RE: Machs gut, Chester Bennington!
Wenn man erst einmal unter einer Depression leidet, ist man auch nicht mehr unbedingt Herr seiner Entscheidungen. Es ist dann die Depression, die die Entscheidungen trifft.
Genau das ist es! Nach meinem Empfinden spricht die Tatsache, dass so viele Kommentatoren (nicht hier meine ich jetzt, sondern auf allen möglichen Plattformen, die man so mitliest) über die
Entscheidung des Chester Benningtons reden, für die immer noch defintiv vorhandene Stigmatisierung (oder das fehlende Wissen) von Depressionen und anderen psychischen Krankheiten.
Ein einfacher Vergleich zeigt das recht deutlich: Würde ich jemals auf die Idee kommen, einem Rollstuhlfahrer zu unterstellen, er habe sich ja dazu
entschieden das mit dem Laufen aufzugeben? Würde ich einem Verkehrstoten unterstellen, er habe sich dazu
entschieden, in seinem Auto zu verbluten und aufzuhören zu atmen?
Würde ich sicherlich nicht. Ist man erst einmal in der Situation, seine körperliche Integrität, welche man vorher mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bestmöglich verteidigt hat, aufzugeben, fällt es mir wirklich schwer, von rationaler
Entscheidung zu sprechen.
Am Ende ging es mir aber auch gar nicht wirklich darum mit meiner Thread-Eröffnung, sondern einem Musiker zu würdigen, der viele Menschen (inkl. mir) mit seiner Musik berührt hat. So werde ich ihn in Erinnerung behalten.
"Ein Lothar Matthäus hat es nicht nötig, von sich in der dritten Person zu sprechen." (Lothar Matthäus auf die Frage bei einer Pressekonferenz, warum er öfter von sich in der dritten Person spreche)