RE: 14. Osnabrücker Blueslawine
So, weiter gehts mit dem Bericht von der Blueslawine! Nachdem die letzte Zugabe von Richie Arndt verklungen war, und zwar "I can see clearly now" von Jimmy Cliff, war Zeit, um sich um Getränkezufuhr und -abfuhr zu kümmern. Nach einer kurzen Pause kamen Doug Jay mit seinen Blue Jays auf die Bühne. Die Band präsentierte sich in sehr guter Verfassung und Doug Jay überzeugte mit gekonnten Ansagen, schönem Harp Spiel und natürlich mit seiner sehr angenehmen Stimme. Die Musiker bestanden aus Jimmy Reiter an der Stratocaster, Andre Werkmeister an Drums und Percussion sowie Jasper Mortier am Bass. Außerdem gesellten sich am Saxophon "Sax" Gordon und Thomas Feldmann dazu, sowie Chris Rannenberg am Piano. Das war schon ein schönes Bild auf der Bühne, da alle Akteure in Anzügen gekleidet waren. Die Musik unterschied sich sehr angenehm vom ersten Akt, da zwischen Blues immer wieder Rock'n'Roll oder Swing Elemente eingebaut wurden. Eins, zwei Nummern wurden auch instrumental wieder gegeben. Besonders hervorzuheben waren diesmal Mr. Doug Jay, der gekonnt seine Bühnenerfahrung ausspielte, immer wieder kleine Ansagen dazwischenschob, Songs anzählte, wirklich schöne Harp Soli hinlegte und mit seiner Stimme den Songs das gewisse Etwas hinzufügte. Außerdem verdient der Gitarrist Jimmy Reiter eine besondere Erwähnung, da er einen sehr ungewöhnlichen, perkussiven aber sehr sauberen Gitarrenstil verkörpert. Für mich der beste Gitarrist der gesamten Blueslawine. Außerdem hat mir das Saxophonspiel von Mr. "Sax" Gordon sehr gut gefallen, der Mann hat Power und Seele. Er gab auch kurz vor Ende des Sets ein Solostück zum Besten, nämlich "Have Horn will travel" von der gleichnamigen CD. Ein wirklich rundum gelungener Auftritt.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es auch gleich weiter, diesmal mit eine geballten Ladung Harp! Zuerst kam Steve Baker auf die Bühne, zusammen mit den Blues Survivors, der Band um Mark Hummel. Da diese Formation wenig Zeit zum Proben hatte, lag der Schwerpunkt auf, manchmal etwas zu langen, Improvisationen. Steve Baker legte ein sehr emotionales Spiel an den Tage, jedoch wirkte er nicht ganz nüchtern und sein Wasserglas war wohl nicht mit demselbigen gefüllt. Anschließend kam ein weiterer Harp Spieler zum Zug, nämlich Keith Dunn. Sein Spiel und seine Musik haben ihre Wurzeln ganz klar im traditionellen Blues. Sein Gesang und sein Spiel waren sehr emotional und beeindruckend, wobei er es gekonnt verstand, sein Spiel nicht zu überladen rüberkommen zu lassen. Für mich der beeindruckendste Harp Spieler des Abends. Zum Schluss gab sich dann Mark Hummel die Ehre, wobei sich die Reihen im Publikum schon etwas gelichtet hatten. Was aber auch nach mittlerweile über 4 Std. Musikgenuss nicht verwunderlich erscheint. Jedenfalls lies meine Aufmerksamkeit auch schon etwas nach und ehrlich gesagt, war es mir auch mittlerweile zuviel an Harpsoli, so schön das Instrument auch ist. Das anschließende Harp-Blow Out mit den gesamten Harp Spielern des Abends habe ich mir dann nicht mehr gegeben.
Als Fazit bleibt aber ein sehr schöner Bluesabend in Osnabrück, der viele Stilrichtungen des Blues zu Tage förderte.
Zuletzt bearbeitet von Blackface am 10.03.2008, insgesamt einmal bearbeitet