindestens so wertvoll wie ein schweizer Taschenmesser.
Und für all die Updates, die die Geräte über die Jahre bekommen haben, muss man Zoom wirklich loben.
 
Doc Line6forum schrieb:
Ich kann dir nur zustimmen. Ich habe zwei MS-50G und ein MS70-CDR.
Wenngleich dies nicht mein Erst- Rigig ist, spiele ich doch gerne darĂĽber.
Die Effekte sind allesamt gut bis sehr gut.
Auch das Zoom- Modeling ist deutlich besser als man bei dem Preis vermuten könnte.

Unterm Strich ein dauerhaft (wegen des niedrigen Preises) unterschätztes Pedal, mindestens so wertvoll wie ein schweizer Taschenmesser.
Und für all die Updates, die die Geräte über die Jahre bekommen haben, muss man Zoom wirklich loben.

Wirklich interessant das Teil. Danke, Erniecaster und Doc!

Wenn ich mal ohne Modeller unterwegs bin, fĂĽr meinen Laney samt FRFR und IR's in einem passnden Trolley in den Ă–NV's...

Etwas OT-
Einen Tip habe ich auch noch anzubieten für alte Röhrenamps, die pur zu mumpfig erscheinen, oder Modeller, die im Anschlag zu pappig und keine befriedigende Reaktion aufs Vol-Poti zeigen...

https://www.thomann.de/de/maxon_sd9_sonic_distortion_verzerrer.htm

Ich habe ihn mit dem OCD V2 verglichen und mich ĂĽberzeugt fĂĽr den Maxon entschieden, weil, macht das viel besser, als der OCD.

Gain auf Null, Volume auf dreiviertel, oder weniger, bringt echten Anschlagsknack und Transparenz und beim Runterdrehen bleiben Höhen erhalten, nur Verzerrung lässt nach bei seicht verminderter Lautstärke...

Ich verwende allerdings seit Jahren in all meinen Gitarren ein 500K Linear Poti mit Treble-Bleed aus einem einzigen Grund:

Höhen und Prägnanz kann man nachträglich nicht mehr so einfach hinzu zaubern. -OT

LG Tom58

P.S.: Vorsicht mit dem Tonregler des Maxon, alles ĂĽber 2,5 von 10 kann zu schrill werden ;-)
 
das Tolle an Zoom ist ja, dass sie fĂĽr das MS-50G und MS70-CDR kĂĽrzlich nochmal gute kostenfreie Updates geliefert haben, obwohl die Teile schon ein paar Jahre alt sind. Jetzt sind sie wieder aktuell. Das ist beispielhaft.

Nebenbei: ich frage mich warum Zoom es einfach verpasst hat das 70-CDR mit drei Fusschaltern rauszubringen, das Gerät ist so saumäßig vielseitig, man kommt aber nur schwer an die Presets ran.
 
Zwo5eins schrieb:
das Tolle an Zoom ist ja, dass sie fĂĽr das MS-50G und MS70-CDR kĂĽrzlich nochmal gute kostenfreie Updates geliefert haben, obwohl die Teile schon ein paar Jahre alt sind. Jetzt sind sie wieder aktuell. Das ist beispielhaft.

Nebenbei: ich frage mich warum Zoom es einfach verpasst hat das 70-CDR mit drei Fusschaltern rauszubringen, das Gerät ist so saumäßig vielseitig, man kommt aber nur schwer an die Presets ran.
Das G3 geht doch schon in die Richtung,
 
gitarrenruebe schrieb:
Zwo5eins schrieb:
das Tolle an Zoom ist ja, dass sie fĂĽr das MS-50G und MS70-CDR kĂĽrzlich nochmal gute kostenfreie Updates geliefert haben, obwohl die Teile schon ein paar Jahre alt sind. Jetzt sind sie wieder aktuell. Das ist beispielhaft.

Nebenbei: ich frage mich warum Zoom es einfach verpasst hat das 70-CDR mit drei Fusschaltern rauszubringen, das Gerät ist so saumäßig vielseitig, man kommt aber nur schwer an die Presets ran.
Das G3 geht doch schon in die Richtung,

Tag,

G3 gibt es aber nicht mehr. Das Nachfolgegerät ist ein wirklich hässlicher Plastikbomber.

