Echolette CA 80 - kennt den jemand

Keiner? Schade, scheint ja echt selten zu sein.
Werde berichten wie der klingt.

LG
 
Moin,
was erwartest du, eine Antwort in 9h?

Komm, nicht im Ernst...

;-)

Du kannst bei Wikipedia die Geschichte zu Echolette nachlesen, die Tatsache, das du nichts findest im web deutet auf einen eher unbedeutenden Amp hin.
Das muss kein schlechter Amp sein, aber offensichtlich wurden sowenig Emotionen erzeugt, das es nicht zum Sprung ins Internet gereicht hat.
Die gelieferten Aussagen bedeuten fĂŒr mich:
Cleaner Sound sehr gut = Verzerrt eine Katastrophe
DDR Produkt = Bei der Geschichte von Echolette wĂŒrde ich das anzweifeln, aber ist auch egal wo das Ding herkommt
Relativ schwer fĂŒr eine Transe = Spanplatte in ĂŒberflĂŒssiger Dicke

Aber: Egal.

Testen und eigene Meinung bilden. Vielleicht ist der ja als Satellit gut? Mit Pedalen? MIt einem anderen Speaker? Probiere es aus. Geschenkt? Super!

Ciao
Monkey
 
Das hat mir jetzt jemand im anderen Forum geantwortet, scheint doch zu stimmen mit Echolette/DDR:


Dies ist kein (selbst produzierter) Echolette, sondern ein Modell aus der DDR von VEB Musikelektronik Klingenthal .
Echolette ging als Marke 1981 an Dynacord, die den Namen Echolette dann einstampfte.

Bereits frĂŒhzeitig (80er) gingen sehr viele GerĂ€te der VEB Musikelektronik Klingenthal in den Export.
In der Bundesrepublik, Großbritannien und anderen westeuropĂ€ischen LĂ€ndern trugen sie dann Markennamen wie Falcon, Matrix, Echolette, Hohner, Avora, Sound City, Kay Sound Fashion oder LondoneR, wobei man die DDR-Herkunft auf dem Typenschild oft trotzdem auswies.

Eine sehr große StĂŒckzahl an GerĂ€ten wurde offensichtlich auch in die Ex-UdSSR geliefert.
Weitere Markennamen waren Vemona, M.E.K, K.M.E und Regent.
Relativ bekannt war wohl damals der "Kleinere" Echolette CA 30 in der DDR.
 
So jetzt habe ich mal nach alten japanischen Solid State VerstÀrkern gegoogelt und den hier gefunden.

Die Ähnlichkeit ist verblĂŒffend.

Das waren wohl sowohl Transen- als auch Vollröhrenkopien von Mesa Boogie Amps.
WĂŒrde mich nicht wundern, wenn Echolette die da hat produzieren lassen.

Die Firma hieß:
Aidean Engineering co. ltd
Die Firma ZOOM ist ja heute noch bekannt (Bodentreter usw.)


[img:640x480]https://i.ibb.co/xCtgK8S/Zoom-Mesia.jpg[/img]
 
Ha, das war Ende der 70er in Blond mein erster Amp, den habe ich mehrere Jahre gespielt.

Ich hab sogar mit der Ampzerre gearbeitet, aber damals sicherlich ohne hohe tonale AnsprĂŒche unterwegs.
Die Hallspiralle war recht erschĂŒtterungsempfindlich, ansonsten hatte ich wenig zu meckern.

Abgelöst wurde er erst durch einen Acoustic 60W-Vollröhrenamp.....

Viel Spaß damit
Marc
 
BruderM schrieb:
Ha, das war Ende der 70er in Blond mein erster Amp, den habe ich mehrere Jahre gespielt.

Ich hab sogar mit der Ampzerre gearbeitet, aber damals sicherlich ohne hohe tonale AnsprĂŒche unterwegs.
Die Hallspiralle war recht erschĂŒtterungsempfindlich, ansonsten hatte ich wenig zu meckern.

Abgelöst wurde er erst durch einen Acoustic 60W-Vollröhrenamp.....