GruĂź

erniecaster
 
Der 'magische Mann' hat in einem anderen Forum ein vielsagendes Review darĂĽber geschrieben
 
erniecaster schrieb:
G3 gibt es aber nicht mehr. Das Nachfolgegerät ist ein wirklich hässlicher Plastikbomber.

2nd Hd für unter 100 €. Wenn man dann noch die Version mit Pedal bekommen kann, sollte die Idee eines zweiten 50er vom Tisch sein.
 
das G3 wäre mir zu groß und ich bin mir nicht sicher ob es das Update dafür noch gab
 
Moin,

das Pedal...
[img:300x300]http://www.loopersparadise.de/accounts/18/cont/produkt/DMC_micro_angle300x300.jpg[/img]
...kannst Du direkt an den USB Port des Zoom anschließen und Presets auswählen.

Wer's größer mag kann einen MIDI USB Host an's Zoom anschließen und dann jeden MIDI Footcontroller verwenden.

GruĂź,
 
Tag zusammen,

kleines Udate.

Für mein Akustikbrett habe ich mit dem Zoom ein wirklich gutes Backup. Den Tuner finde ich nach wie vor nicht toll, er tut es aber. Das Problem mit den zwei unterschiedlichen Lautstärken habe ich jetzt anders gelöst: Ich wechsele dafür in den Preset-Mode, Preset A ist mein normaler Sound, bei Preset B drehe ich den Level beim Compressor etwas auf und mit dem Fußschalter switche ich zwischen A und B. Funktioniert wunderbar und klingt insgesamt besser als mein "richtiges" Brett. Trotzdem mag ich das große Brett irgendwie lieber - abgesehen von der Schlepperei. ;-)

Nun zur E-Gitarre. Das Ding ist klasse. Vor meinem Tech21 Flyrig funktionieren die Zerrer perfekt. Die lassen sich auch wunderbar mit dem Volumenpoti steuern. Das macht schon richtig SpaĂź.

Zu Phaser und Flanger kann ich noch nicht viel sagen. Das ist auch nicht so meins.

Die Compressoren - tja, die Compressoren, ich muss ausholen. Ich bin nicht so der Held, was den Einsatz diser Dinger bei der E-Gitarre angeht. Mit dem Zoom bekomme ich compressortypische Sounds hin, dabei stelle ich aber immer wieder fest, dass ich das einfach nicht mag. Aber es funktioniert.

Was allerdings gut kommt, ist die Kombination Compressor mit Chorus. Chorus ist in mehreren Varianten vorhanden, das ist auch ganz prima. (Ist auch immer wieder schön, Chorus auszuschalten.) Hier ein kleiner Trick: Effekt 1 ist der Line Selector (ausschalten), Effekt 2 der Compressor (einschalten), Effekt 3 der Chorus (auch einschalten). Zurücksteppen zum Line Selector und dann aktiviert der Fußschalter Compressor und Chorus zusammen oder schaltet eben wieder aus.

Schöne und universelle Stompbox also.

Richtig klasse sind die gemodelten Amps. Ich habe mir insgesamt vier Signalketten gebaut, genauer gesagt zwei je verwendeter Gitarre (siehe Galerie): Zerrer (TS bzw. OD), dahinter Amp (Plexi bzw. Vox), dann Hall, der Fußschalter aktiviert den Zerrer. Das FlyRig habe ich in diesem Zusammenhang nur noch als nachgeschaltetes Delay im Einsatz. Da sowohl die Zerrer als auch die Amps sehr gut auf Anschlagsdynamik und das Volumenpoti reagieren, lässt sich damit jede Menge anfangen. Es klingt ehrlich gesagt besser als das FlyRig und da ich das Ding seit ewigen Zeiten sehr mag, ist das ein riesiges Kompliment.

Da ich das FlyRig als Delay einsetze, ist es ja weiter auf dem Board. Holla, da hab ich ja direkt immer ein Backup dabei, wenn das Zoom mal zicken sollte.

In der Tat denke ich darüber nach, mir ein zweites Gerät zu ordern - halt eins für die akustische und eins für die elektrische Schiene.

Ich mag das Ding.