Viel Spaß damit
Marc

Ja die gab es tatsÀchlich in blond.
Übrigens: die Zerre finde ich recht passabel, nicht schlechter als die Peavey Bandits.

[img:150x152]https://www.bilder-upload.eu/thumb/025e6b-1598373025.png[/img]
 
Echolette war in den 60ern erste Wahl vieler damals angesagter Bands. Auch die Beatles waren live mit Echolette
unterwegs.

Die spÀtere Transistor-Linie wurde dann, wie wir wissen, im Ausland produziert, was aber nichts bedeutet. Die
Hersteller hatten extrem strenge Vorgaben hinsichtlich der FertigungsqaulitÀt weil Echolette einen legendÀren
Namen zu verlieren hatte.
Ich wĂŒrde an deiner Stelle tatsĂ€chlich etwas Geld in die Hand nehmen und den Amp bei einem Spezi duchchecken lassen.

Und ich wĂŒrde mal mit anderen Lautsprechern experimentieren, bei Ebay gĂŒnstig schießen, testen und wieder verkaufen
wenn es nicht passt. Eminence Legend oder Celestion Blue kĂ€men mir da als erstes in den Sinn. Ich denke, der originale Speaker dĂŒrfte nach etwa 60 Jahren altersbedingte SchwĂ€chen haben.

Tom
 
So, habe den Amp ausgiebig getestet.
Ergebnis: das ist der am meisten nach Fender klingende Nicht-Fender-Amp und dann noch eine Transe.

Er hat 2 KanÀle.

Kanal. 2:
Ich fange mit dem 2. an weil der klingt wie ich alte Silverface-Amps in Erinnerung habe.
Die glasklaren, perlenden Höhen, die Ansprache und das leichte Zerren wenn man die Vorstufe aufdreht.
Selbst bei Vorstufenvolume auf "10" bekommt man gerade einen leichten Crunch.
Dann hat er einen Pull-Schalter mit dem man einen "Hi-Boost" aktivieren kann, das ist so was wie der Bright Schalter an Fender Amps.

Ich denke einen Anteil hat auch der Speaker mit Alu-Kalotte, der an die alten JBL erinnert.

Kanal 1:
Dieser hat in meinen Ohren einen leichten Mittenboost und klingt dadurch etwas wÀrmer und bluesiger.
Der Volumeschalter hat auch hier eine Pull-Funktion und zwar "Overdrive" und die aktiviert einen drive, der ziemlich "grĂŒn" klingt.


Mir persönlich gefÀllt Kanal 2 besser: er ist offener, glasiger, perlender, fendriger.

Die LautstÀrke des Teils ist enorm und kann mit einem Peavey Bandit mithalten.
Es lĂ€sst sich auch eine zusĂ€tzlich 8 Ohm Box anschließen, welche der LautstĂ€rke noch einen Schub gibt.

Das Reverb hat eine echte Hallspirale und klingt auch ziemlich Fenderlike.

Etwas merkwĂŒrdig sind die AnschlĂŒsse fĂŒr den Fußschalter, denn davon gibt es drei:
- Reverb
- Hi-Boost
- Overdrive

Man kann also einen Fußschalter an einen der dreien anschließen um den jeweiligen Modus dann zu aktivieren.
Ob es funktioniert wenn man 3 Fußschalter an alle drei Inputs anschließen wĂŒrde weiss ich nicht.

Dann gibt es noch einen Line-Out und einen Kopfhöreranschluß (habe beide noch nicht getestet).

Fazit:
FĂŒr mich die Überraschung meines ganzen Amplebens.
Ich hab von dem Amp eigentlich erstmal nichts erwartet (Transe, 70er, Echolette...) aber der hat mich echt vom Hocker gehauen.
Relativ leicht (schÀtze den auf 16-17 kg), Fendersound und laut. Mehr brauche ich nicht.

Sollte mir jemals noch einer davon in die HĂ€nde fallen, schlage ich wieder zu.
 

ZurĂŒck
Oben Unten