Beste GrĂĽĂźe

erniecaster
 
Es gibt seit ein paar Wochen ĂĽbrigens eine prima (und freie) Editorsoftware fĂĽr die kleinen Zooms.
Damit kann man, wenn man will, am PC seine Sounds editieren, oder aber auch nur ein Backup des Gerätes machen.
Gibts hier:
http://tonelib.net
 
Hallo,

wieder bin ich schlauer geworden im Umgang mit dem Zoom. Ohne groĂźe Struktur ein paar Erkenntnisse:

Danke vorneweg erstmal an dieser Stelle an Ingolf, du hast mir sehr beim Vox weiter geholfen. Der Vox ist durchaus klasse.

Womit ich nicht zufrieden bin, sind die Equalizer, egal ob parametrisch oder grafisch. Da fehlt mir der sofortige Zugriff auf jeden Regler, das Blättern duch Menüseiten ist da einfach lästig. Und parametrisch bedeutet ja eigentlich parametrisch, die Frequenzen sind aber leider eben nicht frei wählbar.

Könnte mir einer erklären, warum in so einem Treter kein Phase 90 ist? Ja, Phaser sind drin. Aber kein Phase 90, auch kein Phase 45. Nur Phaser mit mindestens sechs einzustellenden Parametern. Und selbst, wenn man alles zurück regelt, ist ein subtiles Phasing nicht drin. Mir ist immer noch ein bisschen schwindelig.

Mit Hall ist es auch schwierig. Wundervolle lange Hallfahnen sind ĂĽberhaupt kein Problem und auch der Surfer wird vermutlich fĂĽndig. Aber eine kleine Prise Hall einzustellen, ist nicht so einfach. Und wo zum Teufel ist "Shimmer"? Entweder den habe ich einfach ĂĽbersehen oder der fehlt auch.

GruĂź

erniecaster
 
Hi Ernie,

kauf Dir nen gebrauchtes Vox Tonelab, oder für die Anspruchsvollen nen Helix und man wird lange nichts mehr von Dir hören, weil alles drin und alles dran. :mrgreen:

OK, das Vox ist von vorgestern, aber klingt nach wievor ausgezeichnet, wenn man es beherrscht (einfach zu bedienen). ;-)

LG Tom
 
Hallo Tom,

ich kenne das Tonelab und das Zoom.

Kennst du das Zoom?

GruĂź

erniecaster
 
Hi Ernie,

ne, habe eigentlich nur gute Reviews davon gelesen.

Ich dachte ja nur, wegen dem einfachen Federhall, der auch ansprechend klingt, oder an ein Preset mit cleanem Röhrenpreamp, etwas Compi und Reverb (leichter Chorus?) für Deine Akustischen mit einem Tritt wählbar.

Benutze ich z.Bsp. gerne mit meiner Fender HSS-Deluxe Strat, die eine Fishman-Piezo Bridge hat und damit fast wie ne alte Ovation klingt. ;-)

LG Tom

P.S.: Ich verkaufe nichts mehr, was mir mal gefallen hat.
Ein Mittel gegen GAS-Anfälle!
 
erniecaster schrieb:
Hallo Tom,

ich kenne das Tonelab und das Zoom.

Kennst du das Zoom?

Das ist schön straff gepackt. Geiles Posting.

Du gehst aber davon aus, dass das Posting, auf dass du dich beziehst, fĂĽr dich geschrieben wurde.
Wegen deines Anliegens, etwas ĂĽber eine Sache zu erfahren.

Geschrieben wurde es aber - wie im Internet ĂĽblich - zu Ehren des Verfassers selber.
Wegen seines Anliegens, etwas über sich zu erzählen.


Postings werden viel gesehen nicht als kommunikativer Akt zwischen Menschen sondern als Suchbild für Stichwörter, irgendetwas über sich selbst Kund zu tun.

Könnte ich jetzt nicht entscheiden, ob das immer schon so war oder zugenommen hat.

Allgemein gemeint. Nicht dieses Forum speziell.
 
Sigmund lässt grüßen! ;-)

Ich wollte ihm nur verklickern, daß sich das verlieren in Untermenüs nicht lohnt und ein altes bewährtes Gerät eigentlich das Wichtigste bietet, um einen guten Sound zu erzeugen.

Und ja, Ernies' Abneigung gegen 'digitalen Scheiß' usw. habe ich auch schon öfter bemerkt und kann ihn auch teilweise verstehen... ;-)

Daher...

LG Tom
 
Hallo zusammen,

da muss ich doch wieder mal nachlegen.

Das MS50G hat einen einsamen Fußschalter. Wenn man mehr als eine Sache schalten möchte, geht das nicht (Line-Selector lassen wir grad mal weg). Das ist so wie es ist. Das Ding kann aber so viel und das auch noch gleichzeitig, da möchte man es schon fast als universale Soundzentrale benutzen und dann kommt das Schaltungsthema wieder. Sackzement! Die Lösung wäre der Kauf eines G5N, das ist preiswert, simpel zu benutzen und schalten kann man auch. Tja, wenn da diese Sache nicht wäre...

Ich benutze das Zoom ganz gerne vor meinem Tech21 FlyRig als Zerrpedal für Soli. Das geht eigentlich sehr gut. Mir fällt nur auf, dass sich auch bei ausgeschaltetem Zerrer etwas verändert, wenn das Gerät im Signalweg ist. Jetzt geht leider die vermutlich blödeste Internet-Schwafelei los. die ich je verzapft habe: Es fühlt sich im schlechten Sinne digital an und klingt digital. Ich kann nicht genau den Finger drauf legen, ob ich eine Latenz spüre oder was es sonst ist, es fühlt sich schwammig an. Und der Gesamtsound ist auf eine merkwürdige Art anstrengend, ich bekomme nach einiger Zeit Ohrenschmerzen. Es klingt irgendwie unrund, "raspelig" und kantig.

Tatsächlich habe ich mehrfach mein FlyRig gespielt, das Zoom war verkabelt und ausgeschaltet und ich hatte laufend das Gefühl, dass es einfach nicht klingt und das alles überhaupt keinen Spaß macht. Ich habe das Zoom dann aus dem Signalweg genommen und irgendwie war alles organischer, direkter, besser und satter und überhaupt.

Mit der Elektroakustikgitarre exakt dasselbe. Der optische Compressor ist wirklich toll, die Hallmöglichkeiten sind super, den EQ habe ich zum Arbeiten bekommen. Das klingt toll. Meine analoge Anlage klingt nicht so gut, ganz ehrlich - aber sie klingt natürlicher. Mit Zoom klingt es wie eine gute Akustikgitarre, mit dem anderen Kram ist es eine nicht ganz so gute verstärkte Akustikgitarre. Das ist wie der Vergleich von Orangensaft aus der Flasche und frisch gepresstem Orangensaft von nicht ganz so geilen Orangen. Der frisch gepresste ist ohne Frage natürlicher aber aus dem Glas schmeckt es, wie es soll und man merkt doch, dass es eben nicht natürlich ist. Habe ich mich für das Geschwafel schon entschuldigt?

WeiĂź der Geier, woran es liegt oder ob ich mir was einrede.

GruĂź

erniecaster
 
Hast Du zufällig einen Little Lehle (oder einen ähnlichen Looper/Switcher)? Dann häng das Zoom doch in den Loop. So kannst Du direkt hin- und her schalten um a) das "Problem" genauer zu untersuchen (und auch so schnell, dass Du weil Du nicht mehr weißt in welcher Stellung der Schalter gerade ist quasi einen Blindtest machen kannst) und b) ggf. das Zoom per Fußtritt aus dem Signalweg nehmen kannst. So ist das Problem zumindest auf der praktischen Ebene gelöst. Auf der theoretischen Ebene kann ich jetzt außer Geschwafel nicht viel beitragen.. Es wird schon zu irgendwelchen Interferenzen, Latenzen, was weiß ich ... kommen.
 
Hallo, ja, ich habe so einen True-Bypass-Looper tatsächlich und damit auch schon Blindtests gemacht. Die Trefferquote lag bei 22 Treffern bei 30 Versuchen, das fand ich überzeugend. Aktuell überlege ich eher, einen oder zwei passende Zerrer in analog vorzuschalten.

GruĂź

erniecaster
 
Ich hatte vor Jahren einen Digitech Jam Man.
Sobald ich ihn irgendwie im Signalweg hatte, hat das Gitarrespielen keinen SpaĂź mehr gemacht.
Das hat echt gebraucht, bis ich darauf gekommen bin.
 

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